DE645320C - Jacquardeinrichtung, insbesondere fuer die Brokatweberei - Google Patents

Jacquardeinrichtung, insbesondere fuer die Brokatweberei

Info

Publication number
DE645320C
DE645320C DEN36306D DEN0036306D DE645320C DE 645320 C DE645320 C DE 645320C DE N36306 D DEN36306 D DE N36306D DE N0036306 D DEN0036306 D DE N0036306D DE 645320 C DE645320 C DE 645320C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
card
pattern
jacquard
punch
brocade
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEN36306D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE645320C publication Critical patent/DE645320C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
    • D03C3/00Jacquards
    • D03C3/20Electrically-operated jacquards

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

  • Jacquardeinrichtung, insbesondere für die Brokatweberei Die Erfindung bezieht sich auf Jacquardeinrichtungen, und zwar insbesondere auf solche zum Weben von Brokaten, bei denen das Auswählen der Platinen unmittelbar nach der Musterschablone, beispielsweise selbsttätig auf photoelektrischem Wege, erfolgt.
  • Zweck der Erfindung ist, die gleichzeitige Herstellung eines Gewebemusters und einer Jacquardkarte auf Grund einer einzigen Musterschablone zu ermöglichen.
  • Nach Vorliegen einer Musterschablone ging man bisher im allgemeinen zunächst so vor, daß man in umständlicher -Art von Hand durch Einlesen einzelner Schnüre auf einem Webstuhl oder einem ähnlichen Gerät ein Schnurgewebe herstellte. Dieses Gewebe wurde auf die Kartenschlagmaschine übertragen, auf der durch weitere Handarbeit die Lochstempel der Kartenschlagmaschine entsprechend ausgewählt wurden. Mit Hilfe der so erzeugten Jacquardkarte konnte man dann ein Mustergewebe in der richtigen Fadenstärke herstellen, an Hand dessen sich erst die Wirkung auf den Beschauer wirklich beurteilen ließ. Dieses Verfahren hat man dadurch etwas vereinfacht, daß man statt des Einlesens von Schnüren in ein Schnurgewebe Stifte in eine Lochplatte einliest, die dann auf der Kartenschlagmaschine in ähnlicher Weise verwendet wird wie das früher übliche Schnurgewebe. Das Mustergewebe wurde jedoch auch hier .erst nachträglich auf Grund der fertiggestellten Jacquardkarte angefertigt, so daß die ganze Jacquardkarte vernichtet werden muß, wenn das Muster beispielsweise schon am Anfang unbefriedigende Stellen zeigt. Eine Abwandlung des Verfahrens besteht darin, daß man mit Hilfe von in eine Lochplatte eingesteckten Stiften zunächst eine Musterprobe auf ähnliche Weise herstellt, wie sonst die Karten geschlagen werden. Das hat aber den Nachteil, daß man die umständliche Arbeit des übertragens des Musters nach Maßgabe der Stifteplatte bei den zur Zufriedenheit ausfallenden Mustern zweimal ausführen muß, da man ja zunächst während der Musterbildung noch keine Jacquar dkarte erhält.
  • Die Erfindung besteht darin, daß an den Platinen eines unmittelbar nach der Musterschablone gesteuerten Webstuhles sowohl die zum Führen der Kettenfäden des Webstuhles bestimmten Harnischschnüre als auch Mittel, z. B. gewichtsbelastete Litzen, angebracht sind, die die Stößel einer Kartenschlagmaschine steuern, so daß gleichzeitig mit dem Eintragen eines Schusses die -entsprechende Karte geschlagen werden kann.
  • Besondere Vorteile bietet die Erfindung, wenn sie bei einem an sich bekannten photoelektrisch gesteuerten Brokatwebstuhl angewendet wird, da mit Hilfe der Einrichtung nach der Erfindung die Dauer der Inanspruchnahme des kostspieligen photoelektrischen Brokatwebstuhles durch jedes Muster auf die Hälfte herabgesetzt bzw. die zum Anfertigen der Lochkarte erforderliche Zeit erspart wird.
  • Es sind zwar in der Stickerei Kartenschlagmascliinen bekannt, bei denen nach Maßgabe eines Stickmusters von Hand ein Pantograph bewegt wird, der einerseits mit einem Stickrahmen und anderseits mit den Platinen einer Kartenstanze gekuppelt ist. Im Gegensatz zu diesen Kartenschlagmaschinen der Stickerei hängt aber bei einem Musterwebstuhl die Musterbildung nicht bloß von zwei mustergemäß einzustellenden Komponenten ab, wie es bei der Stichbildung auf der Stickmaschine der Fall ist, sondern von der Stellung der zahlreichen Platinen der Jacquardeinrichtung, von denen immer eine an einem Kettenfaden angreift.
