DE631934C - Gasentladungsroehre mit mehr als zwei Elektroden zur Gleichrichtung und Verstaerkung von elektrischen Stroemen - Google Patents
Gasentladungsroehre mit mehr als zwei Elektroden zur Gleichrichtung und Verstaerkung von elektrischen StroemenInfo
- Publication number
- DE631934C DE631934C DEG83177D DEG0083177D DE631934C DE 631934 C DE631934 C DE 631934C DE G83177 D DEG83177 D DE G83177D DE G0083177 D DEG0083177 D DE G0083177D DE 631934 C DE631934 C DE 631934C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cathode
- anode
- gas discharge
- tube according
- discharge tube
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J3/00—Details of electron-optical or ion-optical arrangements or of ion traps common to two or more basic types of discharge tubes or lamps
- H01J3/02—Electron guns
- H01J3/025—Electron guns using a discharge in a gas or a vapour as electron source
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J2893/00—Discharge tubes and lamps
- H01J2893/0061—Tubes with discharge used as electron source
Landscapes
- Lasers (AREA)
- Electron Sources, Ion Sources (AREA)
Description
Es ist bekannt, daß man an Stelle einer Glühkathode auch eine Gasentladung als Elektronenquelle
für Gleichrichter- und Verstärkungssysteme verwenden kann; das wichtigste Problem hierbei besteht darin, das Eindringen
von Ionen in das Gleichrichter- bzw. Steuerfeld möglichst zu verhüten. Man pflegt sich zu
diesem Zwecke geeignet angeordneter Schirme zu bedienen; als besonders günstig hat es sich
erwiesen, die Anode der elektronenliefernden Entladung selbst so auszubilden, daß sie die
Gleichrichter- bzw. Steuerzone gegenüber eindringenden Ionen abschirmt. Es diffundieren
dann nur die wesentlich leichter beweglichen Elektronen in diese Zone hinein.
Bei solchen Gasentladungsröhren ging man ursprünglich von ebenen, plattenförmigen Kathoden
aus. Hierbei ergibt sich jedoch ein verhältnismäßig geringer Wirkungsgrad, da die
im Mittelfeld solcher Platten entstehenden Elektronen unmittelbar zu der die Gleichrichter-
bzw. Steuerzone gegen die Entladung abschirmenden Anode wandern und nur die Randgebiete der kathodischen Glimmbedeckung
an der Belieferung der genannten Zone mit Elektronen teilnehmen. Dieser geringe Wirkungsgrad
wird auch dann nicht günstiger, wenn man nach einem neueren Vorschlage zur Erhöhung der Glimmstromstärke eine rohrförmige
Hohlkathode benutzt, in deren Innerem das Glimmlicht erzeugt wird und deren Öffnung
durch die senkrecht zur Kathodenachse stehende flächenförmige Glimmentladungsanode voll abgedeckt
wird.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sich die Elektronen auch im gasgefüllten
Raum im wesentlichen geradlinig in Richtung des Feldes bewegen und daß man unter Ausnutzung
dieser Tatsache einen erheblich größeren Teil der im Gas erzeugten Elektronen in die
Steuerzone hineinzuführen vermag, als dies bisher möglich war. Man erreicht dies nach
der Erfindung durch Benutzung einer senkrecht zur Achse der Kathode angeordneten und dem
Querschnitt der Kathode ähnlich geformten Entladungsanode in Verbindung mit einer
zylinderförmigen Entladungskathode solcher Größe, solchen Aufbaues und solchen Abstandes
von. der Entladungsanode und den die Entladung umhüllenden Wandungen, daß von der
Kathode aus ein schlauchförmiger, auf den ungefähr in der Verlängerung der zylindrischen
Kathodenfläche liegenden Rand der Anodenfläche gerichteter Elektronenstrahl entsteht, der
durch eine oder mehrere vor oder hinter der Entladungsanode liegende Elektroden (Saugbzw.
Steuerelektroden) gesteuert wird.
Die erfindungsgemäß zur Ausnutzung gelangenden Vorgänge erkennt man am besten an
Hand von Abb. 1. In dem rohrförmigen, vorzugsweise mit Edelgas von weniger als 5 mm
Druck gefüllten Entladungsgefäß 1 ist kon-
zentrisch die zylindrische Kathode 2 angeordnet; ihr steht die kreisscheih^enförmige Entladungsanode
3 gegenüber. Der Rand dieser; Anode liegt etwa in Verlängerung des jJ&
denzylinders 2. Hinter der Entladungsanoc ist die Gleichrichteranode 4 angeordnet,
Innenseite des Kathodenzylinders 2 ist mit
Glimmer 0. dgl. abgedeckt, so daß nur auf seiner Außenseite die gestrichelt angedeutete zylindrische
Glimnischicht 5 entsteht. Die von der Kathode 2 ausgehenden Elektronen unterliegen
zunächst dem Sog der von der Glimmschicht 5 gebildeten positiven Raumladung (gasförmige
Anode); sie treten also senkrecht aus der Kathodenoberfläche aus. Nach Durchstoßen der
Glimmschicht 5 werden sie von der Entladungsanode 3 angezogen und wandern daher in Richtung
der gestrichelt eingezeichneten Pfeile auf deren Rand zu. Sorgt man hierbei in bekannter
ao Weise dafür, daß auf dem Wege 5 bis 3 keine weitere Ionisation stattfindet (Unterdrückung
einer positiven Säule und eines Anodenlichtes), so erhält man einen auf. die beiden Anoden 3
und 4 hin gerichteten, praktisch ionenfreien Elektronenstrahl, und es hat sich überraschender
Weise gezeigt, daß dieser Elektronenstrahl, sofern auch der Abstand der Entladungselektroden
von der Gefäßwandung geeignet gewählt wurde, verhältnismäßig gut zusammengehalten
ist und sich mit Hilfe einer in seinem Wege, d. h. etwa in der Verlängerung der Kathodenfläche
liegenden Steuerzone 3, 4 durch minimale Spannungen lenken läßt.
Die die Steuerzone bildenden Randlinien der Elektroden 3 und 4 brauchen dabei nicht
genau in der Verlängerung der Kathodenfläche zu liegen, sondern es sind zuweilen, insbesondere
unter Berücksichtigung der Wandladungen und des Kathodenfalles, hiervon Abweichungen
zweckmäßig.
Eine noch bessere Zusammenhaltung des beschriebenen schlauchförmigen Kathodenstrahles
erhält man, wenn man Mittel vorsieht, um die zentripetale Diffusion der Elektronen
herabzumindern. Diese Mittel können z. B. •aus entsprechend geformten Richtkörpern bestehen
(vgl. Abb. 6, Teil 22, 23); als einfachstes Mittel hat sich jedoch erwiesen, die der Kathode
zugewendete Fläche der Anode bis nahezu an ihren Rand mit einem Jsolator, z. B. einem
Glimmerblatt, zu bedecken. Die Oberfläche dieses Isolators lädt sich dann in bekannter
Weise negativ auf und wirkt auf ihr Feld aufblähend auf den Elektronenschlauch. Die Wir-'
kung einer solchen Anordnung ist so günstig, daß man bei ihr sogar das auf der Innenseite
des Kathodenzylinders entstehende Glimmlicht mit ausnutzen kann.
Ein Ausführungsbeispiel für eine in dieser
Weise ausgestaltete erfindungsgemäße Röhre zeigt Abb. 2. Innerhalb des gasgefüllten Entladungsrohres
ι befinden sich die rohrförmige Kathode 6 und die senkrecht zu ihr angeordneten,
dem Querschnitt der Kathode 6 geometrisch ähnlich geformten, d.h. kreisscheiben-%fQjäldgen
Annoden 7 und 8. Die erste Anode 7 sj||'auf ihrer Vorderseite durch ein Glimmerblatt
^bIs nahe an ihren Rand hin abgedeckt. Da sich
die Oberfläche dieses Isolators im Betrieb negativ auflädt, wirkt sie abstoßend auf Elektronen
und sorgt gemeinsam mit den Wandladungen des Gefäßes 1 für die Zusammenhaltung
des von der Kathode ausgehenden schlauchförmigen Elektronenstrahles.
Erzeugt man eine Glimmentladung von etwa 50 M. A. Stromstärke zwischen den Elektroden 6
(Kathode) und 7 (Anode) und nimmt man dann unter Benutzung der Schaltung Abb. 2 für die
zweite Anode 8 eine Stromspannungscharakteristik mit Spannungswerten aus der Umgebung
des Potentiales der Anode 7 auf, so erhält man die in Abb. 3 wiedergegebenen Kurven. In
dieser Darstellung ist der Spannungswert der Anode 7 mit Null angenommen. Kurve I ergibt
sich bei fehlendem Glimmerblatt 9. Man erkennt, daß der an der Anode vorbeischießende
Teil des von der Kathode ausgehenden Kathodenstrahles noch mit fast 1,5 M. A. gegen eine
negatische Vorspannung von 1 Volt anläuft. Bei 2 Volt negativer Vorspannung sinkt er auf go
Null. Es ergibt sich also eine Detektorcharakteristik mit sehr scharfem Knick und einer Steilheit
von mehr als 1,5 M. A. pro Volt. Kurve II ist unter Benutzung des in Abb. 2 eingezeichneten
Glimmerblattes 9 aufgenommen. Man erkennt bereits an der fast 17 Volt betragenden
Verschiebung des Knickpunktes nach negativen Werten hin, daß nunmehr der überwiegende
Teil der von der Kathode 6 ausgehenden Elektronen an der Anode 7 vorbeischießt. Die Steilheit
der Detektorcharakteristik wächst auf etwa 5 M. A. pro Volt, und ebenso steigt die relative
Ausbeute in bezug auf den zur Verfügung stehenden Gesamtstrom (50 M. A.).
Es hat sich gezeigt, daß man die erzielbaren Steilheiten weiterhin dadurch ganz wesentlich
erhöhen kann, daß man die Elektrode 8 nicht kreisscheibenförniig ausbildet, sondern ihr die
Gestalt eines Drahtringes oder eines schmalen Blechzylinders gibt und so gewissermaßen nur no
die Randzone benutzt. Es genügen dann bereits sehr geringe Steigerungen ihrer negativen Vorspannung,
um die an ihr vorbeischießenden Elektronen wieder von rückwärts auf die Anode 7 zurückzulenken. Mit Entladungsröhren
dieser Art konnten unter den oben beschriebenen Verhältnissen Steilheiten von 14 bis 20 M. A.
pro Volt erzielt werden, so daß diese Röhren vorzügliche Detektoren darstellen.
In der beschriebenen Schaltung ist die Gleichrichterwirkung
eine nahezu absolute. Man kann das Potential der Elektrode 8. vom Knick der
dargestellten Charakteristik aus um 20 bis 50 Volt und mehr nach negativen Werten hin
verschieben, ohne zu einer Ionenaufnahme zu gelangen, die über Mikroampere hinausgeht.
Wesentlich größere Steilheiten bei allerdings nicht so absoluter Gleichrichterwirkung erhält
man, wenn man die Glimmentladung zwischen den Elektroden 6 (Kathode) und 8 (Anode)
erzeugt und unter Vertauschung der Anschlüsse für die Elektroden 7 und 8 in der in Abb. 2
skizzierten Schaltung die Stromspannungscharakteristik der Elektrode 7 aufnimmt. Es ergibt
sich dann (ohne das Glimmerblatt 9) eine Kurve der in Abb. 4 dargestellten Form, welche
eine Steilheit von fast 50 M. A. pro Volt aufweist. Man erkennt, daß eine negative Vorspannungsänderung
der Elektrode 7 von etwa ι Volt gegenüber der Lage des Knickes ausreicht,
um den von der Kathode ausgehenden schlauchförmigen Kathodenstrahl so weit aufzublähen,
daß fast kein Elektron mehr diese Elektrode 7 erreicht, während eine Spannungsverschiebung um nur 1 Volt nach positiven
Werten hin bereits zur Aufnahme fast des gesamten Entladungsstromes führt.
