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Kurbelgehäuse mit Ölsammelraum, insbesondere für Brennkraftmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kurbelgehäuse mit ölsammelraum, insbesondere
für ßrennkraftmaschinen, bei welchen ein feinmaschiges Ülfiltersieb über dem Höchststand
-des Schmiermittels im Sammelraum des Geliäuses liegt.
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Wenn ein solches Ölfiltersieb seinen Zweck vollkommen erfüllen soll.
;o muß es sehr feininaschig sein, damit es auch sehr kleine Verunreinigungen festhalten
kann. Die Feininaschigkeit des Siebes hat wiederum zur Folge, daß die durch die
Flächeneinheit des Siebes hindurchgehende Flüssigkeitsmenge in der Zeiteinheit verhältnismäßig
klein ist. Man braucht also für eine bestimmte in der Zeiteinheit zu filtrierende
Flüssigkeitsmenge verhältnismäßig große Siebflächen. Wenn nun <las Sieb im Kurbelgehäuse
über dem Höchststand des Schmiermittels im Sammelraum liegt, so ist die Unterbringung
einer großen Siebfläche ohne weiteres möglich. Dennoch ist es aber bisher nicht
möglich gewesen, derartigen Sieben eine hohe Feinmaschigkeit zu geben. Dies hat
seinen Grund in der ungleichmäßigen Belegung des Siebes mit einer Schicht aus dem
zu filternden Ü1. Durch die Luftwirbelung. die sich bei den bisher bekannten Maschinen
ungehindert auf das (il. welches oberhalb des Filtersiebes lagerte, auswirken konnte,
wurde das Ü1 von einzelnen Siebstellen fortgetrieben und nach anderen leingedrängt.
Die Folge davon war, dalß (las Sieb an denjenigen Stellen, an denen das Ül fortgetrieben
wurde, überhaupt nicht zur Wirkung kam und nur diejenigen Siebstellen eine Filterung
hervorrufen konnten, an denen sich das 01 ansammelte. Da also erhebliche
Siebflächen für die Filterung nicht in Frage kamen, war es bisher nicht möglich,
dem Sieb diejenige Feinmaschigkeit zu geben, die es in Anbetracht seiner Gesamtgröße
eigentlich hätte haben können.
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Dieser Cbelstand wird durch die vorliegende Erfindung vermieden. Gemäß
der vorliegenden Erfindung werden über dein Filtersieb durchlässige Prallwände angeordnet,
deren Durchgangsquerschnitte über die ganze Siebfläche verteilt sind und mindestens
zwanzigmal so groß sind wie diejenigen eines üblichen feinmaschigen Filtersiebes.
Die Anordnung der Prallwände hat zur Folge, daß die Oberfläche des Filtersiebes
der Ein-Wirkung der Luftwirbel, die von den beweglichen Teilen im Innern des Kurbelgehäuse
hervorgerufen werden, entzogen ist. Da andererseits die Prallwände gleichmäßig über
die ganze Siebfläche mit verhältnismäßig großen Durchtrittsöfnungen versehen sind,
wird die gesamte Siebfläche gleichmäßig zur Filtrierung des Öles herangezogen. Da
also die Einrichtung gemäß der Erfindung zur Folge hat, daß die gesamte Siebfläche
an der Filtrierung mitwirkt, kann bei einer gegebenen, in (ler Zeiteinheit durch
(las Sieb hindurch
zu filtrierenden Flüssigkeitsmenge die Feinmaschigkeit
des Siebes gegenüber den bekannten Sieben wesentlich gesteigert und infolgedessen
der Filtereffekt erheblich verbessert werden. Da weiterhin .keine Überbelastung
einzelner Siebstellen stattfindet, erfolgt auch die Schmutzablagerung auf dem Sieb
gleichmäßig, was zur Folge hat, (laß die Zeitabstände, in denen das Sieb gereinigt
werden muß, vergrößert werden können.
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An, sich ist es bekannt, perforierte Prallflächen unmittelbar über
der im Kurbelgehäuse befindlichen Ölmasse anzuordnen, um das schäumende "e£böl vor
dem Aufgewühlt-und i\Titgerissenwerden durch die von Kurbeln, Pleuelstangen und
Kolben erzeugten Luftwirbel zu bewahren. Von einem Zusammenwirken dieser Prallflächen
mit einer zwischen ihnen und dem Ölspiegel angeordneten Siebfläche ist jedoch bei
den bekannten Einrichtungen mit Prallflächen keine Rede. Es tritt daher auch nicht
die von Luftströmungen ungestörte, gleichmäßige Verteilung des Aböles über die ganze
Oberfläche eines Siebes ein, so daß also auch der in der Verbesserung der Filterwirkung
des Siebes bestehende fortschrittliche Effekt des Erfindungsgegenstandes bei den
in Rede stehenden bekannten Einrichtungen nicht vorhanden ist.
