DE632756C - Binde mit Scheibe aus Zellstoffwatte - Google Patents

Description

• Binde mit Scheibe aus Die Erfindung betrifft eine Binde mit Scheibe aus Zellstoffwatte, deren Schichten winklig zur absorbierenden Oberfläche verlaufen.
• Es sind bereits Monatsbinden aus Zellstoffwatte bekannt, bei denen die Schichten winklig zur absorbierenden Oberfläche verlaufen. Dazu sind Zellstoffwattestreifen entweder im Zickzack oder parallel gestapelt. Die Faltung macht sich unangenehm bemerkbar, und stapelt nian ohne Falten, dann hat die Binde keinen genügenden Zusammenhang-Diese bekannte Binde kann nur in einer einzigen Richtung bequem gebogen werden, und es fehlt ihr deshalb die Geschmeidigkeit, welche bei einer Binde Voraussetzung ist.
• Eine Bindenscheibe mit geschlossenem Kern nach der neuen Erfindung wird gebildet durch Querschneiden einer Rolle, die aus einer Zellstoffbahn spiralig gewickelt ist. Vorzugsweise besteht die Zellstoffbahn aus höchstens fünf Vließen. Bei der neuen Binde hat man nicht nur den Vorteil, daß Flüssigkeit sehr rasch aufgesaugt wird und Sauerstoff zutreten kann, sondern darüber hinaus läßt sich die Binde gegebenenfalls gemäß dem Profil des zu verbindenden Körperteiles bequem vertiefen, 'ohne auseinanderzufallen .und ohne steife Rippen zu bilden.
• Die Herstellung der neuen Binde kann in einfacher Weise billig erfolgen. Man kann gemäß der Erfindung Zellstoffwatte zu einer Rolle aufwickeln und darauf winklig zur Achse in Scheiben verteilen. Letzteres kann mit Hilfe eines Bandmessers oder eines sogenannten Furnierbandmessers oder einer feinen Bandsäge erfolgen. Es ergibt sich dabei eine glatte bzw. wollige, badestoffartige Oberfläche. Man kann die Scheiben auch glatt abschneiden und später rauben. Das Aufwickeln kann mit zwei oder mehreren Vließen aus Zellstoffwatte zu gleicher Zeit je nach der herzustellenden Binde erfolgen; vorzugsweise werden nicht mehr als fünf Vließe zusammen aufgerollt, damit die Binde sich bequem vertiefen läßt.
• Der Rolle kann man, bevor man sie zu Scheiben schneidet, durch Schneid- oder Preßvorgänge die gewünschte Gestalt erteilen, je nach der gewünschten äußeren Scheibenform. Vor dem Schneiden kann gegebenenfalls die Rolle in Gaze gewickelt werden, um die Scheiben zusammenzuhalten und/oder mit einer Schicht aus Latex oder einem anderen anhaftenden und gegebenenfalls abschließenden Bindemittel versehen werden. Die Bedeckung mit Latex kann gemäß der Erfindung mit Hilfe einer Spritze erfolgen.
• Von den nach dem Sägen oder Schneiden erhaltenen Scheiben kann eine der flachen Seiten mit oder ohne Anbringung von Gaze

  mit einer Latexbedeckung versehen werden,

  wodurch die -Vließe- -am Rande festgehalten

  werden und gleichfalls das Durchdringen von

  Blut usw. -verhindert wird; letzteres ist z:e

  bei Monatsbinden wichtig. Die absorbie

  rende Seite kann mit einer Gazebedeck`r

  versehen werden.

