DE646041C - Elektrisch betriebene Betriebs-, Not- und Feinregelbremse - Google Patents
Elektrisch betriebene Betriebs-, Not- und FeinregelbremseInfo
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- DE646041C DE646041C DEA73698D DEA0073698D DE646041C DE 646041 C DE646041 C DE 646041C DE A73698 D DEA73698 D DE A73698D DE A0073698 D DEA0073698 D DE A0073698D DE 646041 C DE646041 C DE 646041C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B66—HOISTING; LIFTING; HAULING
- B66D—CAPSTANS; WINCHES; TACKLES, e.g. PULLEY BLOCKS; HOISTS
- B66D5/00—Braking or detent devices characterised by application to lifting or hoisting gear, e.g. for controlling the lowering of loads
- B66D5/02—Crane, lift hoist, or winch brakes operating on drums, barrels, or ropes
- B66D5/24—Operating devices
- B66D5/26—Operating devices pneumatic or hydraulic
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B66—HOISTING; LIFTING; HAULING
- B66D—CAPSTANS; WINCHES; TACKLES, e.g. PULLEY BLOCKS; HOISTS
- B66D2700/00—Capstans, winches or hoists
- B66D2700/03—Mechanisms with latches or braking devices in general for capstans, hoists or similar devices as well as braking devices actuated electrically or by fluid under pressure
- B66D2700/035—Fluid operated braking devices
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- Stopping Of Electric Motors (AREA)
Description
Die üblichen Bremsen haben den Nachteil, daß der Bremsmoment nicht regelbar ist.
Durch die Höhe des Stoßes beim Einfallen der Bremse ist die Höhe des anzuwendenden
Bremsmomentes begrenzt, zumal dieses bis zum Schluß der Bewegung in gleicher Stärke
erhalten bleibt, so daß die Stillsetzung mit einem Ruck erfolgt. Es sind zwar bereits Anordnungen
bekannt, bei denen eine allmähliehe Zunahme des Bremsmomentes erzielt
werden kann, jedoch bleibt dann das auf seinen Höchstwert angewachsene Bremsmoment
bis zum Schluß konstant, und es kann keine allmähliche Abnahme in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des abzubremsenden
Triebwerkes erzielt werden. Gerade dies ist aber notwendig, wenn der unangenehme
Ruck beim Stillsetzen vermieden werden soll. Diese Forderung wird an alle Menschen befördernde Transportmittel, z. B.
Aufzüge, gestellt.
Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil dadurch, daß das Bremsmoment bei gleichbleibender
Richtung der Geschwindigkeitsänderung allmählich bis zu einem Höchstwert
ansteigt und von einer bestimmten einstellbaren Drehzahl ab bis zu einem einstellbaren
Restbremsmoment bei Stillstand wieder abfällt.
Eine Anordnung nach der Erfindung ist in einer Prinzipskizze in Abb. 1 dargestellt.
Diese Bremsanordnung kann sowohl als Betriebsbremse als auch als Notbremse Verwendung
finden. Im letztgenannten Falle muß jedoch noch eine gesonderte Betriebsbremse vorgesehen werden. Eine dritte Verwendungsmöglichkeit
besteht als Feinregelbremse, wobei durch geringe Änderungen an den vorhandenen Gewichten erreicht werden kann,
daß die Bremse den Motor auf einer bestimmten niedrigen Drehzahl, z. B. io°/0 der normalen
Arbeitsdrehzahl, hält. In der Abbildung ist mit M der Antriebsmotor mit dem Blockierungsschütz
S1, mit B der Betriebsbremslüfter auf der Motorwelle und mit Nb die
Notbremse, deren Bremsscheibe meist direkt auf der Welle der angetriebenen Maschine
sitzt, bezeichnet, g stellt einen Hilfsgenerator auf der Welle des Motors dar, auf der
noch ein Umschalter U etwa nach Art eines Schleppschalters sitzt, um die Stromrichtung
im Feld des Hilfsgenerators bei beiden Drehrichtungen des Motors M gleichzuhalten.
Auf dem Hebelarm H1 der Notbremse läuft ein Laufbremsgewicht G1, das mittels des
Hebels H2 von dem Lüftgerät L2 verschoben
wird. Ein Gewicht G2 auf dem einen Arm des Lüftgerätes L2 ist so bemessen, daß es bei
einer bestimmten Drehzahl der Hubkraft von L2 das Gleichgewicht hält.
