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Wendevorrichtung für Walzwerke Die Erfindung betrifft eine Wendevorrichtung
für Walzgut, insbesondere für Bleche und Streifen, um das Walzgut um i8o° zu wenden.
Dies kann aus walztechnischen Gründen notwendig sein oder auch aus dem Grunde, die
Unterfläche des Walzgutes besichtigen zu können.
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Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf solche Wendevorrichtungen,
die in dem Rollgang eilfies Walzwerkes eingebaut sind und aus mehreren gleichachsig
angeordneten Armen bestehen. Die Erfindung besteht darin, daß die Lager für die
Achse der Wendearme in einer in Richtung der Rollenachse des Rollganges verlaufenden
Ausnehmung der Lagerkörper der Wendevorrichtung verschiebbar angeordnet sind. Bei
Veiwendung einer Zaluistange -als Verschiebemittel kann die Zahnstange gleichzeitig
zum Drehen der Schwenkachse der Wendearme benutzt werden. Der Wendearm kann Anschläge
tragen, die mit an dem Lagerkörper angeordneten Ansätzen derart zusammenwirken,
daß bei Beginn der Rückwärtsbewegung der Wendearme diese sofort aus der Arbeitsstellung
in die Ruhelage geschwenkt werden. Auch kann die Wendevorrichtung mit einer Sperrvorrichtung
versehen werden, die erst am Ende der Vorwärtsbewegung der Wendevorrichtung ein
Schwenken des Wendearmes zuläßt. Die Wendevorrichtung verschiebt zunächst das Walzgut
quer zu seiner Förderrichtung, so daß der Rollgang vom Walzgut frei wird, und wendet
es dann um i8o'.. Das gewendete Walzgut befindet sich nach dem Wenden dann wieder
in seiner Anfangslage.
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Bei einer aus zwei zusammenarbeitenden Wendearmreihen bestehenden,
in den Rollgang eines Walzwerkes eingebauten Wendevorrichtung für Walzwerke müssen
die Wendearmreihen voneinander unabhängige Betvegungen ausführen, um das Walzgut
zu wenden. Die Wendevorrichtung ist auf einem fahrbaren, den Antrieb für die Wendearme
enthaltenden Wagen angeordnet und quer zur Rollgangsachse verschiebbar. Dieser Vorrichtung
gegenüber weist der Erfindungsgegenstand den Vorteil auf, daß er nur eine Wendearmreihe
hat, woraus sich eine vereinfachte Lagerung und ein wesentlich vereinfachter Antrieb
gegenüber den bekannten Wendevorrichtungen ergibt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. i zeigt die Wendevorrichtung im Längsschnitt, Abb. 2 einen Querschnitt
durch die Vorrichtung nach der Linie A-B; Abb. 3 ist eine Draufsicht zu Abb. i durch
die Vorrichtung; Abb. q. bis 6 zeigen verschiedene Stellungen der Wendevorrichtung,
und
Abb.7 zeigt eine Verriegelungseinrichtung der Wendevorrichtung.
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Es bezeichnet -i die Rollen eines Walzwerk.-.., rollganges. Zwischen
zwei aufeinanderfolge;; den Rollen ist die Wendevorrichtung anordnet, die aus einem
um die Welle 2 schwen baren Arm 3 mit Ansatz 4. besteht. Die La= ` g er 5 der Welle
2 ruhen in Ausnehmungen 6 der Seitenwangen 7 eines Lagerkörpers 8 und sind in
-diesen Ausnehmungen 6 verschiebbar. Der Arm 3 trägt seitlich Nocken 9. Auf
der Welle 2 sitzt ein Zahnrad i o, das in die obere Verzahnung i i einer verschiebbar
im Lagerkörper 8 angeordneten Zahnstange 12 eingreift, die an ihrer unteren Fläche
mit einer Verzahnung 13 versehen ist. In diese Verzahnung 13 greift ein Zahnrad
14 ein, das auf der Welle 15 gelagert ist. Die Welle 15 kann zeitweilig angetrieben
werden. An den Seitenivangen 7 des Lagerkörpers 8 für den Schwenkhebel 3 sind Anschläge
16 (Abb. 3, 5, 6, 7) angeordnet, die mit den Ansätzen 9 des Schwenkarmes 3 zusammenwirken.