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Es ist weiterhin bekannt, die Olmasse zusammen mit einem über ihr
befindlichen Sieb in einem Sonderraum anzubringen, der von dem eigentlichen Kurbelgehäuse
durch eine feste Wand völlig getrennt ist. Damit das Ül von dem Innern des Kurbelgehäuses
in den Sonderraum lineirigelangen kann, ist die genannte Wand mit einigen wenigen
durch Kugelventile verschließbaren Öffnungen versehen. Diese Wand ist hinsichtlich
ihrer Wirkung mit der erfindungsgemäß angeordneten, über die ganze Siebfläche gleichmäßig
mit freien Durchtrittsöffnungen versehene Prallwand nicht vergleichbar, denn während
die Prallwand bei (lern Erfindungsgegenstand eine gleichmäßige Verteilung des Aböls
itber die Siebfläche und eine gleichmäßige Ausnutzung des Siebes bewirkt. tritt
bei (leg in Rede stehenden bekannten Einrichtung (las Gegenteil ein. Denn bei dieser
«-erden vorzugsweise die unmittelbar unterhalb (leg Kugelventile gelegenen Siebstellen
an (lein Siebvorgang beteiligt, während die anderen Siebfliichenteile mehr oder
weniger unbeteiligt bleiben. Von einer gleiclnnäßigen Ausnutzung (leg gesamten Siebfläche
ist also bei (leg bekannten Einrichtung keine Rede.
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Die Erfindung ist 1n Hand eines Ausführungsbeispiels veranschaulicht.
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1,-i-. I und a stellen im lotrechten Teilschnitt bzw. im Teilschnitt
nach =-2 (leg hig. t (#ine Brennkraftniaschine für Flugzeuge (lag, die der Erfindung
entsprechend ausgebildet ist.
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Ein Satz oder, wie dargestellt, mehrere Zylindersätze d, deren Pleuelstangen
an einer Reihe von Kurbeln der Welle b angreifen, sind auf einem gemeinsamen Kurbelgehäuse
c angeordnet. Das Schmieröl, welches sich in dein als Ölsumpf ausgebildeten unteren
Teil des Gehäuses c sammelt, wird einer der beiden Schöpfgruben la,, las mittels
einer oder mehrerer Pumpen f entnommen und einem Schmiermittelbehälter e zugeführt,
von <lern die verschiedenen Verbrauchsstellen der Maschine zweckmäßig durch Schmierpumpen
d gespeist werden.
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Oberhalb des Ölsumpfes lt ist ein feinmaschiges Filtersieb
i angeordnet, und über dem Filtersieb i befinden sich erfindungsgemäß eine oder
mehrere Prallwände g. Die Prallwände g können je nach der Bauart des Kurbelgehäuses
auch unterteilt bzw. mehrfach angeordnet sein. Die Durchlaßöffnungen der Prallwand
g haben wesentlich größere Abmessungen, z. B. mindestens zwanzigmal so große Abmessungen
wie die Maschen von üblichen Filtersieben. Die Prallwand kann aus einer Blechplatte
mit mehrere Millimeter (beispielsweise 4. mm) großen Löchern bestehen, aber auch
jalousieartige Öffnungen besitzen.
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Die Prallwand g schützt die auf dem feinmaschigen Sieb i befindliche
Ölschicht gegen die von den Kurbeln, Pleuelstangen u. dgl. erzeugten Luftwirbel,
so daß sich das ()1 gleichmäßig über die ganze Siebfläche ausbreiten kann, wodurch
die Siebfläche voll zur Filtrierung des Öles ausgenutzt wird. Ohne die schützende
Wirkung der Prallwand g würde das Ü1 von zahlreichen Stellen des Filtersiebs weggefegt
werden, so daß diese Stellen für die Filterwirkung unwirksam werden würden.
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Der Ülsumpf h selbst und auch (las Filtersieb i können durch Wände
unterteilt oller als eine einzige Kammer bzw. als gemeinsames Sieb ausgebildet sein,
und zwar selbst dann, lvetin die Prallwand g unterteilt ist. Die Schtniermittelabflüsse
von Neben- und Zusatzteilen der \laschine, von ihrer Steuerung, den "Lahn- u, dgl.
Getrieben,- dem Kompressor usw. werden vor ihrem Rückfluß in (las Gehäuse zweckmäßig
zu Sammelleitungen j zusatnniengezogen, welche unter den t'rallwiillden g, gegebenenfalls
zwischen (lein lieb i und der Wand g, münden.