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Gegossener, zusammengesetzter Deckel für Loseblätter- oder andere
Bücher Die Erfindung betrifft einen Deckel für Loseblätter- oder andere Bücher,
der im wesentlichen aus Kunstharz oder ähnlichen :Massen mit einer Zwischenlage
aus Gummi besteht.
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Es gab bisher solche Deckel bereits aus Kunstharz o. dgl. ebenso wie
solche aus Gummi. Die Kunstharzdeckel haben den Vorteil, daß sie in verschiedenen
Formen leicht herzustellen sind und daß sie einen hohen Glanz annehmen. Nachteilig
für ihre allgemeine Verwendung ist aber der Umstand, daß sie nicht nur spröde sind
und leicht ausbrechen oder überhaupt entzweigehen, sondern daß sie sich auch leicht
unbeabsichtigt auf der glatten Fläche eines Tisches oder einer anderen Unterlage
verschieben.
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Gummideckel, die diesen Nachteil nicht aufweisen, sind dagegen aber
für viele Zwecke zu weich und zu biegsam.
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Man hat auch bereits vorgeschlagen, die leichte Zerbrechlichkeit der
Kunstharzdeckel dadurch zu mildern, daß man entweder zwischen die Kunstharzeinlagen
oder auf der nicht zur Auflage kommenden Seite eine Gummischicht einbettete. Auch
solche Deckel entsprachen nicht allen Anforderungen, da sie auf einer glatten Unterlage
immer noch rutschen konnten und die aus Kunstharz bestehenden Ecken und Kanten bei
der Benutzung leicht ausbrachen.
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Allen diesen übelständen wird durch die vorliegende Erfindung abgeholfen,
deren Wesen darin besteht, daß bei einem gegossenen, zusammengesetzten Deckel aus
Kunstharz mit einer Zwischenlage aus Gummi diese Zwischenlage, die mit Verstärkungen
versehen sein kann, über die freien Kanten der äußeren Harzschicht als Schutzeinfassung
und Auflage vorsteht. Die Gummieinlage kann auch an den äußeren Deckelflächen durch
Öffnungen der Grundmasse vorstehen und weitere Auflagen bilden.
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Auf der Zeichnung zeigt Fig. i eine Aufsicht, Fig. a einen Querschnitt
eines Deckels für Loseblätterbücher, der gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt
ist.
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Bei der Herstellung von Deckeln für Loseblätterbücher wird eine Kombination
aus irgendeinem passenden synthetischen Harz, etwa die bekannten Phenolaldehydprodukte,
und aus unbehandeltem oder unvulkanisiertem Gummi verwendet, wobei das synthetische
Harz derart ist, daß es ungefähr dieselbe Temperatur für die Behandlung erfordert
wieder
Gummi. Beider dargestellten Bauart werden in eine entsprechend gestaltete Form ein
oder mehrere Blätter aus weichem<, Gummi a zwischen Schichten b aus synthe" tischem
Harz eingebracht. Das synthetisch; Harz wird so angeordnet, daß die Kante4c des
Gummiblatts davon frei gelassen werden.` Die zusammengesetzten Materialien werden
dann in der Form der Wirkung von Hitze und Druck in der für die Herstellung von
Gegenständen aus synthetischem Harz üblichen Weise unterworfen, wodurch die beiden
Stoffe nicht nur in die erwünschte endgültige Form gebracht, sondern auch miteinander
vereinigt werden. Auf diese Weise können verhältnismäßig weiche Gummiteile mit den
harten Hauptteilen kombiniert und so dazu gebracht werden, jede gewünschte Form
auf sehr einfache Weise und wirksamer anzunehmen, als dies. sonst möglich ist.
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Um einen Buchdeckel zu schaffen, der leicht und fest ist und bei dem
das harte Material weniger leicht brechen kann, als wenn es nur aus gewöhnlichem
synthetischen Harz hergestellt ist, werden ein oder mehrere Blätter aus Gewebe oder
starkem Papier oder einem anderen geeigneten porösen oder fasrigen Material, das
mit synthetischem Harz imprägniert ist, an den Stellen der mit b in den Fig.
i und a bezeichneten Teile verwendet. Die Blätter werden in der Form an einer
oder beiden Seiten der Gummiplatte angeordnet und lassen letztere an den Stellen
frei, wo der Deckel lediglich aus weichem Gummiteil bestehen soll. Das Ganze wird
dann in der Form selbst durch die Einwirkung von Hitze und Druck miteinander vereinigt.
Die Verwendung von Gummi in Verbindung mit Ge`Vebe oder einem anderen geeigneten
Material, das mit synthetischem Harz imprägniert ist, besitzt noch die folgenden
weiteren Vorteile. Wenn man Gewebe o. dgl. allein verwendet, ist es schwierig, wenn
nicht überhaupt unmöglich, alle Teile einer komplizierten Form damit auszufüllen.
Bei der Verwendung von nur weichem Gummi an den komplizierten Formteilen ist es
möglich, imprägnierte Gewebe wirksamer zu verwenden, als dies sonst geht.
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In einigen Fällen können auch Teile der Oberfläche der synthetischen
Harzschicht bzw. Schichten perforiert sein, um ein oder mehrere Teile der Gummischicht
freizugeben, und unter dem Druck bei der Formgebung werden die Gummiteile zum Ausstrecken
veranlaßt, wobei die sich ausstreckenden Teile jede gewünschte Form erhalten können,
z. B. Vorsprünge,- um das Gleiten des Deckels auf der glatten Fläche eines Tisches
oder einer anderen Unterlage zu verhüten.
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Es soll darauf hingewiesen werden, daß ie_ Erfindung sich nicht auf
die obenge->iinten Substanzen beschränkt. Der Ause-xxek synthetisches Harz o. dgl.
ist in allgeeinem Sinne gebraucht worden, um alle die Stoffe außer Gummi zu bezeichnen,
die jetzt gewöhnlich als thermoplastische Substanzen bezeichnet werden und die in
ihrem Anfangsstadium hinsichtlich ihrer Form oder Beschaffenheit oder beider durch
Einwirkung von Hitze oder Druck formbar, in ihrer Endform aber fest sind. Derartige
Substanzen schließen Produkte ein, die enthalten und hergestellt sind aus Phenolaldehyd,
Harnstoffaldehydharzen und Thioharnstoffaldehydharzen, Bitumen, Zellulosederivaten
u. dgl., unter der Voraussetzung, daß sie bei einer Temperatur und einem Druck behandelt
werden können, der keine zersetzende Wirkung auf den Gummi ausübt. Auch der Ausdruck
Gummi soll die natürlichen und synthetischen Variationen dieses Stoffes mit oder
ohne die erforderlichen Zusätze, wie z. B. Vulkanisiermittel, einschließen.
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Für besondere Zwecke könnte man auch Schichten aus dem harten Stoff
mit Schichten aus Gummi abwechseln lassen. So z. B. kann man zwei Schichten von
Gummi mit zwischenliegenden und äußeren Schichten aus synthetischem Harz verwenden.
Weiter kann auch jede Schicht aus Gummi oder aus harten Stoffen selbst zunächst
aus einer Mehrzahl von Schichten bestehen, wobei die Vereinigung dieser Schichten
erfolgt, wenn das Material der Einwirkung von Hitze und Druck unterworfen wird.
Schließlich kann der Gummi auch ein Gewebe oder eine Packung aus weichen Fasern
in sich enthalten.