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Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen Es wurde gefunden, daß
man wertvolle Azofarbstoffe erhält, wenn man 2-Oxyverbindungen des Tripheny Jens
von der Zusammensetzung
oder deren Derivate mit Diazoverbindungen kuppelt. Geeignete Derivate der genannten
Oxyverbindungen sind z. B. die 2-Oxytriphenylen-3-carbonsäure, die durch Behandeln
von 2-Oxytriphenylen mit Kohlendioxyd unter Druck erhalten werden kann, oder deren
Säureamide, 2-Oxytriphenylensulfonsäure oder C-Methylderivate der 2-Oxyverbindungen
des Triphenylens. Diese neuen Farbstoffe liefern Färbungen von guten Echtheitseigenschaften.
Falls die Diazoverbindungen keine löslich machenden Gruppen enthalten, werden die
Farbstoffe zweckmäßig auf der Faser selbst hergestellt. Die 2-Oxyverbindungen des
Triphenylens können z. B: nach den Angaben in der Patentschrift 623 651 aus den
entsprechenden Triphenylensulfonsäuren durch Schmelzen mit Ätzalkalien hergestellt
werden.
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Im Gegensatz zu den entsprechenden Farbstoffen, bei denen an Stelle
des a-Oxytriphenylens oder seiner Abkömmlinge die entsprechenden Verbindungen des
Phenanthrens verwendet werden, liefern die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen
Farbstoffe viel tiefere, braune, sehr erwünschte Färbungen von besonderer Schönheit
und guten Echtheitseigenschaften. Auch sind die nach dem vorliegenden Verfahren
hergestellten Farbstoffe den bekannten, unter Verwendung von Phenanthrenverbindungen
hergestellten Farbstoffen in der Chlorechtheit`überlegen. Beispiel r Baumwolle wird
in einer Flotte, bestehend aus 6 Teilen 2-Oxytriphenylen, r2,5 Teilen 35prozentiger
Natronlauge und rooo Teilen Wasser, % Stunde lang bei 30° C und einem Flottenverhältnis
von r : 2o grundiert. Dann wird das Gewebe ausgedrückt und das darauf aufgezogene
2-Oxytriphenylen in essigsaurer Lösung mit diazotiertem i-Amino-2-nitro-
4-chlorbenzol
gekuppelt. Darauf wird kochend geseift. Der@erhaltene Farbstoff färbt das Gewebe
in schönem, tiefrotbraunem Ton.
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Zu weiteren sehr schönen Farbstoffen ge' langt man durch Kuppeln von
2-Oxytriphenylen mit den Diazoverbindungen aus den in der folgenden Zusammenstellung
aufgeführten Aminen:
Diazoverbindung aus Farbton |
i-Amino-2-chlorbenzol helles Gelbbraun |
i-Anino-2, 5-dichlorbenzol rotbraun |
i-Amino-2-nitrobenzol braun |
i-Amino-2-methoxy-4-benzoylamino-5-methylbenzol braunviolett |
i-Amino-2-chlor-4-benzoylamino-5-methoxybenzol sehr klares
Rotbraun |
4-Amino-3-methoxydiphenylamin violett |
i-Amino-4-benzoylamino-2, 5-diäthoxybenzol violett |
i-Amino-4-benzoylamino-2, 5-dimethoxybenzol blauviolett |
4-Amino-2, 5-dimethoxy-4'-nitro-i, i'-azobenzol blauschwarz |
Ein dunkelblauer Farbton wird erhalten, wenn man tetrazotiertes 4, 4'-Diamino-3,
3'-dimethoxydiphenyl als Diazokomponente verwendet.
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Die Farbstoffe können statt auf der Faser auch in Substanz hergestellt
werden.
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Die Amide der 2-Oxytriphenylen-3-carbonsäure, z. B. das Phenylamid,
liefern ähnliche Farbtöne.
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Beispiele Zu einer Lösung von 24,q. Teilen 2-Oxytriphenylen in Zoo
Teilen 2 n-Natronlauge wird unter gutem Rühren und Eiskühlung eine Lösung oder Suspension
der Diazoverbindung aus 19,5 Teilen i-aminobenzol-4-gulfonsaurem Natrium zugesetzt.
Nach beendeter Kupplung wird der Farbstoff aasgesalzen. Er liefert auf Wolle aus
saurem Bade einen tiefrotbraunen Farbton von guten Echtheitseigenschaften.
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Beispiel 3 Zu einer sodaalkalischen Lösung von 36,8 Teilen des Na.triumsalzes
einer 2-Oxytriphenylensulfonsäure, die durch Behandeln von 2-Oxytriphenylen mit
98prozentiger Schwefelsäure bei 35 bis 4o° C erhalten wird, setzt man eine Lösung
der Diazoverbindung aus 16,i Teilen ,i-Amino-2, 5-dichlorbenzol zu. Der nach beendeter
Kupplung ausfallende Farbstoff liefert Färbungen von sehr guten Echtheitseigenschaften.
Er färbt Wolle aus saurem Bade in rotbraunem Ton und kann auch vorteilhaft zum Färben
von Leder verwendet werden.
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Beispiel 4 26 Teile 2-Oxytriphenylen werden in Natronlauge gelöst
und nach Zusatz der zur Kupplung nötigen Menge Natriumcarbonat mit einer Lösung
der Diazoverbindung aus 23,q. Teilen i-Amino-2-oxy-5-nitrobenzol-3-sulfonsäure vereinigt.
Nach etwa i2stündigem Rühren wird für kurze Zeit auf 4o bis 5o° C aufgeheizt, und
der Farbstoff wird dann aasgesalzen. Der Farbstoff färbt Wolle braun und liefert
beim Nachchromieren auf der Faser ein sehr echtes Schokoladebraun. Auch zum Färben
nach dem Einbadchromverfahren läßt sich der Farbstoff verwenden. Durch Kochen, z.
B. mit Chromformiat, kann man den Farbstoff in Substanz in die komplexe Chromverbindung
überführen, die z. B. auf Seide dunkelbraun aufzieht.
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Beispiel 5 Zu einer Lösung von 27 Teilen 2, 6-Dioxytriphenylen in
8o Teilen ioprozentiger Natronlauge setzt man die zur Kupplung nötige Menge Natriumcarbonat
und läßt eine Lösung der Diazoverbindung aus 17,3 Teilen i-Aminobenzol-3-sulfonsäure
langsam zulaufen. Nach beendeter Kupplung wird der Farbstoff ausgesalzen. Er liefert
auf Leder eine tiefbraune Färbung von guten Echtheitseigenschaften. Man erhält das
2, 6-Dioxytriphenylen durch Alkalischmelze der entsprechenden Triphenylendisulfonsäure,
die durch Behandeln von Triphenylen mit 98prozentiger Schwefelsäure bei 17o bis
18o° C gewonnen wird. Beispiel 6 In einer Flotte, bestehend aus 3 Teilen des Dianilids
der 2, 6-Dioxytriphenylen-3, 7-dicarbonsäure, die erhältlich ist durch Einwirkung
von Kohlendioxyd auf 2, 6-Dioxytriphenylen unter Druck, r2,5 Teilen Natronlauge
4o° B6 und iooo Teilen Wasser, wird Baumwolle bei einem Flottenverhältnis i
:23
Stunde lang bei gewöhnlicher Temperatur grundiert. Die Baumwolle wird
abgequetscht und mit einer sodaalkalischen Diazolösung von i-Amino-2-nitro-4-chlorbenzol
unter Zusatz von Natriumchlorid i Stunde lang behandelt. Nach beendeter Kupplung
wird in üblicher Weise geseift und getrocknet. Man erhält eine violettbraune Färbung
von guten Echtheitseigenschaften.
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In entsprechender Weise erhält man braune bis graue Töne, wenn man
das Di-o-toluidid,
Di-a-naphthalid oder Di-o-anisidid der 2, 6-Dioxytriphenylen-3,
7-dicarbonsäure an Stelle ihres Dianilids verwendet.
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Beispiel? Gut ausgekochtes und getrocknetes Baumwollgarn wird mit
einer wäßrigen Lösung imprägniert, die 2,6 g 2-Oxytriphenylen-3-carbonsäurephenylamid,
7 g 35prozentige Natronlauge und 5 g Türkischrotöl in i 1 enthält. Man windet danach
das imprägnierte Garn gründlich aus und entwickelt die Färbung in einer mit Natriumbicarbonat
abgestumpften Diazolösung, welche die Diazoverbindung aus 475 g i-Amino-2-nitro-4-chlorbenzol
in i 1 enthält.
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Nach der üblichen Fertigstellung durch Spülen, Seifen und Trocknen
erhält man eine tiefbraune Färbung von guten Echtheitseigenschaften. Verwendet nian
an Stelle der Diazoverbindung aus i-Amino-2-nitro-4-chlorbenzol die Diazoverbindung
aus i-Amino-2, 5-dichlorbenzol, so erhält man ebenfalls eine sehr schöne und echte
tiefbraune Färbung.
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Beispiel $ Man behandelt 5o g Baumwollgarn ,,12 Stunde lang bei 30°
C mit iooo ccm einer Lösung, die 3 g 2-Oxytriphenylen-3-carbonsäure-2'-methylphenylamid
enthält. Die Baumwolle wird dann abgepreßt und'/, Stunde lang mit iooo ccm eines
Entwicklungsbades behandelt, das die Diazoverbindung von 2,3 g i-Amino-2, 5-dichlorbenzol
und 5o Teile Natriumchlorid in i 1 enthält und mit Essigsäure schwach sauer gerhacht
ist. Dann wäscht man die Baumwolle aus und behandelt sie mit Seife und Natriumcarbonat
nach. Man erhält so eine tiefbraune Färbung, die insbesondere sehr koch- und chlorecht
ist.
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In ähnlicher Weise erhält man Farbtöne von entsprechenden Eigenschaften,
wenn man obige Azokomponente mit einer der folgenden Diazokomponenten vereinigt.
Diazokomponente Farbton |
i-Amino 3-chlorbenzol dunkles, rotstichiges Braun |
i-Amino-2-nitrobenzol dunkles Braun |
i-Amino-3-nitrobenzol schwarzbraun . |
i-Ämino-z-nitro-4-chlorbenzol dunkles' Braun |
i-Amino-2-methoxy-4-nitrobenzol dunkles Braun |
i-Amino-4-nitrobenzol rotstichiges Schwarzbraun |
i-Amino-2-methoxybenzol-5-sulfonsäurediäthylamid braunstichiges
Granat |
i-Amino-3-nitro-6-methylbenzol violettstichiges Braun |
4-Amino-2, 3'-dimethyl-i, i'-azobenzol schwarzbraun |
i-Amino-z-chlor-5-co-trifluormethylbenzol rotstichiges Braun |
In ähnlicher Weise liefert das 2-Oxytriplienvlen - 3 -carbonsäure-4'-methylphenylamid
mit einer der folgenden Diazokomponenten braune Färbungen.
Diazokomponente Farbton |
i-Amino-z, 5-dichlorbenzol rotsticbiges Dunkelbraun |
i-Amino-z-nitro-4-chlorbenzol dunkelbraun |
i-Amino-4-nitrobenzol gelbstichiges Dunkelbraun |
4-Amino-2, 3'-dimethyl-i, i'-azobenzol schwarzbraun |
i-Amino-2-chlor-5-c)-trifluormethylbenzol rotstichiges Braun |
Beispiel g Gut ausgekochter und getrockneter Baumwollstoff wird 1/2 Stunde lang
bei 30° C mit einem Bad behandelt, das in i 1 3 g 2-Oxytriphenylen - 3 - carbonsäure
- , - chlorphenylamid, 4,5 ccm Türkischrotöl, 6 ccm 35prozentige Natronlauge und
5 ccm 40prozentige Sulfitcelluloseablauge enthält. Die Baumwolle wird dann ausgewunden
und - ohne zu trocknen - in eine Lösung gebracht, die 7 g der Diazoverbindung aus
i-Amino-3-nitrobenzol enthält, und dann gespült und geseift. Man erhält auf diese
Weise eine kräftige, negerbraune Färbung.
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Mit dianotiertem i-Amino-2-methoxvbenzol-5-sulfonsäurediäthylamid
entsteht J ein violettstichiges Braun.
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Entsprechend liefert das 2-Oxy triphenylen-3-carbonsäure-3'methylphenylamid
mit einer Lösung der Diazoverbindung aus i-Amino-2-methyl-4-nitrobenzol ein schönes
Negerbraun, mit der Diazoverbindung aus i-Amino-2-methoxy-5-chlorbenzol ebenfalls
ein Negerbraun von guter Lichtechtheit und mit der Diazoverbindung aus i-Amino-2-chlor-4-ben-
zoylamino-5-methoxybenzol ein violettstichi- |
ges Braun. |
Das 2-Oxytriphenylen-3-carbonsäure-4'-m,-. |
s, p |
thylphenylamid liefert mit der Diazover@i |
dung aus i-Amino-2-methoxy-5-chlorb`J |
ein kräftiges Schokoladebraun. ..s. |
Beispiel io Baumwollstoff, der in einem - nach Beispiel 8, jedoch unter Verwendung
von 6 g 2-Oxytriphenylen-3-carb6nsätire-2'-metlioxyphenylamid hergestellten Bad
vorbehandelt wurde, liefert beim Einbringen in eine mit Natriumbicarbonat versetzte
Diazolösung aus i-Amino-2-methoxy-¢-nitrobenzol eine hervorragend schöne, negerbraune
Färbung.
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Durch Kuppeln der Diazoverbindung aus i-Amino-2, 5-dichlorbenzol mit
der gleichen Azokomponente entsteht ein rotstichiges Braun, ebenso durch Kuppeln
der Diazoverbindung aus i-Amino-2-nitrobenzol mit der
gleichen Azokomponente. Durch Kuppeln |
der Diazoverbindungen aus i-Amino-2-nitro- |
methylbenzol oder i-Ämino-2-nitro-q.-chlor- |
nzol mit obiger Azokomponente entstehen |
violettstichigdunkelbraune, durch Kuppeln |
der Diazoverbindungen aus i-Amino-2-methyl-q.-nitrobenzol öder i-Amino-2-meth0xy-5-chlorbenzol
mit obiger Azokomponente rein dunkelbraune Färbungen.