In der zuletzt beschriebenen Schaltung kann das erfindungsgemäße Entladungsrohr mit Vorteil
als Spannungsstabilisator verwendet werden. Dabei lassen sich ohne weiteres mehrere Spannungen
abgreifen, wenn der Kathode 6 an Stelle von nur einer Saugelektrode 7 deren mehrere
in entsprechenden Abständen gegenübergestellt werden. Die erzielte Spannungskonstanthaltung
ist jeder bisher auf anderem Wege erreichten überlegen.
Es hat sich gezeigt, daß man die erfindungsgemäßen Röhren auch zur Entnahme von exakt
stabilisierten Gleichspannungen aus Wechselstromnetzen verwenden kann. Eine Anordnung
dieser Art zeigt schematisch Abb. 5. In dem Entladungsrohr 10 befindet sich die Anode 11
zwischen den beiden Rohrkathoden 12 und 13. In den Entladungsweg sind zu beiden Seiten
der Anode die Saugelektroden 14 und 15 eingefügt. Die Anode 11 liegt am Mittelabgriff,
die beiden Kathoden 12 und 13 an gegenüberliegenden
Wicklungsenden des Transformators 16. Die Anode 11 kann in einzelnen Fällen fortgelassen
werden, da die beiden Rohrkathoden sich auch abwechselnd gegenseitig als Anode zu dienen vermögen. Die stabilisierte Gleichspannung
wird von den Klemmen 17 zwischen dem Transformator-Mittelabgriff und den miteinander
verbundenen Saugelektroden 14,15 abgenommen. Zur Abglättung reicht wegen der
Stabilisatorwirkung bereits der Kondensator 18 allein in den meisten Fällen aus.
Die bisher angegebenen Steilheiten bezogen sich sämtlich auf einen bestimmten primären
Glimmstrom (50 M, A.). Steigert man den pri-
mären Glimmstrom, so wachsen die Steilheiten im allgemeinen etwa proportional. Eine solche
Steigerung läßt sich in' besonders hohem Maße dadurch erzielen, daß man die Kathode mit 6g
einem emissionsfähigen Überzug versieht und beheizt. Zweckmäßig läßt man dabei die Ent- ·
ladung zwecks Vermeidung unnötiger Wärmeverluste von den Innenwandungen der zylinderförmigen
Kathode ausgehen. Zur Erzeugung eines definierten Kathodenstrahles kann man dabei entweder ein entsprechend ausgeschnittenes
Verschlußblech am Vorderende des Kathodenrohres oder auch unmittelbar den das Heizelement
enthaltenden Kern verwenden.
Ein Ausführungsbeispiel dieser Art zeigt Abb. 6. Das Entladungsgefäß 19 enthält die
Rohrkathode 20., welche durch ein in ihrem Kern 21 enthaltenes Heizelement erwärmt wird.
Ihre Vorderseite ist bis auf eine schmale Randzone durch die Platte 22 verschlossen, auf
welcher der Kragen 23 sitzt. 24 ist ein elektrisch getrennt zugeführter Wärmeschutzschirm, der
über die Öffnung der Kathode 20 hinausgeführt ist, so daß zwischen ihm und dem Kragen 23
ein bandringförmiger Spalt entsteht, der auf den Kathodenstrahl eine Richtwirkung ausübt.
Der Kathode gegenübergestellt sind die beiden Anoden 25 und 26, welche in der oben beschriebenen
Weise geschaltet und verwendet werden können. Der betriebsmäßige Spannungsabfall
an einem solchen Rohr beträgt etwa 15 bis 25 Volt; zur Zündung wird dem Wärmeschutzschirm
24 kurzzeitig ein positives Potential aufgeprägt. Steilheiten bis zu mehreren Ampere
pro Volt lassen sich leicht erreichen. Alle bezüglich Leitung und Ausnutzung des gewonnenen Kathodenstrahles im vorausgehenden oder
nachfolgenden berichteten Erfahrungen lassen sich natürlich ohne weiteres auch auf solche
Rohre übertragen.
Ein wichtiges Kennzeichen der erfindungsgemäß gewonnenen Gleichrichtercharakteristiken
ist ihre Ähnlichkeit mit denjenigen einer reinen Glühkathodenentladung im Hochvakuum.
