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Verfahren zur Herstellung chromierbärer Triarylmethanfarbstoffe Chromierbar@
Triarylmethanfarbstof£e werden bisher fast ausschließlich aus Salicylsäure oder
ihren Derivaten hergestellt..
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Es wurde gefunden, daß auch Triarylmethanfarbstoffe, die unter Anwendung
von 8-Oxychinolin oder seinen Derivaten hergestellt sind, sich in wertvolle Chromverbindungen,-überführen
lassen.
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Man kondensiert z. B. aromatische Aldehyde, wie Chlor- oder Dichlorbenzaldehyde,
Benzaldehydmono- .oder -disulfonsäuren, Dialkylaminobenzaldehyde oder deren Sulfonsäuren
oder Oxybenzaldehyde mit 2 Molekülen 8-Oxychinolin oder dessen Derivaten, z. B.
5, 6- oder 7-Methyl-8-oxychinolin. Man kann auch die Methylenverbindung des 8-Oxychinolins
mit auxochrome Gruppen tragenden Benzolabkömmlingen kondensieren. Ferner kann man
4, 4'-Tetraalkyldiaminobeuzophenone oder 4, 4'-Tetraalkyldiaminobenzhydrole mit
8-Oxychinolin, 8-Oxychinolin-7-carbonsäure, 8-Oxychinaldin usw. zu chromierbaren
Triarylmethanfarbstoffen vereinigen. Triarylmethanfarbstoffe, die als chromierbare
Gruppe neben dem Rest des 8-Oxychinolins oder seiner Derivate noch Reste von Salicylsäure
oder deren Derivaten im Molekül enthalten, lassen sich vorteilhaft aufbauen, wenn
man z. B. die Methylenverbindung der o-Kresotinsäure oder das Kondensationsprodukt
aus c)-Chlormethylo - kresotinsäure mit Dialkylanilinen mit 8-Oxychinolin oder seinen
Derivaten kondensiert.
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Die nach dem beschriebenen Verfahren erhältlichen Triarylmethanfarbstoffe
geben auf Wolle beim Nachchromieren grüne, blaue, violette und braune Färbungen.
Die Farbstoffe lassen sich auch in Substanz chromieren. Beispiel i 49 Teile 8-Oxychinolin
werden in Zoo Teilen 70%iger Schwefelsäure unter Kühlung gelöst, worauf man in die
braune Lösung bei etwa 40° 28,3 Teile 4-Diäthylamino-2-sulfobenzaldehyd einträgt.
Nach mehrstündigem Rühren bei etwa ioo° ist die Kondensation beendet; hierauf wird
die rote Lösung in 50o Teile Wasser eingerührt und mit Natronlauge auf lakmussaure
Reaktion abgestumpft. Der hierbei ausfallende Niederschlag wird abgesaugt, gewaschen
und auf dem Wasserbad getrocknet.
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Der so erhaltene Leukofarbstof zieht auf Wolle schwach braun auf und
gibt beim Chromieren auf der Faser unter gleichzeitiger Oxydation eine grüne Färbung
von guter Wasch- und W.alkechtheit.
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Beispiel 2 3 i,6 Teile Methylen-di-o-kresotinsäure werden mit 14,5
Teilen 8-Oxychinolin verrieben und in Zoo Teile Schwefelsäure von 66° B6 eingetragen.
In den entstandenen Brei werden
langsam in Anteilen 52,8 Teile
Nitrasyl: schwefelsaure eingerührt. Das Reaktionsgemisch wird 12 Stunden in der
Kälte, ,arm noch 3 Stunden bei hob gerührt. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch
sodann in 6oo Teile Eiswasser eingetragen. Der ausfallende rote Niederschlag kann
zur Reinigung. in Lauge gelöst und mit Essigsäure wieder ausgefällt werden.
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Der in guter Ausbeute erhaltene Farbstoff färbt Wolle braunrot und
gibt bei der Nachchromierung ein leuchtendes Violett von guter Wasch-, Walk- und
Lichtechtheit.
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Beispiel 3 33,6Teile des Kondensationsproduktes aus i Mol w-Chlormethylkresotinsäure
und i 1M1 Diäthylanilin werden mit 14,5 Teilen 8-Oxychinolin verrieben und in Zoo
Teile konzentrierte Schwefelsäure eingerührt. Zn der Lösung werden 6o Teile Nitrösylschwefelsäure
so langsam hinzugegeben, daß_kein.zu starkes Schäumen eintritt. Die tiefrote Lösung
wird 12 Stunden in der Kälte und dann -noch ¢ Stunden bei hob gerührt. Danach gießt
man das Reaktionsgemisch in ioooTeile Eiswässer und stumpft mit Natronlauge bis
zur schwach kongosauren-Reaktion ab. Zur Reinigung wird der als dunkelroter Niederschlag
erhaltene'Farbstoff in Natronlauge wieder gelöst, filtriert und mit Salzsäure ausgefällt.
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Der Farbstoff färbt Wolle -braunrot und gibt beim @ Nachchromieren
--in braunstickiges Violett von guter Waschechtheit.
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Beisp-iol 4 Zu einem Gemisch von 27 Teilen ¢, ¢'-Tetramethyldiaminobenzophenon
und 16 Teilen 8-Oxychinolin werden im Rührkessel bei 6o° 1 7 Teile Phosphoroxychlorid
zugetropft. Nach beendeier Zugabe wird die Temperatur auf i lob gesteigert, worauf
man bei -dieser Temperatur noch 3 Stunden rührt.
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Nach dem Erkalten wird das Gemisch in zooTeile Wasser eingetragen
und der Farbstoff durch Heizen mit Dampf in Lösung gebracht. Man filtriert kalt
und gießt die grüne .Lösung unter Umrühren in i ooo Teile seiner gesättigten Kochsalzlösung,
die 15 Teile Zinkchlorid enthält. Der kristallin ausfallende Farbstoff wird abgesaugt
und an der Luft getrocknet.
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Der Farbstoff färbt Wolle grünstickig blau und _ ergibt bei der Nachchromierung
ein etwas tiefer gefärbtes Blau.
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Einen Farbstoff von ähnlichen Eigenschaften erhält man bei Verwendung
von q., q.'-Tetra äthyldiaminobenzophenon unter sonst gleichen Bedingungen.
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Zu gleichen Ergebnissen führt die Kondensation von 8-Oxychinolin mit
4.,q.'-Tetramethyl-bzw. -q., .q'-Tetraäthyldiaminobenzhydrol in etwa 9oä/oiger Schwefelsäure.
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Beispiel 5 i 8, g Teile 8-Oxychinolin-7-carbonsäure und
27 Teile q" q:'-Tetramethyldiaminob,enzhydrol werden in etwa 5q.oTeile go%iger
Schwefelsäureeingetragen und bei 5o° ,etwa 2 Stunden bis zur Beendigung der Kondensation
gerührt. Die Lösung wird in Eiswasser eingegossen und. die Leukoverhindung durch
Neutralisation mit Alkali ausgefällt. Wird die Leukoverbindung mit Bleidioxyd oxydiert,
so erhält man einen Farbstoff, der Wolle in saurem Bade schön rotstickig. blau färbt;
die Färbungen werden durch Nachchromieren grüner und echter.
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Aus q., q.'-Tetraäthyldiaminobenzhydrol erhält man in analoger Weise
einen Farbstoff, der bei der Chromierung etwas grünere Töne liefert.