  Erfindungsgemäß können Scheiben beliebiger Dicke, etwa ab 2 mm, geschnitten werden, entweder senkrecht zur Richtung der Sehich-' ten oder schräg dazu.
• In der schematischen Zeichnung wird die Erfindung mit einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert.
• Fig. i und 2 sind ein Längsschnitt bzw. ein Querschnitt einer in `bekannter Weise ausgebildeten Binde, z. B. einer sogerannten Monatsbinde.
• Fig.3 zeigt eine Rolle aus Zellstoffwatte in Hydrophile- oder Bindegaze gewickelt und senkrecht zur Rollenachse durchgeschnitten mit einer abgeschnittenen Scheibe.
• Fig. 4 ist ein Schnitt einer aus einer Rolle nach Fig.3 erhaltenen Scheibe, die auf einer Seite mit Gaze und/oder Gummilatex bekleidet ist.
• Fig. 5 zeigt eine Scheibe wie in Fig. 4, wobei aber die Schnittfläche winklig anstatt senkrecht zur Ebene der Watte steht.
• Fig. 6 zeigt die Verwendung einer Scheibe nach Fig.3 bei einer Kniewunde.
• In Fig. i -ist in einem Umschlag i aus steriler Gaze ein länglicher Zellstoffwattestreifen angeordnet; deren Schichten 2 parallel zur absorbierenden Oberfläche 3 verlaufen. Die zu absorbierende Feuchtigkeit muß hier die Schichten nacheinander durchdringen: Nach Fig. 3 und @ 4 sind die Zellstoffwatten derart geschnitten, daß die Yließe 4 senkrecht zur absorbierenden Oberfläche 3 ,stehen. Die zu absorbierende Feuchtigkeit wird hierdurch aufgesaugt, nicht nur zufolge der großen Anzahl kleiner absorbierender Flächen, sondern auch zufolge der Kapillarwirkung. Weiterhin ist ein verbesserter Zutritt von Sauerstoff möglich.
• Die in Fig. 3. dargestellte Rolle g ist dadurch erhalten, daß eine oder mehrere Zellstoffvattevließe aufeinander im gewünschten Durchmesser auf einer dünnen Achse von z. B. 3m- Durchmesser aufgewickelt sind: Die Rolle weist nach Entfernung der Achse einen geschlossenen Kern auf und kann dann z. B. in ovale Form gepreßt oder geschnitten werden und darauf in Iiydrophile- oder andere Gaze 5 gewickelt werden. - Danach wird sie mit Hilfe eines Bandmessers oder

  eines sogenannten Furnierbandmessers zu

  Scheiben 7 geschnitten. Die erhaltenen Schei-

  ben haben einen geschlossenen Kern und

  --]Können, wie in Fig.4 dargestellt, auf der

  -ignen Seite mit einer Gaze und/oder abschlie-

  @¢enden Bekleidung 6, z. B. aus Gummilatex,

  entweder über der ganzen Oberfläche oder

  örtlich versehen werden.

  Fig. 6 zeigt, wie eine Scheibe 7 nach der Erfindung zwecks Anpassung an verschiedene Körperteile, im vorliegenden Fall ein Knie, leicht vertieft werden kann. Diese Deformation bleibt möglich, auch wenn eine Gummilatexbekleidung auf einer der Flächen aufgebracht ist.
• Die Erfindung ist auf Abmessungen oder eine bestimmte Form oder 'Ausführung der Hülle nicht beschränkt. Sogar für große Oberflächen, zum Auffangen von Blut bei Operationen und zum Aufnehmen von Fruchtwasser bei einer Geburt eignet sich eine Scheibe nach der Erfindung ausgezeichnet.
• Auch ist die Erfindung nicht auf Scheiben beschränkt, deren Vließe senkrecht zur absorbierenden Oberfläche stehen, sondern man kann, wie in Fig. 5 dargestellt ist, die Scheiben auch schräg von der Rolle, schneiden, wobei kein Materialverlust entsteht. Erfindungsgemäß hat man es in der Hand, die Wirkung der Scheiben durch Regelung der Dichte, mit der gerollt wird, von vornherein zu bestimmen. Die neue Binde kann mit oder ohne Gaze öder anderem sterilen Material bekleidet in Krankenhäusern zum Auffangen und Absorbieren von Blut bei Qperationen, von Eiter bei Wunden, von Fruchtwasser bei einer- Geburt usw. sowie auch- zur Verwendung als sogenannte Monatsbinde benutzt werden. Es sei schließlich noch bemerkt, daß die Binden sich sehr gut zum Anlegen von Berührungskompressen usw. eignen; sie können also in allen Fällen Anwendung finden, in welchen bisher Zellstoffwatte mit einer parallel zu den Zellstoffwatteschichten verlaufenden absorbierenden Oberfläche verwendet wurde.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: r. Binde mit Scheibe aus Zellstoffwatte, deren Schichten winklig zur absorbierenden Oberfläche verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (7) mit geschlossenem Kern durch Querschneiden einer aus einer Zellstoffbahn spiralig gewickelten Rolle (8) gebildet ist. z. Binde nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellstoffbahn aus höchstens fünf Vließen besteht.