DE643860C

DE643860C - Anordnung zum Messen oder zur Erzeugung einer Relaiswirkung in Abhaengigkeit von deman dem entfernten Ende einer Wechselstromfernleitung vorhandenen Strom

Info

Publication number: DE643860C
Application number: DES97649D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing E H Reinhold Rue Dr-Ing
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1931-03-26
Filing date: 1931-03-26
Publication date: 1937-04-19

Description

Wenn zwei Kraftwerke durch eine Fernleitung miteinander verbunden sind, so besteht häufig ein Interesse, in dem einen Kraftwerk nicht nur die genaue Größe und Vektorlage des Stromes an dem zugeordneten Ende der Fernleitung zu kennen, sondern auch die genaue Phasenlage und Größe des Stromes an dem zweiten Ende der Fernleitung. Man kann dann die an dem zweiten Ende herrschenden Stromverhältnisse dazu benutzen, um an dem ersten Ende der Fernleitung Meß- oder Anzeigevorrichtungen zu betätigen oder um hier Relaisvorrichtungen auszulösen.

Die Erfindung betrifft eine Anordnung, durch die dies ermöglicht wird, ohne daß besondere Meßleitungen zwischen den beiden Enden der Fernleitung erforderlich sind und ohne daß dabei von ■ einer drahtlosen Übertragung der Meßresultate Gebrauch gemacht

²" wird. Erfindungsgemäß speist die Spannung der Leitung (zweckmäßig über einen Spannungstransformator) eine Kapazität, und der von der Kapazität aufgenommene Strom stellt ein Maß für den an der Fernleitung auftretenden Kapazitätsstrom dar.

Im folgenden ist die Erfindung an Hand des Ausführungsbeispiels näher erläutert. Bekanntlich bleibt der Strom namentlich bei langen Fernleitungen sowohl in der Größe als auch in der Phase nicht konstant. Einerseits ist für diese Stromänderungen der kapazitive Aufladestrom: der Leitung die Ursache, anderseits der Ableitungsstrom, der auf Koronaverluste und auf mangelhafte Isolierung der Isolatoren zurückzuführen ist. Um nun den Strom I₁ am rechten Ende der Fernleitung am linken Ende festzustellen, korrigiert man den am linken Teil gemessenen Strom I₂ um ein Maß Δ 7, das man einem Spannungswandler sp entnimmt, der auf eine Parallelschaltung einer Kapazität c und eines Leitwertes α (reziproker Wert eines Ohmschen Widerstandes) arbeitet. Der Stromverlust bzw. Stromänderung auf der Leitung ist durch die Gleichung

Δ 7 = (A + j ω C) E

gegeben; der im Meßkreis entstehende Strom ist gegeben durch

■i — (a + / ω c) f..
Man braucht nunmehr nur

ω c

A co C

zu machen, um die richtige Lage des Zusatzstromes im Meßkreis zu erhalten. Man kann dann an einem Instrument den Strom I₁ in der Station k₂ richtig messen, wenn man nur noch für die richtigen Übersetzungen des

") Von dem Patent sucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Reinhold Rüdenberg in Berlin-Grunewald.

Spannungswandlers sp im Verhältnis zum Stromwandler if und für die richtigen Absolutwerte der Belastungen im Spannungszusatzkreise, die durch c und α gegeben wird, sorgt. In dem Ausführungsbeispiei ist auch der Stromverlust berücksichtigt, der durch die Ableitung über den Ohmschen Widerstand zwischen den beiden Leitungen entsteht. In vielen Fällen wird dieser Ohmsche Ableitungsstrom sehr gering sein, und man kann seinen Einfluß vernachlässigen. In diesem Falle kann dann der zu der Kapazität c parallel geschaltete Widerstand α der Zeichnung entfallen.

Claims

Patentansprüche:

i. Anordnung zum Messen oder zur Erzeugungeiner Relaiswirkung an dem einen Ende einer Wechselstromfernleitung in Abhängigkeit von dem an dem zweiten Ende der Fernleitung vorhandenen Strom, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung der Leitung (zweckmäßig über einen Spannungstransformator) eine Kapazität speist und der von der Kapazität aufgenommene Strom ein Maß für den an der Fernleitung auftretenden Kapazitätsstrom darstellt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu der Kapazität noch ein Ohmscher Widerstand parallel geschaltet ist und das Verhältnis von Ohmschein Widerstand und Kapazität dem reziproken Wert der Ableitung an der Fernleitung dividiert durch die Kapazität der Fernleitung entspricht.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen vom Leitungsstrom gespeisten Stromtransformator, dessen Sekundärstrom in Parallelschaltung mit dem Strom der Kapazität und des Ohmschen Widerstandes eine Meß- oder Relaisvorrichtung speist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen