DE644122C - Einrichtung zum Trocknen und Erhitzen von schlammigem Gut - Google Patents

Description

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Trocknen und Erhitzen von schlammigem Gut, wie z. B. Zementrohschlamm, durch Wärmeaustausch mit Gasen bei Ausbreitung des Schlammes auf Ketten, Geweben o. dgl. Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung des Wärmeaustausches zwischen Gas 'und Schlamm unter Filterung der Gase durch den Schlamm.

Zur Erreichung dieses Zweckes werden die Ketten, Gewebe o. dgl. an der Außenseite einer waagerecht gelagerten gasdurchlässigen Trommel befestigt, so daß sie sich bei der Drehung der Trommel an deren obere Wölbung unter dem Einfluß der Schwere anlegen und auf ihr einen umhüllenden Mantel bilden, der für die radial durch den Trommelmantel fließenden Gase gleichförmige D'urchtrittsbedingungen bildet, so daß leine gute Wärmeübertragung und auch eine Filterung der Gase zustande kommt. Um eine glatte Anlage der Schlammträger an der Trommelfläche zu erzielen, sind die Ketten nur mit ihrem einen Ende, flächenhafte Schlammträger, wie Gewebe, an einer Kante an der Trommel zu befestigen.

Im wesentlichen die gleiche Wirkung wie mit einer gasdurchlässigen, waagerecht gelagerten Trommel als Träger von Ketten oder Gewebe für die Schlammausbreitung läßt sich auch durch ein gasdurchlässiges endloses, waagerecht oder schräg gelagertes Förderband erzielen, welches über zwei parallele Wellen geführt ist.

Die Erfindung kann mit Vorteil bei Vorerhitzern Anwendung finden, wie man sie in Verbindung mit Drehrohrofen zum Brennen von Zement nach dem Naßverfahren benutzt, wobei die Abgase des Drehrohrofens im Vorerhitzer zum Trocknen und Erhitzen des Zementrohschlammes Anwendung finden, der danach im Ofen selbst weiterbehandelt wird.

Die Erfindung ist an mehreren Ausführungsbeispielen auf der Zeichnung veranschaulicht. +5

Fig. ι zeigt einen senkrechten Schnitt durch das obere oder Einlaufende eines Drehrohrofens und durch einen ihm vorgelagerten Vorerhitzer gemäß der Erfindung.

Fig. 2 zeigt in größerem Maßstabe eine besondere Ausführungsform von Tragkörpern für den Schlamm.

Die Fig. 3, 4 und 5 sind senkrechte Schnitte entsprechend dem in Fig. 1 dargestellten Schnitt durch weitere Ausführungsformen der Erfindung.

Gemäß Fig. 1 und 2 besteht der umlaufende Träger, an dem die Ketten, Gewebe, Platten o. dgl. befestigt sind, aus einer gasdurchlässigen drehbaren Trommel 1, welche in einer ortsfesten Kammer 2 gelagert ist, die sich in offener Verbindung mit dem oberen oder Füllende des Drehrohrofens 3 befindet. Die Trommel 1 besitzt einen gasdurchlässigen

Mantel und kann aus einem durchbrochenen eisernen Gestell bestehen oder auch aus gelochten Platten hergestellt sein. Mit der Trommel sind Tragkörper 4 in Form vöu Kettenabschnitten verbunden, die an di?r Außenseite der Trommel befestigt sind. Die·, Abgase des Ofens 3 durchdringen die Kettenschicht auf der Trommelwandung, wie dies auf der Zeichnung durch. Pfeile angedeutet ist. Gemäß Fig. 1 tauchen während der Umdrehung der Trommel die an ihr sitzenden Kettenabschnitte, welche auf der Unterseite der Trommel frei nach unten hängen, in ein Schlammbad 5 ein, wobei sie auf ihrer Oberfläche mit Schlamm bedeckt werden. Auf der Oberseite bilden die Ketten 4 eine Schicht, welche sich gegen die Oberseite der Trommelwandung legt. Während dies der Fall ist, kommen die Ofengase in Berührung mit den schlammtragenden Ketten und durchdringen die Kettenschicht. Die getrocknete Schicht wird von den Kettenabschnitten durch einen j drehbaren Schläger 6 abgeschüttelt, fällt in eine Rinne, in welcher sich, eine Förderschnecke 7 befindet, durch welche der getrocknete Schlamm einem Becherwerk 8 zugeführt wird, das ihn in den Ofen 3 befördert. Nachdem die Gase die Trommel durchströmt haben, gelangen sie in ein Rohr 9, welches Anschluß an einen Schornstein besitzt, dessen Zugkraft zweckmäßig durch ein Gebläse erhöht wird.

