DE646041C - Elektrisch betriebene Betriebs-, Not- und Feinregelbremse - Google Patents

Elektrisch betriebene Betriebs-, Not- und Feinregelbremse

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DE646041C
DE646041C DEA73698D DEA0073698D DE646041C DE 646041 C DE646041 C DE 646041C DE A73698 D DEA73698 D DE A73698D DE A0073698 D DEA0073698 D DE A0073698D DE 646041 C DE646041 C DE 646041C
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DE
Germany
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brake
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braking torque
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Expired
Application number
DEA73698D
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Max Peucker
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AEG AG
Original Assignee
AEG AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B66HOISTING; LIFTING; HAULING
    • B66DCAPSTANS; WINCHES; TACKLES, e.g. PULLEY BLOCKS; HOISTS
    • B66D5/00Braking or detent devices characterised by application to lifting or hoisting gear, e.g. for controlling the lowering of loads
    • B66D5/02Crane, lift hoist, or winch brakes operating on drums, barrels, or ropes
    • B66D5/24Operating devices
    • B66D5/26Operating devices pneumatic or hydraulic
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B66HOISTING; LIFTING; HAULING
    • B66DCAPSTANS; WINCHES; TACKLES, e.g. PULLEY BLOCKS; HOISTS
    • B66D2700/00Capstans, winches or hoists
    • B66D2700/03Mechanisms with latches or braking devices in general for capstans, hoists or similar devices as well as braking devices actuated electrically or by fluid under pressure
    • B66D2700/035Fluid operated braking devices

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Stopping Of Electric Motors (AREA)

Description

Die üblichen Bremsen haben den Nachteil, daß der Bremsmoment nicht regelbar ist. Durch die Höhe des Stoßes beim Einfallen der Bremse ist die Höhe des anzuwendenden Bremsmomentes begrenzt, zumal dieses bis zum Schluß der Bewegung in gleicher Stärke erhalten bleibt, so daß die Stillsetzung mit einem Ruck erfolgt. Es sind zwar bereits Anordnungen bekannt, bei denen eine allmähliehe Zunahme des Bremsmomentes erzielt werden kann, jedoch bleibt dann das auf seinen Höchstwert angewachsene Bremsmoment bis zum Schluß konstant, und es kann keine allmähliche Abnahme in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des abzubremsenden Triebwerkes erzielt werden. Gerade dies ist aber notwendig, wenn der unangenehme Ruck beim Stillsetzen vermieden werden soll. Diese Forderung wird an alle Menschen befördernde Transportmittel, z. B. Aufzüge, gestellt.
Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil dadurch, daß das Bremsmoment bei gleichbleibender Richtung der Geschwindigkeitsänderung allmählich bis zu einem Höchstwert ansteigt und von einer bestimmten einstellbaren Drehzahl ab bis zu einem einstellbaren Restbremsmoment bei Stillstand wieder abfällt.
Eine Anordnung nach der Erfindung ist in einer Prinzipskizze in Abb. 1 dargestellt.
Diese Bremsanordnung kann sowohl als Betriebsbremse als auch als Notbremse Verwendung finden. Im letztgenannten Falle muß jedoch noch eine gesonderte Betriebsbremse vorgesehen werden. Eine dritte Verwendungsmöglichkeit besteht als Feinregelbremse, wobei durch geringe Änderungen an den vorhandenen Gewichten erreicht werden kann, daß die Bremse den Motor auf einer bestimmten niedrigen Drehzahl, z. B. io°/0 der normalen Arbeitsdrehzahl, hält. In der Abbildung ist mit M der Antriebsmotor mit dem Blockierungsschütz S1, mit B der Betriebsbremslüfter auf der Motorwelle und mit Nb die Notbremse, deren Bremsscheibe meist direkt auf der Welle der angetriebenen Maschine sitzt, bezeichnet, g stellt einen Hilfsgenerator auf der Welle des Motors dar, auf der noch ein Umschalter U etwa nach Art eines Schleppschalters sitzt, um die Stromrichtung im Feld des Hilfsgenerators bei beiden Drehrichtungen des Motors M gleichzuhalten. Auf dem Hebelarm H1 der Notbremse läuft ein Laufbremsgewicht G1, das mittels des Hebels H2 von dem Lüftgerät L2 verschoben wird. Ein Gewicht G2 auf dem einen Arm des Lüftgerätes L2 ist so bemessen, daß es bei einer bestimmten Drehzahl der Hubkraft von L2 das Gleichgewicht hält.
Ein zweites Lüftgerät L1 hält in seiner tiefsten Lage vermittels des Gewichtes G3
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Max Peucker in Berlin-Lichtenberg.
über die Rollen R1 und R2 und den Hebel LT2 das Laufbremsgewicht G1 in seiner gezeichneten linken wirksamsten Stellung. In seiner höchsten Lage hebt es den Hebel H1 an und/: entlastet dadurch die Bremse von der Belastung, die durch das Laufbremsgewicht G1 in seiner rechten Endstellung noch ausgeübt wird. Diese Belastung ist veränderlich. Die Mittel hierzu können verschieden sein. Durch ίο geeignete mechanische Ausbildung kann es ermöglicht werden, das Laufbremsgewicht bis an den Drehpunkt heranzufahren. Eine andere Möglichkeit ist in der Zeichnung gestrichelt dargestellt. Der mit dem Hebel H1 verbundene waagerechte Hebelarm erhält über seinen Drehpunkt hinaus eine Verlängerung, auf der ein Verschiebegewicht G4 sitzt, durch das der Ausgleich vorgenommen und eine bestimmte Grundbelastung hergestellt wird. Die Einao schaltung des Lüftgerätes L1 erfolgt über den Einschaltdruckknopf E durch das Schütz S2. Sobald der Hebel H1 angehoben wird, zieht die Feder des Schalters D dessen beweglichen Kontaktarm nach links, unterbricht dadurch die Stromzuführung zum Lüftgerät L2 und schließt schließlich den Spulenstromkreis für das Blockierungsschütz S1. Jetzt kann der Motor M und der Betriebsbremslüfter B an Spannung gelegt werden. Der Druckknopf A dient zum Ausschalten.
Der Betrieb bei Verwendung der Erfindung als Notbremse nach Abb. 1 spielt sich nun in folgender Weise ab: Bei Betriebsbeginn oder nach einer längeren Betriebspause wird durch Niederdrücken des Druckknopfes E das Schütz .S2 geschlossen und das Lüftgerät L1 an Spannung gelegt. Demzufolge wird der das Gewicht G3 und die Rolle R1 tragende Hebel nach oben gedruckt. Unter dem Einfluß des Gewichtes G2 folgt die Rolle R2 der Rolle R1 und dreht den Hebel H2 um den Drehpunkt P und verschiebt dabei das Laufbremsgewicht G1 nach rechts bis in die gestrichelt gezeichnete Stellung. Inzwischen ist die Rolle R1 an der Hebel verbindung zwischen dem Hebel H1 und dem Festpunkt P angekommen und hebt den Hebel H1 an, so daß die Bremsscheibe von Nb ganz frei wird. Mit der Aufwärtsbewegung von H1 bewegt sich der bewegliche Kontaktarm des Schalters D nach links und schließt den Stromkreis für das Blockierungsschütz S1. Der Antrieb befindet sich jetzt in seiner betriebsmäßigen Ruhestellung. Die Steuerung des Motors erfolgt nun in bekannter Weise durch die üblichen Steuergeräte, die der Einfachheit halber nicht dargestellt sind. Von der Drehbewegung des Antriebes wird der Umschalter U in eine seiner beiden Schaltstellungen mitgenommen und dadurch der Stromkreis für das Feld des Hilfsgenerators G geschlossen, der also Spannung erzeugt, dessen Ankerkreis aber in D geöffnet ist.
