DE62966C - Schneidform mit Gefäfswänden zur gleichzeitigen Bestreuung beim Ausschneiden von Teigscheiben bezw. Figuren - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die nachfolgend beschriebene und in der Zeichnung in Fig. 1 und 2 dargestellte Neuerung an Schneidformen bezweckt die fabrikmäfsige Herstellung von verschiedenfarbigen Verzierungen auf Chocoladen und anderen Waaren. Die Neuerung ist dadurch gekennzeichnet, dafs in den bekannten Schneidformen, welche zum Ausschneiden des flach gegossenen oder sonstwie hergestellten Breies oder-Teiges dienen, Zwischenwände angeordnet sind, deren Oberkanten nicht in der Höhe der Schneidkante, sondern tiefer als dieselbe liegen. Ferner sind die Schneidformen und die durch die niedrigeren Zwischemvände gebildeten Abtheilungen an der Basis durch einen Boden geschlossen, und es werden demnach durch die niedrigen Zwischenwände einzeln getrennte Behälter gebildet, welche zur Aufnahme von körnigem oder flüssigem Deckmaterial geeignet sind. Bringt man in diese einzelnen Abtheilungen verschiedenfarbiges Deckmaterial für die durch die Schneidformen auszuschneidenden Massen, so können die ausgeschnittenen Stücke den Figuren der Zwischenwände entsprechend mit verschiedenfarbiger Decke versehen werden. Bisher mufsten diese Formsachen von Hand gestreut oder mit Belag versehen werden, wobei eine grofse Regelmäfsigkeit nicht zu erzielen war. Mit der neuen Schneidform dagegen sind scharf, begrenzte Linien in ganz bestimmten Formen fabrikmäfsig herzustellen. Die Anordnung ist folgende:

Mehrere Formen α α werden in einem gemeinsamen Kasten A derartig fest angebracht, dafs ihre oberen schneidenden Kanten sa'mmtlich in einer Ebene liegen. Innerhalb der einzelnen Formen α befinden sich Scheidewände b b, welche, wie die Formen selbst, fest auf dem Boden c¹ des Kastens A angebracht sind, jedoch nicht so hoch, wie die Formen a reichen, sondern um die Stärke c der auszuschneidenden Chocolade oder Teigwaaren kürzer sind. Diese Scheidewände können ebenso wie die schneidenden Randformen jede beliebig zu wählende Form erhalten. Falls nur eine Form α Verwendung finden soll, bedarf es eines Kastens A nicht. Zur Vervollständigung der ganzen Einrichtung dient noch die Platte B.

Auf diese Platte wird die Chocoladenmasse in der Stärke von c aufgetragen. Die Masse haftet nur auf der Platte B fest, welche man umkehrt und auf die Formen aufdrückt, so dafs die schneidenden Ränder in die Masse sich eindrücken. Die einzelnen Abtheilungen, welche durch die Scheidewände des Kastens .gebildet werden, sind vorher mit farbigem Zucker oder anderem Belagmaterial gefüllt. Ist nun die Platte mit der Masse auf dem Kasten in oben beschriebener Weise aufgedrückt, so erfafst man das Ganze mit beiden Händen und schüttelt oder wendet es einige Male so, dafs das zwischen den Scheidewänden befindliche Deckmäterial gegen die Masse ge-

schleudert wird und eine Schicht an derselben haften bleibt. - Alsdann setzt man den Kasten mit dem Boden nach unten nieder und hebt die Platte B nebst den nun gefärbten Waaren ab, welche sich leicht entfernen lassen. Es leuchtet ein, dafs diese Behandlung sehr schnell und ganz fabrikmäfsig vor sich gehen kann, indem das einmalige Füllen der einzelnen Abtheilungen mit den verschieden gefärbten Zuckerarten genügt, um eine grofse Anzahl von Waaren herzustellen.

Die auf diese Weise geformten und gefärbten Stücke können dann je nach der betreffenden Masse, sei es Kuchenteig, Zucker oder Chocolade, gebacken oder getrocknet werden. In jedem Falle aber trocknet das Deckmaterial mit an, ohne dafs die Contouren sich ändern oder verschieben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schneidform mit Gefäfswänden zur gleichzeitigen Bestreuung beim Ausschneiden von Teigscheiben bezw. Figuren, dadurch gekennzeichnet, dafs die Schneideformwandungen a und die zurückstehenden Zwischenwände b endseits durch feste Stirn- bezw. Bodenwand c geschlossen sind, um Einzelbehälter zu bilden, welche vor dem Ausschneiden mit verschiedenfarbigem Bestreuungsmaterial (Fig. 2) belegt werden, welches nach Aufsetzen der Teigplatte B auf die Schneideform und Schütteln bezw. auch Wenden derselben gegen die Teigmasse geschleudert wird und zum Theil haften bleibt, so dafs entsprechende, figürlich scharf begrenzte Verzierungen oder Farbenbilder erzielt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.