Ein zweites Lüftgerät L1 hält in seiner
tiefsten Lage vermittels des Gewichtes G3
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Max Peucker in Berlin-Lichtenberg.
über die Rollen R1 und R2 und den Hebel LT2
das Laufbremsgewicht G1 in seiner gezeichneten linken wirksamsten Stellung. In seiner
höchsten Lage hebt es den Hebel H1 an und/: entlastet dadurch die Bremse von der Belastung, die durch das Laufbremsgewicht G1
in seiner rechten Endstellung noch ausgeübt wird. Diese Belastung ist veränderlich. Die
Mittel hierzu können verschieden sein. Durch ίο geeignete mechanische Ausbildung kann es
ermöglicht werden, das Laufbremsgewicht bis an den Drehpunkt heranzufahren. Eine andere
Möglichkeit ist in der Zeichnung gestrichelt dargestellt. Der mit dem Hebel H1 verbundene
waagerechte Hebelarm erhält über seinen Drehpunkt hinaus eine Verlängerung, auf der
ein Verschiebegewicht G4 sitzt, durch das der Ausgleich vorgenommen und eine bestimmte
Grundbelastung hergestellt wird. Die Einao schaltung des Lüftgerätes L1 erfolgt über den
Einschaltdruckknopf E durch das Schütz S2.
Sobald der Hebel H1 angehoben wird, zieht die Feder des Schalters D dessen beweglichen
Kontaktarm nach links, unterbricht dadurch die Stromzuführung zum Lüftgerät L2 und
schließt schließlich den Spulenstromkreis für das Blockierungsschütz S1. Jetzt kann der
Motor M und der Betriebsbremslüfter B an Spannung gelegt werden. Der Druckknopf A
dient zum Ausschalten.
Der Betrieb bei Verwendung der Erfindung als Notbremse nach Abb. 1 spielt sich nun in
folgender Weise ab: Bei Betriebsbeginn oder nach einer längeren Betriebspause wird durch
Niederdrücken des Druckknopfes E das Schütz .S2 geschlossen und das Lüftgerät L1
an Spannung gelegt. Demzufolge wird der das Gewicht G3 und die Rolle R1 tragende
Hebel nach oben gedruckt. Unter dem Einfluß des Gewichtes G2 folgt die Rolle R2 der
Rolle R1 und dreht den Hebel H2 um den
Drehpunkt P und verschiebt dabei das Laufbremsgewicht G1 nach rechts bis in die gestrichelt
gezeichnete Stellung. Inzwischen ist die Rolle R1 an der Hebel verbindung zwischen
dem Hebel H1 und dem Festpunkt P angekommen
und hebt den Hebel H1 an, so daß die Bremsscheibe von Nb ganz frei wird. Mit
der Aufwärtsbewegung von H1 bewegt sich der bewegliche Kontaktarm des Schalters D
nach links und schließt den Stromkreis für das Blockierungsschütz S1. Der Antrieb befindet
sich jetzt in seiner betriebsmäßigen Ruhestellung. Die Steuerung des Motors erfolgt
nun in bekannter Weise durch die üblichen Steuergeräte, die der Einfachheit halber
nicht dargestellt sind. Von der Drehbewegung des Antriebes wird der Umschalter U in eine
seiner beiden Schaltstellungen mitgenommen und dadurch der Stromkreis für das Feld des
Hilfsgenerators G geschlossen, der also Spannung erzeugt, dessen Ankerkreis aber in D
geöffnet ist.
Die Notbremsanordnung nach der Erfin- -. dung bleibt also von dem eigentlichen Be-•trieb,
dem Ein- und Ausschalten des Motors zusammen mit dem Betriebsbremslüfter, völlig
unberührt. Erst dann, wenn nach Schluß des Betriebes oder vor einer größeren Betriebspause die ganze Anlage stillgesetzt werden
soll oder wenn ein Gefahrenfall eingetreten ist, wird durch Niederdrücken des Druckknopfes
A das Schütz S2 des Lüftgerätes L1
zum Abfallen gebracht und so das Lüftgerät L1 stromlos gemacht. Es ist selbstverständlieh,
daß in Reihe mit dem Druckknopf A alle anderen der Sicherheit der ganzen Anlage
dienenden Elemente, wie Geschwindigkeitsmeßgeräte, Überstromrelais, Endschalter u.a.,
liegen, die durch ihr Ansprechen die gleiche Wirkung hervorrufen.