Die Notbremsanordnung nach der Erfin- -. dung bleibt also von dem eigentlichen Be-•trieb, dem Ein- und Ausschalten des Motors zusammen mit dem Betriebsbremslüfter, völlig unberührt. Erst dann, wenn nach Schluß des Betriebes oder vor einer größeren Betriebspause die ganze Anlage stillgesetzt werden soll oder wenn ein Gefahrenfall eingetreten ist, wird durch Niederdrücken des Druckknopfes A das Schütz S2 des Lüftgerätes L1 zum Abfallen gebracht und so das Lüftgerät L1 stromlos gemacht. Es ist selbstverständlieh, daß in Reihe mit dem Druckknopf A alle anderen der Sicherheit der ganzen Anlage dienenden Elemente, wie Geschwindigkeitsmeßgeräte, Überstromrelais, Endschalter u.a., liegen, die durch ihr Ansprechen die gleiche Wirkung hervorrufen.
Das Gewicht G3 zieht den Hebel mit der Rolle R1 nach unten und gestattet so dem Hebel H1 in die Waagerechte zurückzukehren. Im Schalter D erfolgt hierbei die Abschaltung des Blockierungsschützes S1 und damit im Gefahrenfalle auch des Motors M und des Betriebsbremslüfters B. Das Abfallen des Lüftergerätes L1 erfolgt sehr stark verzögert. Das Gewicht G1 wirkt jetzt am kürzesten Hebelarm. Da der Stromkreis für das Lüftgerät L2 geschlossen ist, beginnt dieses zu aibeiten, gespeist von der Spannung des Hilfsgenerators G. Die Hubbewegung des Lüftgerätes L2 erfolgt gedämpft. Das Laufbremsgewicht L1 wird deshalb nur allmählich nach links bewegt. Bei einer bestimmten Drehzahl erhält das Lüftgerät L2 nur noch eine so große Spannung, daß seine Hubkraft dem Gewichte G2 gerade das Gleichgewicht hält. In dem Maße, wie jetzt die Drehzahl des Antriebes abnimmt, die Hilfsgeneratorspannung also sinkt, überwiegt das Gewicht Gt über die Hubkraft des Lüftgerätes L2 und drückt den Lüfterhebel immer weiter nach unten. Dabei wird das Laufbremsgewicht G1 wieder nach rechts verschoben und die Bremskraft wieder bis auf den konstanten Wert der Grundbelastung vermindert. Der Antrieb ist nun zum Stillstand gekommen. Während dieser Zeit hat das Bremslüftgerät L1 seinen Abfallweg zurückgelegt. Die Rolle R1 berührt die in ihrer obersten Stellung befindliche Rolle R, und drückt auf ihrem weiteren Wege die letztere jetzt nach unten, da das Gewicht G3, wie »15 auch in Abb. 1 dargestellt, größer ist als das Gewicht G2. Hierdurch wird das Laufbremsgewicht G1 in seine weiteste linke Stellung verschoben und die größte Bremskraft zur Wirkung gebracht. iao
Wird die Anordnung nach der Erfindung als Betriebsbremse verwendet, so fällt der
Betriebsbremslüfter B fort und die Notbremse Nb tritt an seine Stelle. Es muß dann lediglich die Steuerung der Notbremse, die bisher als selbständige Druckknopfsteuerung dar-S gestellt war, mit der Steuerung des Antriebsmotors verbunden werden. Erfolgt z. B. durch eine Steuerwalze die Einschaltung des Antriebes, so ist durch die Anordnung des Blockierungsschützes S1 die Einschaltung des
ίο Motors wie bisher erst nach vollständiger Lüftung der Bremse möglich.
