DE629077C - Vereisungswarngeraet zur optischen Vorheranzeige der Vereisungsgefahr fuer Flugzeuge und andere Fahrzeuge - Google Patents
Vereisungswarngeraet zur optischen Vorheranzeige der Vereisungsgefahr fuer Flugzeuge und andere FahrzeugeInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Anzeigen des Eisansatzes an Flugzeugen und anderen
Fahrzeugen, das sich vor den bekannten Vereisungsanzeigern durch Einfachheit, Leichtigkeit und geringen Luftwiderstand sowie
Ablesbarkeit auf größere Entfernung auszeichnet, vor allem aber durch eine Warnwirkung,
da die Gefahr der Eisbildung im voraus erkennbar ist. In einer besonders vorteiljo
haften Ausführungsform gestattet das Gerät, aus der Form und Größe der Anzeige, nötigenfalls
mit Hilfe einer Teilung, die gesamte Stufenreihe von schwacher, stärkerer und dringender
Vereisungsgefahr über den ersten Eisansatz am Flugzeug bis zur starken Vereisung
und Zerstörung der Flugfähigkeit abzulesen. Es ist bereits allgemein bekannt, Vorgänge,
die an Flugzeugteilen auftreten, beispielsweise Strömungskräfte oder auch wirklichen Eisansatz,
an zusätzlichen, insbesondere verkleinerten Nachbildungen von Flugzeugteilen zu erkennen oder zu messen, etwa an Tragflügelmodellen,
die parallel zum Haupttragflügel angeordnet sind. Es ist ferner bekannt, durch die bereits eintretende Vereisung elektrische
Kontakte überbrücken zu lassen, wobei Stromquellen und Anzeigeleitungen erforderlich sind.
Es ist endlich bekannt, die Stärke der bereits verwirklichten Vereisungsgefahr durch Wegheizen
des Eisansatzes in bestimmten Geräten zu messen, wobei außerdem Schalter betätigt
und Stoppuhren abgelesen werden müssen. Neu ist demgegenüber ein Gerät mit Warnwirkung
und Fernablesbarkeit ohne Meldeleitungen, bei dem zwei Prüfkörper, von denen
der eine durchsichtig ist, vereinigt sind, die quer zur Blickrichtung eines Flügzeuginsassen
eingestellt sind und sich insbesondere durch Verändern ihrer Spiegelwirkung leicht ablesen
lassen. Dabei wird durch die strömungs- oder wärmetechnische Ausbildung des Gerätes erreicht,
daß die Eisbildung an ihm erleichtert wird, also vor dem Eisansatz an den übrigen
Flugzeugteilen eintritt.
Das Gerät besteht aus einem. vom Flugwind oder Schraubenstrahl beaufschlagten,
zweckmäßig stromlinigen, insbesondere tragflügelförmigen
Körper, der in geeignetem Abstand neben einem durchsichtigen Körper, z. B. einer Scheibe, derart angeordnet wird,
daß der Flugwind zwischen beiden hindurchströmen kann. Als durchsichtiger Körper kann
insbesondere ein Seitenfenster des Flugzeugrumpfes
dienen. Alsdann oder wenn man das Gerät, mit einer kleinen Glasscheibe versehen,
nach außen oben geneigt an einem Hauptflügel befestigt, wird die Erkennbarkeit des Eisansatzes, der sich zwischen dem kleinen
tragflügelähnlichen Körper und der Scheibe bildet, durch Spiegelung erleichtert,
vor allem wenn man die Oberfläche des Körpers zweckmäßig glättet und färbt.
Bildet man den Körper als Tragflügel aus, der mit seiner ausgewölbten Saugseite zu
dem durchsichtigen Körper hin gewendet ist, wobei dieser ebenfalls gekrümmt sein kann,
so wird infolge der Düsenwirkung die Strömgeschwindigkeit im Kehlquerschnitt erhöht
Die hiermit verbundene geringe Druckerniedrigung und Abkühlung genügt in den häufig
vorkommenden Grenzzuständen .bereits, die Vereisung eintreten zu lassen, bevor sie am
Flugzeug selbst wirksam wird.
Diese Warmvirkung kann nötigenfalls noch dadurch verstärkt werden, daß man den schon
ίο aus Gewichtsgründen hohl ausgeführten Flügelkörper mit einem kühlenden Stoff füllt, wobei man ihn zum Verlängern der Wirkung
auch doppelwandig oder' nach Art der Thermosflasche ausbilden kann. Zu dem gleichen
Zweck läßt sich in oder an ihm eine Ausspannungsdüse für Preßgas anordnen oder auf
seiner Oberfläche oder zwischen den beiden Körpern eine Flüssigkeit mit hinreichender
Dampfspannung zum Verdunsten bringen. Hierao bei können die Körper oder ihre Befestigungen
mit Bohrungen versehen sein.
Zur besseren Sichtbarkeit, besonders für Nachtflüge, kann das Gerät auch in Blickrichtung
oder streifend längs der Scheibe oder aus dem Innern des alsdann gleichfalls durchsichtig
oder durchseheinend oder durchbrochen ausgeführten Flügels beleuchtet werden.
Zum Zuleiten der Flüssigkeiten, Gase, Ströme usw., zum Kühlen, Beleuchten usw.
kann die Befestigung dienen.
