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Zylinderfüllendes Schleifwerkzeug mit radial verstellbaren Schleifbacken
Die Erfindung betrifft ein zylinderfüllendes Schleifwerkzeug mit radial verstellbaren
Schleifbacken, die durch zwei im Schleifkopf axial gegen- und miteinander verschiebbare
Konusse gesteuert und durch eine federnde Spannvorrichtung ständig nach außen gedrückt
werden. Die Erfindung bezweckt, bei Schleifwerkzeugen dieser Art die Werkzeuge entsprechend
der zu schleifenden Oberfläche einstellen zu können. Wenn die Oberfläche z. B. etwas
. kegelförmig ist, dann sollen sich die Schleifwerkzeuge auch entsprechend kegelförmig
einstellen können. Dabei soll gleichzeitig vermieden werden, daß die Schleifwerkzeuge
flattern können. Es muß also Vorsorge getroffen werden, daß einerseits eine Einstellung
der Schleifwerkzeuge möglich, anderseits aber eine sichere Führung gewährleistet
ist.
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Die Erfindung besteht zu diesem 'Zweck hauptsächlich darin, daß im
Schleifkopf Anschlagorgane angeordnet sind, welche die Ausdehnung der Konusse und
der Schleifbacken begrenzen, wobei ferner Einstellorgane vorgesehen sind, welche
unabhängig vom Abstand der Anschläge eine Einstellung des Konusabstandes und damit
des endgültigen Schleifdurchmessers durch Verschiebung der Konushalter relativ gegeneinander
vor Beginn der Schleifarbeit gestatten.
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Hierdurch ist der Vorteil erreicht, daß sich die Schleifwerkzeuge
bei Bearbeitung einer z. B. kegelförmigen Fläche selbst kegelförmig anstellen und
dabei eine `Z.ängsverschlebung aller Einstellorgane einschließlich der beiden Konusse
bewirken und daß eine selbsttätige Ausdehnung der Schleifbacken auf einen vor Arbeitsbeginn
eingestellten Schleifdurchmesser stattfindet. Dabei ist aber die ganze Anordnung
bestrebt, wieder die zylindrische Einstellung einzunehmen, - was beim Fortgang der
Schleifarbeit auch erreicht wird. Die Einstellorgane bewegen sich i.nn,erhalb des
Werkzeugkopfes in der Längsachse wieder zurück, bis die Konusse bezüglich der beiden
Bolzenpaare wieder zentral stehen.
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Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen beispielsweise dargestellt.
Es zeigen: Fig. i die Gesamtvorrichtung teilweise in Ansicht, teilweise in senkrechtem
Schnitt, Fig. 2 ;eine Draufsicht auf dieselbe, Fig.3 einen. waagerechten Schnitt
nach der Linie 3-3 der Fig. i, Fig. q. und 5 teilweise Längsschnitte in der Eingriffsstellung
der Schleifbacken mit dem Werkstück, Fig.6 eine perspektivische Ansicht der Gleitkupplung
zwischen den beiden Einstellmutterenden, die einen Teil der Elemente für die Längseinstellung
des.,oberen die Schleifwerkzeuge verschiebenden Konusses gestatten, . Fig. 7 eine
ähnliche Ansicht der Zugstangen und Hebel, durch welche die Spannscheiben
zusammengezogen
werden, wenn es sich darum handelt, die Konusse der den Arbeitsdurchmesser einstellenden
Vorrichtung aus-; einanderzuspreizen und die Schleifbacke außer Eingriff mit der
Zylinderbohrung. =zli;' bringen, Fig. 8, 9, 1o und i i waagerechte Schnitte=: gemäß
8-8, 9-9, i o- i o, i i- i i der Fig. 4, Fig. 12 eine Einzelheit, Fig. i3 eine Ausführungsform
eines im oberen Teile des Werkzeuges befindlichen Führungsringes für das Hinein-
und Herausschieben in und aus dem Werkstück.
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Die innere Bohrung i i eines Zylinders, io soll durch zylinderfüllende
Schleifbacken, die eine Erweiterung und Verringerung ihres Arbeitsdurchmessers gestatten,
ausgeschliffen oder poliert oder in ähnlicher Weise behandelt werden. Es handelt
sich hier beispielsweise um -einen Zylinder oder ein Futter einer Gasmaschine, Dampfmaschine,
eines Kompressors, einer Pumpe :oder einer ähnlichen Maschine, welcher mittels einer
geeigneten Vorrichtung festgehalten wird.
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Die besondere, den Gegenstand der Erfindung bildende Ausgestaltung
dieser Einrichtung ist nachstehend beschrieben.
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Der Werkzeugkörper 12 ist mit einer in der Längsrichtung verlaufenden
axialen Bohrung 13 versehen und mit mehreren in der Längsrichtung verlaufenden Nuten
oder Aussparungen 14, ferner mit oberen und unteren Bohrungen 15, 16, welche sich
in der Querrichtung von der mittleren Bohrung 13 nach den Nuten 14 -erstrecken.
In der Längsrichtung verschiebbar sind in dem oberen und unteren Teil der mittleren
Bohrung 13 obere und untere einstellbare Konusse oder Keile 17, 18 vorgesehen, deren
kleine Endflächen einander gegenüberliegen; sie sind durch Splinte i9 gegen Drehung
gesichert. Die Splinte greifen in Schlitze oder Nuten 2o :der Konusse ein (Fig.3
und 5). In jeder Bohrung 15, 16 sind Gleitstifte 21, z2, welche in radialer Richtung
verschiebbar sind, vorgesehen; mit den Enden stoßen sie an die Schrägflächen der
Konusse 17 und 18 an. In den Nuten 14 sind längliche Halter 23 angeordnet, in denen
die Schleifbacken 24 sitzen. Die Schleifbackenhalter stoßen an die Enden der Stifte
21 und 22 an und werden in dieser Stellung durch Ringfedern 25, 26, die auf in den
oberen und unteren Enden der Halter angeordneten Stiften 27 aufliegen, nachgiebig
gehalten (Fig. 1, 3 und 5).
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Wenn man die Konusse einander - nähert, werden die Stifte 21, 22 nach
auswärts verschoben. Die gleiche Verschiebung erfahren dann die Schleifbacken 24;
der Arbeitsdurchmesser bzw. der Schleifdurchmesser des Werkzeuges wird .entsprechend
vergrößert. Wenn man die Konusse entgegengesetzt verschiebt, dann ziehen die Federn
25, 26 die Schleifbackenhalter nach innen; die Stifte
`'=i, 22 wandern von dem weiteren Umfangs- |
.t.cil der Konusse nach dem engeren; es wird |
ett;t Arbeitsdurchmesser des Werkzeuges ver= rmgert.
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Der Antrieb des Werkzeugkörpers und der damit in Zusammenhang stehenden
,Teile kann in verschiedener Weise bewirkt werden. Im vorliegenden Falle dient dazu
eine hohle Welle, deren unterer Teil 28 an ein Universalgelenk angeschlossen
und damit mit dem Werkzeugkörper 12 verbunden ist und deren oberer Teil 29 mit seinem
unteren Ende durch ein -oder mehrere Schrauben oder Niete 31 mit dem oberen Ende
des Wellenteiles 28 verbunden ist; dessen oberes Ende ist durch ein Universalgelenk
mit der Welle der Antriebsmaschine verbunden.
