DE643887C

DE643887C - Vorrichtung an ganz oder teilweise geschlossenen Schmelzsicherungen mit Zerreissfeder, durch deren Ansprechen beim Abschalten der Sicherungen elektrische oder mechanische Wirkungen ausgeuebt werden

Info

Publication number: DE643887C
Application number: DEC45975D
Authority: DE
Original assignee: Concordia Masch & Elekt
Current assignee: Concordia Masch & Elekt
Priority date: 1932-02-03
Filing date: 1932-02-03
Publication date: 1937-04-19

Description

DEUTSCHES REICH

.. Biblioiheek
Bur. Iiid. Eigendom

: 15 MEI 1937 '

AUSGEGEBEN AM
19. APRIL 1937

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE

C 4.5975 Vlllb\2ic Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 25. März 1937

Concordia Maschinen- und Elektrizitäts-Gesellschaft m. b. H. in Stuttgart

Vorrichtung an ganz oder teilweise geschlossenen Schmelzsicherungen mit Zerreißfeder, durch deren Ansprechen beim Abschalten der Sicherungen elektrische oder mechanische

Wirkungen ausgeübt werden

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Februar 1932 ab

Es sind Schmelzsicherungen bekannt, bei denen durch den inneren Überdruck bei der Abschaltung der Körper, insbesondere ein Stift, aus der Sicherungsröhre zum Zweck der Anzeige herausgetrieben wird. Es sind weiter vollständig geschlossene Sicherungen bekannt, die zur Verhütung von Explosionen beim Abschalten dehnbar ausgeführte Wandungen haben.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an ganz oder teilweise geschlossenen Sicherungen mit Zerreißfeder, die beim Abschalten der Sicherungen anspricht und durch deren Ansprechen beliebige elektrische oder mechanische Wirkungen ausgeübt werden können, beispielsweise die Betätigung einer Anzeigevorrichtung oder die Auslösung eines in der Leitung liegenden Schalters. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß an einer beliebigen Stelle, vorzugsweise an einem Ende der Sicherungsröhre, ein ausdehnungsfähiger Körper, insbesondere ein Faltsnrohr, angebracht ist, der beim Abschalten der Sicherung sowohl infolge der Druckwirkung der Schaltgase als auch durch die Wirkung einer besonderen Hilfsfeder ausgedehnt wird, die durch die Zerreißfeder unter Spannung gehalten wird und beim Ansprechen der Sicherung in Wirkung tritt. Durch diese Ausdehnung können nun die erwähnten Wirkungen ausgeübt werden, wobei diese jedoch nicht auf die angeführten Beispiele beschränkt sind.

Besonders vorteilhaft ist die Anwendung der Erfindung auf Hochspannungssicherungen mit Löschflüssigkeit, die vor dem Ansprechen vollständig gasdicht abgeschlossen sein müssen. Das Anbringen eines ausdehnungsfähigen Körpers macht die Bohrung überflüssig, durch die bei den bekannten Sicherungen der zur Anzeige dienende Stift aus der Sicherungsröhre heraustritt und die nur mit Schwierigkeit abzudichten wäre.

Da die Größe des beim Ansprechen der Sicherung in der Sicherungsröhre auftretenden Überdruckes von der zur Zeit der Ab-Schaltung durch die Sicherung gehenden Leistung abhängt, so ist dieser Druck ein verhältnismäßig unsicherer Faktor, der allein zur sicheren Auslösung der Vorrichtung nicht genügt. Es wird deshalb zur Dehnung des ausdehnungsfähigen Körpers noch die Wirkung einer besonderen Hilfsfeder verwendet, die beim Ansprechen der Sicherung freigegeben wird.

Die Verwendung einer Federwirkung und des in der Sicherungsröhre auftretenden Druckes der Schaltgase zur Dehnung eines ausdehnungsfähigen Körpers, insbesondere eines Faltenrohres, gewährleistet eine einfache und sicher wirkende, beim Abschalten

Claims

der Sicherung ansprechende Vorrichtung zur Ausübung beliebiger elektrischer oder mechanischer Wirkungen.

Die Abbildungen zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar Abb. ι eine Sicherung nach der Erfindung vor dem Abschalten und Abb. 2 dieselbe Sicherung nach dem Abschalten.

Die Isolierröhre 1 trägt an ihrem oberen Ende die Kontaktkappe 2, durch die die Stromzuführung erfolgt. Die Kontaktscheibe 3 trägt die obere Lichtbogenelektrode 4 und ist vor dem Abschalten der Sicherung in leitender Verbindung mit der Kontaktkappe 2. Von der oberen Elektrode 4 erstreckt sich das Schmelzelement 5 zur unteren Lichtbogenelektrode 6, an der eine Zerreißfeder 7 angreift, die durch ein Kabel 8 von der Stromführung entlastet ist. Das Schmelzelement 5 ao ist von der Kammer 15 umgeben. Ein Ring 9 ist mit der Kontaktkappe 2 durch das Faltenrohr 10 verbunden. Zwischen der inneren Schulter 11 der Kontaktkappe 2 und dem Ring 9 erstreckt sich auch die Hilfsfeder 12. Die Sicherung ist durch den Deckel 13 abgeschlossen, den die Stange 14 mit der Kontaktscheibe 3 verbindet und der bei heftigem innerem Überdruck abgeschleudert werden kann.

Die Zerreißfeder 7 hält das Schmelzelement 5 unter Spannung und drückt die Kontaktscheibe 3 auf die Schulter 11 der Kontaktkappe 2. Durch die Stange 14 werden auch der Deckel 13, der Ring 9 und das Faltenrohr 10 entgegen der Kraft der Hilfsfeder 12 in ihrer Lage gehalten.

Nach dem Schmelzen des Schmelzelememes 5 schnellt dia Zerreißfeder 7 zurück. Es ist aber jetzt auch die Hilfsfeder freigegeben, die zusammen mit dem Druck der Schaltgase das Faltenrohr 12 dehnt (Abb. 2). Dadurch bewegt sich der Ring 9 und der Deckel 13 nach oben. Durch diese Bewegung wird der vorher offene Kontakt 15 geschlossen; es könnten aber auch beliebige andere Einrichtungen betätigt werden.

F λ τ n ν τ λ ν s im ij c 11 κ:

i. Vorrichtung an ganz oder teilweise geschlossenen Schmelzsicherungen mit Zerreißfeder, durch deren Ansprechen beim Abschalten der Sicherungen elektrische oder mechanische Wirkungen ausgeübt werden, dadurch gekennzeichnet, daß an der Sicherungsröhre ein ausdehnungsfähiger Körper angebracht ist, der beim Abschalten der Sicherung sowohl infolge der Druckwirkung der Schaltgase als auch durch die Wirkung einer beson- · So deren Hilfsfeder ausgedehnt wird, die durch die Zerreißfeder unter Spannung gehalten und beim Ansprechen der Sicherung freigegeben wird, und daß durch diese Ausdehnung eine elektrische oder mechanische Wirkung, insbesondere eine elektrische Kontaktvorrichtung, betätigt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als ausdehnungsfähiger Körper ein Faltenrohr an der Sicherungsröhre angebracht wird.
3. Vorrichtung nach vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der ausdehnungsfähige Körper vor dem Abschalten durch die Zerreißfeder in seiner (zusammengedrückten) Stellung gehalten wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen