DE639019C - Vorrichtung zum Zuwerfen von Lasten an in Bewegung befindliche Fahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge - Google Patents
Vorrichtung zum Zuwerfen von Lasten an in Bewegung befindliche Fahrzeuge, insbesondere LuftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Zuwerfen von Lasten an in Bewegung befindliche Fahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge.
Es sind bereits Vorrichtungen zum Zuwerfen von Lasten an in Bewegung befindliche
Luftfahrzeuge bekannt. Diese Vorrichtungen besitzen eine zwischen den Enden zweier aufgerichteter Stangen ausgelegte,
mit dem Wurfgegenstand verbundene Schlinge und einen den Wurfgegenstand aufnehmenden
wagenartigen Träger, dessen Schleudereinrichtung bei bestimmter Neigung der Stangen ausgelöst wird. Diese Einrichtungen
genügen nicht den. Anforderungen, die auftreten, wenn es sich darum handelt,
Lasten solchen Luftfahrzeugen zuzuwerfen, die sich mit einer großen Geschwindigkeit
bewegen.
Zur Verbesserung der Zuwerfvorrichtungen ist man auch bereits dazu übergegangen, die
Vorrichtung entsprechend der durch die Windrichtung bestimmten Flugrichtung des Flugzeuges einstellbar zu machen.
Man hat auch bereits vorgeschlagen, die Schleuderkraft der Geschwindigkeit des Flugzeuges
anzupassen. Diese Vorrichtungen waren aber entweder ortsfest ausgebildet
oder gestatteten nur eine Richtungsänderung nach umständlichen Umsetzarbeiten.
Die Erfindung hat zur Aufgabe, eine Schleudervorrichtung zu schaffen, die die erforderliche
und von örtlichen Anlagen unabhängige Wendigkeit und zugleich die erforderliche Anpassungsfähigkeit an die Geschwindigkeit
des Flugzeuges, dem die Last zugeworfen werden soll, besitzt. Die Erfindung
besteht insbesondere darin, daß die Zuwerfvorrichtung mit der zwischen den Enden zweier aufgerichteter Stangen ausgelegten,
mit dem Wurfgegenstand verbundenen Schlinge und mit dem den Wurfgegenstand aufnehmenden wagenartigen Träger,
dessen Schleudereinrichtung bei bestimmter Neigung der Stange ausgelöst wird, einen
auf dem verfahrbaren Schienengestell bewegbaren Schleuderwagen besitzt, der mit einem
entsprechend der Geschwindigkeit des Fahrzeuges gespannten Zugorgane in Verbindung
steht.
Die Wendigkeit der Einrichtung wird gemäß der weiteren Erfindung noch dadurch
erhöht, daß die Ausleger für die aufgerichteten Stangen ausziehbar ausgestaltet sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar
stellt
Fig. ι eine Seitenansicht der Vorrichtung dar, und zwar in der Stellung, in der sie für
das Flugzeug bereitsteht, eine Kanne Betriebsstoff oder andere Bedarfsgegenstände
abzugeben.
Fig. 2 stellt eine andere Ansicht des Apparates in Betriebsstellung dar, und
Fig. 3 gibt einen Längsschnitt durch die Vorrichtung wieder.
Fig. 4 zeigt einen Teilschnitt, aus dem das Teleskoprohr zu ersehen ist, das auf einem
der Träger der Vorrichtung aufgebaut ist,
Fig. 5 in vergrößertem Maßstäbe einen}·
Teilschnitt nach der Linie V-V der Fig. 2, >%.■
Fig. 6 in vergrößertem Maßstab eineji' Querschnitt nach Linie IV-IV der Fig. 3,.
Fig. 7 die Teilansicht dea Räderwerkes der Spannvorrichtung mit den Teilen für die
Regelung der Zugspannung.
Fig. 8 stellt eine Ansicht der in Fig. 7 gezeigten Einrichtung von der entgegen-'gesetzten
Seite dar.
Fig. 9 ist eine Draufsicht auf einen Teil 'der Vorrichtung, in der die Klinken und die
zugehörigen Teile zur Auslösung des Wagens dargestellt sind.
Fig. 10 stellt in vergrößertem Maßstabe
einen Teilschnitt durch einen verdeckt liegenden Teil der Vorrichtung dar.
