DE635603C - Kuehlverfahren fuer Fluessigkeiten - Google Patents
Kuehlverfahren fuer FluessigkeitenInfo
- Publication number
- DE635603C DE635603C DER88715D DER0088715D DE635603C DE 635603 C DE635603 C DE 635603C DE R88715 D DER88715 D DE R88715D DE R0088715 D DER0088715 D DE R0088715D DE 635603 C DE635603 C DE 635603C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cooling
- temperature
- liquid
- liquids
- fat
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23C—DAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
- A23C3/00—Preservation of milk or milk preparations
- A23C3/04—Preservation of milk or milk preparations by freezing or cooling
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01J—MANUFACTURE OF DAIRY PRODUCTS
- A01J9/00—Milk receptacles
- A01J9/04—Milk receptacles with cooling arrangements
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Husbandry (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Confectionery (AREA)
- Dairy Products (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Kühlverfahren für Flüssigkeiten, in denen Stoffe enthalten
sind, die während der Abkühlung eine allmähliche physikalische, mit der Entwicklung
von Wärme verbundene Zustandsänderung (Erstarrung, Kristallisation) erleiden, wie insbesondere zuvor erhitzte Milcherzeugnisse,
Sahne, Emulsionen, welche Protein und Fett enthalten, oder andere fetthaltige Flüssigkeiten.
Es ist bekannt, daß bei der Kühlung von Milch oder Sahne die flüssigen Fettteile
erst sehr langsam erstarren. Aus diesem Grunde hat man bereits Rahmen lange
Zeit (bis 21 Stunden) auf etwa o° C gekühlt.
Es ist bekannt, daß es dabei weniger auf die Kühltemperatur als auf die Kühldauer ankommt.
Die langen Kühlzeiten, die bisher für die Durchführung der vollständigen Abkühlung
solcher Flüssigkeiten erforderlich waren, machten die Benutzung von Wärmeaustauschern,
die von den Flüssigkeiten kontinuierlich durchströmt werden, für solche
Kühlzwecke unmöglich. In dieser Beziehung wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
eine Wandlung geschaffen, die darin besteht, daß die Flüssigkeit im Wärmeaustauscher zunächst auf eine Temperatur abgekühlt wird,
die unterhalb des Umwändlungspunktes, beispielsweise Erstarrungspunktes der in der
Flüssigkeit enthaltenen Fette, liegt. Der Umlauf der Flüssigkeit durch die Kühlkanäle
oder Austauschflächen des Wärmeaustauschers wird dann bei dieser Temperatur so lange unterbrochen, bis alle in der Flüssigkeit
enthaltenen Stoffe in den neuen physikalischen Zustand übergegangen sind; dann
wird die Flüssigkeit erneut durch die Wärmeaustauschvorrichtung geschickt und die Abkühlung
fortgesetzt, bis die gewünschte Endtemperatur erreicht ist.
Das Charakteristische an dem neuen Verfahren ist also die Einschaltung einer Kühlunterbrechungsstufe,
während welcher nicht etwa wie bei bekannten Verfahren eine Temperaturerhöhung durch Zuführung von Wärme
künstlich bewirkt, sondern lediglich die von selbst eintretende Temperaturerhöhung zeitlich abgewartet wird. Da diese Zustandsänderung
während einer Betriebspause des eigentlichen Kühlprozesses eintritt, wird erfindungsgemäß
der Energieverbrauch für den Kühlprozeß in den denkbar geringsten Grenzen
gehalten und gleichzeitig die Benutzung von kontinuierlich arbeitenden Wärmeaustauschern
ermöglicht, ohne daß man zu befürchten braucht, daß die Flüssigkeiten nach Beendigung
des Kühlprozesses wieder eine Temperatursteigerung erfahren, die auf die durch
die Kühlung erstrebte Konservierung einen höchst nachteiligen Einfluß hat. Dabei ist
es möglich, das Verfahren auch hinsichtlich der Kühlunterbrechungsperiode kontinu-
ierlich zu gestalten, indem man die Flüssigkeit während dieser - Unterbrechungsperiode
einen Behälter o. dgl. durchströmen läßt, Jjis·'
der erfindungsgemäße ■ Temperaturaiisgleiefr
innerhalb des Flüssigkeitsgemisches im Hfe\.
sentlichen erreicht ist, worauf in der erstfen'' oder einer anderen Kühlvorrichtung die zweite
Kühlperiode zur Beendigung des Kühlprozesses durchgeführt wird.
ίο Im nachfolgenden soll das neue Verfahren
beispielsweise an Hand der Behandlungeines üüssigen Milchproduktes beschrieben werden,
welches ungefähr einen Fettgehalt von 40 o/o aufweist. Um dieses Erzeugnis konservierend
"15 aufbewahren zu können, wird es zunächst einer geeigneten Hitzebehandlung (Pasteurisierung)
in einer geeigneten Vorrichtung, beispielsweise bei einer Temperatur zwischen
57 und 90° C, unterworfen und dann in einer Kühlvorrichtung schnell von einer über dem
Erstarrungspunkt des Fettes liegenden Temperatur, beispielsweise 300 C, auf eine beträchtlich
unterhalb dieses Punktes und nahe der endgültigen Temperatur liegende Temperatur,
beispielsweise 3,3° C, abgekühlt und für etwa 20 Minuten stehengelassen. Während
dieser Zeit findet ein Wärmeaustausch zwischen den. Fett- und Flüssigkeitsteilchen
statt, und das Flüssigkeitsgemisch wird sich auf eine im wesentlichen gleichbleibende Temperatur
von etwa 12,8° C einstellen. Nunmehr wird das Milcherzeugnis wiederum in
die Kühlvorrichtung geschickt und auf etwa 1,10C abgekühlt. Es kann nun in einen
Vorratsbehälter gefüllt und in einem Kühlraum o. dgl. beliebig lange bei dieser Temperatur
aufbewahrt werden.
Die Zeit, die erforderlich ist, damit die gewünschte Umwandlung und der Wärmeaus 4-0
gleich stattfinden könnenj schwankt naturgemäß mit der Beschaffenheit und dem Mengenverhältnis
der Bestandteile sowie ihrem Verteilungszustande.
Die erfindungsgemäße, Unterbrechung des Kühlprozesses wird zweckmäßig an einem
solchen Punkt vorgenommen, daß die Temperatur danach nicht mehr über den "Erstarrungspunkt
des Fettes steigt. Obwohl die Unterbrechungsperiode vorzugsweise so lange
dauern soll, bis die Flüssigkeitsmischung im ganzen eine gleichförmige und gleichbleibende
Temperatur angenommen hat, kann doch mit dem folgenden Kühlprozeß auch bereits begonnen
werden, bevor sich der Wärmeaustausch vollständig vollzogen hat, wenn nämlich
die folgende zweite Kühlperiode lange genug dauert, um sicherzustellen, daß nach
ihrer Beendigung die Zustandsänderung unter Erreichung einer gleichbleibenden Temperatür
vollständig' vollzogen ist oder wenn eine verhältnismäßig geringfügige Temperatur-I
erhöhung nach ,Beendigung des ganzen Kühl-]
Verfahrens nicht als nachteilig betrachtet wird,
fejyndet die Unterbrechung bei einer wesentp5ieh
unterhalb des Erstarrungspunktes des ■Fettes liegenden Temperatur statt, so vollzieht
sich der Übergang der latenten Wärme auf die Flüssigkeit natürlich schneller, und
der Temperaturausgleich wird eher erreicht, d. h. die Dauer der erfindungsgemäßen Kühl-Unterbrechungsperiode
verkürzt.
Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß das erfindungsgemäße Verfahren für die
Behandlung der verschiedenartigsten Flüssigkeiten und Flüssigkeitsgemische geeignet ist,
daß es aber insbesondere bestimmt ist für die Behandlung natürlicher oder künstlicher
Fettemulsionen, beispielsweise Sahne.
Obwohl die Erfindung insbesondere in Verbindung mit Flüssigkeiten beschrieben wurde,
in denen kolloidale Stoffe in Suspension enthalten sind, ist sie, wie bereits gesagt, auch
für die Behandlung anderer Flüssigkeiten anwendbar, bei denen eine physikalische Zustandsänderung
während der Abkühlung stattfindet, die eine langsame oder zögernde Entwicklung latenter Wärme und Übertragung
derselben auf die Flüssigkeit zur Folge hat. Es steht nichts im Wege, das neue Verfahren
auch während der Kühlunterbrechungsperiode kontinuierlich durchzuführen, indem man beispielsweise dafür Sorge trägt, daß
die Flüssigkeit von der ersten Kühlmaschine durch einen geeigneten Behälter, z. B. eine
Rohrschlange, von solcher Länge fließt, daß die für das Durchströmen der Rohrschlange
benötigte Zeit der für den Vollzug der Zustandsänderung erforderlichen Zeitdauer entspricht,
worauf sie in einen zweiten Kühlapparat oder wieder zurück in den ersten gelangt. Obwohl hierdurch zusätzliche Leitungen
erforderlich werden, kann die damit verbundene Erhöhung der Leitungslänge durch Wahl entsprechend großer Querschnitte
in geringen Grenzen gehalten werden, da es ja nicht erforderlich ist, daß in diesem
Teil der Apparatur die Flüssigkeit mit der Rohrwandung, die ja auch nicht gekühlt zu
werden braucht, in innige Berührung kommt.
Claims (2)
110 Patentansprüche:
i. Kühlverfahren für Flüssigkeiten, in denen Stoffe enthalten sind, die während
der Abkühlung eine allmähliche physikalische, mit der Entwicklung von Wärme verbundene Zustandsänderung (Erstarrung,
Kristallisation) erleiden, wie insbe-. sondere zuvor erhitzte Milcherzeugnisse,
Sahne, Emulsionen, welche Protein und Fett enthalten, oder andere fetthaltige iao
Flüssigkeiten in Wärmeaustauschern, die von den Flüssigkeiten kontinuierlich durch-
strömt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit auf eine Temperatur
unterhalb des Umwandlungspunktes (Erstarrungspunktes des Fettes) abgekühlt, der Umlauf der Flüssigkeit durch die
Kühlkanäle oder über die Austausch; flächen bei dieser Temperatur und so
lange unterbrochen wird, daß die in der Flüssigkeit enthaltenen Stoffe in den neuen physikalischen Zustand bei einer
Durchschnittstemperatur unterhalb der Umwandlungstemp eratur ( Verfestigungs temperatur
des Fettes) übergehen kann, und daß dann die Abkühlung des Flüssigkeitsgemisches
bis auf die gewünschte tiefe Temperatur fortgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit während
der Kühlunterbrechungsperiode einen besonderen Behälter so lange durchfließt, bis der erfindungsgemäße Temperaturausgleich
innerhalb des Flüssigkeitsgemisches im wesentlichen erreicht ist, worauf in der ersten oder einer anderen Kühlvorrichtung
die zweite Kühlperiode zur Beendigung des Kühlprozesses durchgeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB635603X | 1933-02-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE635603C true DE635603C (de) | 1936-09-26 |
Family
ID=10489133
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER88715D Expired DE635603C (de) | 1933-02-10 | 1933-09-07 | Kuehlverfahren fuer Fluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE635603C (de) |
-
1933
- 1933-09-07 DE DER88715D patent/DE635603C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE4100711A1 (de) | Milchprodukt und verfahren und ausruestung zu seiner herstellung | |
DE2853474C2 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines butterähnlichen Speisefettes | |
DE2045199B2 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Margarine | |
DE68921372T2 (de) | Butterähnlicher Brotaufstrich. | |
DE68905898T2 (de) | Vorrichtung und verfahren zur herstellung eines fetterzeugnisses basiert auf milchfett. | |
EP0208014A1 (de) | Verfahren und Anlage zum Desodorieren und/oder Entsäuern relativ kleiner, wechselnder Chargen hochsiedender Flüssigkeiten | |
DE2353582C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Krustenpralinen | |
DE635603C (de) | Kuehlverfahren fuer Fluessigkeiten | |
DE60011780T2 (de) | Verfahren zur herstellung von schokolade | |
DE1767049C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Speisefettes aus Butterfett und Speiseöl | |
DE1492956B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Margarine | |
DE1117804B (de) | Vorrichtung zur kontinuierlichen Desodorisation und destillativen Neutralisation von OElen und Fetten | |
DE69008393T2 (de) | Brotaufstrich mit Butter und Verfahren zu seiner Herstellung. | |
DE68924803T3 (de) | Rahm, aus diesem hergestelltes margarinähnliches Butterungsprodukt und Verfahren zu deren Herstellung. | |
DE102020107602A1 (de) | Vielseitige halbkontinuierliche Desodoriervorrichtung mit kombinierter externer Stripping- und Wäscher-Kolonne | |
DE68902429T2 (de) | Brotaufstrich, verfahren und vorrichtung zur rahm- und brotaufstrichbehandlung. | |
DE163101C (de) | ||
DE1792780B2 (de) | Verwendung einer Magermilchfraktion zur Herstellung von Milchsubstitutionsprodukten | |
DE1692526A1 (de) | Verfahren zur Herstellung einer essbaren Wasser-in-OEl-Emulsion mit dem Aussehen und der Konsistenz von Margarine | |
AT141513B (de) | Verfahren zur Herstellung von Margarine. | |
DE623092C (de) | Verfahren zur Herstellung von Backfetten | |
DE942894C (de) | Verfahren zur Herstellung von schnell aufrahmender Trinkmilch | |
DE832315C (de) | Schmierfette auf Mineraloelbasis | |
DE2108750A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Butter | |
DE613277C (de) | Verfahren zur Erhoehung der Viskositaet von Sahne |