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Einrichtung zum Erzeugen von reinem, mit höherer Temperatur zu verwendendem
Wasserdestillat Es ist bekannt, daß für neuzeitliche empfindliche Kessel Speisung
nur durch Kondensat und Destillat wünschenswert ist. Bei üblicher Anordnung in Kraftwerken
wird der Brüden von Verdampfern durch Turbinenkondensat niedergeschIagen und so
eine RücL-gewinnung der Wärme des I1eizdampfes des Xrerdampfers bewirkt.
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Für diesen Zweck ist z. B. hinter Verdampfern ein \Vorwärmer geschaltet,
der durch Brüden aus dem letzten Verdampfer beheizt wird. Dem den Vorwärmer durch
fließenden kalten Turbinenkondensat wird dabei das in den Verdampfern entstehende
Kondensat bzw. Destillat durch Mischung zugefügt. Diese Anordnung ist in manchen
Industrieanlagen nicht möglich, da kaltes Kondensat zur Brüdenniederschlagung fehlt
oder nicht in genügender Menge vorhanden ist. Es wird übrigens auch häufig in Kraftzeiitralen
verlangt, daß die Zusatzwassererzeugung völlig unabhängig von der Turbinenkondensatvorwärmung
vorgenommen wird. Es ist in solchen Fällen bekannt, eine Anzahl von Verdampfern
mit einer Anzahl von Vorwärmern in der Weise zu schalten, daß die zu verdampfende
Flüssiglieit nacheinander mehrere Vorwärmer durchläuft und im Anschluß daran in
einer Anzahl von nicht beheizten Entspannungsbehältern, in denen sie sich in bekannter
Weise unter Dampfabgabe abkühlt, stufenweise entspannt wird, wobei der Brüdendampf
der Entspannungsbehälter eine Anzahl der Vorwärmer beheizt.
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Es ist ferner bekannt, eine Anzahl Verdampferstufen so hintereinanderzuschalten,
daß die aus der letzten Verdampferstufe entwidcelte Brüdenmenge so weit herabsinkt,
daß sie durch die in die Verdampferanlage insgesamt eingespeiste Flüssigkeit niedergeschlagen
werden kann.
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Damit die eben genannte Voraussetzung der vollständigen Niederschlagung
des Brüdens der letzten Verdampferstufe ohne besondere Zwischenvorwärmung erfüllt
wird, ist eine sehr hohe Stufenzahl der Verdampfer und damit eine teure Anlage erforderlich.
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Eine Minderung dieser Stufenzahl ist dadurch möglich, daß die zu verdampfende
Flüssigkeit in besonderen, den einzelnen Verdampferstufen zugeordneten Vorwärmern
durch entnommenen Brüden vorgewärmt wird.
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Es gelingt bei diesem Vorgehen eine Verminderung der höheren Verdampferstnfenzahl
auf. in der Regel etwa sieben Stufen, wenn die Anlage praktisch ohne Wärmevel-lust
arbeiten soll.
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Die unter gleichen sonstigen Verhältnissen erforderliche Stufenzahl
kann in der Regel durch die Einrichtung nach der Erfindung mm eine Stufe vermindert
werden, und zwar soll dieser Erfolg dadurch erreicht werden, daß bei einer Einrichtung
zum Erzeugen von reinem, mit höherer Temperatur zu verwendendem Wasserdestillat,
bei der neben mehreren hintereinandergeschalteten Verdampfern und Oberflächenvorwärmern
für das zu verdampfende Wasser ein weiterer
Oberflächenvorwärmer
vorgesehen ist. der zur Vorwärmung des Destillates auf seinem Weg zu den Verbrauchs
stellen mit herangezogen wird, gemäß der Erfindung der oder die in dem Weg zu den
Verbrauchsstellen vorgesehenen Oberflächenvorwärmer in die jeweils zwischen den
einzelnen Verdampfern vorhandene Brüden- und Kondensatleitung, und zwar zwischen
solchen Verdampferstufen eingeschaltet sind, daß zum Niederschlagen weiterer, anderweitig
wirtschaftlich nicht verwertbarer Brüdenmengen aus der Verdampferanlage ausschließlich
das erzeugte Des. illat herangezogen werden kann.
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Eine Einrichtung nach der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung
beisp. elsweise und in vereinfachter Darstellung veranschaulicht.
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In der Zeichnung bedeuten A1, A2, A3, A4, A5> A6 eine Anzahl von
Verdampfern, die in der Weise hintereinandergeschaltet sind, daß der Brüden des
vorhergehenden Verdampfers den nachfolgenden Verdampfer beheizt, wie dies durch
die Leitungen a, a2, a3, a, a veranschaulicht ist.
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Die zu verdampfende Flüssigkeit wird durch beliebige Mittel, z. B.
eine Pumpe, durch eine Reihe von Vorwärmern3t, B2.
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BS, B4 hindurch in den ersten Verdampfer A1 eingeführt. Diese Leitung
durch die Vorwärmer ist mit e bezeichnet..
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Die Vorwärmer Bt bis B4 werden durch Brüdenleitungen b1 bis b4, die
von den Hauptbrüdenleitungen der Verdampfer abgezweigt sind, beheizt.
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Die in den Vorwärmern anfallenden Kondensate werden stufenweise zusammen
mit den Kondensaten der Verdampfer entspannt und zuletzt einem Sammelbehälter D
zugeleitet, in dem sie auf den Brüdendruck der letzten Verdampferstufe entspannt
werden. Die Wasserspiegel in den verschiedenen Apparaten werden durch Regler F gesteuert,
wie aus der Zeichnung ersichtlich.
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Die mittels der Leitungen in die erste Verdampferstufe A1 eingespeiste
Menge der zu verdampfenden Flüssigkeit wird, soweit sie in diesem Verdampfer nicht
verdampft wird, dem nächsten Verdampfer zugeleitet, wie durch die Leitungen f1 bis
f5 angedeutet Aus der letzten Verdampferstufe A6 wird die Lauge durch eine Leitung
f6 abgeleitet, und es werden die in der zu verdampfenden, Flüssigkeit enthaltenen
Salze und sonstigen Bestandteile mit einer Restmenge dieser Flüssigkeit abgeführt,
die, um Wärmeverluste zu vermeiden, nach Möglichkeit gering zu halten ist.
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Außerdem sind ein oder mehrere weitere Vorwärmer C,, C vorgesehen,
die durch der Verdampferanlage entnommenen Brüden mittels der Leitungen ct, c2 beheizt
werden und dazu dienen, das in der Verdampferanlage erzeugte, in dem Behälter D
angesammelte Destillat zur Niederschlagung weiterer Brüdenmengen aus der Verdampferanlage
heranzuziehen. H ist eine Destillatpumpe und h die Destillatleitung durch die Vorwärmer
C, und C2. Auch das Destillat dieser Vorwärmer wird durch Leitungen d1 und 2 mit
dem Destillat aus den übrigen Apparaten vereinigt und dem Behälter D zugeführt.
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Der Vorteil der Einrichtung nach der Erfindung besteht darin, daß
gegenüber bekannten Vorrichtungen mit stufenweiser Vorwärmung der zu verdampfenden
Flüssigkeit die zwischen den einzelnen Verdampferstufen jeweilig zu entnehmenden
und in den Vorwärmern zu kondensierenden Brüdenmengen annähernd verdoppelt werden,
da gegenüber der stufenweisen Vorwärmung der zu verdampfenden Flüssigkeit schon
ausschließlich durch die Hinzunahme des erzeugten Destillates als Kondensationsmittel
für die Brüden annähernd eine Verdoppelung der Kühlflüssigkeitsmenge erzielt' wird.