DE447550C

DE447550C - Verfahren zur Veraenderung der Charakteristik von Gleichstromverbundmotoren

Info

Publication number: DE447550C
Application number: DES71086D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Max Doose
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1925-08-09
Filing date: 1925-08-09
Publication date: 1927-07-23

Description

Verfahren zur Veränderung der Charakteristik von Gleichstromverbundmotoren. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Änderung der Charakteristik von Gleichstromverbundmotoren. Die Erfindung besteht darin, daß die Wirkung der Verbundwicklung geschwächt und gleichzeitig die Wirkung der Nebenschlußwicklung verstärkt wird und umgekehrt, d. h. das hauptstromähnliche Verhalten des Motors wird in ein nebenschlußähnliches Verhalten umgewandelt und umgekehrt.
Das Wesen der Erfindung sei durch folgendes Beispiel erläutert. Bei elektrischen Schiffsanlagen wurden bisher für Ruderantrieb und Lichtlieferung getrennte Umformers,ätze aufgestellt. An den Antriebsmotor des Lichtgenerators muß die Forderung gestellt werden, daß er auch bei Belastungsschwankungen seine Drehzahl möglichst wenig .ändert= um eine gleichmäßige Lichtspannung zu erzielen. Bei der Rudermaschine dagegen ist ein mehr hauptstromähnliches Verhalten des Umformermotors erwünscht, damit er mitwachsendem Drehmoment in seiner Umlaufzahl abfällt und demgemäß die Leistung nicht allzu hohe Werte annimmt. Die Erfüllung dieser Bedingungen hat man, wie bereits erwähnt, bisher nur- dadurch ermöglicht, daß man zwei getrennte Umformersätze aufstellte, wenn man nicht auf die Erfüllung einer der beiden Bedingungen verzichten wollte. Durch das vorliegende Verfahren zur Änderung der Charakteristik von Gleichstromverbundmotoren ist es möglich, für beide Zwecke mit demselben Umformer zu arbeiten.
Das Schaltbild zeigt schematisch eine Anordnung, wie sie zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist. Der Motor 4 soll sich je nach den vorliegenden Betriebsbedingungen entweder wie ein Hauptschlußmotor oder wie ein Nebenschlußmotor verhalten. Er ist mit einer Wendepolwicklung 5, einer Hauptstromwicklung 6 und einer Nebenschlußwicklung io versehen. Das Schaltbild zeigt die Anordnung, wie sie verwendet wird, wenn der Motor sich wie ein Hauptschlußmotor verhalten soll. Der Stromweg geht dabei von der Leitung i über Sicherung 2, Anlasser 3, Anker q., Wendepolwicklung 5, Häuptstromwicklung 6, Sicherung 7 zur Leitung B. Parallel zu diesem Stromweg liegt ein zweiter Stromkreis, der am Anlasser 3 abgezweigt ist und über einen Vorschaltwiderstand 9 zur Nebenschlußwicklung io und von da zur Leitung 8 führt. Dieser Vorschaltwiderstand hat den Zweck, das Nebenschlußfeld zu .schwächen, so daß dieses gegenüber der Verbundwicklung auf die Charakteristik des Motors nur geringe Einfluß hat.
Soll jetzt .die Charakteristik des Motors verändert werden, so wird der Schalter 12 geschlossen. Hierdurch wird ein Widerstand i i parallel zur Hauptschlußwicklung 6 geschaltet und dadurch,deren Einfluß geschwächt. Gleichzeitig mit dem Schließen des Schalters 12 wird aber der Vorschaltwiderstand 9 kurzgeschlossen, so daß die Wirkung des Nebenschlußfeldes vergrößert wird. Die Verhältnisse haben sich also derart umgewandelt, daß die Verbundwirkung verringert, die Wirkung des Nebenschlußfeldes vergrößert worden ist, so daß die Motorcharakteristik nebenschlußähnliches Verhalten bekommen hat. Den Schalter 12 kann man gegebenenfalls mit den Steuerungen kuppeln, die den vom Umformermotor angetriebenen Generator auf das betreffende Nietz schalten, welches die veränderte Charakteristik verlangt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich. nicht nur, wie im angegebenen Beispiel, in Verbindung mit Schiffsruderanlagen verwenden, sondern in allen Fällen, bei denen eine Umwandlung der Motorcharakteristik erforderlich ist. Man erspart durch dieses Verfahren eine besondere Maschine für jeden der beiden möglichen Verwendungsbereiche.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: -i. Verfahren zur Veränderung der Charakteristik vonGleichstromverbundmotoren, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schwächen des die Verbundwicklung (6) durchfließenden Stromes gleichzeitig der in der Nebenschlußwicklung (io) fließende Strom verstärkt wird und umgekehrt, so daß das hauptstromähnliche Verhalten des Motors in ein nebenschlußähiliches Verhalten umgewandelt wird und umgekehrt.
2. Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Widerstände (i i und 9), von denen der einq (i i) parallel zur Verbundwicklung (6), der andere (9) aber in Reihe mit der Nebenschlußwicklung (io) liegt, gleichzeitig so bedient werden, daß bei Ausschaltung des Parallelwiderstandes (i I) der Vorschaltwiderstand (9) eingeschaltet und bei Einschaltung des Parallelwiderstandes (i i) der Vorschaltwiderstand (9) kurzgeschlossen wird.
3. Ausführungsform nach Anspruch i und 2 für Verbundmotoren, die einen Generator antreiben, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter, dessen Bedienung die Änderung der Motorcharakteristik zur Folge hat, mit den Steuerungen gekuppelt ist, mit deren Hilfe der Generator auf. verschiedene Netze geschaltet wird.