In den Abb. 2 bis 5 ist die Wirkungsweise der Anordnung in einigen Kurven dargestellt. Abb. 2 zeigt den durch die Anordnung nach der Erfindung erzielten Verlauf der Bremskurve. Sobald der Bremshebel H1 in die Waagerechte zurückgekehrt ist, kommt das Laufbremsgewicht G1 am kürzesten Hebelarm zur Wirkung. Wir bezeichnen das mit Grundbelastung g, die in der Abb. 2, völlig willkürlich, mit 20 °/0 angegeben ist. Jetzt erfolgt, von dem Lüftgerät L2 bewirkt, die verzögerte Bewegung des Laufbremsgewichtes G1 nach links. Im Verfolg dieser Bewegung steigt das aus der Bewegung des Antriebes genommene veränderliche Bremsmoment d anfangs langsam, da ja das Bremslüftgerät L2, welches zweckmäßig, wie auch L1, als elektrohydraulisches Gerät ausgebildet ist, erst Druck erzeugen muß, und hernach schnell und gleichmäßig bis zu einem Höchstwert an. Nach den in der Abb. 2 gewählten Verhältnissen ist bei etwa 70 °/0 der Drehzahl die Gleichgewichtstellung zwischen Gewicht und Hubkraft erreicht. Bei weiterem Abfall der Drehzahl und damit der Spannung drückt das Gewicht G2 den Lüfterhebel nach unten und das Laufbremsgewicht G1 nach rechts. Das Bremsmoment d nimmt nach der gezeichneten Kurve ab und ist bei Stillstand Null. Es leuchtet ein, daß der Anstieg der Bremskurve d davon abhängig ist, wie schnell oder langsam der Drehzahlabfall erfolgt, wie lange also dem Lüftergerät eine hohe Spannung zur Verfügung steht. Dies hängt von den dem Antrieb innewohnenden lebendigen Kräften, d. h. von der Belastung, ab. Ist diese groß, so wird der Drehzahlabfall während des an sich gleichen Anstieges des Bremsmomentes d kleiner sein als bei kleiner Belastung; im ersten Falle erhält das Bremslüftgerät L2 also längere Zeit höhere Spannung als im zweiten Falle. Das Laufbremsgewicht G1 wird dann weiter nach links verschoben als bei geringer Belastung, d. h. also, daß die Abbremsung mit einem größeren Bremshöchstmoment erfolgt als bei kleiner Last. Diese Verhältnisse sind in der Abb. 3 dargestellt, in der die beiden übereinander gezeichneten Kurven zwei verschiedenen Belastungsverhältnissen entsprechen. Anders liegen die Verhältnisse natürlich, wenn infolge höherer Geschwindigkeit, z. B. beim Senken, der Bremslüfter eine größere als normalerweise höchste Spannung bekommt und dann das Laufgewicht G1 auf alle Fälle in die weiteste Ausladung verschiebt, also die größte Bremskraft einstellt, wie dies in Abb. 3 mit drei weiteren Kurven dargestellt ist.
Von größter Bedeutung für die Bremsan-Ordnung nach der Erfindung ist das Maß der Dämpfung des Lüftgerätes L2. Der Einfluß der Dämpfung ist in Abb. 4 dargestellt. Allen Kurven gemeinsam ist der schwache Anstieg im ersten Augenblick, da das Gerät erst den notwendigen Druck erzeugen muß. Aber darauf erfolgt das Arbeiten in Abhängigkeit von der Dämpfung. Das Maß der Dämpfung ist aber für die erreichbaren Höchstwerte bestimmend, da bei starker Dämpfung längere Zeit mit kleineren Bremsmomenten gebremst wird als bei kleiner Dämpfung, wo kürzere Zeit mit größeren Bremsmomenten gebremst wird, um die gleiche Geschwindigkeitsverminderung zu erzielen. In Abb. 4 liegt allen Kurven eine bestimmte Belastung zugrunde. Bei der praktischen Ausführung wird eine bestimmte Dämpfung eingestellt und damit eine stets gleichbleibende Bremszeit und auch ein stets gleichbleibender Bremsweg erreicht, da ja nach Abb. 3 die Höhe der Bremsmomente sich mit der Belastung selbständig ändert.
In Abb. 5 ist nun die Bremsdruckkurve eines ganzen Spieles dargestellt, wie es sich mit einer Anordnung nach Abb. 1 im Gefahrenfalle ergibt. · Das Laufgewicht G1 befindet sich im Ruhezustand in seiner "weitesten Auslage, übt also den größten Bremsdruck aus. Durch diese Anordnung soll ein unbedingtes Feststehen aller beweglichen, dem Winddruck ausgesetzten oder auf schiefer Ebene haltenden Fahrwerke usw. gewährleistet werden. Es sollen hierdurch Anordnungen, wie Schienenklammern u. ä., überflüssig gemacht werden.