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Das untere Gelenk besteht vorzugsweise aus .einer Kuge132, die am
unteren Ende des Wellenteile:, 28 vorgesehen und in einem kugelförmigen Sitz 33
gelagert ist, der sich oben am Werkzeugkörper 12 befindet. Stifte 34, die durch
die Kuge132 hindurchgeführt sind, greifen in Aussparungen 35 des kugelförmigen Sitzes
33 .ein. Das obere Universalgelenk besteht aus einer Kuge136, die am oberen Ende
der Antriebswelle 29 angeordnet und meinem in dem unteren Ende der Antriebswelle
ausgesparten Sitz gelagert ist, sowie ferner einem Kupplungsstift 37, der durch
die Kugel 36 hindurchgeführt ist und in Aussparungen der Antriebswelle eingreift,
wie das bei dem Antrieb von Werkzeugen dieser Art üblich ist.
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Durch die Anwendung dieser Gelenkkupplungen zwischen Triebwelle und
Werkzeugkörper und zwischen Triebwelle und der Welle der Kraftmaschine ist das Werkzeug
so gelagert, daß es seitliche Logenänderungen ausführen kann und sich daher auch
dann genau einstellt, wenn das Werkstück und das Werkzeug sich vorher nicht in einer
Flucht befanden. Eine gegenseitige Festklernmung ist auf diese Weise verhindert.
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Es ist Vorsorge getroffen, daß die Einstellung der Schleifbacken und
damit des Arbeitsdurchmessers des Werkzeuges in radialer Richtung von Hand erfolgt,
und zwar sowohl in der Arbeit,- als während der Leerstellung. Innerhalb des Werkzeugkörpers
und der hohlen Triebwelle ist eine mittlere Einstellstange 38 vorgesehen, welche
sich durch in der Achsenrichtung befindliche Löcher 39, 4o der Konusse 17, 18 erstreckt.
Die Löcher sind etwas weiter, als dem Durchmesser der Einstellstange entspricht,
so daß ein gewisses seitliches Spiel vorhanden ist. Das untere Ende der Einstellstange
ist mit dem Konus
18 nach Art einer Gelenkkupplung verbunden,
wobei Stifte 4r durch den Konus und den entsprechenden Teil der Einstellstange lose
hindurchgesteckt sind (Fig.5). Amoberen Ende ist die Stange 38 mit Außengewinde
42 versehen, das, mit der oberen Einstellschraube 43 im Eingriff ist. Diese ist
am,ober,en Ende mit einer hülsenar tigere » Verlängerung 44 ausgerüstet, welche
drehbar und in der Längsrichtung in einem Lager 45 verschiebbar ist, das in der
Welle 29 vorgesehen ist (Fig.4).
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Die Einstellstange 38 ist von einer zweiten Einstellstange 46 umschlossen.
Das obere Ende der Stellhülse 46 ist mit Außengewinde versehen, und dieses greift
in das Innengewinde 48 einer unteren Einstellmutter 47 ein. Das untere Ende der
Hülse 46 erstreckt sich lose in die Bohrung 39 des Konusses 17 und ist damit
durch Stifte 49 verbunden (Fig. 3 und 5), so daß eine Art' Gelenkverbindung auch
zwischen diesen Teilen geschaffen ist. Die äußere Einstellhülse hat .einen etwas
kleineren Durchmesser, als dem Durchmesser der Bohrung in dem unteren Teit 28 der
Antriebswelle entspricht, so daß ein gewisses Spiel zwischen diesen beiden Teilen
möglich ist. Die Bewegungsübertragung auf die Konusse bei der Änderung des Werkzeugdurchmessers
ist daher unb:eeinfiuß,t, tmd zwar unabhängig davon, ob die Achsen 'des Werkzeuges
und der Antriebswelle sich genau in einer Flucht befinden.
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Die Anordnung ist so getroffen, daß die obere Stellmutter 43 und die
untere Stellmutter 47 gleichzeitig gedreht werden, daß sie sich aber unabhängig
voneinander in der Längsrichtung verschieben können. Zu diesem Zwecke ist das untere
Ende der oberen Stellschraube 43 mit einer hü-1s@enfö@rmigen Verlängerung 49 versehen,
an deren Ende Kupplungsklauen 5o vorgesehen sind. Diese Klauen stehen mit gleichen
Klauen 5 i in Eingriff, die am oberen Ende einer Hülse 52 angeordnet sind (Fig.4
und 6).
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Das Gewinde sowohl an der oberen Stellschraube 43 und der Stehstange
38 als auch an der Stellmutter 47 und der -Stehstange 46 sind gleich, aber in entgegengesietztern
Sinne angeordnet. Infolgedessen bewirkt eine Drehung der Stellmuttern 43, 47, daß
die innere Stellstange 38 und der untere Konus gehoben und die äußere Stehstange
46 und der obere Konus gesenkt werden. Dadurch werden die Schleifbackenhalter nach
außen verschoben und der Arbeitsdurchmesser des Werkzeuges vergrößert.
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Werden die Schrauben 43, 47 in entgegengesetztem Sinne gedreht, dann
wird die innere Stellstange 38 und der untere Konus gesenkt und die ,äußere Stellstange
und der obere Konus gehoben, wodurch die Federn 25, 26 in die Lage versetzt werden,
die Schleifbakkenhalter nach innen zu verschieben und entsprechend den Arbeitsdurchmesser
des Werkzeuges zu verringern.
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Die Konusse sind nachgiebig mittels einer in der Längsrichtung der
Werkzeugachse angeordneten Spannvorrichtung aneinandergedrückt. Dieselbe besteht
vorzugsweise aus einer Hülse 53, welche die Hülse 52 der unteren Stellmutter 47
umschließt und mit einem Flansch 54 versehen ist, und .einer Hülse 55, welche die
Hülse 49 und die Enden 5o und 52 der oberen und unteren Stellmutter 43 und 47 umschließt
und mit einem Flansch 56 verbunden ist, sowie einer Schraubenfeder 57, welche die
Hülsen umschließt und zwischen die Flansche 54 und 56 eingesetzt ist (Fig. 4). Zwischen
dem oberen Ende der Hülse 55 und dem unteren Ende der Stellmutter 43 ist ein Kugelläger
58 vorgesehen; ein ,ähnliches Kugellager 59 befindet sich zwischen dem unteren Ende
der Hülse 53 und dem oberen Ende der Stellmutter 47 (Fig. 4). Auf diese Weise werden
die Konusse durch die Wirkung der Federn immer zueinander gezogen, können aber voneinander
entfernt werden, wenn die Stellmuttern in einer Richtung gedreht werden.
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Die Drehung der Stellmuttern zur Einstellung des Arbeitsdurchmessers
des Werkzeuges wird von Hand vor Beginn der Bearbeitung vorgenommen. Zu diesem Zwecke
ist ein Stellring 6o vorgesehen, welcher auf dem oberen Teil der Antriebswelle befestigt
ist, aber gegen Längsverschiebung durch einen Ring von Kugeln 61 gesichert ist,
welche in Nuten 62, 63 angeordnet sind, die am Umfang des oberen Teiles der Antriebswelle
und in Aussparungen des Einstellringes sitzen. An dem Stellring ist ein Gewindekranz
64 vorgesehen. Die Einstellschraube -43 ist am Umfang mit einer Verzahnung 65 versehen,
-welche verhältnismäßig lange Zähne besitzt; -dazwischen ist ein loses Zahnrad 66
angeordnet, das auf der Antriebswelle gelagert, ist und üZ Eingriff steht mit dem
Zahnkranz 64 und den Zähnen 65 (Fig. 4). je nachdem der Stellring in einer oder
der anderen Richtung gedreht wird, erfolgt eine Verschiebung der Stellmuttern 43,
47, wobei die Konusse entweder zueinander oder voneinander weg bewegt werden. Entsprechend
wird der Arbeitsdurchmesser des Werkzeuges vergrößert oder verringert.
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Für den Zahnkranz 64 ist eine nachgiebige Lagersicherung vorgesehen,
welche denselben gegen Zufallsverschiebungen .sichert und damit gleichzeitig die
Lage- der Schleifbackenhalter in der :einmal eingestellten Lage gewährleistet. Die
Mittel, die für diesen Zweck
bestimmt sind, bestehen aus einer oder
mehreren Kugeln 67, die in Aussparungen 68 der Antriebswelle untergebracht sind
und mit den unteren Enden der Zähne des Zahnkranzes 64 mittels Federn 69 in nachgiebiger
Berührung gehalten werden, die in der Aussparung 68 zwischen deren Unterfläche und
der Unterseite der Kugeln 67 eingesetzt sind (Fig. q.). Die Spannung der Federn
69 ist eine solche, daß beim normalen Betrieb der Zahnkranz 64 am Drehen gehindert
ist, daß sie aber ohne weiteres nachgeben, wenn. genügend Druck auf dieselben ausgeübt
wird, um das Werkzeug auf einen bestimmten Arbeitsdurchmesser mit der Hand einzustellen.
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Zum Antrieb ist -die Antriebswelle in bekannter Weise mit der Welle
der Antriebsmaschine gekuppelt, wobei das Werkzeug innerhalb des zu bearbeitenden
Werkstückes so angeordnet ist, daßeine endliche Bearbeitung der Arbeitsflächen durch
die Schleifwerkzeuge vor sich geht. Wenn die arbeitenden Flächen der Schleifwerkzeuge
so abgenutzt sind, daß sie nicht mehr die gewünschte Wirkung ausüben können, dann
wird der Stellring 6o so-. gedreht, daß die Schleifbacken sich radial nach außen
verschieben und dabei den Arbeitsdurchmesser des Werkzeuges vergrößern, so daß die
ge-
wünschte Arbeitsstellung wieder erreicht ist.
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Wenn Zylinder mit geraden oder parallelen Seitenwandungen bearbeitet
werden, #dann sind die verschiedenen Schleifbacken parallel zueinander gerichtet;
wenn aber die Zylinderbohrung mehr oder weniger kegelförmig verläuft, dann nehmen
die Schleifbacken selbsttätig eine Schrägstellung in Anpassung zu den Arbeitsflächen,
ein, welche bearbeitet werden sollen. Tritt dieser Fall ein, dann wird das Ende
der Schleifbacken, welches sich in der Nähe des kleineren Durchmessers der Zylinderbohrung
befindet, nach innen gezwängt, und die an dem entsprechenden Ende der Schleifbacken
befindlichen Stifte werden den Konus nach dem Ende mit dem größeren Durchmesser
hin bewegen, und zwar in Einklang damit, daß sich die Stifte von dem breiten nach
dem schmalen Ende der Konusse verschieben. Gleichzeitig wird der andere Konus nach
dem Ende mit dem kleineren Durchmesser bewegt, wobei die Stifte, die mit der Außenfläche
der Konusse in Eingriff .stehen, von dem schmalen Ende nach dem breiteren Ende hin
wandern. Hierbei werden die Konusse, die Stellstangen und die Stellschrauben in
der Längsrichtung als Einheit verschoben unter Anpassung an die kegelförmige Form
der Bohrung. Wenn aber durch die Bearbeitung mittels der Schleifwerkzeuge die gerade
Zylinderform wiederhergestellt ist, dann werden die Konusse wiederum selbsttätig
ihre normale Stellung einnehmen, bei welcher die Schleifbacken parallel zu der Werkzeugachse
verlaufen.
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Sobald die Arbeit beendet ist, wird das Werkzeug ganz aus dem Werkstück
herausgehoben, und zwar vermittels der Antriebsvorrichtung, und wird dann wieder
in ein neues Werkstück eingebracht.
