DE2535229A1 - Wundverband, insbesondere fuer chirurgische zwecke - Google Patents
Wundverband, insbesondere fuer chirurgische zweckeInfo
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Description
7300 Essitngen (Neckar). FabrikstraBe 24, Postfach 348
6. August 1975
f-c v,or,-t Telefon
OO ÜBOj Stuttgart (0711)356539
35 9619 Telex 07256610 smru
Telegramme Patentschutz Esslmgenneckar
USA
Die Erfindung betrifft einen Wundverband, insbesondere für chirurgische Zwecke, mit mehreren Lagen gewaschener
Gaze.
Herkömmliche chirurgische Verbandmaterialien können in vier Hauptkategorien unterteilt werden.
Glatte oder ungewaschene Gazeverbände werden entweder
direkt oder unter Zwischenlegen eines nichtklebenden
Verbandmaterials auf die Wunde aufgelegt. Diese Verbände dienen vor allem dazu. Blut und sonstige Wundabscheidungen
von der Wunde abzusaugen und zu einem Flüssigkeitsspeicher, etwa einem Bauchtampon, weiterzuleiten.
Wundverbände aus gewaschener Gaze weisen eine schwammartige Struktur auf und ergeben, wenn sie auf eine Wunde aufgebracht
werden, einen sanften Druck und eine bessere Polsterwirkung als Wundverbände aus ungewaschener Gaze. Om einen
optimalen Druck zu erreichen, müssen allerdings eine ganze Anzahl von Gazelagen verwendet werden. Andererseits ist zwar
ein Verband aus gewaschener Gaze saugfähiger als ein aus
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acht bis zwölf Lagen ungewaschener Gaze bestehender Wundverband, er ist aber bei gleichem Gewicht weniger saugfähig
als eine 16-lagige glatte Schwammgaze.
Eine weitere Art eines bekannten Wundverbandmaterials ist ein sogenannter gefüllter Gazeschwamm, der aus ein
oder zwei Lagen ungewaschener Gaze, aus einer inneren Lage oder Füllung aus Baumwoll- oder Rayon-Fasern und in
einigen Fällen aus einer Schicht kreppartiger Zellwatte besteht, die als innere Trägerschicht dient. Ein solcher
Wundverband, kann in beschränktem Umfang als Flüssigkeitsspeicher zum Aufsaugen und Aufnehmen beschränkter Mengen
Wundabscheidung verwendet werden. Es fehlt ihm aber die Weichheit„ das Volumen und die Fähigkeit Wundabscheidungen
abzuführen, die mit gewaschener Gaze erreichbar sind.
Schließlich ist noch eine weitere, dem gefüllten Gazeschwamm ähnliche Art von Verbandmaterial bekannt, die sich
nur dadurch unterscheidet, daß die Decklage aus Gaze durch eine Lage aus nichtgewebtem Material ersetzt ist. So aufgebaute
Wundverbände weisen ähnliche Eigenschaften wie die gefüllten Gazeschwämme auf, sie sind aber mit weiteren
Nachteilen verbunden, wie beispielsweise eine geringere Reißfestigkeit. Außerdem ist in der nichtgewebten Schicht
ein chemischer Kleber vorhanden, der bei einigen Patienten zu Unverträglichkeiten führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wundverband der obengenannten Art zu schaffen, der einerseits die
Saug- und Aufnahmefähigkeit des Verbandmaterials aus gefüllter Gaze oder aus gefülltem nichtgewebtem Schwammaterial und
andererseits die Weichheit, Anpassungsfähigkeit und Dochtwirkung eines Verbandes aus gewaschener Gaze aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine kleinere Abmeßungen als die Gazelagen aufweisende Einlage
aus ungeordnetem, dauerhaft gekräuseltem Werg etwa in der
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Mitte der Gazelagen angeordnet und die Gazelagen unter vollständiger Abdeckung der Einlage umgeschlagen sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 7 gekennzeichnet.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Wundverband in unfertigem Zustand, in der Draufsicht,
Fig. 2 den Wundverband von Fig. 1 nach einem ersten Umfalten, in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 3 den Wundverband von Fig. 1 in fertigem Zustand, in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 4 ein anderes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wundverbands, in einer Schnittansicht und
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wundverbands in unfertigem Zustand, in
der Draufsicht.
