DE640908C

DE640908C - Farblose oder schwach gefaerbte Schutzhuelle fuer licht- oder luftempfindliche Waren aller Art

Info

Publication number: DE640908C
Application number: DEI46738D
Authority: DE
Inventors: Dr John Eggert; Dr Bruno Wendt
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1933-03-12
Filing date: 1933-03-12
Publication date: 1937-01-15

Description

DEUTSCHES REICH

lur. Ind. E;cene

AUSGEGEBEN AM
15. JANUAR 1937

1937 · REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 640908 . KLASSE 81 c GRUPPE 26o2

I. G. Farbenindustrie Akt,-Ges. in Frankfurt, Main*)

Die Erfindung betrifft eine Schutzhülle für licht- ^!und luftempfindliche Waren aller Art, insbesondere Lebensmittel, Bücher, Textilwaren ο. dgl.

Es ist bekannt, derartige Hüllen, die aus Folien von Papier, regenerierter Cellulose, oberflächlich verseiftem Celluloseacetat ο. dgl. bestehen, mit einer Lösung von Äskulin oder Chininsulfat zu tränken, um sie für die ultravioletten Strahlen undurchlässig zu machen. Die so hergestellten Schutzhüllen sollen jedoch den Nachteil haben, daß sie unter der Einwirkung von. Feuchtigkeit die ihnen einverleibten Zusätze wieder abgeben. So kann.

ig z. B. durch, die Feuchtigkeit von. in derartigen Hüllen verpackten Lebensmitteln ein Teil der genannten Zusätze auf die Lebensmittel übertragen werden.

Durch die Schutzhülle gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß der Folie Z¹Ur Absorption der ultravioletten Strahlen solche Körper einverleibt sind, die neben den erforderlichen optischen Eigenschaften noch gegenüber dem Folienwerkstoff Substantive Eigenschaften haben. Unter sübstantiv wird die Eigenschaft eines Stoffes verstanden, daß er ohne Eingriff chemischer Art aus wäßriger Lösung von dem Folienmaterial aufgenommen und so festgehalten wird, daß ein Entfernen von dem Folienmaterial durch das ursprüngliche Dispersionsmittel nur schwer möglich ist (Kolloidbeihefte, 34. Bd.

[1932], S. 218). Die die 'ultravioletten Strahlen absorbierenden Stoffe ziehen also fest auf das zur Herstellung der Schutzhülle verwendete Folienmaterial auf und werden durch Feuchtigkeit nicht wieder herausgelöst.

Das Anfärben von Folien, beispielsweise aus regenerierter Cellulose, mit Substantiven Farbstoffen ist bekannt. Die bekannten gefärbten Folien haben aber nicht die Eigenschaft, die schädlichen ultravioletten Strahlen zu absorbieren und sind daher als Schutzhülle für Lebensmittel, Bücher o. dgl. nicht verwendet worden.

Als geeignete Stoffe, die 'ultraviolette Strahlen absorbieren und gleichzeitig Substantiven Charakter haben, sind beispielsweise folgende zu nennen: . ■ 1

ι. Diaminodibenzoylverbindungen der p-Phenylendiamindisulfosäure, der p-Phenylendiaminsulfosäune und der 3, 6-Diaminocarbazoldisulfosäiire,

2. 4_t, 4₁ ^/-Tetrarnethyldiaminodibenzoyl-4, 4'-diaminodiphenyl-2, 2'-disulfosaures Natrium und Substitutionsprodukte, wie z. B. die entsprechenden Dianisidinsulfosäurederivate,

3. 2, 3-Oxynaphthoesäurearylide,

4. 2,3-Qxynaphthoesäureaminosulfonsäurearylide (für Acetylcellulose), g₀

5. Salicoyl-p^aminosalicoyl-ny-aminophenol·,

6. 3 -Oxydiphenylamincarbonsä'ureamlid,

7. 3-Oxy-4'-chlordiphenylamincarbonsäurem-aminoanilidj

*/ Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Dr. lohn Eggert in Leipsig und Dr. Bruno Wcndt in Dessau.

8. (ι, 2, s-Trichlorbenzol-4-sulfo)-(4'₅ 6'-dichlor-i'-phenol-2'-sulfo)-i",3"-phenylendiamid,

9. 4-Chlor-i-phenol-2, o-disjilfo-bis^'-acetylamido-i'-anilid,

S 10. Dehydrothio-p-toluidinsulfosäure,

11. Harnstoff aus 2'-Aminophenyl-i-oxy-7, S-naphthimidazol-s-sulfosäure,

12. Harnstoff aus p-Aminobenzoyl-p-arninobenzoyl-6-amino-1 -oxybenzol- 2, 4 - disulf osäure,

13. i-p-Aminobenzoylamino-8-naphthol-4j 6-disulfosäure,

14. das Kondensationsprodukt aus 1 Mol Cyanurchlorid mit 1 Mol dehydrothio-o-toluidinsulfosäiire, 1 Mol 1, 8-Aminonaphthol-3-siilfosäure und 1 Mol Anilin,

15. das durch kondensation von 2 Mol Cyanurchlorid und 1 Mol Bis-(p-aminobenzoyl)-benzidin-o, o'-disulfosäure und nachfolgende Behandlung mit überschüssiger Soda erhältliche Produkt,

16. das durch Kondensation von 2 Mol Cyanurchlorid, 1 Mol Bis-(p-Aminobenzoyl)-4, 4'-diaminodiphenylharnstoffdisulfosäure und 2 Mol p-Chloranilin und nachfolgende Behandlung mit überschüssiger Soda erhältliche Produkt,

17. das durch Kondensation von 2 Mol Cyanurchlorid, 1 Mol Diaminostilbendisulfosäure und nachfolgende Behandlung mit Soda erhältliche Produkt,

18. das durch Kondensation von 2 Mol Cyanurchlorid mit 1 Mol Diamidostilbendisulfosäure und 4 Mol p-Phenetidin erhältliche Produkt,

19. das durch Kondensation von 2 Mol Cyanurchlorid mit 1 Mol Diamidostilbendisulfosäure, 2 Mol a-Naphthylamin und nachfolgende Behandlung mit überschüssiger Soda erhältliche Produkt.

Gegebenenfalls kann den in dieser Weise mit die 'ultravioletten Strahlen absorbierenden gefärbten oder farblosen Körpern versetzten Folien auch noch ein Körper zugesetzt werden, der, wie z. B. Hydrochinon, eine Oxydation der erstgenannten Körper verhindert.

Beispiel 1

Eine Folie aus regenerierter Cellulose wird bei 50° C in einer 2- bis 5prozentigen wäßrigen Lösung des Harnstoffs aus p-aminob enzoyl-p-phenylendiaminsulfosaurem Natrium getränkt. Gegebenenfalls können der Lösung außerdem 1 bis 5 o/_o Hydrochinon zugesetzt werden. Eine Nachbehandlung mit Glycerin Z¹Ur Erhöhung der Geschmeidigkeit kann stattfinden.

Beispiel 2

Eine Folie aus regenerierter Cellulose wird mit einer wäßrigen Lösung von di-m-aminobenzoyl-p-phenylendiaminsulfosaurem Natrium getränkt, ausgewässert und danach mit einem Glycerinbad behandelt.

Beispiel 3

Pergaminpapier wird mit einer o,5prozentigen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes der 4, 4'-Di-(p-Aminobenzoylamino)-diphcnyl-2, 2'-disulfosäure 5 Minuten bei gewöhnlicher Temperatur behandelt, gewässert und getrocknet. An Stelle der 2, 2'-Disulfosäure können auch die 3, 3'-Disulfosäure, die entsprechenden Carbonsäuren und die in den Aminogruppen alkylierten Körper verwendet werden.

Beispiel 4

Dem Papierbrei wird eine Lösung des Natriumsalzes der Tetramethyldiaminodibeiizoylverbindung der Dianisidindisulfosäure zugesetzt. Nachdem der Körper auf die Papierfaser aufgezogen, wird die Masse wie sonst auf Papier weiterverarbeitet.

Claims

Patentansprüche:

1. Farblose oder schwach gefärbte Schutzhülle für licht- oder luftempfindliche Waren aller Art, die aus einer Folie von Papier, regenerierter Cellulose, oberflächlich verseiftem Celluloseacetat, Gelatine go ο. dgl. besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Folie ein die ultravioletten Strahlen absorbierender Körper mit Substantiven Eigenschaften einverleibt ist.

2. Schutzhülle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie außerdem einen die Oxydation verhindernden Zusatz, wie z. B. Hydrochinon, enthält.