DE641069C - Elektrischer Widerstandsofen, bei dem die Heizwiderstaende sich selbst tragend die innere Ofenwand bilden - Google Patents

Description

Bei Verwendung elektrischer Energie zur -Wärmebehandlung von Metallen und keramischen Teilen kommt es in Anbetracht des ,hohen Strompreises namentlich bei größeren Ofeneinheiten darauf an, die Wärmeverluste an der Oberfläche des Ofens und den Wärmebedarf zum Inbetriebsetzen des Ofens soweit als möglich herabzusetzen.

Es ist daher vorgeschlagen worden, die feuerfeste, wärmetechnisch im obigen. Sinne ungünstige Mauerkonstruktion der elektrischen Glühöfen durch eine Bauweise zu ersetzen, bei welcher eine dünne, wenig Wärmekapazität besitzende Schamottewand mit direkt eingebetteter, baulich verstärkender Heizdrahtspirale die eigentliche Ofenwand bildet, während der Ofen im übrigen bis auf die notwendige äußere Umhüllung nur aus pulverförmiger Wärmeisolation besteht,

Diese Ofenbauart mit durch den Widerstandsdraht armierten Schamotteplatten bietet Schwierigkeiten bei der Ausführung größerer Ofeneinheiten.
-Bekannt sind elektrische Widerstandsöfen, bei denen die in Abständen nebeneinander angeordneten streifenförmigen Heizwiderstände sich selbst tragend die innere Ofenwand bilden. Jedoch ist der flache Querschnitt solcher Streifen gegenüber den profilierten Blechstreifen nach der Erfindung bei gleicher Querschnittsfläche bedeutend weniger widerstandsfähig gegen unerwünschte Verformung, was bei solchen Öfen, die bis an die zulässige' Temperaturgrenze beansprucht wer-' den, von großer Bedeutung ist.

Weiterhin ist die Verwendung von sich selbst tragenden massiven Profilen als Heizwiderstand bekannt, welche den Heizraum in elliptischem Bogen frei stehend überwölben. Die Verwendung massiver Profile hat gegenüber Blechprofilen den Nachteil einer wesentlich geringeren abstrahlenden Oberfläche im Verhältnis zu seinem Querschnitt. Ferner haben Massivprofile den Nachteil, daß in ihrem Innern und an den nicht dem Glühgut 45" zugekehrten Oberflächen erhebliche Temperaturerhöhungen auftreten, während beim Blechprofil praktisch eine Temperaturdifferenz zwischen Vorder- und Rückseite des dünnen Blechstreifens nicht besteht. Ferner dienen bei der bekannten Ausführung die Heizelemente nicht als Tragelemente für die Ofenisolierung.

Bei dem Widerstandsofen gemäß der Erfindung, bei dem die Heizwiderstände sich selbst tragend die innere Ofenwand bilden, werden nicht nur diese Nachteile vermieden, sondern es wird noch als weiterer Vorteil eine stärkere Verringerung der unerwünschten Wärmespeicherung, namentlich durch die nicht ■wärmeisolierenden Ofenbauteile, erreicht.

Die Erfindung beruht auf der Verwendung von Heizwiderständen in Form von schmalen, bogenförmig profilierten Blechstreifen aus

elektrischem Widerstandsmaterial, die gestreckt oder in der Form des gewünschten Ofenmuffelquerschnittes gebogen und in Abständen nebeneinander angeordnet sind. Bei? gebogenen Blechstreifen ist eine Ausbildung des Bogens in der Drucklinie für Höchstbeanj-;,: spruchung zweckmäßig. Diese Heizwideiv stände, die sich selbst tragen, können auch als Tragelemente für die daraufliegende to Isolierung dienen. Die Ofenmuffel wird in ihrer Längsrichtung aus solchen mechanisch festen Bogen aus profilierten Blechstreifen durch Nebeneinandersetzen der Blechstreifen mit geringem Seitenabstand gebildet. Die t5 Streifen werden' zu mehreren in Reihe oder parallel zu elektrischen Widerstandsgruppen zusammengefaßt. Beim Durchgang des Stromes erhitzen sich die Heizwiderstände und bilden eine gleichmäßig strahlende Muffelao innenwand. Zwischen den Streifen befinden sich leichte keramische, elektrisch isolierende Abstand- und Abdeckstücke oder eine leichte Schicht keramischer Masse, welche den seitlichen Abstand der, Bogen wahrt und gleich.-zeitig verhindert, daß die die Muffel umgebenden losen Wärmeisolierstoffe in den Ofenräum fallen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt der in Abb. ι im Querschnitt und in Abb. 2 im abgebrochenen Grundriß dargestellte Muffelofen.

Die zwecks Versteifung rundbogenförmig profilierterf Blechbogen ι stehen auf der Ofensöhle 2 'und bilden die wärmestrahlenden Wände der Muffel 5. Die einzelnen Bogen werden getrennt durch die feuerfesten Steine 3. Das T-Profil dieser Steine läßt sie gleichzeitig als Schutz gegen das Eindringen von Isolierung 4 in das Ofeninnere 5 dienen. Die aus

elektrischem Widerstandsmaterial bestehenden Bogen ι werden durch einen elektrischen Strom erhitzt, der durch die Anschlußstücke 6 eführt wird.

ie Verwendung profilierter Blechbogen elektrischem Widerstandsmaterial läßt sinngemäß auch bei anderen öfen anwenden. Namentlich können die Seitenwände und die Dscke des Ofens, statt in einem einzigen Bogen überwölbt zu werden, aus entsprechend unterteilten profilierten Blechstrei- _go fen hergestellt werden.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Elektrischer Widerstandsofen, bei dem die in Abständen nebeneinander angeordneten . streifenförmigen Heizwiderstände sich selbst tragend die innere Ofenwand bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizwiderstände in Form von schmalen, bogenförmig profilierten Blechstreifen ausgebildet sind.

2. Widerstandsofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Blechstreifen durch, keramische Abstandshalter gewahrt wird.

3. Widerstandsofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die profilierten Blechstreifen als Tragelemente für die daraufliegende Ofenisolierung dienen.

4. Widerstandsofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ofenisolierung aus losen Isolierstoffen, z. B. Kieselgurpulver, Schlackenwolle und Aluminiumfolien, besteht.

5. Widerstandsofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechstreifen eine nach dem Ofeninnern gerichtete Profilwölbung haben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen