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Verfahren zum Herstellen eines Zigarettenmundstückes Bekanntlich sind
sowohl Mundstückzigaretten als auch Zigaretten ohne Mundstück mit Nachteilen behaftet,
die beide Zigarettenarten nur einem beschränkten Verbraucherkreis zugänglich werden
lassen. Mundstückzigaretten werden von vielen Rauchern zurückgewiesen, weil der
Geschmack des Mundstückes den Genuß der Zigarette beeinträchtigt. Zigaretten ohne
Mundstück kleben infolge der Saugfähigkeit des Papiers an. den Lippen.
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Gegenstand` der Erfindung ist die Herstellung von Zigaretten, die
sowohl als Mundstückzigarette wie auch als Zigarette ohne Mundstück angesehen werden
können und die die Vorteile beider Zigarettenarten ohne ihre Nachteile aufweisen
und daher allen Raucherkreisen zugänglich sind.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß man die Zigarettenenden
bzw. die Zigarettenteile des Papiers mit solchen Mengen von Lösungen farb- und geruchloser
Cellulosederivate durchtränkt, daß nach dem Trocknen die Struktur des Papiers noch
erkennbar bleibt. Die Cellulosederivate können dabei sowohl in vollständig gelöster
als auch in nur angelöster Form Verwendung finden.
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Im Sinne der Erfindung können- farb- und geruchlose Celluloseester
und -äther, wie Cellulosenitrate,, -acetate, -xanthogenate, -äthyläther u. dgl.,
verwendet werden. Die so gewonnenen Cellulosederivatmundstücke fühlen sich genau
so rauh an wie das Papier selbst, ohne jedoch dessen Saugfähigkeit zu haben, wodurch
das Anhaften an den Lippen unmöglich gemacht ist.
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Die Erfindung ermöglicht es, den Überzug unmittelbar an der Zigarettenmaschine
auf das von der Bobine ablaufende Papier aufzubringen.
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Man hat schon vorgeschlagen, die Mundstückenden des Zigarettenpapiers
zur Verhinderung des vollständigen Abbrennens in geeigneter Weise zu imprägnieren.
Mit der erfindungsgemäßen Tränkung des Zigarettenendes zur Erzielung eines nicht
erkennbaren Mundstückes hat dieser- Vorschlag nichts zu tun.
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Man hat auch schon Zigaretten dadurch mit einem Celluloidmundstück
versehen, daß man das 11-Zundende des Zigarettenpapiers mit einer Lösung von Celluloid
in Essigäther o. dgl. beliebig oft imprägniert. Das nach diesem bekannten Verfahren
zur Verwendung kommende Celluloid ist von bernsteingelber Farbe und daher nicht
zur Erzeugung eines unsichtbaren Überzugs geeignet. Es enthält stets Kampfer, der
ihm einen unangenehmen Geruch verleiht. Durch das allmähliche Verflüchtigen des
Kampfers wird das Celluloid brüchig. Außerdem sind diese Celluloidmundstücke sehr
hart und ebenso glatt wie die sonst üblichen Mundstücke, z. B. die Goldmundstücke.
Schließlich wird nach dem bekannten Verfahren das Papier nicht durchtränkt, sondern
mit dem Celluloid oberflächlich überzogen.
Ebensowenig wie dieses
Mundstück haben alle diejenigen Zigarettenmundstücke,- die durch Aufkleben eines
farbigen oder epues,@, farblosen Mundstückstreifens erzeugt werde etwas mit der
Erfindung iu tun, da. ;ct, Erfindung sich ausschließlich auf das-..ü mittelbare
Überziehen bzw. Durchtränken des'@ Zigarettenpapiers. mit entsprechenden @e@ ulosederivaten
bezieht.
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Gegenüber allen diesen bekannten Zigarettenmundstücken hat das erfindungsgemäße
Mundstück den Vorzug, daß es farblos ist und sich der Papierstruktur so anpaßt,
daß es vom Papier kaum zu unterscheiden ist. Es fühlt sich ebenso rauh an wie das
Papier selbst, ohne an den Lippen zu kleben, und ist völlig geruch- und geschmacklos.
Seine Haltbarkeit ist unbegrenzt.
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Voraussetzung für die Erzielung des erfindungsgemäßen Effektes ist
die Verwendung schnell trocknender Cellulosederivatlösungen geringer Viscosität
und hoher Konzentration, deren Lösungsmittel nahezu oder ganz wasserfrei sind, eine
hohe Diffusionsgeschwindigkeit haben und die Struktur des Papiers nicht angreifen.
Als geeignete Cellulosederivatlösungen wurden. gefunden z. B. - Lösungen von Cellulosenitraten,
-acetaten, -xanthogenaten, -äthyläthern u. dgl. in Lösungsmitteln mit niedrigem
Siedepunkt, wie z. B. Methylacetat, Methylchlorid und ähnlichen. Äthylaeetat ist
infolge seines zu hohen Siedepunktes für die erfindungsgemäßen Zwecke schlecht geeignet.
Wenn erforderlich, können -den Lösungen auch Weichmächungsmittel, z. B. Phthalate,
zugesetzt werden.
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Soll die Zigarette ein bestimmtes Aroma erhalten, so liegt es im Rahmen
der Erfindung, den Cellulosederivatlösungen Geruchsstoffe, wie z. B. Menthol, zuzusetzen.
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Um ein Abbrennen des erfindungsgemäß gewonnenen Mundstückes zu verhindern,
können den Cellulosederivatlösungen Stoffe zugesetzt werden, die die Verbrennung
unterbinden bzw. verzögern, wie z. B. Phosphate u. dgl.
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Ausführungsbeispiel @`.`@-,Man stellt eine 3o- bis 40%ige Lösung '
vöh Acetylcellulose in einer Mischung von etwa gleichen Teilen Methylacetat und
Aceton her. Die Viscosität dieser Lösung entspricht etwa derjenigen eines leichten
Spindelöls. Nach Zusatz von etwa 3 % Phthalat wird die Lösung in eine der üblichen
Auftragvorrichtungen in der Zigarettenmaschine angebracht. Von dort fließt sie auf
das von der Bobine ablaufende Papier. Die aufgetragene Menge wird so reguliert,
daß sie bis zum Einbringen ,des Papiers; also nach etwa 1/2 Minute, bei gewöhnlicher
Temperatur getrocknet ist. Es genügt ein einmaliger Auftrag, um eine hauchdünne
Schicht von vorzüglicher Haltbarkeit und den erwähnten Eigenschaften zu erzielen.
Zwecks Erzielung eines bestimmten Aromas oder der Schwerverbrennlichkeit können
der Ausgangslösung 1/2 bis i % Menthol bzw. 3 bis 5010 Phosphate, z. B. Tricresylphosphat,
zugesetzt werden.