· Man erkennt hieraus, daß es sich im wesentlichen' um rein elektronische Vorgänge
handelt und daß Ionen nur in der unmittelbaren Umgebung der Kathode eine Rolle spielen.
Von dieser Erkenntnis ausgehend haben die Erfinder versucht, die beschriebenen Erscheinungen
zu Verstärkungszwecken auszunutzen und sind hierbei zu einem vollen Erfolge gelangt.
Es ist für diesen Zweck lediglich notwendig, mit Hilfe geeignet ausgebildeter und
angeordneter Hilfselektroden die Zahl derjenigen Elektronen zu steuern, welche die jeweils als
Saugelektrode verwendete Anode treffen. Hierbei erhält man die besteAusnutzung der zurVerfügung
stehenden Gesamtemission, wenn man die der Kathode näher stehende Anode, die geringsten
Gitterströme, wenn man die von der
6Bl
Kathode entfernter liegende Anode als Saugelektrode benutzt.
Ein Ausfuhrungsbeispiel für eine Steuerröhre der erstgenannten Art zeigt Abb. 7. In demEntladungsgefäß
27 stehen der innen mit Glimmer o. dgl. abgedeckten Rohrkathode 28 die beiden
Anoden 29 und 30 gegenüber. Als Elektroden der primären Glimmentladung dienen die. Kathode
28 und die Anode 30, -während die Anode 29 als Saugelektrode Verwendung findet,. Sie
befindet sich zu diesem Zwecke zwischen den als Steuerelektrode dienenden beiden Platten
31 und 32. Die Steuerspannung wird an die Klemmen 33 gelegt und der gesteuerte Strom
an den Klemmen 34 entnommen. Röhren dieser Art zeigen einen sehr hohen Aussteuerungsbereich und erhebliche Steilheit; sie sind jedoch
wegen ihrer erheblichen Gitterströme mehr für Zwecke der Regulierung als für solche der reinen
ao Verstärkung geeignet.
Wechselt man die Lage der Elektrode 30 mit derjenigen des Elektrodensystems 29, 31, 32, so
erhält man umgekehrt eine verringerte Aussteuerbarkeit, aber verschwindende Gitterströme.
Eine auf diesem Wege gewonnene Charakteristik zeigt Abb. 8. Die Spannungsdifferenz
zwischen der Glimmentladungsanode und der Sauganode betrug etwa 4 Volt. Hierbei werden von einer Primärentladung von 50 M. A.
etwa 6 M.A. ausgesteuert. Die Charakteristik hat typisch parabolischen Charakter, so daß
das Rohr zur selbsttätigen Amplitudenbegrenzung geeignet ist. Die maximale Steilheit beträgt,
etwa i,5 Μ.Α,/Volt.
. Statt die Sauganode mit der Steuerelektrode, die natürlich auch gitterförmig gestaltet werden
kann, zuumschirmen, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, sie derart anzuordnen, daß der Elektronenstrahl
von der Steuerelektrode aus durch Abstoßung zur Sauganode hingelenkt wird. Auf
diese Weise sinken die Gitterströme mit steigendem Anodenstrom, eine Eigenschaft, die finden
Bau von Verstärkergeräten von sehr großer Bedeutung ist.
' Ein Rohr dieser Art zeigt Abb. 9, seine Primaranode
Abb. 10. Das Entladungsgefäß 35 enthält die Rohrkathode 36, die Entladungsanode 37 mit dem aufgelegten Glimmerblatt 38,
die zylindrische Sauganode 39 und die zwecks Erzielung einer kleinen Oberfläche aus mehreren
dünnen Drahtringen zusammengesetzte Steuerelektrode 40. Die Entladungsanode 37 ist mit
ausgestanzten Ringspalten 41 versehen, -· zwischen denen nur schmale Versteifungsbrücken
"stehengelassen sind (vgl. Abb. 10). Durch diese
Spalten tritt der von der Kathode 36 ausgehende schlauchförmige Elektronenstrahl in den Zwischenraum
zwischen Sauganode 39 und Steuerelektrode 40 ein; Sauganode 39 und Steuerelektrode
40 werden zweckmäßig gegen die Entladungsanode 37 um «inige Volt negativ
vorgespannt. Die Sauganode 39 nimmt eine um so höhere Zahl von Elektronen auf, je stärker
man die Steuerelektrode 40 negativ vorspannt.
