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Vorrichtung zum Halten von Glasplatten während des Härtens Die Erfindung
betrifft Vorrichtungen zum Halten von Glasplatten beim Härten.
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Bisher hat man zu diesem Zweck folgende Verfahren angewendet: Man
hat in die Stirnseiten oder Ränder der Platten Kerben eingeschnitten, in welche
hängende Haken eingreifen; man hat die Platten an ihren Flächen durch Zangen mit
scharfen Spitzen erfaßt, wobei durch das Gewicht der Platten die Zangen geschlossen
wurden, so daß die Spitzen in das Glas eindrangen; man hielt die Platte in einem
dreiseitigen Rahmen, der mit seitlichen Klammern versehen ist, um eine Seitenbewegung
der Platte in dem Rahmen zu verhindern.
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Das erste der angegebenen Verfahren hat den Nachteil, daß zunächst
die Kerben eingeschnitten werden müssen. Bei Anwendung des zweiten Verfahrens ergeben
sich Eindrücke in den Flächen der Platte, welche dadurch für viele Zwecke unansehnlich
wird: Das dritte Verfahren hat den Nachteil, daß der Rahmen mit den Seitenklammern
Teile der Platte von dem Härtevorgang mehr oder weniger ausschaltet.
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Die Erfindung betrifft nun eine neue Haltevorrichtung, welche in Verbindung
mit anderen bekannten Vorrichtungen verwendet wird,' z. B. mit Zangen, Armen o.
dgl., wodurch die Platte nur an ihren Rändern in solcher Weise gehalten wird, daß
ein auf die Kante der Platte ausgeübter Druck kein Verziehen der weichen Platte
verursacht, und ferner so, daß alle Teile dem Härtevorgang ausgesetzt sind.
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Gemäß der Erfindung sind zwei mit vorstehenden Spitzen oder Schneidkanten
versehene Halteglieder so angeordnet, daß ihre vorspringenden Teile an den beiden
gegenüberliegenden Seitenkanten der Platte angreifen, und es wird Druck auf die
Halteglieder so ausgeübt, daß sie die Platte, wenn sie kalt ist, erfassen und daß
die Vorsprünge in das Glas eindringen, wenn es genügend erwärmt ist. Es sind ferner
Mittel vorgesehen, um den Druck zwischen den Vorsprüngen und dem Glas zu verringern
oder aufzuheben, wenn die Vorsprünge auf eine bestimmte Tiefe in das-Glas eingedrungen
sind. Auf diese Weise vermeidet man jeglichen Druck zwischen den beiden Rändern
des Glases, wenn dieses so weich wird, daß es sich verziehen könnte.
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Die Zeichnung stellt einige beispielsmäßige Ausführungsformen des
Erfindungsgegenstandes dar.
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Abb. i zeigt in Vorderansicht einen Teil einer Vorrichtung gemäß der
Erfindung; Abb. a ist ein Schnitt nach der Linie A-A von Abb. i ; Abb. 3 zeigt eine
zweite Ausführungsform in Vorderansicht; Abb. q. zeigt eine weitere Ausführungsform
in Vorderansicht.
In Abb. i und 2 ist die linke obere Ecke der Glasplatte
i gezeigt. An einer Tragschiene :2 ist ein Wagenverschiebbar, der aus oberen und
unteren Schienen 3 und 4 besteht, an denen Wangenplatten 5 befestigt sind. Die vordere
Wangenplatte ist in Abb. i und 3 weggelassen: Der Wagen 3, 4, 5 kann an der Schiene
2 z. B. durch eine Stellschraube 6 befestigt werden. Auf einem an den Wangenplatten
5 befestigten Zapfen 9 ist ein Hebel mit einem nach unten gerichteten Arm 7 und
einem waagerechten -Arm 8 schwingbar gelagert. Der Arm 7 besitzt eine vorstehende
Spitze oder Schneide io, während der Arm 8 ein Gewicht ii trägt. Der Arm 8 ist frei
drehbar zwischen einem oberen, durch die untere Schiene 4 gebildeten Anschlag 12
und einem unteren Anschlag 13. Ein ähnlicher Wagen 3@, 4, 5 mit Hebelarmen 7 und
8, der in entgegengesetzter Richtung angebracht ist, ist auf -der Schiene
2 so gelagert, daß sein Vorsprung io auf die rechte Kante der Glasplatte i einwirken
kann.
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Bei der Benutzung der beschriebenen Vorrichtung werden die beiden
Wagen 3, 4, 5 gegeneinandergeschobien, wobiei die Glasplatte sich zwischen ihnen
befindet, bis die beiden Vorsprünge io auf die Kanten der Glasplatte einwirken,
während die Hebelarme 8 sich gegen die oberen Anschläge i2 legen. Die Wagen werden
dann in dieser Lage durch die Stellschrauben 6 festgelegt. Das Gewicht i i übt nunmehr
genügenden Druck durch die Vorsprünge io auf die Ränder der Glasplatte i aus, um
diese festzuhalten.