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Dabei sind Einrichtungen vorgehen, welche die Schleifbacken selbsttätig
zurückziehen, so daß der Arbeitsdurchmesser des Werkzeuges beim Herausheben aus
dem Zylinder verringert wird; das Werkzeug bleibt dann in dieser Leerstellung außerhalb
des Werkstückes; aber wenn dasselbe wieder in einen Zylinder hineinversenkt wird,
dann werden die Schleifbacken selbsttätig vorgeschoben, um den Arbeitsdurchmesser
des Werkzeuges so zu vergrößern, daß die Außenflächen der Backen mit der zylindrisch
zu bearbeitenden Fläche in Eingriff gelangen. Die nachfolgend beschriebene Einrichtung
ist für diesen Zweck bestimmt.
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Es ist eine zylindrische Führungshülse 70 vorgesehen, welche zur Aufnahme
des Werkzeuges und der Schleifbacken dient, sobald dieselben aus dem Werkstück herausgezogen
sind, und welche das Werkstück und die Bakken führt, wenn dieselben wieder in Arbeitsstellung
gebracht werden. Diese Hülse umgibt das Werkzeug konzentrisch und ist an einem Träger
7 i befestigt, das mit einem beriachbarten Tei17z des Hauptmaschin,engerüstes fest
verbunden ist. Innerhalb des oberen Teiles der Führungshülse 7o befindet sich, zweckmäßig
durch Schrauben 73 befestigt, ein Gleit- oder Führungsring 7q., der das Werkzeug
umgibt und dessen unterer Teil. 7 5 kegelförmig nach außen verläuft, während der
obere Tei176 zylindrisch ausgebildet ist.
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Es sind nun mehrere in der Längsrichtung verlaufende Führungsstangen
77 -in der hohlen Antriebswelle angeordnet, welche die obere und untere Spannscheibe
56, 5.4 umfassen. Jede dieser Führungsstangen greift mit dem oberen Teil in eine
Aussparung 78 am Umfang der -oberen Scheibe 56 und mit dem unteren Teil in eine
Aussparung 79 am Umfang der unteren Scheibe 5q. (Fig. q, 1o uud ii). Die Führungsstangen
verhindern also eine gegenseitige Drehung der Scheiben. Am oberen Ende ist jede
dieser Führungsstangen mit einem Kopf versehen, welcher seitliche Schultern 8o besitzt,
die an Schulbern i o i an der Oberseite der oberen Scheibe56 anliegen (Fig.4, 7
und iz). Am unteren Ende ist jede Führungsstange mit einer Schulter z 5 versehen,
welche mit einer Schulter ioz der unteren Scheibe 5q. in Eingriff steht (Fig. i2).
Auf diese Weise ist
die 'Entt£emung-der beiden Scheiben 54, 56,
die unter dem Einfluß .der Federn 57 voneinander entfernt gehalten werden, begrenzt
Gleichzeitig .sind dadurch die Schleifbacken verhindert, allzu weit vor- bzw. über
-den Arbeitsdurchmesser sich zu verschieben; -für den sie bestimmt sind.
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Im unteren. Ende jeder Führungsstange ist ein Schwinghebel vorgesehen,
der um einen waagerechten Stift 8 r drehbar ist. Er hat die Farm eines Kniehebels,
hat einen Arm 82, der in Beine Aussparung 83 der Hülse 53 eingreift und mit der
Unterseite der unteren Scheibe 54 in. arbeiterider Verbindung :steht; ferner ist
ein unterer Arm 84, der nach unten durch einen Längsschlitz 85 hindurch-reicht,
im oberen Teil 29 der Antriebswelle vorgesehen (Fig. 4, 7, 8 und 12). Innerhalb
jedes Schlitzes 85 ist ein Gleitschuh 86 vo-rgesehen, der mit dem ,äußeren Ende
des Schwinghebels des unteren Armes 84 in Eingriff steht. Das obere Ende ist in
dem benachbarten Teil der Antriebswelle drehbar gelagert, während das untere Ende
radial durch den Schlitz 85 hindurch verschoben wird.
