DE642723C - Vorrichtung zur Ausnutzung der Erscheinung sprunghafter Ummagnetisierung gewisser magnetisierbarer Stoffe fuer Schalt- oder Messzwecke - Google Patents
Vorrichtung zur Ausnutzung der Erscheinung sprunghafter Ummagnetisierung gewisser magnetisierbarer Stoffe fuer Schalt- oder MesszweckeInfo
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- DE642723C DE642723C DEW91839D DEW0091839D DE642723C DE 642723 C DE642723 C DE 642723C DE W91839 D DEW91839 D DE W91839D DE W0091839 D DEW0091839 D DE W0091839D DE 642723 C DE642723 C DE 642723C
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- H01H47/22—Circuit arrangements not adapted to a particular application of the relay and designed to obtain desired operating characteristics or to provide energising current for supplying energising current for relay coil
- H01H47/34—Energising current supplied by magnetic amplifier
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Description
Seit einigen Jahren ist durch die physikalische
Literatur bekanntgeworden, daß gewisse Ferromagnetika, z. B. nach einer
mechanisch-thermischen Vorbehandlung und unter mechanischen Spannungen stehend, eine
Hystereseschleife aufweisen, die der in Abb. 2 dargestellten in ihren wesentlichen Zügen
entspricht. H bedeutet das magnetisierende Feld oder den Magnetisierungsstrom, / die
Magnetisierungsintensität des Ferromagnetikums. Das "Besondere an einer solchen
Magnetiisierungsschleife ist, daß bei gewissen Feldwerten unstetige Änderungen der Magnetisierung
stattfinden. Ist ein mit solchen Eigenschäften, versehenes Ferromagnetikum etwa
als zylindrischer Kern ausgebildet und wird das magnetisierende Feld etwa durch eine
über den Kern geschobene Magnetisierungsspule hervorgerufen, so ist ein solcher Magneti-
sierungssprung nicht etwa bedingt durch eine plötzliche Änderung des Magnetisierungsstromes,
sondern er wird allein ausgelöst durch das Vorhandensein 'einer ganz bestimmten magnetisierenden Feldstärke. Ein Magnetisierungssprung
erfolgt also z. B. auch bei äußerst langsamer kontinuierlicher Änderung des Feldes und ebenso- bei' schnellen Änderungen,
wenn dabei nur der Feldwert durchschritten wird, bei dem überhaupt ein Magnetisierungssprung.
erfolgen kann. Die Stromart, die das magnetisierende Feld hervorruft, kann deswegen eine ganz beliebige sein:
jedesmal, wenn 'ein für ein bestimmtes Ferromagnetikum
charakteristischer Momentanwert des Magnetisierungsstromes erreicht ist, erfolgt
der Magnetisierungssprung. Ein solcher Augenblickswert kann z. B. auch durch den Scheitelwert eines Wechselstromes gegeben, sein. Der in Abb. 2 gezeichnete Fall
eines Ferromagnetikums mit Magnetisierungssprung ist der 'einfachste mögliche. Weitere
Möglichkeiten sind, daß die Sprünge nicht symmetrisch, liegen oder daß, mehrere
Sprünge vorhanden sind.
Die oben beschriebene Erscheinung wurde *5 von Forner im Jahre 1925 entdeckt tmd
von ihm zum erstenmal zusammenfassieinid
dargestellt in »Le Journal de Physique«, Band 7, 1926, S. 109. Fo rrer entdeckte
Magnetisierungssprünge zunächst an reinem Nickel als Ferromagnetikum. Später wurden
sie auch bei Legierungen von Eisen, Kobalt und Nickel gefunden. Dem Erfinder selbst
gelang es, Magnetisierungssprünge auch bei · handelsüblichem Eisen hervorzurufen.
Die Erfindung betrifft 'eine Vorrichtung,
in der der oben beschriebene magnetische Effekt für Schalt- und Meßzwecke verwertet
werden soll. Sie besteht darin, daß in einer von Wechselstrom oder von Gleichstrom ver- 6c
änderlicher Stärke durchflossenen Magnetisierungsspule
eine erste Sekundärspule mit einem bei bestimmten Feldwerten eine sprunghafte Änderung der Magnetisierung aufwei-
senden ferromagnetischen Kern und eine mit dieser in Reihe geschaltete kernlose zweite
Sekundärspule derart angeordnet sind, daß die in den beiden Sekundärspulen von der
Primärspule erzeugten Ströme sich aufheben und nur der durch die sprunghafte Ummagnetisierung
des ferromagnetischen Kernes in der ersten Sekundärspule erzeugte Strom stoß in dem an die Spulen angeschalteten
ίο Schalt- oder Meßgerät zur Wirkung kommt. In Abb. ι ist die Vorrichtung beispielsweise
dargestellt.