Wird der Einschaltdruckknopf £ gedrückt, so hebt das Lüftgerät L1 die Rolle Rx an und gibt damit die Rolle R2 frei. Das Gewicht G2 drückt nach unten und verschiebt das Laufbremsgewicht G1 in der Zeit tt nach rechts. Das Stillstandbremsmoment fällt linear bis auf seinen in Abb. 2 dargestellten Wert g ab. Durch Anheben des Hebels H1 durch die Rolle des Lüftergerätes L1 wird auch dieses Bremsmoment g aufgehoben. Nach erfolgter Einschaltung läuft der Motor M an und in der Zeit ig auf seine volle Geschwindigkeit nach der Kurve ν hoch. ta kennzeichnet die Dauer des- Betriebes. Wird jetzt der Ausschaltdruckknopf A gedrückt oder spricht ein Sicherheitsschalter an, so wird dadurch zunächst der Lüfter L1 stromlos gemacht und
zum Abfallen gebracht. Er gibt damit den Bremshebel H1 frei, der die Grundbelastung g herstellt, den Motor M abschaltet und den Stromkreis für das Lüftergerät L2 herstellt. L2 beginnt zu arbeiten und einen Bremsdruck nach der dargestellten Kurve zu erzeugen. Die Motordrehzahl ν vermindert sich in diesem Zeitintervall i4 auf den Wert Null. Wenn der Stillstand erreicht ist, ist das Lüftgerät L1 so ίο weit abgesunken, daß seine Rolle ^1 die Rolle R 2 berührt und diese in der Zeit i5 wieder herunterdrückt. Das Laufbremsgewicht G1 wird dadurch wieder nach links geschoben und so erneut der hohe Stillstandbremsdruck erzeugt. Zu beachten ist hierbei, daß der Hub des Lüftgerätes L1 ungedämpft, sein Abfallen aber sehr stark gedämpft erfolgt. Hierdurch wird erreicht, daß das Anwachsen des Bremsdruckes auf den hohen Wert im Stillstand nur allmählich erfolgt, so daß auch im Falle des Versagens der anderen Bremseinrichtung, z. B. infolge eines Bruches, noch eine allmählich anwachsende Bremskraft zur sicheren Stillsetzung des Antriebes zur Verfügung steht.
Diese Anordnung eines derartig hohen Stillstandbremsdruckes ist allerdings nur möglich, wenn es sich um Antriebe handelt, bei denen Geschwindigkeitssteigerungen über den normalen Betriebswert hinaus nicht möglich sind; denn nach Abb. 3 würde bei einer Stillsetzung aus solcher höheren Geschwindigkeit heraus fast sofort dieses in seiner Stärke nur im Stillstand zulässige, besonders hohe Bremsmoment zur Wirkung kommen und den Antrieb ernstlich gefährden.
Wird eine derartige hohe Feststellkraft im Stillstand nicht benötigt, so ist dies durch geringe bauliche Veränderungen zu erreichen. Es fällt dann lediglich der kurze Hebelarm mit der Rolle R2 fort. Dann bestimmt allein das Gewicht G2 die Lage des Laufgewichtes G1, das somit im Ruhestand in der rechten Endlage steht, in die es gestrichelt eingezeichnet ist. Im Ruhezustand ist also nur die Grundbelastung g wirksam. Im Diagramm fallen die Zeiten it und t3 fort; sonst ändert sich nichts.
Schließlich kann die Anordnung nach der Erfindung auch als Feinregelbremse für alle diejenigen Antriebe, die an einer genau vorbestimmten Haltestelle bündig halten müssen, z. B. für Aufzüge, Schiffshebewerke, bewegliche Brücken usw., verwendet werden. Die Bemessung der Gewichte G2 und G8 muß dann so erfolgen, daß sich Gewichte und Hubkraft bei der gewünschten niedrigen Drehzahl, z. B. io0/„, das Gleichgewicht halten. Der Motor M ist hierbei natürlich eingeschaltet, und es ist für die Erfindung an sich ohne Bedeutung, ob durch Änderung der Schaltung im Schalter D der Motor während des ganzen Abbremsvorganges eingeschaltet bleibt oder ausgeschaltet und nach Erreichen einer entsprechenden Drehzahl wieder eingeschaltet wird. Nimmt der Motor in der Feineinstellperiode eine höhere Drehzahl an, so erhält das Lüftgerät L2 höhere Spannung, seine Hubkraft überwiegt. Er verschiebt das Laufgewicht im Sinne stärkerer Bremsung, so daß der Motor auf niedrigere Drehzahl herabgeht. Sinkt diese umgekehrt zu weit, so überwiegen die Gewichte und verschieben das Laufbremsgewicht G1 im Sinne schwächerer Bremsung, so daß die Drehzahl sich wieder erhöhen kann.
Wenn auch mit dem Dargestellten nicht alle Verwendungsmöglichkeiten der neuartigen Anordnung ausgeschöpft sind, so ist doch hieraus die große Verwendungsmöglichkeit der Erfindung mit stets nur ganz geringfügigen Änderungen zu ersehen. Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt noch darin, daß die beschriebene Bremseinrichtung stets voll betriebsbereit ist und auch beim Ausbleiben der Spannung in der beschriebenen Weise arbeitet. Sie ist deshalb besonders geeignet für alle Antriebe, bei denen eine Sicherung gegen Gefahr notwendig ist, und auch für die Abbremsung großer umlaufender Massen.

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Elektrisch betriebene Betriebs-, Not- und Feinregelbremse mit selbsttätiger Regelung des Bremsdruckes, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsmoment bei gleichbleibender Richtung der Geschwindigkeitsänderung allmählich bis zu einem Höchstwert ansteigt und von einer bestimmten einstellbaren Drehzahl ab bis zu einem einstellbaren Restbremsmoment bei Stillstand wieder abfällt.
2. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein verzögert arbeitendes Lüftgerät (L2), das von der abklingenden Spannung eines Hilfsgenerators (G) betrieben wird, die Auslage eines Laufbremsgewichtes (G1) verändert.
3. Bremse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein in der Auslage verstellbares Gewicht (G2) bei einer bestimmten einstellbaren Drehzahl der Hubkraft des Lüftgerätes (L2) das Gleichgewicht hält.
4. Bremse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufheben des durch das in seiner kleinsten Auslage befindlichen Laufbremsgewichtes (G1) ausgeübten Bremsmomentes ein zweites eben- no falls verzögernd arbeitendes Lüftgerät (L1) dient.
5- Bremse nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremslüftgerät (L1) auch zur Verschiebung des Laufbremsgewichtes· (G1) in seine weiteste Auslage dient.
6. Bremse nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Lüftgeräte elektrohydraulische Geräte sind.
7. Bremse nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung als Feinregelbremse die Gewichte an den, Lüftgeräten sq gegeneinander abgeglichen sind, daß sie der Hubkraft des ersten Lüftgerätes gerade bei der gewünschten Feinregeldrehzahl das Gleichgewicht halten.
8. Bremse nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Einschaltstromkreis für den Motor ein Schalter (D) angeordnet ist, der von dem Bremsgestange erst nach völliger Lösung der Bremse geschlossen wird.
9. Bremse nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromkreis für das Lüftgerät (L1) erst geschlossen wird, nachdem der Lüfter (L2) das Restbremsmoment hergestellt hat.
10. Bremse nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen von der Drehrichtung abhängigen Umschalter (?7) die Stromrichtung im Hilfsgeneratorfeld stets gleichgehalten wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEA73698D 1934-07-18 1934-07-18 Elektrisch betriebene Betriebs-, Not- und Feinregelbremse Expired DE646041C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1041507B (de) * 1953-06-04 1958-10-23 Winkler Fallert & Co Maschf Vorrichtung fuer das Abbremsen von Druckmaschinen, insbesondere Tiefdruckrotationsmaschinen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1041507B (de) * 1953-06-04 1958-10-23 Winkler Fallert & Co Maschf Vorrichtung fuer das Abbremsen von Druckmaschinen, insbesondere Tiefdruckrotationsmaschinen

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