DE646204C - Vorrichtung zum Sichern des OEffnens von Fallschirmen - Google Patents

Description

Bekannt sind Vorrichtungen zum Öffnen von Fallschirmen, bei denen am Fallschirm angebrachte und mit diesem im Fallschirmsack verpackte Federn den Fallschirm nach Herauskommen aus dem Sack entfalten. Dabei werden entweder wenige große, vorher zu kleinem Umfang gespannte Federn oder mehrere aus einzelnen vorher zusammengeklappten Gliedern bestehende Federn oder schließlich zahlreiche kleine, über den ganzen Fallschirmrand verteilte, vorher eingeklappte Federn verwendet. In all diesen Fällen wird der Fallschirmrand schlagartig aufgespreizt, das Öffnen des Fallschirms erfolgt aehr schnell. Öffnet sich der Fallschirm aber noch im Bereich des .Luftfahrzeugs, so besteht die Gefahr, daß er sich an diesem verhängt. Andere Fallschirme haben zum Einführen von Luft in den noch nicht entfalteten FaIlschirm über den Fallschirmrand verteilte Taschen, die nach Herauskommen des Fallschirms aus dem Sack durch Spannfedern u. dgl. geöffnet werden. Auch in diesen Fällen wird der Fallschirm, wenn zahlreiche Taschen vorhanden sind, zu schnell geöffnet. Die Lufttaschen haben den weiteren Nachteil, daß sie nach ihrem Aufspreizen über die Fallschirmhülle hinausragen. Nun werden häufig die Hängeleinen vom Pnopellerwind über den gelösten Fallschirmpack getrieben, von dem sie wieder abgleiten müssen. Hinderlich sind hierfür alle Vorsprünge, also auch die vorstehenden Lufttaschen. Wienn die Leinen am Abgleiten gehindert werden, können sie die Fallschirmbasis ganz oder teilweise absperren und den Fallschirm möglicherweise unwirksam machen.

Den Lufttaschen, die sich über die Fallschirmhülle erheben, sind in bezug auf das Abgleiten der Hängeleinen gleich nachteilig die Luftfangöffnungen, die so gebildet sind, daß kleine Segmente der Schirmhülle am Rand etwas hierausragen. Die gleichmäßige Verteilung der Luftfangöffnungen über den Umfang ergibt einen zackigen Rand mit Einschnitten und Vorsprüngen, so daß die Hängeleinen hier festgehalten werden können.

Von den Öffnungsvorrichtungen, auch den Lufttaschen, die mit kleinen Federn oder mit aus Gliedern bestehenden Federn arbeiten, ist noch zu sagen, daß diese Federn mit den vielfach verwendeten· Gelenken und anderen Hilfsteilen äußerst empfindlich sind, leicht brechen und bei öfterem Gebrauch lahm werden können, so 'daß die ganze Vorrichtung unwirksam wird.

Gegenstand der Erfindung ist eine Fallschirmöffnungssicherung, die die genannten Nachteile vermeidet. Sie bewirkt durch das Gewicht des Abspringenden eine Luftfang-Öffnung, die den Fallschirm sicher, aber nicht zu schnell zum Entfalten bringt, so daß ein Verhängen am Luftfahrzeug nicht zu erwarten ist. Sie veranlaßt keinerlei Vorsprünge, durch die die Hängeleinen am Abgleiten verhindert werden. Sie ist so einfach gestaltet, daß es keinerlei Mühe macht, sie beim Einpacken des Fallschirms einzulegen, wobei sie sehr

wenig Raum beansprucht, und daß sie ferner als unempfindlich gegen Bruch und für die Dauer als brauchbar bezeichnet werden kann.

Der wesentliche Teil der Erfindung ist eme Spannfeder, die am Außenrand eines FaIlschirmsektors aufgenäht ist und deren Enden an den beiderseitig befindlichen Leinen des Fallschirms auslaufen und befestigt sind.

Diese Feder, welche im Ruhezustand eine

ίο kreisrunde Bügelform hat, gibt dem betreffenden Fallschirmsektorfeld eine Luftfangöffnung und wird durch Anziehen der Lastleinen mit entsprechenden Zugfedern, die diese Spannfeder mit den Leinen verbinden, aus ihrer Grundstellung (anliegend am Fallschirm) in die Wirkungsstellung (waagerecht) verbracht. Sie ermöglicht es dadurch, den Fallschirm auch in feuchtem Zustand oder in dünneren Luftschichten oder bei Sturm sofort zur Wirkung zu bringen. Entfaltet sich der Fallschirm, so wird der Spannfederbügel mit geradegestreckt, bei irgendwelchen Zwischenfällen kommt er wieder in seine frühere bügeiförmige Ausgangsgestalt.

In der Zeichnung ist die Vorrichtung in einer beispielsweisen Ausführung dargestellt, und zwar in

Abb. ι und 3 in Seitenansicht,
Abb. 2 und 4 im Grundriß.

Darin bezeichnen i^A den Spannfederbügel in (waagerechter) Windfangstellung, i·⁵ den Spannfederbügel im Fallschirm anliegend zum zweckmäßigen Verpacken, i^c den Spannfederbügel vom geöffneten Fallschirm geradegestreckt, 2 die Zugfedern zum selbsttätigen Waagerechtstellen der Spannfeder, 3 den Fallschirm, 4 die Verbindungsenden der Spannfeder mit den Lastleinen, 5 die Verbindung der Zugfedern mit der Spannfeder, Φ die Verbindung der Zugfedern mit den L^stlieinen, 7 die Lastleinen.

''Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Spannfederbügel 1, von denen, wie in der Zeichnung dargestellt, auch zwei Stück an diametral gegenüberliegenden Fallschirmfeldern angebracht sein können, bei Belastung der Leinen 7 durch die Zugfedern 2 in waagerechte Stellung verbracht werden und so die Luft, die in die dadurch gebotene Fallschirm-Öffnung eindringt, den Fallschirm entfaltet. Damit der Spannfederbügel, wie notwendig, gut elastisch wird, muß er sich von seiner Mitte aus nach den Enden zu verjüngen. Änderungen der Form können nach Bedarf eintreten; ebenso sind Verschiedenheiten möglieh in der Art der Befestigungen, im Werkstoff für Spann- und Zugfedern, wie Gummi oder rostfreier Stahl, sowie in der Zahl der Federn.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Sichern des öffnens von Fallschirmen, dadurch gekennzeichnet, daß eine am Außenrand eines Fallschirmsektors aufgenähte Spannfeder (1) von im Ruhezustand kreisrunder Bügelform, die sich von der Mitte nach den Enden zu verjüngt, an ihren Enden (4) mit den zugehörigen Lastleinen (7) und in ihrer Mitte (5) mit zwei Zugfedern (2) verbunden ist, deren Enden (6) an den Lastleinen befestigt sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen