DE63452C

DE63452C - Schienenbefestigung für eisernen Oberbau

Info

Publication number: DE63452C
Application number: DENDAT63452D
Authority: DE
Original assignee: M. SCHLUSS in Witten a. d. Ruhr, Breddestr. 381
Anticipated expiration: 1911-08-06

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die stellbare Schienenbefestigung besteht aus den folgenden einzelnen Theilen:

ι. Lagerplatte α mit glattem cylindrischen Loch zur Aufnahme der Druckspindel b,

2. Druckspindel b mit Mutter,

3. Druckplatte c, welche den Schienenfufs umfafst.

Die Lagerplatte α ist mit ihrem unteren, der Breite der Lochung in der Querschwelle angepafsten Ansatz η in die Lochung der Querschwelle eingeführt, .und bildet dieser Ansatz η zugleich den festen Anschlag der Lagerplatte a in der Längsrichtung der Querschwelle. Der breitere, aus der Querschwelle hervorragende Theil der Lagerplatte α ist glatt durchbohrt zur Aufnahme der Druckspindel b, und gestattet ein in den oberen Theil der Bohrung der Lagerplatte α eingelegter Nuthenkeil k, welcher in eine in die Druckspindel entsprechend eingefräste Nuth eingreift, der Druckspindel b nur eine geradlinige Vor- und Rückbewegung und keine Drehbewegung in der Bohrung der Lagerplatte. Die Bohrung der Lagerplatte a ist durch einen Einschnitt unterbrochen und wird in diesen Einschnitt die Mutter m so straff eingepafst, dafs dieselbe in der Längsrichtung der Bohrung im Einschnitt fest gelagert ist.

Die Druckspindel b ist bis nahe an den rechteckig ausgebildeten Kopf derselben mit Gewinde versehen, und erfolgt die Einführung derselben in die Lagerplatte α durch Drehung der im Einschnitt fest gelagerten Mutter m, welche in Verbindung mit dem im oberen Theil der glatten Bohrung der Lagerplatte a befindlichen Nuthenkeil k je nach der Umdrehungsrichtung der Mutter eine geradlinige Vor- oder Rückbewegung der Druckspindel bewirkt.

Die feste Lagerung der Mutter m in dem Einschnitt der Lagerplatte α hat den gerade für den Eisenbahnbetrieb so enorm wichtigen und nicht zu unterschätzenden Vortheil, dafs eine jede Lockerung der Befestigung und das so lästige Nachziehen während des Betriebes durch diese Lagerung der Mutter m auf die einfachste Art und Weise vollständig vermieden wird, und bildet diese Lagerung der Mutter m für die ganze Befestigung zugleich die beste, sicherste und einfachste Schraubenmuttersicherung. Um die Druckplatte c, welche den Schienenfufs umfafst, einzuführen, mufs die Druckspindel b durch die Mutter so weit zurückgeschraubt werden, dafs das Einsetzen der Druckplatte c in gerader Richtung von oben erfolgen kann.

Der Ansatz 0 der Druckplatte greift in die Lochung der Querschwelle ein und verhindert eine seitliche Verschiebung der Druckplatte c.

Ist die Druckplatte c eingeführt, so erfolgt die Befestigung des ganzen Verschlusses durch Vorbewegung der Druckspindel mittelst Drehung der Mutter, und wird der ganze Druck, der mit der Mutter ausgeübt werden kann, direct, also in günstigster Weise auf die Druckplatte c übertragen. Die breite Auflagerfläche ferner der Lagerplatte α auf der Querschwelle überträgt den Druck der Druckspindel b in günstigster Weise auf die Querschwelle, und verhindert diese breite Auflagerfläche eine Beschädigung und Verbiegung der Querschwelle.

Blatt I der Erfindung stellt die stellbare Schienenbefestigung für neu zu legenden eisernen

Oberbau dar; dieselbe ist hier auf beiden Seiten [ der Eisenbahnschiene in gleicher Ausführung angeordnet, und läfst diese Anordnung eine Verschiebbarkeit der Eisenbahnschiene auf der Querschwelle in deren Längsrichtung bis über 30 mm nach jeder Seite hin zu.

Bei Anordnung dieser stellbaren Schienenbefestigung sind also k, bisher im Eisenbahnoberbau in unendlicher Anzahl gebrauchte, verschieden breite Klemmplatten und Krampen, welche die Montirung auf der Strecke wegen ihrer Mannigfaltigkeit nur erschweren, durch nur drei sich völlig gleich bleibende, einfache, leicht und billig herstellbare Theile ersetzt, welche in ihrer Gesammtwirkung gegenüber allen bisher bekannten Befestigungen noch den überwiegenden Vortheil absoluter Sicherheit gegen Lockerung, überhaupt Unlösbarkeit während des Betriebes für sich haben.

Soll nun beispielsweise (s. Blatt I) die Eisenbahnschiene in Pfeilrichtung χ auf der Querschwelle verschoben werden, so hat man nur, von vorn gesehen, abwechselnd jede der beiderseitigen Muttern in gleicher Drehrichtung, also in diesem Falle in der Richtung der Uhrzeigerbewegung zu drehen, bis die Eisenbahnschiene die gewünschte Stellung auf der Querschwelle erreicht hat, und erfolgt alsdann durch Festziehen beider Muttern die absolut sichere, durch keinen Stofs lösbare, absolut betriebssichere Befestigung der Eisenbahnschiene auf der Querschwelle. Die Construction der einzelnen Theile der stellbaren Schienenbefestigung ist unter besonderer Berücksichtigung der Lochung der bereits auf der Strecke liegenden eisernen Querschwellen erfolgt, und zwar derart, dafs man nach Herausnahme des meist üblichen Keilverschlusses, der sich in keiner Weise bewährt hat, an dessen Stelle sofort ohne weitere Aenderung die stellbare Schienenbefestigung in die Lochung der Querschwelle einführen kann.

Blatt II der Erfindung zeigt in einer Ansicht diese Verwendung der stellbaren Schienenbefestigung bei bereits im Betrieb befindlichem eisernen Oberbau, wobei die Krampe B auf der anderen Seite der Schiene belassen worden ist.

Zur Illustration der Zweckmäfsigkeit der stellbaren Schienenbefestigung möge noch kurz · das Folgende dienen. Der Krampen B, ganz abgesehen von den verschiedenen Sorten Klemmplatten, giebt es gegenwärtig fünf Sorten, nämlich BB₁B₂B₃B₄, sämmtlich nur durch das Mais α (s. Blatt II) von einander verschieden. Für jeden dieser verschieden breiten Krampen ist ein besonders dimensionirter Keilverschlufs auf der anderen Seite der Eisenbahnschiene nothwendig, so dafs die einzelnen Theile des Keilverschlusses, welcher zur Krampe B gehört, nicht für Krampe B₁ verwendet werden können u. s. w.

Die stellbare Schienenbefestigung, an Stelle der jetzt üblichen Keilbefestigung eingeführt, ist in nur einer Ausführung mehr als ausreichend zur sicheren Befestigung der Eisenbahnschienen bei Verwendung aller fünf Sorten Krampen, wie aus Blatt II zur Genüge hervorgeht, und hat die stellbare Schienenbefestigung aufserdem noch den grofsen Vorzug der absoluten Sicherheit und Unlösbarkeit während des Betriebes für sich.

Claims

Patent-Anspruch:

Schienenbefestigung für eisernen Oberbau, bei welcher eine Stellbarkeit der Spur und eine feste, durch den Betrieb unlösbare Verbindung der Schiene mit der Querschwelle dadurch erreicht werden soll, dafs eigenthümlich geformte Druckspindelträger (a) zum Theil auf der Querschwelle aufgesattelt sind, zum Theil mit einem fingerartigen, gekröpften Ansatz (n) durch die Lochung der Schwelle greifen, während Pafsstücke (c) von geneigt im Träger (a) gelagerten Schraubenspindeln .b) durch eine zwischen die Führungslappen' (d) eingepafste Mutter gegen den Schienenfufs geprefst werden können.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.