  • In den Fig. i und 2 sind zwei Ausführungsformen einer Maschine zum gleichzeitigen Herstellen von Brokaten und Musterkarten schematisch dargestellt.
  • In der Zeichnung bezeichnet i eine Trommel, auf die ein Originalbild gelegt wird. Die Trommel i ist auf einer Welle 2 befestigt und kann mit einer gewünschten Geschwindigkeit angetrieben werden. 3 ist eine Lichtquelle, .l eine Kondensörlinse und 5 eine photoelektrische Zelle. Diese Elemente sind derart angeordnet, daß die Oberfläche des Originalbildes schrittweise mit Hilfe eines Lichtfleckes abgeleuchtet wird, der durch die Linse hindurchgegangen ist und in der photoelektrischen Zelle 5 elektrische Ströme nach Maßgabe der Schattierung eines jeden Aufnahmepunktes erzeugt. Diese photoelektrischen Ströme gelangen über einen Verstärker 6 zu einem Relais 7. Der bewegliche Kontakt 8 und ein fester Kontakt i o dieses Relais 7 sind über eine Stromquelle 9 und einen Schalter i i mit den Erregerspulen von nicht dargestellten Elektromagneten verbunden, die mittels Litzen 13 und Haken 14 am Harnisch 15, 16 eines Brokatwebstuhles angreifen. An den Harnischfäden 15, 16 hängen Gewichte 17. 18 ist der Kettenbaum des Webstuhles, 18' der Warenbaum, 19 das Webeblatt und 2o der Webschützen.
  • Gemäß der Erfindung sind die Steuerungsteile einer Jacquardkartenschlagmaschine mit den die Kette führenden Teilen eines elektrisch gesteuerten Brokatwebstuhles, wie oben beschrieben, verbunden. Die Kartenschlagmaschine ist mit einigen Lochstempeln 2 i (in der Zeichnung sind drei wiedergegeben) ausgerüstet, deren Köpfe 22 verschieden lang sind. Die Lochstempel 2 i sind lose in Löcher des Stanzblockes 23 eingepaßt. Der Deckel 24 des Stanzblockes 23 ist ebenfalls mit einer der Anzahl der Lochstempel 2I gleichen Anzahl waagerechter Löcher versehen, in welche Stößel 25 lose eingeführt sind, die mit ihrem hinteren Ende in Löchern einer ortsfesten Führungsplatte 27 hin und her gleiten. Ungefähr in der Mitte weisen die Stößel 25 einen Bund 26 auf, gegen den eine an der ortsfesten Führungsplatte 27 sich abstützende Feder 28 drückt und somit den Stößel 25 in seine vorderste Stellung über dem zugehörigen Lochstempel 21 zu bringen bestrebt ist. Unter dem Stanzblock 23 befindet sich die mit Löchern 30 für den Durchgang der mustergemäß ausgewählten Lochstempel 21 versehene Matrize 29, die bei jeder Umdrehung der Mustertrommel i gehoben wird, so daß bei jedem Schuß eine Jacquardkarte 3 i gestanzt werden kann. An den hinteren Enden der Stößel 25 sind Fäden 33 angeknüpft, die über Führungsstäbe 32 laufen und mit Gewichten 34 beschwert sind. Diese Gewichte 34 müssen in der Lage sein, den Druck der Federn 28 zu überwinden und die vorderen Enden der Stöße125 außerhalb des Bereiches der Lochstempel 2 i zurückzuhalten. Jedes Gewicht 34 ist mit einem die Kettenfäden steuernden Teil, z. B. einem Haken 14, der elektrisch arbeitenden jacquardeinrichtung 12 durch einen Faden 35 verbunden.
  • Der Arbeitsvorgang der oben beschriebenen Anordnung gestaltet sich wie folgt: Der Einfachheit halber sei angenommen, daß das Muster mit schwarzer Tinte auf weißes Papier gezeichnet sei, das dann als Originalbild auf der Trommel i befestigt wird. Wenn nun das Originalbild nach und nach mittels der photoelektrischen Zelle 5 aufgenommen wird, so bleibt das Relais 7 bei einem kleinen Anteil i photoelektrischen Stromes, wie er etwa den schwarzen Punkten entspricht, unbeeinflußt. Durch einen größeren Betrag an photoelektrischem Strom, wie er etwa den weißen , Punkten entspricht, wird es jedoch in Tätig- i keit gesetzt, so daß der bewegliche Kontakt 8 mit dem festen Kontakt i o in Verbindung tritt, wie in der Zeichnung dargestellt ist. Dann werden während der Aufnahmebewegung bei einer Umdrehung der Trommel i die ; arbeitenden Teile nur in übereinstimmung mit den weißen Punkten gesteuert, derart, daß sie auswählend die entsprechenden Haken 14 und die an diesen hängenden Harnischschnüre 15, 16 nebst den entsprechenden Kettenfäden in die durch eine gestrichelte Linie bezeichnete Stellung heben, so daß ein dem jeweiligen Muster entsprechendes Fach gebildet wird. In diesem Augenblick wird dann der Webschützen 