Der in einer Haltevorrichtung befindliche magnetische Kern / mit den oben beschriebenen
magnetischen Eigenschaften ist koaxial von der Induktionsspule / und der Magnetisierungsspule
m umgeben (im Querschnitt gezeichnet). Die Spule ik kompensiert die
direkte Einwirkung von m auf /. Eine weitere Spule k gestattet, unabhängig vonwz ein
magnetisches Zusatzfeld hervorzurufen. Bei Verwendung der Vorrichtung zu Meßzwecken
können ferner zusätzliche magnetische Felder, die auf den Kern wirken sollen, außerhalb
der Vorrichtung erzeugt sein. Ein solches Feld wäre z. B. das magnetische Feld der
Erde.
Das ganze Gebilde von Kern mit Spulen
hat etwa zylindrische Form und ist in der Abb. ι mit ζ bezeichnet. Über ein Kabel /,
das die nötigen Leitungen enthält, ist der Teil 2 mit einer Schalttafel s verbunden, die
die erforderlichen Schaltelemente und Stromanschliisse besitzt. Es sind beispielsweise
die Strömkreise I, II und III gezeichnet.
Ein großes Anwendungsgebiet hat die Erfindung dor,t, wo es sich darum handelt,
das Überschreiten .eines bestimmten Gleichstromwertes oder eines momentanen Stromwertes
irgendeiner anderen Stromart anzuzeigen oder dabei einen gewünschten Vorgang auszulösen. Da ein .elektrischer Strom
und ein magnetisches Feld vollkommen äquivalent sind, kann die Aufgabenstellung auch
*5 lauten, das Überschreiten eines bestimmten magnetischen Feldwertes anzuzeigen. Soll das
- Überschreiten eines Stromwertes kontrolliert werden, so wird der Strom der Spule m in
einem Maße zugeführt, daß gerade bei dem Schwellwert der Magnetisierungssprung ausgelöst
wird, wobei dann der in der Spule i auftretende Induktionsstoß einen gewünschten
Vorgang auslöst.
Gegenüber bekannten ähnlichen Vorrichtungen hat diese Erfindung den Vorteil, daß
der durch den Magnetisierungssprung hervorgerufene Induktionsstoß mit außerordentlicher
Schärfe das Überschreiten eines bestimmten Stromwertes anzeigt, denn der Magnetisierungssprung
erfolgt praktisch in unendlich kurzer Zeit. Ein weiterer Vorteil gegenüber bekannten ,ähnlichen Vorrichtungen ist der,
daß der den Anzeigevorgang auslösende Teil keine mechanisch beweglichen Teile aufweist.
Eine besondere Anwendung kann die Erfmdung zur Messung magnetischer Feldstärken
finden. Zu diesem Zweck wird nach Abb. ι der Teil ζ mit seiner Achse in die
Richtung der zu messenden Feldkomponente Hy gebracht. Der Strom in Kreis III '7°
wird nun so eingestellt, daß k das zu mesr
sende Feld gerade kompensiert. Aus Spulenkonstante und Stromstärke berechnet sich
dann die gemessene magnetische Feldstärke.
Der Zustand der Kompensation wird in Kreis I erkannt, und zwar daran, daß, falls
die Magnetisierungsschleife von / an sich symmetrisch ist, die Magnetisierungssprünge
bei positiven und negativen Feldänderungen bei absolut gleichen Feldwerten einsetzen.
Eine Abänderung der Meßmethode besteht darin, daß das. zu messende Feld nicht
durch k kompensiert wird, sondern aus der sich bei Nichtkompensation ergebenden Unsymmetrie
der Magnetisierungsschleife von / erhalten wird.