Ein aus den Figuren 1 bis 3 ersichtlicher Wundverband besteht aus einem Zuschnitt 11 aus zwei bis sechs - vorzugsweise
aus drei - Lagen gewaschener Gaze, der längs zweier roher Schnittkanten 15, 16 von einem längeren Gazestreifen
mit Webkanten 13, 14 abgeschnitten ist, sowie aus einer quadratischen Einlage 12, die in der Mitte des Zuschnitts
angeordnet ist. Der Zuschnitt 11 ist dreimal so lang wie die Einlage 12.
Die Einlage 12 besteht aus einer Packung aus ungeordnetem, dauerhaft gekräuseltem Werg aus Natur- oder Kunstfasern.
Vorzugsweise wird hierzu ein Acetatwerg verwendet, das in drei Dimensionen in einen ungeordneten Zustand versetzt
worden ist. Die Unordnung erhöht stark die Freiheit der Einzelfasern und führt somit zu einem größeren Volumen
und einer größeren Saugfähigkeit der Einlage. Zur Herstellung der Einlage 12 wird ein Werg verwendet, das zuerst
gekräuselt und dann in ungeordneten Zustand überführt worden ist. Die herkömmlich für ähnliche Zwecke verwendeten
Stapelfasern werden vermieden, um die Gefahr zu
verhindern, daß von den Stapelfasern abbrechende Stückchen in die Wunde gelangen und somit einen möglichen weiteren
Entzündungsherd bilden.
Nachdem die saugfähige Einlage 12 auf den Gazezuschnitt aufgebracht worden ist, wird dieser längs parallel zu den
Schnittkanten 15 und 16 verlaufender, in der Zeichnung gestrichelt angedeuteter Faltlinien a, aj_ und b, b_^ gefaltet,
wobei die gebildeten Umschlagstreifen aufeinandergeklappt werden und die Einlage 12 vollständig abdecken.
Es bilden sich dabei zwei aufschlagbare Seitenstreifen 21, die dann längs zweier ebenfalls gestrichelt angedeuteter
Faltkanten c, cj_ und d, dj_ umgeschlagen werden. Damit ergibt
sich ein kompakter und raumsparender Wundverband 10 (Fig. 3). Die auf zwei sich gegenüberliegenden Seiten der
Einlage 12 angeordneten aufklappbaren Seitenstreifen 21 können dazu verwendet werden, den auf eine Wunde aufgelegten
Wundverband zu befestigen und dabei auf die Wunde einen kontrollierbaren Druck auszuüben.
Die Verwendung eines ungeordneten, dauerhaft gekräuselten Werges als Wundverbandeinlage hat sich aus verschiedenen
Gründen als vorteilhaft herausgestellt. Durch den ungeordneten Zustand des aus gekräuselten Fasern bestehenden Werges
behält der Verband, wenn seine Lage verändert wird, sein Ausgangsvolumen nahezu bei. Das dauerhaft gekräuselte
Werg fällt nicht in sich zusammen, sodaß die federnde
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Polsterwirkung erhalten bleibt. Auch aufgesaugte Flüssigkeit führt nicht zu einem Einfallen der Einlage aus ungeordnetem
Werg.
Ein gewaschener Gazestoff kann wie in der US-PS 2 081 beschrieben hergestellt werden. In dieser Druckschrift
ist eine Heißwasserbehandlung von einlagigem, offenmaschigem
Gazestoff beschrieben, wobei ein Stoff mit vielen schneckenförmigen oder gestielten Schleifen (crunodal loops)
hergestellt wird, bei dem die Garne nach oben oder nach unten aus der Stoffebene herausgekrümmt sind, eine vollständige
Schleife bilden und danach wieder ihre ursprüngliche Richtung einnehmen. Um den aus den Figuren 1 bis 3
ersichtlichen Gazezuschnitt 11 zu bilden, werden mehrere
Lagen eines solchen Stoffs verwendet.
