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Maschine zum Reinigen von Milchkannen u. dgl. Die Erfindung betrifft
das Reinigen von Milchtransportkannen und ähnlichen Hohlgefäßen, im folgenden kurz
Milchkannen genannt, deren peinliche Sauberhaltung ein dringendes Gebot der öffentlichen
Gesundheitspflege ist.
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Das Wesen der Erfindung und der durch sie erreichte technische Fortschritt
wird leichter verständlich werden durch einen Rückblick auf den bisherigen Stand
der Technik.
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Das älteste, aber auch heute noch viel benutzte Reinigungsverfahren
für Milchkannen besteht darin, daß die Kannen mit einer Wurzelbürste und einer Sodalösung,
die aber nicht zu heiß - nur handwarm - und nicht zu konzentriert sein darf, um
die.Hände des Arbeiters nicht anzugreifen, von Hand ausgebürstet und dann mit reinem
Wasser ausgespült werden.
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Bei den meisten der bekannten Reinigungsmaschinen werden die Kannen
mit Reinigungsflüssigkeiten ausgespritzt, nicht. gebürstet. Es sind auch schon Maschinen
bek,.nnt, bei denen die Kannen vor dem Spritzen vorgeweicht werden.
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Bei der bakteriologischen Nachprüfung maschinell gereinigter Milchkannen
zeigte es sich, daß ihr Reinheitsgrad vielfach bedeutend zu wünschen übrigläßt,
nämlich daß die noch vorhandene Keimzahl über der höchst zulässigen von ro ooo Keimen
liegt. Die Erfindung bezweckt, eine verbesserte Reinigungsmaschine zu schaffen,
in der die Milchkannen bei geringem Kostenaufwand für Material und Löhne schnell
und so gründlich gereinigt werden, daß sie einen höheren Reinheitsgrad, als bisher
bekannt, aufweisen.
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In der neu gestalteten Maschine werden die Kannen, nachdem sie ein
Weichbad mit heißer Lauge durchlaufen haben, mittels einer vorzugsweise von Hand
gelenkten Stielbürste gereinigt, während gleichzeitig -die Lauge ausläuft.
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Zu diesem Zweck besitzt die Maschine Halte- und Antriebsmittel, so
ausgebildet und angeordnet, daß die Kannen in einer senkrecht liegenden Bewegungsbahn
geführt werden, in der ihre Mittelachsen die Mantellinien eines Kegels mit waagerechter
Drehachse bilden und ihre Mündungen nach der Spitze dieses Kegels gerichtet sind;
ferner sind Bürstmittel vorgesehen, so ausgebildet und angeordnet, daß- die Kannen,
während sie aufsteigend aus der waagerechten in eine geneigte Lage übergehen, mit
leichter Mühe ausgebürstet werden können. Anschließend an die Bürstung werden die
Kannen durch Ausspritzen nachgereinigt.
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Der die Reinigungsbürste steuernde Arbeiter kommt mit seinen Händen
mit der aus der Kanne auslaufenden heißen Lauge nicht in Berührung. Diese kann daher
in fast kochend heißem Zustand und in stark konzentrierter
Form
verwendet werden, so daß sie eine ungleich größere und schnellere Reinigungswirkung
besitzt als bei dem alten Reinigungsverfahren,-bei dem die Kannen von Hand mittels
Wurzelbürsten und mit nur handwarmer, schwach konzentrierter Sodalauge behandelt
werden.
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Eine nach diesen Vorschlägen- gebaute Kannenwaschmaschine ist auf
der beiliegenden Zeichnung beispielsweise dargestellt: Abb. i ist eine Vorderansicht
auf die Maschine, deren oberes Gehäuse abgenommen ist; Abb.2 ist ein senkrechter
Schnitt durch die Maschine; Abb. 3 zeigt die Maschine im Grundriß mit abgenommenem
Oberteil; Abb. q. ist ein Schnitt durch den das Weichbad enthaltenden 'Unterteil
der Maschine mit einer baulich abgeänderten Halteschiene für die Kannen.
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Zu den- Hauptbestandteilen der Maschine gehören: I. eine- um eine
waagerechte Mittelachse in der Pfeilrichtung i drehbare Zellentrommel, die im wesentlichen
besteht aus a) einem kegelstumpfförmigen, von den Scheiben 2, 2' getragenen Mantel
3, b) einer mit Schneckenantrieb q. versehenen Drehwelle 5, c) Zellenteilwänden
6 und d) Kannerihaltegliedern, nämlich Auflageklötzern 7, Haltebügeln 8, die mit
Rücksichtauf die Kannendeckel gekröpft sind, und verschwenkbaren Verschlußriegeln
g; II. ein als Wanne ausgebildetes Traggehäuse io, das die Weichflüssigkeit enthält
und das den unteren Teil der Zellentrommel umgibt; III. eine die Zellentrommel oben
überdeckende Haube 2o mit a) einer Seitenöffnung an der durch Pfeile r-tt bezeichneten
Stelle, durch die die jeweils gereinigten Kannen abgenommen und durch ungereinigte
ersetzt werden, b) einer Vorderöffnung 2r, die sich linksseitig in der Vorderwand
des Gehäuses 2o, an .der-durch die Bürste 3o in Abb.'i und 3 bezeichneten Stelle
befindet, .
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C) Düsenrohren 22, 22', 23, 23@, 2g., 2 f-' zur Zuführung von Spülwasser
und anderen flüssigen, dampf- oder gasförmigen, Nachreinigungsmitteln sowie Heiz-
und Trockenmitteln, d) einer Auffangschale 25 nebst Abflußrinne 26, unter der Abtropfkante
der Zellentrommel angeordnet, - durch welche die ablaufenden Reinigungsflüssigkeiten
abgeführt werden, ohne sich auch nur teilweise dem Weichwasser zumischen zu können
und ohne dieses in unerwünschter Weise zu verdünnen; IV. eine Bürste 30 mit
Stiel 31, die durch die Öffnung 21 der Gehäusevorderwand hindurch in die jeweils
an der Öffnung vorbeigehende Kanne eingeführt und in dieser vorzugsweise unter Drehung
hin und her geführt wird; V. eine kreisbogenförmige Schiene i2 ich Traggehäuse i
o, an der die mit Laufrollen ga versehenen Verschlußriegel g entlang laufen, um
in ihrer Schließlage gehalten zu werden, während die Kannen das Weichbad durchlaufen.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist die folgende: Die bei ,u in die
sich langsam drehende Zellentrommel eingelegten Kannen wandern zunächst durch das
Traggehäuse io, indem sie sich mit der Weichflüssigkeit füllen; beim Auftauchen
aus dem Weichbade gehen die Kannen in waagerechter Lage an der Vorderöffnung 21
der Haube 2o vorbei, wobei sie mittels der Bürste 30 gereinigt werden, während
gleichzeitig die Weichflüssigkeit ausfließt.
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Anschließend an die Bürstenreinigung werden die Kannen innen und außen
nachgereinigt, gespült und vorgetrocknet mittels der unter Druck aus den Düsen austretenden
Strahlen, worauf die fertiggereinigten Kannen der Zellentrommel bei r entnommen
werden, nachdem der sie jeweils haltende Verschlußriegel g nach außen zurückgeklappt
ist.
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Bei u wird in die geleerte Zelle eine neue, ungereinigte Kanne, jeweils
mit der Mündung nach vorn links zeigend, eingeschoben, die beim Durchwandern des
Weichbades durch den an der Schiene 12 entlang gleitenden und dabei sich selbsttätig
schließenden Verschlußriegel g in ihrer Arbeitslage gehalten wird.
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In den baulichen Einzelheiten von zur Durchführung des obigen Reinigungsverfahrens
dienenden Kannenwaschmaschinen können Wandlungen vorgenommen werden, ohne daß. von
dem Schutzbereich der nachfolgenden Ansprüche abgewichen wird.
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So z. B. kann, wie aus Abb. 4 ersichtlich, an Stelle der Verschlußriegel
g und der mit diesen zusammenarbeitenden Gleitschiene 12 eine anders geformte Gleitschiene
i-a verwendet' werden.
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Wie Abb. q. zeigt, schleifen die Kannen mit ihren Böden über die Schiene
iza hinweg und werden so beim Durchwandern des Weichbades in ihrer Arbeitsstellung
auf der Zellentrommel gehalten.