Das Gewicht G3 zieht den Hebel mit der Rolle R1 nach unten und gestattet so dem
Hebel H1 in die Waagerechte zurückzukehren. Im Schalter D erfolgt hierbei die Abschaltung
des Blockierungsschützes S1 und damit im Gefahrenfalle auch des Motors M und des Betriebsbremslüfters
B. Das Abfallen des Lüftergerätes L1 erfolgt sehr stark verzögert.
Das Gewicht G1 wirkt jetzt am kürzesten Hebelarm. Da der Stromkreis für das Lüftgerät
L2 geschlossen ist, beginnt dieses zu aibeiten,
gespeist von der Spannung des Hilfsgenerators G. Die Hubbewegung des Lüftgerätes
L2 erfolgt gedämpft. Das Laufbremsgewicht L1 wird deshalb nur allmählich nach
links bewegt. Bei einer bestimmten Drehzahl erhält das Lüftgerät L2 nur noch eine so große
Spannung, daß seine Hubkraft dem Gewichte G2 gerade das Gleichgewicht hält. In dem
Maße, wie jetzt die Drehzahl des Antriebes abnimmt, die Hilfsgeneratorspannung also
sinkt, überwiegt das Gewicht Gt über die Hubkraft des Lüftgerätes L2 und drückt den
Lüfterhebel immer weiter nach unten. Dabei wird das Laufbremsgewicht G1 wieder nach
rechts verschoben und die Bremskraft wieder bis auf den konstanten Wert der Grundbelastung
vermindert. Der Antrieb ist nun zum Stillstand gekommen. Während dieser Zeit hat das Bremslüftgerät L1 seinen Abfallweg
zurückgelegt. Die Rolle R1 berührt die in ihrer obersten Stellung befindliche Rolle R,
und drückt auf ihrem weiteren Wege die letztere jetzt nach unten, da das Gewicht G3, wie »15
auch in Abb. 1 dargestellt, größer ist als das Gewicht G2. Hierdurch wird das Laufbremsgewicht
G1 in seine weiteste linke Stellung verschoben und die größte Bremskraft zur
Wirkung gebracht. iao
Wird die Anordnung nach der Erfindung als Betriebsbremse verwendet, so fällt der
Betriebsbremslüfter B fort und die Notbremse Nb tritt an seine Stelle. Es muß dann lediglich
die Steuerung der Notbremse, die bisher als selbständige Druckknopfsteuerung dar-S
gestellt war, mit der Steuerung des Antriebsmotors verbunden werden. Erfolgt z. B. durch
eine Steuerwalze die Einschaltung des Antriebes, so ist durch die Anordnung des Blockierungsschützes S1 die Einschaltung des
ίο Motors wie bisher erst nach vollständiger
Lüftung der Bremse möglich.
In den Abb. 2 bis 5 ist die Wirkungsweise der Anordnung in einigen Kurven dargestellt.
Abb. 2 zeigt den durch die Anordnung nach der Erfindung erzielten Verlauf der Bremskurve.
Sobald der Bremshebel H1 in die Waagerechte zurückgekehrt ist, kommt das
Laufbremsgewicht G1 am kürzesten Hebelarm zur Wirkung. Wir bezeichnen das mit
Grundbelastung g, die in der Abb. 2, völlig willkürlich, mit 20 °/0 angegeben ist. Jetzt
erfolgt, von dem Lüftgerät L2 bewirkt, die verzögerte Bewegung des Laufbremsgewichtes
G1 nach links. Im Verfolg dieser Bewegung steigt das aus der Bewegung des Antriebes
genommene veränderliche Bremsmoment d anfangs langsam, da ja das Bremslüftgerät
L2, welches zweckmäßig, wie auch L1, als elektrohydraulisches Gerät ausgebildet
ist, erst Druck erzeugen muß, und hernach schnell und gleichmäßig bis zu einem Höchstwert
an. Nach den in der Abb. 2 gewählten Verhältnissen ist bei etwa 70 °/0 der Drehzahl
die Gleichgewichtstellung zwischen Gewicht und Hubkraft erreicht. Bei weiterem Abfall
der Drehzahl und damit der Spannung drückt das Gewicht G2 den Lüfterhebel nach unten
und das Laufbremsgewicht G1 nach rechts. Das Bremsmoment d nimmt nach der gezeichneten
Kurve ab und ist bei Stillstand Null. Es leuchtet ein, daß der Anstieg der Bremskurve
d davon abhängig ist, wie schnell oder langsam der Drehzahlabfall erfolgt, wie lange
also dem Lüftergerät eine hohe Spannung zur Verfügung steht. Dies hängt von den dem
Antrieb innewohnenden lebendigen Kräften, d. h. von der Belastung, ab. Ist diese groß,
so wird der Drehzahlabfall während des an sich gleichen Anstieges des Bremsmomentes d
kleiner sein als bei kleiner Belastung; im ersten Falle erhält das Bremslüftgerät L2 also
längere Zeit höhere Spannung als im zweiten Falle. Das Laufbremsgewicht G1 wird dann
weiter nach links verschoben als bei geringer Belastung, d. h. also, daß die Abbremsung
mit einem größeren Bremshöchstmoment erfolgt als bei kleiner Last. Diese Verhältnisse
sind in der Abb. 3 dargestellt, in der die beiden übereinander gezeichneten Kurven
zwei verschiedenen Belastungsverhältnissen entsprechen. Anders liegen die Verhältnisse
natürlich, wenn infolge höherer Geschwindigkeit, z. B. beim Senken, der Bremslüfter eine
größere als normalerweise höchste Spannung bekommt und dann das Laufgewicht G1 auf alle
Fälle in die weiteste Ausladung verschiebt, also die größte Bremskraft einstellt, wie dies
in Abb. 3 mit drei weiteren Kurven dargestellt ist.
Von größter Bedeutung für die Bremsan-Ordnung nach der Erfindung ist das Maß der
Dämpfung des Lüftgerätes L2. Der Einfluß der Dämpfung ist in Abb. 4 dargestellt. Allen
Kurven gemeinsam ist der schwache Anstieg im ersten Augenblick, da das Gerät erst den
notwendigen Druck erzeugen muß. Aber darauf erfolgt das Arbeiten in Abhängigkeit von
der Dämpfung. Das Maß der Dämpfung ist aber für die erreichbaren Höchstwerte bestimmend,
da bei starker Dämpfung längere Zeit mit kleineren Bremsmomenten gebremst wird als bei kleiner Dämpfung, wo kürzere
Zeit mit größeren Bremsmomenten gebremst wird, um die gleiche Geschwindigkeitsverminderung
zu erzielen. In Abb. 4 liegt allen Kurven eine bestimmte Belastung zugrunde. Bei
der praktischen Ausführung wird eine bestimmte Dämpfung eingestellt und damit eine
stets gleichbleibende Bremszeit und auch ein stets gleichbleibender Bremsweg erreicht, da
ja nach Abb. 3 die Höhe der Bremsmomente sich mit der Belastung selbständig ändert.
In Abb. 5 ist nun die Bremsdruckkurve eines ganzen Spieles dargestellt, wie es sich
mit einer Anordnung nach Abb. 1 im Gefahrenfalle ergibt. · Das Laufgewicht G1 befindet
sich im Ruhezustand in seiner "weitesten Auslage, übt also den größten Bremsdruck
aus. Durch diese Anordnung soll ein unbedingtes Feststehen aller beweglichen, dem
Winddruck ausgesetzten oder auf schiefer Ebene haltenden Fahrwerke usw. gewährleistet
werden. Es sollen hierdurch Anordnungen, wie Schienenklammern u. ä., überflüssig gemacht
werden.
Wird der Einschaltdruckknopf £ gedrückt, so hebt das Lüftgerät L1 die Rolle Rx an und
gibt damit die Rolle R2 frei. Das Gewicht G2
drückt nach unten und verschiebt das Laufbremsgewicht G1 in der Zeit tt nach rechts.
Das Stillstandbremsmoment fällt linear bis auf seinen in Abb. 2 dargestellten Wert g ab.
Durch Anheben des Hebels H1 durch die Rolle des Lüftergerätes L1 wird auch dieses Bremsmoment
g aufgehoben. Nach erfolgter Einschaltung läuft der Motor M an und in der
Zeit ig auf seine volle Geschwindigkeit nach der Kurve ν hoch. ta kennzeichnet die Dauer
des- Betriebes. Wird jetzt der Ausschaltdruckknopf A gedrückt oder spricht ein
Sicherheitsschalter an, so wird dadurch zunächst der Lüfter L1 stromlos gemacht und
zum Abfallen gebracht. Er gibt damit den Bremshebel H1 frei, der die Grundbelastung g
herstellt, den Motor M abschaltet und den Stromkreis für das Lüftergerät L2 herstellt.
L2 beginnt zu arbeiten und einen Bremsdruck nach der dargestellten Kurve zu erzeugen. Die
Motordrehzahl ν vermindert sich in diesem Zeitintervall i4 auf den Wert Null. Wenn der
Stillstand erreicht ist, ist das Lüftgerät L1 so ίο weit abgesunken, daß seine Rolle ^1 die Rolle
R 2 berührt und diese in der Zeit i5 wieder
herunterdrückt. Das Laufbremsgewicht G1 wird dadurch wieder nach links geschoben
und so erneut der hohe Stillstandbremsdruck erzeugt. Zu beachten ist hierbei, daß der Hub
des Lüftgerätes L1 ungedämpft, sein Abfallen
aber sehr stark gedämpft erfolgt. Hierdurch wird erreicht, daß das Anwachsen des Bremsdruckes
auf den hohen Wert im Stillstand nur allmählich erfolgt, so daß auch im Falle des Versagens der anderen Bremseinrichtung,
z. B. infolge eines Bruches, noch eine allmählich anwachsende Bremskraft zur sicheren
Stillsetzung des Antriebes zur Verfügung steht.
Diese Anordnung eines derartig hohen Stillstandbremsdruckes ist allerdings nur
möglich, wenn es sich um Antriebe handelt, bei denen Geschwindigkeitssteigerungen über
den normalen Betriebswert hinaus nicht möglich sind; denn nach Abb. 3 würde bei einer
Stillsetzung aus solcher höheren Geschwindigkeit heraus fast sofort dieses in seiner
Stärke nur im Stillstand zulässige, besonders hohe Bremsmoment zur Wirkung kommen
und den Antrieb ernstlich gefährden.
Wird eine derartige hohe Feststellkraft im Stillstand nicht benötigt, so ist dies durch
geringe bauliche Veränderungen zu erreichen. Es fällt dann lediglich der kurze Hebelarm
mit der Rolle R2 fort. Dann bestimmt allein das Gewicht G2 die Lage des Laufgewichtes
G1, das somit im Ruhestand in der rechten Endlage steht, in die es gestrichelt eingezeichnet
ist. Im Ruhezustand ist also nur die Grundbelastung g wirksam. Im Diagramm
fallen die Zeiten it und t3 fort; sonst ändert
sich nichts.
Schließlich kann die Anordnung nach der Erfindung auch als Feinregelbremse für alle
diejenigen Antriebe, die an einer genau vorbestimmten Haltestelle bündig halten müssen,
z. B. für Aufzüge, Schiffshebewerke, bewegliche Brücken usw., verwendet werden. Die
Bemessung der Gewichte G2 und G8 muß dann
so erfolgen, daß sich Gewichte und Hubkraft bei der gewünschten niedrigen Drehzahl, z. B.
io0/„, das Gleichgewicht halten. Der Motor M
ist hierbei natürlich eingeschaltet, und es ist für die Erfindung an sich ohne Bedeutung,
ob durch Änderung der Schaltung im Schalter D der Motor während des ganzen Abbremsvorganges
eingeschaltet bleibt oder ausgeschaltet und nach Erreichen einer entsprechenden Drehzahl wieder eingeschaltet
wird. Nimmt der Motor in der Feineinstellperiode eine höhere Drehzahl an, so erhält
das Lüftgerät L2 höhere Spannung, seine Hubkraft überwiegt. Er verschiebt das Laufgewicht
im Sinne stärkerer Bremsung, so daß der Motor auf niedrigere Drehzahl herabgeht.
Sinkt diese umgekehrt zu weit, so überwiegen die Gewichte und verschieben das Laufbremsgewicht
G1 im Sinne schwächerer Bremsung, so daß die Drehzahl sich wieder erhöhen
kann.
Wenn auch mit dem Dargestellten nicht alle Verwendungsmöglichkeiten der neuartigen
Anordnung ausgeschöpft sind, so ist doch hieraus die große Verwendungsmöglichkeit
der Erfindung mit stets nur ganz geringfügigen Änderungen zu ersehen. Ein besonderer
Vorteil der Erfindung liegt noch darin, daß die beschriebene Bremseinrichtung
stets voll betriebsbereit ist und auch beim Ausbleiben der Spannung in der beschriebenen
Weise arbeitet. Sie ist deshalb besonders geeignet für alle Antriebe, bei denen eine Sicherung gegen Gefahr notwendig ist,
und auch für die Abbremsung großer umlaufender Massen.
Claims (10)
1. Elektrisch betriebene Betriebs-, Not-
und Feinregelbremse mit selbsttätiger Regelung des Bremsdruckes, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bremsmoment bei gleichbleibender Richtung der Geschwindigkeitsänderung allmählich bis zu einem
Höchstwert ansteigt und von einer bestimmten einstellbaren Drehzahl ab bis zu einem einstellbaren Restbremsmoment bei
Stillstand wieder abfällt.
2. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein verzögert arbeitendes
Lüftgerät (L2), das von der abklingenden Spannung eines Hilfsgenerators
(G) betrieben wird, die Auslage eines Laufbremsgewichtes (G1) verändert.
3. Bremse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein in der Auslage
verstellbares Gewicht (G2) bei einer bestimmten einstellbaren Drehzahl der
Hubkraft des Lüftgerätes (L2) das Gleichgewicht hält.
4. Bremse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufheben
des durch das in seiner kleinsten Auslage befindlichen Laufbremsgewichtes (G1) ausgeübten
Bremsmomentes ein zweites eben- no falls verzögernd arbeitendes Lüftgerät (L1)
dient.
5- Bremse nach Anspruch ι bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bremslüftgerät (L1) auch zur Verschiebung des
Laufbremsgewichtes· (G1) in seine weiteste
Auslage dient.
6. Bremse nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Lüftgeräte
elektrohydraulische Geräte sind.
7. Bremse nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung
als Feinregelbremse die Gewichte an den, Lüftgeräten sq gegeneinander abgeglichen
sind, daß sie der Hubkraft des ersten Lüftgerätes gerade bei der gewünschten Feinregeldrehzahl das Gleichgewicht
halten.
8. Bremse nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Einschaltstromkreis
für den Motor ein Schalter (D) angeordnet ist, der von dem Bremsgestange
erst nach völliger Lösung der Bremse geschlossen wird.
9. Bremse nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromkreis
für das Lüftgerät (L1) erst geschlossen wird, nachdem der Lüfter (L2) das Restbremsmoment
hergestellt hat.
10. Bremse nach Anspruch 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß durch einen von der Drehrichtung abhängigen Umschalter (?7) die Stromrichtung im Hilfsgeneratorfeld
stets gleichgehalten wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA73698D DE646041C (de) | 1934-07-18 | 1934-07-18 | Elektrisch betriebene Betriebs-, Not- und Feinregelbremse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA73698D DE646041C (de) | 1934-07-18 | 1934-07-18 | Elektrisch betriebene Betriebs-, Not- und Feinregelbremse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE646041C true DE646041C (de) | 1937-06-07 |
Family
ID=6945931
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA73698D Expired DE646041C (de) | 1934-07-18 | 1934-07-18 | Elektrisch betriebene Betriebs-, Not- und Feinregelbremse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE646041C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1041507B (de) * | 1953-06-04 | 1958-10-23 | Winkler Fallert & Co Maschf | Vorrichtung fuer das Abbremsen von Druckmaschinen, insbesondere Tiefdruckrotationsmaschinen |
-
1934
- 1934-07-18 DE DEA73698D patent/DE646041C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1041507B (de) * | 1953-06-04 | 1958-10-23 | Winkler Fallert & Co Maschf | Vorrichtung fuer das Abbremsen von Druckmaschinen, insbesondere Tiefdruckrotationsmaschinen |
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