20 mit dem Schußfaden durch das Fach geschlagen, der Schußfaden mit Hilfe des Webeblattes i g an das jeweilige Warenende angeschlagen und das Fach geschlossen bzw. gewechselt. So -entsteht nach und nach das Brolmtgew ebe. Gleichzeitig können auch die Gewichte 34, die zu den gehobenen Haken 14 gehören, gehoben werden, wobei die an den Stößeln 25 angeknüpften Fäden 33 locker werden, so daß ,die Stößel 25 durch die Federn 28 vorgedrückt werden und mit ihren vorderen Enden über die Lochstempel 21 zu stehen kommen. Dagegen wird jeder Stößel 25, der mit einem nicht gehobenen Haken 14 verbunden ist, in seiner ursprünglichen Stellung mit Hilfe des Gewichtes 34 gehalten -werden; er bleibt also außerhalb des Bereiches der Lochstempel 21. Anschließend erfolgt zur gleichen Zeit, wenn ein Schuß :eingetragen wird, das Heben der Matrize 29. Dabei wird das in die Matrize 29 eingelegte Kartenblatt 31 gegen die Lochstempel 21 gepreßt und erhält stets dort ein Loch, wo der Lochstempel 21 durch einen vorgedrückten Stößel 25 verriegelt ist. Die Lochstempe12i, über deren Köpfen22 sich kein Stößel25 befindet, werden von der Karte 3 i mit nach oben genommen, so daß an diesen Stellen kein Stanzen erfolgt. Auf diese Weise wird die jacquardkarte 3 i entsprechend dem Muster auf der Trommel i ausgestanzt und gleichzeitig unmittelbar das Muster des Originalbildes auf dem Brokatwebstuhl gewebt. Nach Wunsch kann entweder der Brokativebstuhl oder die Kartenschlagmaschine außer Betrieb gesetzt werden.
  • In der ein wenig geänderten Anordnung der Fig. 2 ist das Relais 7 der Fig. i weggelassen und der Sekundärstromkreis des Verstärkers 6 unmittelbar an die jacquardeinrichtung 12 des elektrischen Brokatwebstuhls angeschlossen. An jedem Stößel 25 ist ein waagerechter Stab 36 angelenkt, der durch die Öse einer mit Haken versehenen Platine 37 läuft und mit seinem hinteren Ende im Bereich eines bei Jacquardmaschinen mit Vornadelapparat bekannten, hin und her gehenden Druckrostes 38 liegt. Oben an den Platinen 37 sind Schnüre 41 angeknüpft, die über Führungsstäbe 39 und 40 laufen und mit Gewichten 34 belastet sind. Diese Gewichte 34 sind außerdem wie in Fig. i durch Fäden 43 mit den Haken 14 der Jacquardeinrichtung 12 verbunden, die die Kettenfäden mittels der Litzen 15, 16 heben und senken.
  • . Der Betrieb der in Fig. 2 gezeigten Anordnung ist praktisch der gleiche wie der von Fig. i. Wenn die Gewichte 34 infolge des Hochgehens der mustergemäß ausgewählten Haken 14 gehoben werden, so werden die Fäden 41 löse, und die Gewichte 44 ziehen die mit Haken versehenen Stäbe 37 nach unten. Sie heben demzufolge die Enden der entsprechenden waagerechten Stäbe 36, so daß diese außerhalb der Druckschienen des Druckrostes 38 zu liegen kommen und bei dessen Vorgehen nicht mitgenommen werden. Auf diese Weise bleiben auch die betreffenden Stößel 25 in ihrer Ruhestellung, so daß die entsprechenden Lochstempel 21 beim Anheben der Matrize z9 mit der Jacquardkarte 31 frei nach oben gehen und keine Löcher in dieselbe stanzen können. Dagegen werden die nicht ausgehobenen Nadeln 36 von den Druckschienen des Druckrostes 38 nach vorn geschoben, wobei sie die mit ihnen verbundenen Stößel 25 entgegen dem Einfluß der Druckfedern 28 mit nach vorn drücken und somit diejenigen Lochstempel 21 verriegeln bzw. an einem Hochgehen hindern, die mustergemäß Löcher in die Jacquardkarte 31 zu stanzen haben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Jacquardeinrichtung, bei der das Auswählen der Platinen unmittelbar nach der Musterschablone, beispielsweise selbsttätig auf photoelektrischem Wege, erfolgt, insbesondere für die Brokatweberei, dadurch gekennzeichnet, daß an den Platinen (13) sowohl die zum Führen der Kettenfäden eines Webstuhles bestimmten Harnischschnüre (15, 16, 17) als auch Mittel, z. B. gewichtsbelastete Litzen (33, 34, 35), angebracht sind, die die Stößel (z5) einer Kartenschlagmaschine steuern, so daß gleichzeitig mit dem Eintragen eines Schusses (2o) die entsprechende Karte (31) geschlagen werden kann.
DEN36306D 1933-02-13 1934-02-11 Jacquardeinrichtung, insbesondere fuer die Brokatweberei Expired DE645320C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP645320X 1933-02-13