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Die drehbare Verbindung zwischen, dem Gleitschuh 86 und der Antriebswelle
29 wird vorzugsweise bewirkt mittels eines zylinderförmigen Gelenkteiles 87 des
Gleitschuhes, welcher m einer Aussparung 88 der Welle 29 untergebracht und durch
einen Deckel 89, der mit einer Schraube 9o befestigt ist, festg.ehalten -ist. Das
Ausschwingen des Gleitschuhes unter der Wirkung der Fliehkraft wird durch einen
Ansatz 9 r begrenzt, der an eine überhöhung 92 .der Antriebswelle anstößt (Fig:
4). In der Stellung, die in den Fig. r, 4, 5 gezeigt ist, befindet sich das Werkzeug
innerhalb des Werkstückes; die Schleifbacken ragen radial aus demselben heraus und
befinden sich im Eingriff. mit der zu bearbeitenden Zylinderfläche.
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Wie aus Fig.4 ersichtlich ist, sind die Muttern 43, 47 so eingestellt,
daß die Flansche 54, 56 um einen: Abstand voneiriänder entfernt sind, der ein wenig
kleiner ist als der Abstand zwischen den oberen und unteren Schultern 8o, 95 der
Führungsstange 77. Hierbei wird der Gleitschuh 86 um einen solchen Winkel nach auswärts.
geschwungen, daß die -schrägen Außenseiten 93 der Gleitschuhe in der Richtung des
unteren Teiles 75 des Gleitringes 74 verlaufen. In dieser Stellung erfolgt die Bearbeitung
des Werkstückes. Hierbei wAden die Scheiben 54, 56 durch die Federn 57 voneinander
entfernt und die Konusse 17, 18 so beeinflußt, daß die Schleifbacken so lange
vorgeschoben werden, bis die Scheiben 54, 56 an die Schultein 8o, 95 anstoßen, wodurch
der Vorschub der Schleifbacken beendet wird. Dieser Vorschub wird selbsttätig durch
die Federn 57 bewirkt, deren Zusammendrückung vorher durch Drehung der Schrauben
43, 47 gesteigert wurde, so daß die Schleifbacken, wenn sie frei wären, sich um
einen größeren Abstand verschieben. würden, als dem Durchrnesser des zu bearbeitenden
Werkstückes entspricht. Dank der Tatsache, daß die Schleifbacken sich nicht weiter
verschieben können, als der Stellung entspricht, für die sie reingestellt sind,
werden die Scheiben am Anfang Genger zusammengehalten, als der Entfernungentspricht,
um welche sie sich gewöhnlich voneinander zwischen den Schultern So, 9 5 entfernen
können.
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Wenn die Schleifbacken abgenutzt sind, dann bewirken die Federn 57,
daß die Schleifbacken selbsttätig dem Werkstoffabhub an den Backen und der Zylinderwand
nachfolgen, bis die Scheiben 54, 56 an die Schultern 8o, 95 anstoßen; dann müssen
die Muttern 43, 47 wieder neu eingestellt werden.
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Wenn die Arbeit beendigt. ist, wird das Werkzeug aus dem Werkstück
ganz herausgehoben -und in den Innenraum des Gehäuses 70 gebracht. Damit
das Werkzeug und die Schleifbacken reibungsfrei und bequem in das Innere des Führungsgehäuses
70 eintreten können, ist dessen untere - Kante 94 nach außen hin abgeschrägt. Beim
weiteren Hineinschieben des Werkzeuges in das Gehäuse gelangt die schräge Außenseite
93 der Gleitschuhe mit der Führungsfläche 7 5 des Ringes 74 in Berühruriig. Dadurch
werden die Gleitschuhe nach innen gepreßt. Die Schwinghebel 82, 84 werden derart
herumgeschwungen, daß der untere Flansch 54 durch die Aufwärtsbewegung der Arme
82 gehoben und gleichzeitig auf den oberen Flansch 56 infolge des nach abwärts gerichteten
Zuges .der Stange 77 ein Druck ausgeübt wird. Hierbei werden die Federn 57
weitergespannt, und die Ringfedern 25, 26 ziehen die Schleifbackenhalter in radialer
Richtung nach innen, wodurch die Konusse infolge der Verschieb@estifte 21, 22 voneinander
entfernt werden. Dabei bewegt sich die Einstellstange 38 mit dein unteren Konus
18 und der :oberen Stellmutter 43 nach unten, bleibt aber in arbeitender Verbindung
mit dem Zahnrad 65, da dessen Zähne lang genug sind, um eine solche Bewegung zu
gestatten, ohne daß die Zähne der Räder 65, 66 außer Eingriff gelangen. Eine Längsverschiebung
der beiden Konusse gegeneinander ist auch infolge der Gleitklauen. 50, 5 r ermöglicht,
ahne daß Stellmuttern 43, 47 außer Eingriff gelangen.