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Wenn während des Härtens dieGlasplattez erwärmt wird, erreicht sie
schließlich eine Erweichungstemperatur, bei welcher durch die Gewichte ii die Vorsprünge
io in das Glas gedrückt werden, bis die Hebelarme 8 auf ihre unteren Anschläge 13
treffen. Dies tritt ein, bevor die Platte weich genug geworden ist, um durch den
Druck auf ihre Ränder sich zu beulen. Da die Arme 8 auf den Anschlägen 13 ruhen,
wird der Druck auf die Ränder des Glases verringert bzw. aufgehoben, bevor die Platte
sich verziehen kann.
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Bei dem Ausführungsbeispiele nach Abb. 3 sind gleiche Teile mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i und
2. Um einen an den Wangenplatten 5 befestigten Zapfen 16 ist ein Hebel mit den Armen
14 und 15 schwingbar gelegt. Der Arm trägt die vorstehende Spitze oder Schneide
io, während der Arm 15 ge= gabelt ist, so daß er zwei Anschlagflächen 17 und 18
für den feststehenden Anschlag ig besitzt. Kommt die Fläche 17 mit dem Anschlag
ig zur Berührung, wie auf der Zeichnung dargestellt, dann-befindet sich die Spitze
io oberhalb der durch den Schwingzapfen 16 gehenden waagerechten Ebene. Wie bei
dem 'erstbeschriebenen Ausführungsbeispiel ist auch hier eine ähnliche Vorrichtung
für die rechte Kante der Glasplatte vorgesehen.
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Bei der Benutzung der Vorrichtung werden die Wagen 3, 4, 5 auf der
Schiene :2 gegeneinander verschoben, bis die Vorsprünge io auf die gegenüberliegenden
Kanten der Glasplatte i zur Wirkung gelangen, wobei die Flächen 17 mit den Anschlägen
ig zur Berührung kommen. Läßt man die Platte i zwischen den Vorsprüngen io frei
hängen, dann sucht die Reibung zwischen den Vorsprüngen und dem Glase die Arme 14
nach unten zu drehen, wodurch der Druck der Vorsprünge io auf das Glas vergrößert
wird.
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Wenn die Glasplatte genügend weich ist, um die Vorsprünge io in das
Glas eindringen zu lassen, dann drehen sich die Arme 14 nach unten, bis die Flächen
18 mit den Anschlägen ig zur Berührung kommen. Der Druck zwischen den Vorsprüngen
und dem Glas wird dann verringert bzw. aufgehoben.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 4 wird die Glasplatte i in einem
Rahmen gehalten, der aus einer unteren Schiene2o und seitlichen Teilen :2i besteht.
Die untere Schiene 2o ist in gewissen Abständen mit vorstehenden Spitzen oder Schneiden
22 an Zapfen 23 versehen. Die Seitenteile bestehen aus je zwei Schienen 21, die
je an einer Seite der unteren Schiene 2o bei 24 angelenkt sind. An den oberen Enden
besitzen die Seitenschienen 21 Stifte 25, mit denen sie an der Tragschiene 2 durch
Vermittlung von Ösen 26 und Haken 27 aufgehängt sind. Die Stifte 25 greifen ferner
in Schlitze 29 einer Querstange 28. Eine Stange 30 mit einer vorstehenden
Spitze oder Schneide io ist in einer Nabenbüchse zwischen den beiden Schienen eines
jeden Seitenteiles 21 verschiebbar und wird darin durch Stellschrauben 31 festgelegt.
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Bei der Benutzung der Vorrichtung wird die Glasplatte i so in den
Rahmen gestellt, daß der untere Rand der Platte auf den Vorsprüngen 22 ruht. Die
Stangen 30 werden dann nach innen verschoben, so daß ihre Vorsprünge io mit
dem Glas zurBerührung kommen, während die Stifte 25 der Seitenteile 21 sich an den
äußeren Enden der Schlitze 29 der Querstange 28 befinden. Die Stangen 3o werden
dann durch die Stellschrauben 31 gesichert, und die Haken 27 hängen an der Stange
2 in solcher Lage, daß sie die Zapfen 25 der Seitenteile 21 gegeneinander zu ziehen
suchen.
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Wird die Platte weich, dann treten durch den Druck, der-,die Seitenteile
gegeneinander zu ziehen sucht, die Vorsprünge io in die Ränder der Glasplatte i,
bis die Stifte 25 die inneren Enden der Schlitze 29 erreicht haben.
Der
Druck wird dann durch die Querstange 28 aufgenommen und damit an den Vorsprüngen
io verringert bzw. aufgehoben.
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Die Glasplatte i sinkt durch ihr Eigengewicht auf die Vorsprünge a2,
wenn die Vorsprünge io in ihre Seitenränder eindringen, so daß die Eindrücke, welche
durch die Vorsprünge io hervorgerufen werden, etwas länglich werden. Dieses kann
auf verschiedene Weise vermieden werden, z. B. dadurch, daß die Nabenbüchsen, durch
welche die Stangen 3o geführt sind, so ausgebildet werden, daß sie sich in den Seitenteilen
2.1 drehen können.