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Einrichtung zum Reinigen und Desinfizieren von Milchkannen und ähnlichen
Gefäßen Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung mit einem an eine Spritzdüse
angeschlossenen Mehrweghahn, die bezweckt, Milchkannen oder ähnliche Gefäße in vorschriftsmäßiger
Weise zu reinigen und zu desinfizieren. Hierzu ist es erforderlich, eine vierfache
Behandlung des Gefäßes von innen und außen vorzunehmen. Zunächst sind die Milchreste
durch Abspülen der Kanne mit Wasser zu entfernen. Dann erfolgt ein Abspülen mit
Lauge und hierauf ein Nachspülen mit Wasser, um die: Reste der Lauge zu entfernen.
Endlich wird die Kanne noch der Einwirkung von Dampf ausgesetzt, der einerseits
etwa noch vorhandene Keime abtötet und zugleich die. Kanne trocknet.
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Um diese Arbeitsweise in einer sich sehr gedrängt bauenden und leicht
zu bedienenden Einrichtung reihenfolgegemäB ausführen zu können, bildet der Erfindung
gemäß das Küken des Mehrweghahnes einen nach oben hin offenen Trichter, der eine
die zu reinigende Kanne einschließende Haube trägt, und an seinem Boden mit derart
verteilten Durchflußöffnungen versehen ist, daß die Reinigungsmittel getrennt abgeführt
werden können.
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Es ist zwar bekannt, das Innere von Flaschen durch ein Gemisch von
Sand und Druckwasser mit darauffolgendem Nachspülen zu reinigen und hierbei die
Umschaltung durch einen Mehrweghahn zu bewirken.
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Einrichtungen dieser Art sind zum Reinigen von Milchkannen ungeeignet,
zumal diese von innen und von außen gereinigt und ferner auch durch Behandlung mit
Lauge desinfiziert werden müssen. Die Behandlung mit Lauge macht es auch erforderlich,
sie getrennt abzuführen und aufzufangen, damit sie stets von Neuem verwendet werden
kann.
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Durch die Erfindung wird nun eine Einrichtung geschaffen, die namentlich
kleineren Molkereien, die sich keine teuren Spülanlagen leisten können, einen vollwertigen
und doch billigen und leicht zu bedienenden Ersatz bietet.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Es zeigt: Fig. i und z die Einrichtung in Seitenansicht, wobei in Fig.
a das Umsteuerorgan im Schnitt dargestellt ist.
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Die Fig.3 bis fo zeigen Schnitte durch das Umsteuerorgan nach Linie
a-b der Fig. a in verschiedenen Stellungen, während die Fig. 3 a bis fo a die zugehörigen
Schnitte nach Linie c-d der Fig.z veranschaulichen.
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Die Einrichtung besteht aus einem zum Teil mit Lauge gefüllten Behälter
i, der4 oben ein Ventilgehäuse a mit kegeliger Bohrung trägt. Diese Bohrung nimmt
ein Umsteuerorgan 3 auf, an dem eine mit Handgriffen q. versehene Haube befestigt
ist. Das Innere der Haube ist durch eine Tür 5 zugänglich, um die zu behandelnde
Kanne ö mit der Öffnung nach unten einsetzen zu können. Die Kanne stülpt sich hierbei
über eine am Umsteuerorgan 3 angebrachte, nach oben vorstehende, das Innere der
Kanne bestreichende Spritzdüse 7, die in einem am Umfang des
Umsteuerorganes
angeordneten Kanal-8 ausläuft. Von der Spritzdüse 7 zweigen Rohre 9 ab, die am Innenumfang
der Haube 4 nach oben ragen und mit Spritzöffnungen versehet; sind, durch die das
zugeführte Mittel auch d#A.1 Boden und den Außenumfang der Kanne'? treffen kann.
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Der Hohlraum i o des Umschaltorgans 3 hat in der Nähe seines Bodens
Auslaßöffnungen ii, durch die das in dem Hohlraum io sich sammelnde Mittel durch
Austrittsstutzen des Ventilgehäuses :2 abgeführt werden kann. Zum Zuführen des Reinigungsmittels
für die einzelnen Arbeitsvorgänge hat das Ventilgehäuse vier verschiedene Anschlußflanschen.
So dienen zwei einander gegenüberliegende Anschlußflanschen i2 zum Anschluß je eines
Wasserzuleitungsrohres 13 (Fig. i, 3, 3a). Ein dazwischenliegender Flansch
14 dient zum Anschluß einer Rohrleitung 15, die zu einer: Pumpe 16 führt, durch
die, aus dem Behälter i Lauge entnommen und zur Spritzdüse 7 geleitet werden kann.
Zweckmäßig ist vor der Pumpe 13 noch ein Filter 17 angeordnet, um für den Spülvorgang
immer reine Lauge zu erhalten. Endlich ist dem Flansch i4 gegenüber ein Flansch
i8 angeordnet, an den eine Dampfleitung i9 angeschlossen ist.
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Um die Arbeitsweise der Einrichtung klarzulegen, sei von der Stellung
des Uinsteuerorgans nach Fig. i o und i o a ausgegangen, die das Umsteuerorgan in
seiner unwirksamen Lage zeigt, in der die Kanne in die Haube eingebracht werden
kann. Wird das Umschaltorgan 3 durch Verdrehen der ganzen Haube 4 in die Lage nach
Fig. 3 und 3 a gebracht, dann wird durch den einen Flansch i2 Druckwasser durch
die Leitung 13 und den Kanal 8 zur Spritzdüse 7 geführt. Das austretende Wasser
spült das Innere der Kanne ab. Ein Teil des Druckwassers fließt in die Spritzrohre
9 ab und reinigt die Kanne auch von außen. Das Spülwasser sammelt sich dann in dem
Hohlraum io des Umschalteorgans, aus dem es durch die Öffnungen i i; die mit dein
Abflußstutzen 2o in Verbindung stehen, abfließen kann. An die Abflußstutzen 2o sind
Abflußrohre 2i angeschlossen, die in am Behälter i angebrachte Schalen 22 einmünden,
so daß der Durchfluß von außen beobachtet und damit der Arbeitsvorgang kontrolliert
werden kann. Aus den Schalen 22. kann das Wasser durch die Rohre 23 abfließen. Nach
erfolgter Wasserabspülung wird das Umschaltorgan um 45° in die Lage nach Fig.4 und
4a verdreht. Damit wird der Wasserzufluß unterbrochen. Jedoch steht der Hohlraum
io des Umschaltorgans und das Innere der Düse 7 mit -dem Abflußflanschen 2o in Verbindung,
so daß alles in der Haube noch vorhandene Wasser in die Schalen-, i abfließen
kann. Ist dies geschehen, so bringt man das Umschaltorgan in die Stellung nach Fig.
5 und 5 a, dann ist der Kanal 8 und elamit die Düse 7 mit dem Laugenzuflußrohr Verbindung
gebracht, so daß die Kanne x ?ö'ti innen und außen mit Lauge behandelt d. Der AbluB
der Lauge erfolgt durch die Öffnungen io, die jetzt mit den Abflußstutzen 24 in
Verbindung stehen. An die Abflußstutzen 24 sind Abflußrohre 25 angeschlossen, die
in außen am Behälter i angebrachte Schalen 26 einmünden. Jedoch kann die Lauge aus
diesen Schalen durch die Öffnungen 27 ohne weiteres wieder in den Behälter i zurückfließen.
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Fig. 6 und 6 a zeigt wiederum eine Zwischenstellung, in der der Zufluß
der Lauge unterbrochen ist, die in der Düse und in der Haube befindliche Lauge noch
abfließen kann.
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Nach diesem Arbeitsvorgang erfolgt ein weiteres Nachspülen mit Wasser,
wobei das Umschaltorgan in die Stellung nach Fig. 7 und 7 a und darauffolgend in
die Stellung nach Fig. 8 und 8 a gebracht wird.
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Bringt plan darauf das Umschaltorgan in die Lage nach Fig. 9 und 9
a, dann ist die Dampfleitung 19 an die Düse 7 angeschlossen und die Kanne
wird von innen und außen mit Dampf angeblasen, der alle etwa noch vorhandenen Keime
abtötet und die Kanne trocknet. Bei dieser Stellung des Umschalteorgans steht dessen
Hohlraum 9 durch die Öffnungen io und die Abflußflanschen 24 mit dem Innern des
Laugenbehälters i in Verbindun. Die im Behälter befindliche Lauge kann' durch Dampf
vorgewärmt werden.