Fig. 11 zeigt einen Teilschnitt durch die
Puffer und Stoßdämpfer und
Fig. 12 die Endansicht des Wagens. Aus den Zeichnungen ist ersichtlich, daß
mit 5 ganz allgemein ein mit Rädern ausgerüsteter Fahrzeugrahmen bezeichnet ist,
und zwar ist beim Ausführungsbeispiel als bevorzugte Bauart ein Kraftwagenfahrgestell
angedeutet.
Auf dem mit Rädern versehenen Fahrzeugrahmen sind zwei (umgedrehte) U-förmige
Stützen 6 zur Aufnahme der neuen Vorrichtung angeordnet. Ein Paar zusammengehörige
parallele und horizontale Winkeleisen 7 sind auf den Stützen 6 in irgendeiner einfachen Weise befestigt und dienen als
Abstützung für zwei parallele Winkeleisen 8, die entgegengesetzt der Fahrtrichtung geneigt
sind.
Diese' Winkeleisen 8 sind als Schienen für einen Wagen 9 (Fig. 12) ausgebildet, der
auf einen Rahmen 10 aufgebaut ist und einen oberen Radsatz 11 aufweist, der auf der
Oberseite der Schienen 8 läuft, und einen unteren Radsatz 12, der auf der Unterseite
der Schienen 8 läuft.
Die Schienen 8 sind gegen die Winkeleisen 7 durch geeignete Verbindungsglieder
14, 15, 16 versteift. Ein oder mehrere Federpuffer
und Stoßdämpfer 17 sind unter dem höher gelegenen Ende der Schienen 8 angeordnet,
und zwar wird irgendeine bevorzugte , Bauart zum Anhalten bzw. zum Dämpfen der beim Halten des Wagens 9 hervorgerufenen
Stöße verwendet. Dieser Umstand wird voraussichtlich in Wirklichkeit eine viel größere
Rolle spielen, und ihr Wert wird in der Praxis besser einzusehen sein, als es auf dem
Papier klargelegt werden kann. Eine Federtrommel 18 (Fig. 10) besitzt ein
Band 19, welches normalerweise aufgewickelt I ist. Das eine Ende dieses Bandes ist an dem
Wagen 9 befestigt, so daß sich dieses Band über den Raum zwischen den Schienen 8 ervjtijSckt,
wenn der Wagen in seine tiefste 6g '"••Sterling, die in Fig. 3 gekennzeichnet ist, getjiiangf
und verhindert, daß Gegenstände, die "Stwa herabfallen könnten, wichtige Teile der
Vorrichtung treffen.
Wie aus den Abb. 2 und 4 ersichtlich, ist ein Rohr 20 unter den vorderen Zwischenstücken
der Schienen 7 durch geeignete Verbindungsteile 21 befestigt. In diesem Rohre
20 ist eine Stütze 22 mit winklig abgebogenen Verlängerungen 23 teleskopartig gelagert,
und an diesen greifen wieder Stoßarme 24 an, die mit seitlichen Verlängerungen versehen
sind, wobei über letztere die Hülsen 26 der Stangen 27 teleskopartig geschoben sind.
Eine Platte 28 (Fig. 3 und 9) ist gleitbar auf den Winkeleisen 7 gelagert und besitzt
an ihrem rückwärtigen Ende eine hochstehende Schulter-29. Ein Paar Daumen 30
weisen Zapfen 31 auf, die durch die nach oben gerichteten Flansche der Winkeleisen 7
hindurchgreifen und durch Universalgelenke 32 mit den Stoßstangen 24 verbunden sind.
Um eine unabhängige ruckartige Bewegung zu ermöglichen, sind diese Daumen voneinander mit Hilfe eines Vorsprunges 33,
der von dem einen Arm in eine Nut 34 des anderen Armes eingreift, miteinander verbunden,
wie sich dies deutlich aus Fig. 6 ergibt. Es ist zu beachten, daß die Stoßstangen
24 in einem bestimmten Winkel zu den Trägern 22 verlaufen und auch untereinander
Winkellagen einnehmen, wobei sie nach außen und nach rückwärts voneinander abweichen,
so daß sich die Stangen 27, wenn sie herunter und nach rückwärts fallen, in Richtung aufeinander zu bewegen,'und zwar
aus einem Grunde, der an einer anderen Stelle der Beschreibung angegeben wird.
Eine Stange 35 (Fig. 2 und 5) ragt von dem Zwischenstück einer jeden Stoßstange
24 nach abwärts und trägt ein Gegengewicht am untersten Ende, um eine Stange 37 in
Eingriff zu halten mit einer Arretierklinke 38, die über das Rohr 20 hinausragt, so daß
sich die Stangen 27 leicht vorwärts und abwärts neigen in bezug auf das Fahrgestell 5.
Ein Drücker 40 ist bei 41 drehbar zwischen Stützgliedern 14 gelagert, um eine
Klinke 42 zu halten, die an einem Träger 43 unterhalb des Wagens 9 befestigt ist. Ferner
greift der Drücker 40 ein in eine weitere Klinke 43, die bei 44 zwischen den unteren
Enden der Glieder 14 drehbar gelagert ist. Eine Lasche 45 verbindet -die Klinke 43
mif dem breiten Blechstreifen 28. Eine Rolle oder ein Flaschenzug 46 (Fig. 3) ist zwischen
Lagerböcken 47, die auf den Winkel-
eisen 7 befestigt sind, gelagert. In den Lagern 48, die in einer bestimmten Entfernung
von den Böcken 47 aufgeschraubt sind, läuft eine Welle 49, auf der eine Trommel 50 befestigt ist. Auf der Trommel ist ein
Schleuderseil 51 nach Art eines biegsamen Kabels festgelegt.
Dieses Schleuderseil 51 ist über die Rolle 46 geführt und an einer öse 52 befestigt, die
an dem Teil 43 unterhalb des Wagens 9 vorsteht, so daß der Wagen 9 in dem Augenblick
auf der geneigten Bahn 8 sich zu bewegen beginnt, wenn das Schleuderseil dem Einfluß der Zugkraft unterworfen wird.
Ein verhältnismäßig großes Zahnrad 53 (Fig. 7) ist auf dem einen Ende der Welle
49 festgekeilt und kämmt mit einem verhältnismäßig kleinen Rad 54 auf der Welle 55,
die in den Lagern 48 läuft. Eine Kurbel 56 oder ein ähnliches Glied dienen zum Drehen
der Welle 55.
Am anderen Ende, der Welle 55 (Fig. 8)
ist ein Sperrad 57 befestigt, mit dem ein unter Federwirkung stehender Sperrdaumen
58 zusammenarbeitet, der an dem Lager 48 befestigt ist. Auf der Welle 49 ist eine
Bremstrommel 59 angeordnet. Das Bremsband 60 kann mit Hilfe eines Handhebels 61
betätigt werden, der in der Ruhelage von einem geeigneten Kettenglied oder einer
ähnlichen Vorrichtung 62 gehalten wird.
Das eine Ende einer Feder 63 ist mit dem rückwärtigen Ende der Stange 45 und das
andere Ende mit dem Lager 48, und zwar durch irgendwelche geeigneten Bauteile verbunden,
um eine Vorwärtsbewegung der Stange 45 und des breiten Blechstreifens 28
zu ermöglichen. Mit 70 ist ein biegsames Seil bezeichnet, das vorzugsweise aus Treibschnur
oder irgendeinem gleichwertigen Werkstoff angefertigt ist und das über die Vorsprünge 71 an dem oberen Ende der
Stangen 27 gespannt ist und dann zwischen den Stangen so verläuft, daß es die Bedarfsgegenstände
72 auf dem Wagen erreicht.
Der Wagen 9 bewegt sich dann auf den Schienen 8 abwärts oder vorwärts, bis die
Klinke 42 mit dem Drücker 40 und die Klinke 43 in gleicher Weise mit dem Drücker
40 in Eingriff kommen. Alsdann wird die Kurbel 56 betätigt) und dadurch wickelt sich
das Schleuderseil auf die Trommel 50 auf, bis die gewünschte Spannung, die auf der
an dem Rad 53 angebrachten Skala 75 eingestellt werden kann, erreicht ist. Die Zugspannung,
auf die das Schleuderseil 50 gebracht wird, hängt natürlich von der geschätzten Geschwindigkeit des Flugzeuges ab.
In Fig. ι ist ein Flugzeug yj wiedergegeben,
das einen Haken oder ein Greifglied 78 in geeigneter Bauart aufweist.
Dieses Bauteil hängt vom Flugzeug herunter, und zwar unter Verwendung eines
Kabels oder eines Seiles 79 oder eines anderen Hilfsmittels.
Das Flugzeug wird so gesteuert, daß der Haken 78 zwischen den Stangen 27 unter
dem höchsten Teil des Seiles oder der Schlinge 70 hindurchgleitet, so daß dieses
Seil von dem Haken 78 gefaßt und von dem Flugzeug mitgenommen wird, wobei ein Stoß
auf die Stangen 27 nach rückwärts und abwärts erfolgt. Dabei bewegen sich die Stangen 27 nach einwärts aufeinander zu, so daß
das Seil 70, wenn es lose geworden ist, von den Haken 71 frei kommt. Wenn nun die
Stangen 27 vorwärts gestoßen sind, erteilen die Stoßstangen 24 den Daumen 30 einen
Stoß und lösen so die Platte 28 und die Stoßstangen 45 aus, und zwar gegen die Federspannung 63, so daß die Haltevorrichtung
43 von dem Drücker 40 frei kommt und den. Wagen 9 losläßt, der sich, sofort nach
vorwärts und aufwärts bewegt, und zwar vorzugsweise in der Flugrichtung des Flugzeuges,
und zwar in einer Geschwindigkeit, die der des Luftfahrzeuges ziemlich nahekommt.
Infolgedessen nimmt das Flugzeug, wenn der Durchhang des Seiles 70 am größten
geworden ist, die Schleife 70 und die darin hängenden Bedarfsgegenstände 72 ohne
plötzlichen Ruck, der die Geschwindigkeit des Flugzeuges verringern würde, auf.
Sobald der Wagen das Ende der Bahn erreicht, wird der Stoß beim Anhalten durch
Stoßdämpfer oder Puffer aufgenommen, die in Fig. 11 beispielsweise dargestellt sind.
Ist der Apparat nicht in Betrieb, so werden die Träger 22 in das Innere der Röhre
20 geschoben, um die hochstehenden Enden 23 in Übereinstimmung zu bringen mit den
Rädern des Fahrgestells 5. Dies geschieht, nachdem die Universalgelenke 32 gelöst worden
sind. Die Stangen 27 können leicht aus der Hülse 25 und aus den Stangen 24 herausgenommen
werden. Auf diese Weise gelingt es, die Vorrichtung ohne Schwierigkeiten von einer Stelle zur anderen zu
befördern.
Außer den aus Vorstehendem sich ergeben- 1x0 den Vorteilen ist die neue Vorrichtung sehr
zweckentsprechend, einfach und dauerhaft. Die Beschreibung läßt eingehend die Bauweise
und die Anordnung der Teile zueinander in der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung erkennen, um ein möglichst vollständiges klares und eingehendes Bild
dieser Ausführungsform zu geben.
Diese Ausführungsform wurde gewählt, da sie tatsächlich am besten die Merkmale und iao
Vorzüge der Erfindung wiedergibt. Die Erfindung soll jedoch nicht auf die besonders
dargestellte Bauweise und auf die Anordnung der Teile zueinander beschränkt werden, vielmehr
sind Abänderungen möglich, ohne daß dadurch der Bereich der Erfindung verlassen würde.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zum Zuwerfen von Lasten an in Bewegung befindliche Fahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge, mit einer zwischen den Enden zweier aufgerichteter Stangen ausgelegten, mit dem Wurfgegenstand verbundenen Schlinge und mit einem den Wurfgegenstand aufnehmenden wagenartigen Träger, dessen Schleudereinrichtung bei bestimmter Neigung der Stangen ausgelöst wird, gekennzeichnet durch einen auf dem - verfahrbaren Schienengestell bewegbaren Schleuderwagen, der mit einem entsprechend der Geschwindigkeit des Fahrzeuges gespannten Zugorgan in Verbindung steht.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausleger (22) für die aufgerichteten Stangen Γ27) ausziehbar ausgebildet sind.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA60896D DE639019C (de) | 1931-02-26 | 1931-02-26 | Vorrichtung zum Zuwerfen von Lasten an in Bewegung befindliche Fahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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1931
- 1931-02-26 DE DEA60896D patent/DE639019C/de not_active Expired
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