Ein Ausführungsbeispiel zeigt Abb. 1 in Blickrichtung des Beobachters, Abb. 2 von
oben. Der flügelähnliehe Körper 1 ist hier derart ausgebildet, daß zwischen ihm und der
ungefähr ebenso großen Glasscheibe 2, von der in Abb. 1 nur der untere Teil dargestellt
ist, an dem einen, etwa oberen Ende ein Spalt nahezu gleichbleibender Breite entsteht, während
das andere, untere Ende eine düsenförmjge
Erweiterung zeigt. Es ist also in -diesem Falle das Modell eines verwundenen Tragflügels
ι mit einer ebenen Glasplatte 2 vereinigt. Diese kann an der Vorder- und Hinterkante,
beispielsweise durch Ausbildung eines in den Abbildungen nicht dargestellten Rahmens,
gleichfalls stromlinig gestaltet sein. Der Körper 1 ist aus Blech hohl gebogen und
auf einem durchlaufenden Rohr 3 befestigt, das zur Anbringung am Flugzeug, nötigenfalls
mit Kröpfung 4, am unteren, hier abgebrochenen Ende 5 und erforderlichenfalls auch
am oberen, hier abgebrochenen Ende 6 dient. Die Glasscheibe 2 wird an dem Körper 1
oder an dem Halterohr 3 in an sich bekanntgr,
der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellter Weise befestigt, derart, daß der Abstand
zwischen den Körpern 1 und 2 oben oder unten oder gleichmäßig geändert werden
kann,
6p Die Wirkungsweise ist derart, daß sich bei
Annäherung an eine Vereisungswetterlage zunächst im unteren Teil des Gerätes eine Trübung
oder Eisblume zwischen den Körpern 1 und 2 bildet, die mit zunehmender Vereisungsgefahr breiter und vor allem höher wird und
schließlich den Punkt überschreitet, bei dem der Eisansatz auch an den übrigen Flugzeugteilen
beginnt. Die verschiedenen Gefahrstufen lassen sich erforderlichenfalls an einer
Teilung 7 an einem der Körper 2 oder 1 ablesen. Der Pfeil 8 stellt die Flugrichtung, der
Pfeil 9 die Blickrichtung dar.
Claims (13)
1. Vereisungswarngerät zur optischen Vorheranzeige der Vereisungsgefahr für
Flugzeuge und andere Fahrzeuge auf Grund des Eisansatzes an einem dem Luftstrom ausgesetzten Gegenstand, gekennzeichnet
durch Vereinigung zweier Körper, von denen der eine durchsichtig ist, derart, daß der im Zwischenraum zwischen
beiden entstehende Eisansatz einem Flugzeuginsassen sichtbar wird.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine der beiden Teilkörper
oder ihre Vereinigung ganz oder teilweise spiegelnd ausgebildet ist, wobei sie zweckmäßig quer zur Blickrichtung des
oder der Insassen des Flugzeuges aufgestellt sind, derart, daß diesen eine Spiegelwirkung
sichtbar wird, die sich durch den Eisansatz verändert, diesen also leicht
auf einige Entfernung zu erkennen gestattet.
3. Gerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
einer der Körper (1,2) stromlinig, insbesondere tragfiügelähnlich ausgebildet ist.
4. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum
zwischen den Körpern (1, 2) nach hinten düsenförmig erweitert ist,
wobei er vorn düsenförmig verengt sein kann, beides insbesondere durch Verein!- gen eines mit der ausgewölbten Saugseite
nach innen gerichteten Tragflügels (1) mit einer ebenen oder gekrümmten durchsichtigen
Scheibe (2).
5. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch Vereinigung mit
einem an sich bekannten oder durch Abschwächen der Wechselwirkung zwischen
den Körpern (1, 2), beispielsweise durch Vergrößern ihres Abstandes oder Vermindern
der Düsenform, erzeugten Gerät, das den tatsächlichen Eintritt der Vereisung anzeigt.
6. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 5 zum gleichzeitigen Anzeigen der eintretenden
Vereisung und Warnen vor der Vereisungsgefahr, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenraum teilweise mehr, teilweise, insbesondere durch Ausbildung
in nahezu gleichbleibender Breite, weniger düsenförmig ausgebildet ist.
7. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 6 zum Anzeigen der verschiedenen Gefahrenstufen,
gekennzeichnet durch stetigen Übergang von schlechter zu guter Diisenform,
insbesondere durch stetigen Übergang des Zwischenraumes aus der in Tiefenrichtung
nahezu gleich weiten in düsenförmige Gestalt.
8. Gerät nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch Vereinigen eines verwundenen
Tragflügels (i) mit einer Scheibe (2).
9. Gerät nach den Ansprüchen r bis 8, gekennzeichnet durch Marken oder Teilstriche
zum Messen des Vereisungsgrades.
10. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 9,
gekennzeichnet durch künstliche Beleuchtung in Blickrichtung oder streifend längs
des Zwischenraumes beider Körper (1, 2) oder aus dem Innern des Körpers (1), der
alsdann durchsichtig, durchscheinend oder durchbrochen sein kann.
ir. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Warnwirkung durch Kühlung mittels kalter Flüssigkeiten, sich ausdehnender Gase
oder durch Verdunsten erzielbar oder steigerbar ist, wobei insbesondere der Körper
(1) hohl oder doppelwandig oder nach Art einer Thermosflasche oder durchbrochen
ausgeführt werden kann.
12. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (3) zum Zuführen von Flüssigkeiten,
Gasen oder Strömen usw. dient.
13. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß als durchsichtiger Körper (2) eine Scheibe des Flugzeuges dient.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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DE629077C true DE629077C (de) | 1936-04-22 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEE45145D Expired DE629077C (de) | 1934-01-16 | 1934-01-16 | Vereisungswarngeraet zur optischen Vorheranzeige der Vereisungsgefahr fuer Flugzeuge und andere Fahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE629077C (de) |
-
1934
- 1934-01-16 DE DEE45145D patent/DE629077C/de not_active Expired
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