Fig. 2 zeigt eine Trommel mit an ihrem Umfang sitzenden Blechplatten. 1 o, welche um Stangen 11 drehbar sind. Diese Anordnung gestattet die Schaffung einer besonders großen Oberfläche; auch ermöglicht sie eine besonders bequeme Entfernung des getrockneten Schlammes von den ebenen Tragflächen der Blechplatten 10.

Gemäß Fig. 3 ist der Vorerhitzer in der Kammer 2 oberhalb des Drehrohrofens 3 in der Weise angeordnet, daß das getrocknete und vorerhitzte Gut unmittelbar in den Ofen hineinzugleiten vermag. Die drehbare Trommel ι trägt in diesem Fall nicht nur an der Außenseite, sondern auch an der Innenseite Ketten. Der Schlamm wird von oben durch eine Speisevorrichtung 12 zugeführt, indem die äußeren Kettenabschnitte 4 mit Schlamm berieselt werden. Der Überschuß von zugeführtem Schlamm fließt durch die Trommelwandung auf die an. der Innenseite derselben befestigten Kettenabschnitte. Das trockene Gut wird von den äußeren Kettenabschnitten 4 durch einen Schläger 13 entfernt, welcher durch einen Exzenter 14 betätigt wird. Von den inneren Kettenabschnitten wird der an diesen hängende Schlamm durch die Reibung der Ketten gegeneinander abgeschabt.

Gemäß Fig. 4 und 5 ist die gasdurchlässige äjehbare Trommel durch ein endloses gasdurchlässiges Band 15 ersetzt, welches über „sz\vei waagerecht gelagerte, zueinander par-'allele Führungskörper, z. B. Kettenräder o. dgl. 16, 17, läuft und selbst waagerecht liegt oder geneigt angeordnet ist. Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist im wesentlichen derjenigen des in Fig. 1 dargestellten Vorerhitzers ähnlich. Zwischenwände 18, 19 dienen dazu, die Gase, welche vom Drehrohrofen kommen, in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung durch den Vorerhitzer zu führen.

Gemäß Fig. 5 liegt das endlose Band 15 nahezu waagerecht und annähernd bündig am oder ein wenig über dem Einlaß des Drehrohrofens, so daß das aus dem Vorerhitzer kommende Gut in den Ofen überzutreten vermag, ohne daß eine weitere Fördervorrichtung nötig wäre als eine schiefe Ebene 20.

Der besondere Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß nach Aufbringung des Schlammes auf die Tragkörper während ihres Durchganges durch den Schlammbehälter die Tragkörper frei hängen, während sie eine namhafte Strecke durch die Gasabrugskammer 21 laufen, so daß Überschuß an Schlamm abzufließen vermag und der an den Tragkörpern sitzende Schlamm einer Vortrocknung unterworfen wird, bevor sich die Tragkörper unmittelbar übereinander dem endlosen Förderband auf der Oberseite desselben anlagern. Dadurch wird vermieden, daß flüssiger Schlamm die Öffnungen zwischen den Tragkörpern verstopft und auf diese Weise den richtigen Durchgang der heißen Gase stört.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Einrichtung zum Trocknen und Erhitzen von schlammigem Gut durch Wärmeaustausch mit Gasen bei Ausbreitung des Schlammes auf Ketten, Geweben o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Tragkörper für den Schlamm an der Außenseite einer waagerecht gelagerten Trommel befestigt sind, während die Gase radial durch den gasdurchlässigen Trommelmantel strömen.

2. Abänderung der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gasdurchlässige Trommel durch ein endloses, waagerecht oder schräg angeordnetes gasdurchlässiges Band ersetzt ist, welches über zwei zueinander parallele, waagerechte Wellen geführt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen