DE626325C - Raster zum Herstellen von Klischees durch photomechanische Reproduktion von Bildoriginalen - Google Patents

Description

Kreuzraster, die aus gelben, durchsichtigen Linien und ungefärbten Quadraten oder Rauten zusammengesetzt sind, sind bekannt. Es ist auch bekannt, die Halbtonpartien des aufzunehmenden Originals mit einer Farbe zu belegen, die zu derjenigen der Rasterlinien komplementär ist. Für die schwarzen und weißen Teile des Originals wirkt der obenerwähnte Raster vollkommen wie ein gewöhnlicher Autotypieraster mit ungefärbten durchsichtigen Lochobjektiven. Hieraus folgt, daß bei Verwendung des erstgenannten Rasters Punktbildung auch in anderen Negativpartien eintritt als in denjenigen, die den Halbtönen der Originalpartien entsprechen. Infolge der Durchsichtigkeit der Linien wird jedoch die photographische Schicht bei der Reproduktion von ganz weißen Originalpartien zwischen den Punkten, d. h. an den Negativteilen, die hinter den Rasterlinien gelegen sind, geschwärzt werden. Diese Schwärzung wird jedoch selbstverständlich immer von kleinerer Intensität als diejenige der Punkte sein, da ja das gelbe Lichtfilter (dargestellt durch die Linien) einen größeren oder kleineren Teil des blauen und violetten Endes des Spektrums absorbiert, und zwar auch dann, wenn das Negativmaterial äußerst gelbempfindlich ist. Hieraus folgt, daß die Schwärzung des Negativs in den Teilen, die weißen Originalpartien entsprechen, mehr oder weniger inhomogen wird. Nur bei verhältnismäßig sehr langer Belichtungszeit, nach der die Schwärzung in den Punkten nicht mehr bei erhöhter Beleuchtung infolge der Form der Schwärzungskurve zunimmt, kann homogene Schwärzung erhalten werden, aber bei Belichtungszeiten dieser Größe wird unbedingt eine Punktbüdung in den den schwarzen Originalteilen entsprechenden Negativpartien erhalten, was mit den Eigenschaften des in der vorliegenden Erfindung be- ₊₀ zweckten Rasters unvereinbar wäre. Eine .möglichst homogene Schwärzung der den weißen Originalteilen entsprechenden Negativpartien ist außerdem wichtig, damit, wenn ein Negativ mit dichten Punkten und weniger dichter Umgebung abgeschwächt wird —■ was immer bei Autotypienegativen erfolgt, um die Punkte schärfer zu gestalten —, die weniger dichte Silberfällung des Negativs stärker als die dichte abgeschwächt wird. Dies hat seinerseits zur Folge, daß ein Umriß von Weiß gegen Schwarz oder eine feine weiße Linie (auf dem Negativ umgekehrt) zerhackt wird, was natürlich nicht zulässig ist. Die vorerwähnte Punktbüdung in den den schwarzen Originalteilen entsprechenden Negativpartien führt dazu, .daß z. B. feine schwarze Linien (auf dem Negativ weiße) ganz unterbrochen werden.

Die Erfindung bezieht sich auf einen Raster zum Herstellen von Klischees durch photo-

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mechanische Reproduktion von Bildoriginalen mit farbig angelegten Halbtönen, der aus zwei Arten von durchsichtigen Rasterelementen besteht, deren eine die komplementäre Farbe der getönten Flächen des Bildoriginals aufweist. Erfindungsgemäß ist die andere Art der Rasterelemente in einer Farbe ausgeführt, die mit den in dem Bildoriginal vorkommenden Halbtönen spektral übereinstimmt. Ein Raster gemäß vorliegender Erfindung" ergibt eine homogene Schwärzung in den den weißen Originalteilen entsprechenden Negativpartien mit scharfen Umrissen und Linien und klare schwarze Partien ohne Punkte. Der neue Raster stellt daher einen sehr erheblichen Fortschritt dar.

Wenn z. B. eine Strichzeichnung vorliegt und diese in gewissen Teilen mit Schattierungen (Halbtönen) versehen ist, die man zu reproduzieren, d. h. aus einem System größerer oder kleinerer punktförmiger -Druckflächen, die zusammen dunkleren oder helleren Tönen entsprechen, zu bilden wünscht, können die Schattenpartien des Originals z. B. durch Tuschen mit einem gleichmäßigen, beispielsweise blauvioletten Farbenton gedeckt werden. Hierauf wird das Original durch den Raster photographiert.

In dem Raster, der bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendet wird, sind die Linien und Rauten in verschiedenen durchsichtigen Farben auf durchsichtiger Unterlage, z. B. Glas, ausgeführt. Die verschiedenen Farben der Linien und Rauten sind derart gewählt, daß das durch die eine Farbe hindurchgehende Licht möglichst vollständig von der anderen absorbiert wird, d. h. die Farben sind Komplementärfarben. Wird ein solcher Raster mit blauvioletten Rauten "und gelben Linien auf die oben beschriebene Weise beim Photographieren eines Originals verwendet, das gemäß dem Obigen mit den Schattenpartien in einem blauvioletten Farbton ausgeführt ist, d. h. einem Farbton, der in der Hauptsache spektral mit der Farbe der Rasterrauten übereinstimmt, so wirkt er in der unten beschriebenen Weise.

Das von den Schattenpartien des Originals reflektierte, in der Hauptsache blauviolette Licht wird von den blauvioletten Rauten des Rasters verhältnismäßig ungeschwächt durchgelassen, aber beinahe vollständig von den gelben Linien absorbiert. Die Rauten sind somit dem blauvioletten Licht offen, verhalten sich demnach so wie ungefärbte Rasterelemente. Die absorbierenden Linien wirken aber, als ob sie schwarz wären. Diesem Umstand ist es zu verdanken, daß die Raute mit den begrenzenden Linien, obwohl Raute und Linien durchsichtig sind, als ein Lochobjektiv wirkt, so daB eine Rasterwirkung in' entsprechenden Bildteilen zustande kommt. Auf die den blauvioletten Bildpartien entsprechenden Teile des Negativs wirkt somit dieser Raster wie ein Autotypieraster, da er hier die Entstehung eines Systems von Punkten bewirkt, in dem die Größe jedes Punktes der Intensität des durchgelassenen Lichtes in dem betreffenden Bildpunkt proportional ist. Die Lichtintensität kann durch Variation der Intensität oder des Schwarzgehaltes des blauvioletten Farbtons (auf dem Original) verändert werden, weshalb der Raster gleichzeitige Reproduktion von hinsichtlich ihres Wertes verschiedenen Halbtönen gestattet. Die schwarzen Teile des Originals reflektieren überhaupt kein Licht. Der Absorptionsunterschied zwischen Linien und Rauten macht sich daher dort nicht geltend, und es tritt in diesen Teilen des Rasters keine Rasterwirkung ein. Diese Erscheinung wird durch die Tatsache unterstützt, daß die gelben und blauvioletten durchlässigen Farben im Hinblick auf die Notwendigkeit, die Rasterwirkung der den weißen Bildpartien entsprechenden Rasterpartien aufzuheben, im Verhältnis zueinander so bemessen sind (durch geeignete Wahl der Zusammensetzung und Konzentration der Farbstoffe), daß sie für durchgehendes weißes Licht, das von den weißen Partien des Originals reflektiert wird, eine möglichst gleiche Schwärzung auf dem Negativ ergeben. Die Emulsion des Negativs wird derart gewählt, daß ihre go Empfindlichkeit für die in dem Raster enthaltenen Farben verhältnismäßig gleich ist.

Aus der obigen Beschreibung geht hervor, daß der neue Raster, in dem die beiden verschiedenfarbigen Gruppen von Rasterelementen komplementär gefärbt sind, in Teilen, die schwarzen und weißen Bildpartien entsprechen, keine Rasterwirkung ergibt, wohl aber in den Teilen, die auf dem Original mit einem Farbton gedeckt worden sind, der in der Hauptsache spektral mit der Farbe der einen Art von Rasterelementen (Rauten) übereinstimmt. Zum Unterschied von sog. Farbenrastern, die beim Farbenphotographieren (und zwar immer in Kontakt mit der Platte) verwendet werden, wirkt der hier beschriebene Raster somit als Autotypieraster, und zwar infolge der Bildung von ,begrenzten, kleinen Lichtöffnungen, den Rauten, von denen jede als Lochobjektiv für das durchgehende Licht wirkt, in der Weise wie der gewöhnliche Autotypieraster mit seinen unabhängig von der Zusammensetzung und Farbe des Lichtes als Lochobjektiv wirkenden Lichtöffnungen.

Der Rautenraster und die angegebenen Farben sind nur beispielsweise angeführt. Es kann sowohl das Muster des Rasters als die Farbenkombination abgeändert werden. In dem Rautenraster sind die Rasterelemente jeder Art untereinander gleichförmig, man kann natürlich aber auch in der einen oder anderen Art Raster aus ungleichförmigen, obwohl untereinander gleichfarbigen Rasterelementen verwenden.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   ι. Raster zum Herstellen von Klischees durch photomechanische Reproduktion von Bildoriginalen mit farbig angelegten Halbtönen, der aus zwei Arten von durchsichtigen Rasterelementen besteht,- deren eine die komplementäre Farbe der getönten Flächen des Bildoriginals aufweist,. dadurch gekennzeichnet, daß die andere Art der Rasterelemente in der Farbe mit den in dem Bildoriginal vorkommenden Halbtönen spektral übereinstimmt.
2. 2. Raster nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Linien in einer durchsichtigen Farbe ausgeführt sind, die komplementär zu der Farbe der abgetönten Flächen des Bildoriginals ist, und daß die zwischen den Linien liegenden Flächen aus einer anderen durchsichtigen Farbe bestehen, die im wesentlichen mit der Farbe der getönten Flächen im Bildoriginal übereinstimmt.