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE645320C true DE645320C (de) 1937-05-26

Family

ID=13260910

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEN36306D Expired DE645320C (de) 1933-02-13 1934-02-11 Jacquardeinrichtung, insbesondere fuer die Brokatweberei

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE645320C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102012200835B3 (de) Webmaschine mit einer Vorrichtung zur Bildung von Zusatzschusseffekten
DE102004063683A1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Gewebes in Dreherbindung und Webmaschine zur Durchführung des Verfahrens
DE645320C (de) Jacquardeinrichtung, insbesondere fuer die Brokatweberei
EP2236655B1 (de) Jacquarddrehervorrichtung und Jacquardmaschine
EP1595010A1 (de) Verfahren zum herstellen eines gewebes in leinwand- und dreherbindungen sowie webmaschine zur verfahrensdurchführung
DE697752C (de) Vorrichtung zum Auswaehlen der Nadeln nebst den zuchtung
DE2528246A1 (de) Vorrichtung zur herstellung von dreherleisten im gewebe
DE162567C (de)
DE1535249B1 (de) Fachbildevorrichtung fuer webmaschinen
DE2162786C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Doppel-Florgewebe
DE1785534A1 (de) Fadenhalteanordnung fuer Webmaschinen
DE2127487C3 (de) Nadelbandwebmaschine zur Herstellung von Frottiergewebe-Bändern
DE69908350T2 (de) Webmaschine und verfahren zum herstellen von gewebe mit musterbildenden schussfäden wie in kelim- oder gobelinteppichen
DE1535249C (de) Fachbildevorrichtung fur Webmaschinen
DE1785392C3 (de) Schußfadenwächter für eine Wellenwebmaschine
DE61729C (de) Jacquardmaschine mit Vorrichtung zur Kanenersparnifs
DE2658339B2 (de) Vorrichtung zum Führen eines Textilgewebes über einen Rahmen o.dgl
DE553898C (de) Vorrichtung zur Herstellung eines Rutengewebes
DE616874C (de)
DE102007042348A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Eliminieren von Schußfäden mit Fadenunregelmäßigkeiten aus Geweben
DE279247C (de)
AT21640B (de) Vorrichtung für Webstühle zur Herstellung von einfachen oder Doppel-Florgeweben.
DE1962348A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Blindlegungen fuer die Polfaeden beim Wirken von Pluesch oder Velour auf einer Raschelmaschine
DE2412958A1 (de) Waehl- und antriebsvorrichtung fuer die harnisch-schnuere von jacquard-maschinen
DE14831C (de) Geschirr-Einrichtung für gazebindige brochirte Gardinenstoffe