DE641888C

DE641888C - Verfahren zur Herstellung von medizinischen Vorlagen, Verbandstoffen u. dgl.

Info

Publication number: DE641888C
Application number: DEE48020D
Authority: DE
Original assignee: Extraktion A G
Current assignee: Extraktion A G
Priority date: 1936-02-22
Filing date: 1936-02-22
Publication date: 1937-02-16

Description

Das Patent 631 694 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von medizinischen Vorlagen, Verbandstoffen u. dgl. unter Verwendung von Quellstoffen, wie indischer Tragant, Kutera-5 oder Karayagummi, Johannisbrotkernmehl, Quellstarke u.dgl., und besteht darin, daß den Quellstoffen unter Aufrechterhaltung ihres Pulvercharakters geringe Mengen von Fetten, Ölen, Wachsen, Harzen o. dgl. in geschmolzener, gelöster oder emulgierter Form zugesetzt werden.

Der Sinn dieser Arbeitsmaßnahme ist darin zu erblicken, daß. man, ohne die Quellstoffe zum Quellen zu bringen, ihnen eine solche Klebrigjfceit verleiht, daß sie auf den die Tragstoffe der medizinischen Vorlagen, Verbandstoffe u.dgl. bildenden Unterlagen genügend festgehalten werden, daß man also die Quellkörper auf der Unterlage bindet, ohne das Quellvermögen der Quellstoffe dadurch zu beeinträchtigen. Diese Wirkung wird noch gegenüber dem im Patent 631694 geschützten Verfahren dadurch erhöht, daß man die Quellstoffe überhaupt von jeder Vorbehandlung ausschließt, also insbesondere ihre quellende Oberfläche unberührt läßt, dagegen aber die Tragstoffe, also die eigentliche medizinische Vorlage, den Verbandstoff u. dgl. einer solchen vorbereitenden Maßnahme unterwirft, daß die Quellkörper gut darauf haften.

Dies wird dadurch erreicht, daß man nicht die Quellstoffe behandelt, sondern vielmehr die Tragstoffe den im Patent 631 694 beschriebenen Maßnahmen unterwirft. Man behandelt somit erfindungsgemäß die Watte, wie Zellstoff- oder Baumwollwatte, den Mull, die Gaze, den Kaliko u. dgl., mit den Lösungen, Dispersionen, Emulsionen oder Schmelzen solcher Stoffgemische, in denen die Quellstoffe nicht quellen, denen aber eine gewisse Eigenklebfähigkeit innewohnt. Als ganz besonders brauchbar haben sich hierbei u. a. Zelluloseabkömmlinge, natürlicher und synthetischer Kautschuk erwiesen.

Ausführungsbeispiel

Eine Mullbinde wird in einer Lösung von Kautschuk in Benzin und auf den feuchten Streifen Tragantpulver aufgestäubt und durch Trocknenlassen an der Luft oder Erwärmen das Benzin abgedunstet. Es hinterbleibt eine Binde, an der in dünner Schicht das Quellpulver oberflächlich haftet, ohne seine Quellfähigkeit eingebüßt zu haben.

Es ist einleuchtend, daß der Vorteil der neuen Arbeitsweise darm besteht, daß die Oberflächen der einzelnen Quellkörper überhaupt nicht behandelt sind, sie also in ihrem quellfähigen Zustand auch in der Binde oder Vorlage oder dem Verbandstoff gebunden

bleiben, während beim Arbeiten nach Patent 631 694 damit gerechnet werden muß, daß wenigstens ein Teil der Oberflächen der Quellstoffe mit einer nicht quellenden Schicht aus den erfindungsgemäß zu verwendenden Ölen, Fetten, Harzen, Wachsen o. dgl. überzogen ist.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zur Herstellung von medizinischen Vorlagen, Verbandstoffen u. dgl. unter Verwendung von Quellstoffen, wie indischer Tragant, Kutera- oder Karayagummi u. dgl., nach Patent 631 694, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstoffe, wie Zellstoff- oder Baumwollwatte, Mull, Gaze, Kaliko u. dgl., mit Schmelzen, Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen von Fetten, Ölen, Wachsen, Harzen oder anderen, die Quellfähigkeit der Quellstoffe nicht ao beeinträchtigenden Stoffen oder Stoffgemischen behandelt werden.