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Die Wendevorrichtung arbeitet wie folgt: Um das auf dem Rollgang i
liegende Walzgut W um 18o` zu wenden, muß der unter das Walzgut greifende Arm 3
in Pfeilrichtung x (Abb. i) verschoben werden. Dies geschieht durch Drehen der Welle
15 in Pfeilrichtung y. Dadurch wird mittels des Zahnrades 14 die Zahnstange 12 in
Pfeilrichtung x verschoben. Gleichzeitig werden das auf der Schwenkwelle 2 des Wendearmes
3 sitzende Zahnrad i o und das Zahnstück i i der Zahnstange 12 und damit auch die
Lager 5 der Welle 2 in der Ausnehmung 6 der Seitenwände 7 des Lagerkörpers 8 ebenfalls
in Pfeilrichtung x verschoben, da das Schwenken des Armes 3 mehr Kraft erfordert
als die Verschiebung des Lagers 5 in den Ausnehmungen 6. Auch das Walzgut wird mittels
des Ansatzes q. mitgenommen. Sobald das Lager 5 am Ende der Ausnehmung 6 angekommen
ist (Abb. q.) und so an einer Weiterbewegung gehindert wird, wird beim Weiterschieben
der Zahnstange 12 in Pfeilrichtung x die Welle 2 in Pfeilrichtung z (Abb. 5) gedreht
und der Arm 3 aus seiner waagerechten Lage etwas über 9o° in die in Abb.5 dargestellte
Lage gebracht. Das gegen die Nase 4 des Armes sich stützende Walzgut wird beim Schwenken
des Armes 3 aufgerichtet 'und kippt bei Beendigung der Schwenkbewegung des Armes
3 auf den Rollgang i über, wobei nun die bisherige Unterseite des Walzgutes obenliegt.
In der aufgerichteten Stellung des Wendearmes liegen die Ansätze 9 des Armes 3 an
den ortsfesten Anschlägen 16 - des Lagerkörpers 8 (Abb. 5). , Um den Wendearm 3
wieder in seine Anfangs- bzw. Bereitstellung zu bringen, wird die Zahnstange 12
nun entgegengesetzt zur Pfeilrichtung x bewegt und die Welle 2 sofort entgegengesetzt
der Pfeilrich-.,tung z geschwenkt, auch wenn sich das La-5 gleichzeitig in der Ausnehmung
6 entverschiebt ;;b@gengesetzt der Pfeilrichtung x verschiebt '(-4bb. 6). Unter
der Einwirkung der Zahnstange 12 wird dann der Wendearm 3 wieder in seine Anfangsstellung
(Abb. i) zurückbewegt.
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Um auf alle Fälle ein Aufrichten des Wendearmes erst in seiner Endstellung
(rechtes Ende der Ausnehmung 6) zu sichern, kann der Wendearm, mit einer Sperrvorrichtung,
z. B. `Klinke 17 und Klinkenrad 18 (Abb. 7), versehen werden, die auf der Welle
2 gelagert sein kann. Die Klinke 17 ist am Lager 5 um den Bolzen 19 schwenkbar und
steht . unter der Wirkung der Feder 2o. Das freie Ende des Klinkendoppelhebels 21
stößt am Ende der Vorwärtsbewegung des Armes 3 gegen einen ortsfesten Anschlag 22,
wodurch ein Schwenken des Klinkenhebels 21 bewirkt und die Klinke 17 aus der Verzahnung
des Rades 18 ausgehoben wird (Abb. 7). Beim Zurückbewegen des Wendearmes 3 in seine
Anfangsstellung fällt die Klinke 17 dann wieder in die Verzahnung der Räder 18 ein.
Durch die Sperrvorrichtung wird gewährleistet, daß während des Vorwärtsganges der
Wendevorrichtung kein Schwenken des Wendearmes 3 stattfindet.
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An Stelle eines Wendearmes können auch mehrere solcher Arme vorgesehen
sein, die zwischen den Rollen des Rollvorganges verteilt sind, aber gemeinsam bewegt
werden.