Auch die beschriebenen Verstärkerröhren können natürlich statt mit kalter Glimmkathode
mit einer beheizten derartigen Kathode ausgerüstet werden, und da man in verdünntem Gas
aus Raumladungsgründen bekanntlich vielfach höhere Emissionsströme erzielen kann als im
Hochvakuum, gelangt man auf diesem Wege zu Verstärkerröhren von ganz erstaunlicher
Leistung.
Als Gasfüllung haben sich in erster Linie die Edelgase und von diesen besonders diejenigen
Gase bewährt, welcher keine metastabilen Zustände aufweisen, z. B. Argon und Krypton.
Ein besonderer Vorteil der Edelgase liegt in ihrer hohen Ionisationsspannung, und es empfiehlt
sich daher, sie in möglichster Reinheit zu verwenden. Der Gasdruck muß niedrig sein,
damit keine störende Zerstreuung des Kathodenstrahles eintritt, und es hat sich gezeigt, daß
Drucke unter 5 mm Quecksilbersäule vorzuziehen sind. Bei kalter Kathode liegt das
Optimale Arbeitsgebiet je nach dem verwendeten Gas und dem Kathodenmaterial zwischen
5 und etwa 0,2 mm Quecksilbersäule. Bei Benutzung beheizter Kathoden vermag man mit
dem Gasdruck noch wesentlich weiter, in einzelnen Fällen bis unter eintausendstel Millimeter,
herabzugehen. Wegen der besseren raumladungskompensierenden Wirkung empfiehlt sich besonders
in diesen Fällen die Verwendung sehr schwerer Edelgase, wie Xenon und Krypton.
Claims (1)
- Patentansprüche:i. Gasentladungsröhre mit mehr als zwei Elektroden zur Gleichrichtung und Ver-Stärkung von ■ elektrischen Strömen unter Verwendung eines mit Gas erzeugten Elektronenstrahles, dadurch gekennzeichnet, daß in Verbindung mit einer Entladungsanode (3),. die senkrecht zur Achse der Kathode (2) angeordnet und dem Querschnitt dieser Kathode (2) geometrisch ähnlich geformt ist, eine zylinderförmige Entladungskathode (2) solcher Größe und solchen Aufbaues verwandt und der Abstand der Entladungselektroden (2, 3) mit Bezug aufeinander und mit Bezug auf die die Entladung einschließenden Wandungen (1) derart gewählt ist, daß von der Kathode (2) aus ein schlauchförmiger, auf den ungefähr in der Verlange- υ rung der zylindrischen Kathodenfiäche (2) liegenden Rand der Entladungsanode (3) gerichteter Elektrodenstrahl entsteht, der durch eine· oder mehr als eine vor oder hinter der Anode (3) liegende Elektrode (Saug- bzw. Steuerelektrode) gesteuert wird.- 3. Gasentladungsröhre nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß der Elektronenstrahl aus einer Glimmentladung herausgezogen wird, deren Glimmschicht (5) die Wandung einer kalten Zylinderkathode (2) bedeckt.3. Gasentladungsröhre nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine beheizte Zylinderkathode (20).4. Gasentladungsröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugelektrode (4) im Elektronenschatten der Anode (3) angeordnet ist (Abb. 1, 2, 6, 7, 9).5. Gasentladungsröhre nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die der Kathode (6) zugewendete Fläche der Entladungsanode (7) bis nahezu an ihren Rand heran mit einem Isolator (9) abgedeckt ist (Abb. 2, 9).6. Gasentladungsröhre nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugelektrode ringförmige Gestalt besitzt.7. Gasentladungsröhre nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladungsanode (37) in der Schnittlinie des sie treffenden Kathodenstrahles mit Ausschnitten (41) versehen ist (Abb. 10).8. Gasentladungsröhre nach Anspruch 7 mit Steuerelektrode, dadurch gekennzeichnet, daß Steuerelektrode (40) und Saugelektrode (39) hinter den Ausschnitten (41) derart konzentrisch angeordnet sind, daß der durch die Ausschnitte (41) hindurchtretende Kathodenstrahl zwischen sie gelangt.9. Gasentladungsröhre nach Anspruch 1 oder folgenden, gekennzeichnet durch eine vorzugweise aus Edelgas bestehende Gasfüllung von weniger als 5 mm Druck.10. Gasentladungsröhre nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Füllung mit einem Edelgas, das keine metastabilen Zustände aufweist (z. B. Argon, Xenon oder Krypton).