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Während sich das Werkzeug so in der normalen Stellung befindet, können:
die Schleifbacken radial eingestellt werden entsprechend
der herzustellenden
Bohrung und der Abnutzung. Wenn dann das Werkzeug wieder gesenkt wird, dann werden
die Schleifbacken durch das Gehäuse 70 in die Bohrung des Werkstückes geführt.
Dann gelangen die Gleitschuhe 86 außer Eingriff mit der Ringfläche 75, so daß nunmehr
die Schleifbackenhalter unter der Eimvirkung der Federn 57 nach außen verschoben
werden; dann werden die Konusse zueinander gezogen, bis die Schleifbacken an die
Innenwandung des Werkstückes anstoßen.
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Es kann also auf- diiese Weise das Werkzeug außerordentlich schnell
in das Werkstückeingeführt und aus demselben herausgehoben werden. Es können ferner
die Schleifbacken in einfacher Weise ausgewechselt werden. Die Spannvorrichtung
besorgt den Vorschub der Schleifbacken selbsttätig, bis die Grenzen, für welche
sie eingestellt sind, erreicht sind; dann werden die Schleifhackenwzeder selbsttätig
zurückgezogen, wenn das Werkzeug aus dem Werkstück entfernt wird.
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Handelt es sich gelegentlich um die Aufgabe, einen Zylinder aus besonders
hartem Werkstoff auszuschleifen, der einen merkbaren Verschleiß der Schleifbacken
auch bei der einmaligen Bearbeitung bedingt, dann wird zunächst der Kopf auf Endmaß
eingestellt, dann die Arbeit durchgeführt, bis die Teller ihre größte, durch die
Anschläge begrenzte Ausdehnung erfahren haben, worauf der Schleifkopf aus dem Zylinder
gezogen und der Grad der Abnutzung der Schleifbacken z. B. durch Nachmessen des
Zylinderdurchmessers festgestellt wird. Der Unterschied zwischen dem erreichten
und dem gewünschten Durchmesser wird dann am Ring 6o eingestellt, und die endgültige
Schleifarbeit kann beginnen.
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Der Gleitring 74 ist in Fig. 4. mittels der Schrauben 73 in
dem Gehäuse 7o uridrehbar angebracht. Er kann aber auch drehbar angeordnet sein,
und zwar mittels der Stifte 96, die in eine Ringnut 97 am Umfange des. Ringes eingreifen
(Fig.13). Damit das Werkzeug sich nicht übermäßig erhitzt, kann demselben Kühlflüssigkeit
zugeführt werden. Die Zuführung erfolgt zweckmäßigerweise in das Führungsgehäuse
70, und zwar durch äffnungen 98 im unteren Teil desselben, wobei das Werkzeug und
die damit verbundenen Teile durch -den Flüssigkeitsstrom berieselt werden.
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Zur Erleichterung der Einstellung kann eine Skala 99 und eine Marke
i oo an dem Einstellring 6o bzw. der Antriebswelle vorgesehen werden (Fig. i).