DE632044C - Verfahren zum Unversehrterhalten der scharfen Raender der Kapillarbohrungen beim Polieren von vorzugsweise edelmetallenen Spinnduesen - Google Patents

Description

Die Spinndüsen, welche bei der Herstellung von Kunstseide Verwendung finden und zumeist aus Edelmetall bestehen, werden, nachdem sie fertiggebohrt und hergerichtet sind, an der Austrittsseite der Düsenplatte poliert. Das Polieren der Spinndüsen ist erfahrungsgemäß mitentscheidend für das einwandfreie Arbeiten derselben im Spinnprozeß. Beim Polieren der Düsen werden aber vielfach die Kapillarbohrungen beschädigt, sei es, daß in den Bohrungen selbst schwache Grate, herrührend vom Überpolieren, entstehen, oder doch wenigstens die scharfen Ränder mehr oder weniger verlorengehen. Diese Nebenerscheinung des Polierens bedeutet aber ihrerseits wiederum eine Verschlechterung der Düsen.

Wie festgestellt worden ist, kann man aber auf ganz einwandfrei arbeitende Spinndüsen

ao nur dann rechnen, wenn neben der Politur auch einwandfreie Ränder der Kapillarbohrungen erhalten bleiben.

Es ist nun gefunden worden, daß man die Ränder der Kapillarbohrungen der Düsen in einwandfreiem Zustande während des Polierens der Düsenaußenseite bewahren kann, wenn man die Düsenöffnungen vor dem Polieren der Düsen mit einer festen, blasenfreien, nicht bröckligen, nicht brüchigen, aber entsprechend harten Masse füllt, welche in der Lage ist, die scharfen Ränder der Löcher während des Polierens zu schützen, und welche man nach dem Fertigpolieren der Düsen wieder vollständig aus den Düsenbohrungen herauslösen kann.

Als Füllmasse hat sich' für diese Zwecke ein zusammengeschmolzenes Gemisch von Borax und Bleiglätte bewährt. Man ist hierbei nicht an ein bestimmtes Gemisch der beiden Substanzen gebunden, jedoch hat sich beispielshalber für Goldplatindüsen ein Gemisch von ²/₃ Borax und ¹Z₃ Bleiglätte aufs beste bewährt. Die Füllung der Löcher findet im Schmelzflüsse statt, indem man das geschmolzene Gemisch in die Bohrungen eintreten und darin erstarren läßt. Nachdem die Düsen mit an sich für solche Edelmetallzwecke gebräuchlichen Poliermitteln fein auf, Hochglanz poliert worden sind, kann man die feste Füllmasse, wie festgestellt worden ist, mit starker Salpetersäure in der Wärme ohne weiteres wieder herauslösen.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Verfahren zum Unversehrterhalten der scharfen Ränder der Kapillarbohrungen beim Polieren von vorzugsweise edelmetallenen Spinndüsen, dadurch gekennzeich-

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   net, daß man die Bohrungen vor dem Polieren'^ mit einer zusammengeschmolzenen Masse aus Borax und Bleiglätte ausfüllt und die Masse nach dem Polieren durch Auflösen wieder entfernt.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Füllmasse verwendet wird, welche zu ²/₃ aus Borax und zu ¹I₃ aus Bleiglätte besteht.
3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllmasse nach dem Polieren der Düsen mit starker Salpetersäure in der Wärme wieder entfernt wird.