DE633731C

DE633731C - Verfahren zum Kuehlen und Trubabscheiden von Bierwuerze auf dem Kuehlschiff

Info

Publication number: DE633731C
Application number: DEB168430D
Authority: DE
Original assignee: BRAUTECHNIK GmbH
Current assignee: BRAUTECHNIK GmbH
Priority date: 1935-01-26
Filing date: 1935-01-26
Publication date: 1936-08-06

Description

Verfahren zum Kühlen und Trubabscheiden von Bierwürze auf dem Kühlschiff Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zum Kühlen und zur Abscheidung von Trub aus Bierwürze auf dem Kühlschiff.
Bei dem bisherigen Würzekühlverfahren wurde die Würze auf Kühlschiffe oder Setzbottiche aufgepumpt, auf denen sie dann durch Ausstrahlung und vor allem durch Verdunstung eines Teiles des Wassers abkühlte. Zur Beschleunigung dieser Abkühlung wurde in Einzelfällen die Würze auch durch oder über Vorkühler geführt oder durch Brausen oder andere ähnlich wirkende Vorrichtungen fein verteilt einem Luftstrom ausgesetzt und so vorgekühlt. Diese 'Art, die Würze vor oder bei ihrem Einlauf auf das Kühlschiff vorzukühlen; hat den Nachteil, daß diese so vorgekühlte Würze nicht mehr warm genug ist, um im Kühlschiff vorhandene, entweder aus der Luft abgelagerte oder vom Waschwasser herrührende Keime mit Sicherheit abzutöten. Ist das Aufpumpen beendet, so scheidet sich --- zumal auf Kühlschiffen - der Grob- (bzw. Heiß-) Trub meistens rasch ab. Auf Grund der z. B. von Dr. F. K u t t e r ausgeführten Arbeiten ist es aber erforderlich, daß die Würze bei 5o' C immer noch derart in Bewegung ist, daß der Grobtrub in Schwebe' bleibt und der sich nun ausscheidende Feintrub vom sog. Heißtrub (Grobtrub) adsorbiert und somit niedergerissen wird.
Um diese mit einer Würzevorkühlung erreichbaren Vorteile beizubehalten, ohne die Entkeimung des Kühlschiffes durch die heiße Würze selbst aufzugeben, besteht das neue Verfahren darin, daß ein Teil der Würze ungekühlt in das Kühlschiff gepumpt wird, um es zu entkeimen, der größere Teil der Würze jedoch gekühlt auf das Kühlschiff gelangt, so daß die Würze 6o° warm ist, wenn das Ausschlagen endet. Zur Ausführung des neuen Verfahrens wird die Würze entweder unter Umgehung des Vorkühlers auf das Kühlschiff gepumpt oder sie strömt durch den Kühler, bei dem aber das Kühlmittel zunächst noch abgeschaltet ist. Erst wenn die zur Keimtötung erforderliche heiße Würzemenge auf dem Kühlschiff lagert und Zeit gefunden hat, sich genügend auszuwirken, beginnt die Würzevorkühlung, wobei dann anzustreben ist, auf dem Kühlschiff eine Würzetemperatur von weniger als 6o° zu erreichen.
Ein zweiter Weg, das neue Verfahren auszuführen, besteht darin, die Würze ungekühlt auf das Kühlschiff zu pumpen und es mit ihrer Hilfe zu sterilisieren. Während oder nach diesem Aufpumpen wird sodann die Würze vom Kühlschiff fort durch oder über einen Kühler geschickt und dem Kühlschiff wieder zugeführt. Die bei dieser Arbeitsweise entstehenden Strömungen haben den Vorteil bzw, den Zweck, den Grobtrub in der Schwebe zu halten. Infolgedessen setzt er sich erst zusammen mit dem inzwischen bei tieferen Temperaturen ausgeschiedenen Feintrub ab, dabei nimmt bekanntlich der Grobtrub den fein verteilten und sehr langsam absitzenden Feintrub mit zu Boden. Da nun bei der Abkühlung der Würze unter 6o° kein Schutz gegen Infektionen durch die Eigenwärme mehr besteht, ist es zweckmäßig, diese Art der Würzekühlung in Verbindung mit einer keimfreien Belüftung anzuwenden. Besonders empfehlenswert ist -schließlich, diese Oberflächenbelüftung der Würze mit Hilfe keimfreier Luft derart lebhaft zu gesta@"-' ten, daß die über,-dem Würzespiegel erIt=,# stehende Wellenbewegung kräftig verstärkt; wird, so daß der Trub bereits durch diese-Belüftung in der Schwebe gehalten wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Kühlen und Trubausscheiden von Bierwürze auf dem Kühlschiff, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ungekühlte Würze und anschließend so weit gekühlte Würze auf das Kühlschiff gepumpt wird, daß die Würze unter 6b° warm ist, wenn das Ausschlagen endet.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch 'gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit dem Aufpumpen der Würze oder nach Herabsinken der Würzetemperatur unter die Sterilisationstemperatur ein derart kräftiger Strom keimfreier Luft auf die Würzeoberfläche geblasen wird, daß diese in starke Wellenbewegung gerät.