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG83177D DE631934C (de) | 1932-07-24 | 1932-07-24 | Gasentladungsroehre mit mehr als zwei Elektroden zur Gleichrichtung und Verstaerkung von elektrischen Stroemen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG83177D DE631934C (de) | 1932-07-24 | 1932-07-24 | Gasentladungsroehre mit mehr als zwei Elektroden zur Gleichrichtung und Verstaerkung von elektrischen Stroemen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE631934C true DE631934C (de) | 1936-06-29 |
Family
ID=7137726
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG83177D Expired DE631934C (de) | 1932-07-24 | 1932-07-24 | Gasentladungsroehre mit mehr als zwei Elektroden zur Gleichrichtung und Verstaerkung von elektrischen Stroemen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE631934C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE742265C (de) * | 1939-01-20 | 1943-11-26 | Graentzel Alfred | Glimmstreckenregler grosser Belastbarkeit zur Konstanthaltung von Spannungen |
-
1932
- 1932-07-24 DE DEG83177D patent/DE631934C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE742265C (de) * | 1939-01-20 | 1943-11-26 | Graentzel Alfred | Glimmstreckenregler grosser Belastbarkeit zur Konstanthaltung von Spannungen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2602078B2 (de) | Niederdruck-gasentladungsroehre | |
DE2341503A1 (de) | Elektronenstrahlroehre | |
DE631934C (de) | Gasentladungsroehre mit mehr als zwei Elektroden zur Gleichrichtung und Verstaerkung von elektrischen Stroemen | |
DE1803033B2 (de) | Lochmasken-Farbbildröhre | |
DE2342084B2 (de) | Gasentladungsschaltröhre | |
AT128555B (de) | Glimmverstärkerröhre. | |
DE893239C (de) | Mit Sekundaeremission arbeitende Verstaerkereinrichtung fuer Fotokathoden | |
DE2523360A1 (de) | Gasentladungselektronenstrahlerzeugungssystem zum erzeugen eines elektronenstrahls mit hilfe einer glimmentladung | |
DE619621C (de) | Roentgenroehre mit durchlochter Hohlanode | |
DE2712829C3 (de) | Ionenquelle | |
DE1177278B (de) | Ionenvakuumpumpe | |
DE908047C (de) | Mit Sekundaeremission arbeitende Verstaerkerroehre | |
DE954625C (de) | Gasentladungsroehre mit einer mit einem ionisierbaren Medium gefuellten Umhuellung, sowie zwei Elektroden zur Aufrechterhaltung eines Gasentladungsplasmas und Hochfrequenzuebertragungseinrichtung mit einer solchen Roehre | |
DE2364033C3 (de) | Überspannungsableiter | |
DE886635C (de) | Gasentladungsroehre | |
DE643360C (de) | Stetig steuerbare Gasentladungsroehre zur Verstaerkung von Wechselstroemen | |
DE489557C (de) | Gluehkathodenroehre, welche noch derartige Gasreste enthaelt, dass beim Betriebe Stossionisation eintreten kann | |
DE615625C (de) | Glimmverstaerkerroehre | |
DE911875C (de) | Einrichtung zur Gasentladungs-Steuerung | |
DE634235C (de) | Gasgefuelltes Entladungsgefaess | |
AT154766B (de) | Elektrische Entladungsröhre. | |
DE2652070C2 (de) | Bildwandler | |
AT115393B (de) | Elektronenröhre für Empfangs- und Verstärkerzwecke. | |
DE862331C (de) | Vorrichtung mit einer Gluehkathodenstromrichterroehre mit einer Gas- und/oder Dampffuellung | |
DE1964192C (de) | Ionengetterpumpe |