Um das Verteilen von Flüssigkeit in der saugfähigen Einlage zu unterstützen, können eine oder mehrere Lagen
absorbierenden Zellstoffwatten-Krepps 32 (Fig. 4) um die
Einlage 31 geschlagen werden. Die Zellstoffwatte 32 umschließt
die Einlage 31 vollständig und bewirkt, daß von einer Wunde aufgesaugte flüssige Abscheidungen schnell in
der Einlage 31 verteilt werden. Es hat sich gezeigt, daß Zellstoffwatten-Krepp hierbei sehr wirksam ist, es kann
aber für diesen Zweck auch ein anderer absorbierender Stoff verwendet werden, der in der Lage ist. Flüssigkeiten
aufzunehmen und zu verteilen.
Aus Fig. 5 ist ein Wundverband ersichtlich, der im wesentlichen genauso aufgebaut ist wie der Verband nach den
Figuren 1 bis 3 und der sich von diesem dadurch unterscheidet, daß die Einlage 42 länglich-rechteckig und nicht quadratisch
ist. Die rohen Schnittkanten 45 und 46 des gewaschenen Gaze-Zuschnitts 41 werden um die gestrichelten Faltkanten
a, a^_ und b, b_^ gegeneinander umgeschlagen und ergeben
einen Verband, der eine länglichere Form aufweist als der von Fig. 2. Der gefaltete Verband weist auch hier auf zwei
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entgegengesetzten Seiten der Einlage 42 je einen aufschlagbaren
Seitenstreifen auf, die zur Befestigung des Wundverbandes an solchen Körpergegenden wie etwa dem Damm, dem
Rektum oder der Achselhöhle verwendet werden können. Die beiden Seitenstreifen können um weitere, in der Zeichnung
gestrichelt angedeutete Faltlinien £, c_|_ und d, dj_ gegeneinander
umgeschlagen werden, sodaß die Webkanten 43 und sich in dem äußeren Teil des Verbandes befinden, während
die mehr ausfransenden Schnittkanten 45 und 46 darunter liegen.
Auch das Ausführungsbeispiel nach Flg. 5 kann mit einer oder mehreren Lagen Zellstoffwatten-Krepps 42 versehen sein,
der um die Einlage 42 aus ungeordnetem Werg umgeschlagen ist und, wie bei Fig. 4 beschrieben, die Verteilung von
Flüssigkeit in der Einlage 42 verbessert.
- Patentansprüche -
980 8/Oü0 8
Claims (7)
- _ 7 _ 2635229Patentansprücheii Wundverband, insbesondere für chirurgische Zwecke, mit mehreren Lagen gewaschener Gaze, dadurch gekennzeichnet, daß eine kleinere Abmeßungen als die Gazelagen aufweisende Einlage (12) aus ungeordnetem, dauerhaft gekräuseltem Werg etwa in der Mitte der Gazelagen (11) angeordnet und die Gazelagen (11) unter vollständiger Abdeckung der Einlage i12) umgeschlagen sind.
- 2. Verband nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß das Werg ein Acetatwerg ist.
- 3. Verband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (12) durch Längs- und Querfalten der Gazelagen (11) vollständig abgedeckt ist.
- 4. Verband nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an zwei entgegengesetzten Seiten der Einlage (12) angeordnete Teile der Gazelagen (11) als Befestigungsstreifen ausgebildet sind.
- 5. Verband nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er zwei bis sechs Gazelagen (11) aufweist.
- 6. Verband nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Werg-Einlage (12) durch Lagen (11) aus einem hochsaugfähigen Material vollständig abgedeckt ist.
- 7. Verband nach Anspruch 6,dadurch gekennzeichnet, daß das hochsaugfähige Material Krepp-Zellstoff watte ist.B09808/CU06Leerseite
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