Der wesentliche Vorteil dieser Vorrichtung zum Messen magnetischer Feldstärken gegenüber
anderen bekannten Instrumenten liegt darin, daß der eigentliche auf das magnetische
Feld reagierende Teil 2 eine handliche zylindrische Form hat, ohne bewegliche Einzelteile,
und ferner darin, daß die Vorrichtung jede beliebige Feldbomponente einfach dadurch
zu messen gestattet, daß die Achse von ζ in die Richtung der Feldkomponente
gebracht wird.
Die Erfindung gestattet es auch, den infolge des Magnetisierungssprunges auftretenden
Induktionsstoß an sich zu verwerten. Die Induktionsspannung erreicht nämlich wegen der außerordentlich kurzen Zeit, in
welcher ein Magnetisierungssprung erfolgt, erhebliche Werte. Gegenüber den üblichen
Hochspannungsinduktoren ergeben sich große Vorteile. Es kann der übliche 5operiodische
Wechselstrom benutzt werden, da die Geschwindigkeit der Stromänderung ohne Bedeutung
für die induzierte Spannung ist. Der magnetisierende Strom kann niedrig gehalten
werden, da der Kern/ mit praktisch vernachlässigbarem Entmagnetisierungsfaktor ausgeführt
werden kann. Deswegen wiederum kann die Induktionsspule i den Kern unmittelbar
umgeben, was eine erhebliche Ersparnis an Raum und Material bedingt.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zur Ausnutzung der Erscheinung sprunghafter Ummagnetisierung iao gewisser magnetisierbarer Stoffe für Schalt- oder Meßzwecke, dadurch gekenn-zeichnet, daß in 'einer von Wechselstrom oder von Gleichstrom veränderlicher Stärke durchftossenen Magnetisierungs'-spule leine erste Sekundärspule mit einem bei bestimmten Feldwerten eine sprunghafte Änderung der Magnetisierung aufweisenden ferromagnetischen Kern und eine mit dieser in Reihe geschaltete kernlose zweite Sekundärspule derart angeordnet sind, daß die in den beiden Sekundärspulen von der Primärspule erzeugten Ströme sich aufheben und nur der durch die sprunghafte Ummagnetisierung des ferromagnetischen Kernes in der iersten Sekundärspule erzeugte Stromstoß in dem an die Spillen angeschalteten Schalt- oder Meßgerät zur Wirkung kommt.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in, der An-Ordnung eine weitere zur Vormagnetisierung des Kernes dienende, von Gleichstrom regelbarer Stärke durchfLossene Spule vorgesehen ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der ferromagnetische Kern so ausgebildet ist, daß er einen praktisch vernachlässigbaren Entmagnetisierungsfaktor aufweist, und daß die Magnetisierungsspulen eine solche Länge besitzen, daß sich der ferromagnetische Kern in einem praktisch homogenen Felde befindet.
- 4. Anwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3 zum Messen magnetischer Feldstärken, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung mit ihrer magnetischen Achse in Richtung der zu messenden Feldkomponente gebracht wird und die Feldstärken der Magnetisierungsspule, bei welchen die Induktionsstöße auftreten, gemessen werden.
- 5. Anwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3 als Anzeige- oder Schaltgerät, welches bei Überschreiten eines bestimmten Stromwertes anspricht, dadurch gekennzeichnet, daß der zu überwachende Gleich- oder Wechselstrom der Magnetisierungsspule zugeführt und die Schalt- oder Anzeigevorrichtung an die Sekundärspule angeschlossen wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW91839D DE642723C (de) | 1933-05-19 | 1933-05-19 | Vorrichtung zur Ausnutzung der Erscheinung sprunghafter Ummagnetisierung gewisser magnetisierbarer Stoffe fuer Schalt- oder Messzwecke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW91839D DE642723C (de) | 1933-05-19 | 1933-05-19 | Vorrichtung zur Ausnutzung der Erscheinung sprunghafter Ummagnetisierung gewisser magnetisierbarer Stoffe fuer Schalt- oder Messzwecke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE642723C true DE642723C (de) | 1937-03-16 |
Family
ID=7613554
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW91839D Expired DE642723C (de) | 1933-05-19 | 1933-05-19 | Vorrichtung zur Ausnutzung der Erscheinung sprunghafter Ummagnetisierung gewisser magnetisierbarer Stoffe fuer Schalt- oder Messzwecke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE642723C (de) |
-
1933
- 1933-05-19 DE DEW91839D patent/DE642723C/de not_active Expired
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