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Schmiervorrichtung für Verbrennungsmotoren. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist eine Schmiervorrichtung für Verbrennungsniotoren mit Ölfangeinrichtung
im Kurbelgehäuse, die das Öl durch die hohle Kurbelwelle zu den zu schmierenden
Organen leitet, welche sich mit der Kurbelwelle drehen. .
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Es ist bereits der-Vorschlag gemacht worden, die Kurbelwelle und andere
Organe von 11lotoren mit feststehenden Zvlindern zu schmieren, indem man in der
Welle einen Kanal anordnete, welcher in eine mit Ventil versehene Fangvorrichtung
am Ende eines radialen Armes mündete, der mit der Welle aus einem Stück besteht
und sich im Motorgehäuse drehte, wobei diese Fangvorrichtung während der Drehung
in (las 01 eintauchen konnte, welches sich am Bollen des Gehäuses sammelte.
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Man hat auch bereit. den Vorschlag gemacht, bei Motoren mit rotierenden
Zylindern das durch die Zentrifugalkraft geschleuderte Öl an der Peripherie eines
Ringkanales zu sammeln, welcher mit dein rotierenden Gehäuse aus einem Stück besteht,
und zwar mit Hilfe einer Fangvorrichtung, die auf der feststehenden Kurbelwelle
montiert ist und in den erwähnten ringförmigen Kanal leitet. Die vorliegende Erfindung
löst gegenüber diesen bekannten Einrichtungen die Aufgabe, den aus feinsten Oltröpfchen
bestehenden Nebel, welcher im Gehäuseinnern eines im Betrieb befindlichen Motors
auftritt und der nach allen Richtungen hin umherwirbelt, für Schmierungszwecke nutzbar
zu machen.
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Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß die Ölaufnahme- oder
-fangeinrichtung aus einer im Kurbelwellenende sitzenden Büchse von zweckmäßiger
konischer Forin besteht, deren Außenwand Öffnungen für den Eintritt des mit Ölteichen
gesättigten, im Kurbelgehäuse während des Betriebes herrschenden Ölnebels aufweist,
wobei das Innere dieser Büchse durch gelochte, radial angeordnete Scheidewände unterteilt
ist, die sich mit den Öffnungen abwechseln.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, daß die Öffnungen, welche
in der Seitenwand der Ölfängerbüchse angeordnet sind, einen Rand, Grat oder eine
Bördelung aufweisen, der bzw. die. nach dein Innern der Büchse zii gerichtet ist.
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Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen in einigen beispielsweisen
Ausführungsformen dargestellt, und zwar zeigt:
Abb. i das Ende einer
Kurbelwelle im Vertikalschnitt mit der Ölaufnahme- oder Ölfangvorrichtung bzw. -einrichtung
gemäß der Erfindung; Abb. 2 ist ein Schnitt nach Linie A-A der Abb. i durch die
neue Ölaufnahme- oder Ölfangeinrichtung im vergrößerten Maßstabe, während Abb. 3
einen Längsschnitt in Richtung der Achse der Kurbelwelle eines Motors mit innerer
Verbrennung verkörpert, der mit der Schmiereinrichtung gemäß der Erfindung versehen
worden ist.
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Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, besteht die neue Ölfangvorrichtung
aus einer Büchse i, die zweckmäßigerweise aus sehr dünnen Wandungen gebildet ist
und vorzugsweise eine konische Form aufweisen kann. Die Büchse i ist am Ende der
Kurbelwelle 2 eines Motors mit innerer Verbrennung, und zwar in der Richtung der
Achse dieser Kurbelwelle 2, beispielsweise mittels Schrauben 3, befestigt. -Die
Büchse i ist im Innern mit glatten oder flachen Zwischenwänden 4. versehen, welche
eine große Anzahl von Perforierungen oder Lochungen zweckdienlicher Form aufweisen.
Diese Zwischenwände 4 sind in der Büchse i eingelötet oder in derselben in irgendeiner
anderen gewünschten Art und Weise angeordnet. Die konische SeitenNvand der Büchse
weist Ausschnitte auf, derart, claß verhältnismäßig große Öffnungen 6 entstanden
sind, und zwar in gleicher Anzahl wie die Zwischenwände .I, wobei sie sich mit den
Zwischenwänden abwechseln. Beim Ausschneiden der Öffnungen 6 ordnet man einen kleinen
Rand oder Grat oder eine Bördelung 7 an, der bzw. die nach dem Innern der Büchse
zu gerichtet ist.
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Der hintere Teil der Büchse i schließt sich an eine zylindrische Ausnehmung
oder Ausbohrung 8 an, die in der Achse der Kurbelwelle 2 angeordnet ist, wobei die
Scheidewände .4 vorzugsweise in diese Ausnehmung oder Ausbohrung hineinragen. In
der Zeichnung (Abb. i) bezeichnen die Bezugszahlen 9 und io schematisch angedeutete
Organe des Motors, die auf der Kurbelwelle 2 angeordnet sind und deren Schmierung
herbeigeführt werden soll. Es sind dies beispielsweise Wellenbünde, Ringanordnungen,
Hubbegrenzungseinrichtungen oder andere für die Schmierung in Betracht kommende
Motorteile. Zuflußröhren i r, welche in senkrechter Richtung zur Kurbelwelle 2 angeordnet
sind, sichern die Verbindung -zwischen der Ausnehmung oder Ausbohrung 2 und den
mit Schmierung zti versehenden Stellen.
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Die Wirkungsweise der vorbeschriebenen 1?inrichtung ist nun folgende:
Unter der Einwirktuig der Luftwirbelungen, die im 1lotorgehäuse infolge des Betriebes
des Motors erzeugt werden, treten die äußerst feinen Öltröpfchen, die sich im Motorgehäuse
in Suspension befinden, in die Büchse i ein und treten durch die Öffnungen 6. Um
aber von einer Öffnung zur anderen zu gehen, muß der mit Öl gesättigte Nebel
eine der Scheidewände 4. passieren, indem er durch die Perforierungen oder Lochanordnungen
5 dieser Scheidewand hindurchgeht. Beim Durchgang durch diese Perforierungen 5 verliert
der mit 01 gesättigte Nebel, einen großen Teil seiner feinen Öltröpfchen,
welche an den Oberflächen der Scheidewände 4 hängen bleiben. Das so gewonnene 0l
wird durch die Zentrifugalkraft längs der Scheidewände q. bis zur inneren Oberfläche
der Büchse i geführt, dann fließt es diese Büchse entlang bis zur Ausnehmung oder
Ausbohrung 8 der Kurbelwelle 2. Die Bördelungen, Ränder o. d21. 7 rings um die Öffnungen
6 verhindern, daß das Öl, welches in der Büchse fließt, durch diese Öffnungen 6
wieder nach außen geschleudert wird; das Öl
wird vielmehr gezwungen, in seiner
Vorwärtsbewegung diese Öffnungen 6 zu umfließen. Das sich in der Ausnehmung oder
Ausbohrung 8 ansammelnde Öl bildet dort einen Hohlzylinder 12, welcher durch die
Zentrifugalkraft in Form gehalten wird und sich bis zum Ende der Ausnehmung oder
Ausbohrung 8 erstreckt. Das so erfaßte Öl fließt dann durch die Ausflußrohre zu
den mit Schmierung zu versehenen Stellen des Motors, und zwar stets unter der Einwirkung
der hier auftretenden Zentrifugalkraft. Der Abfluß kann je nach den Abmessungen
und Anordnungen der Abfluß-bzw. Zuführungsrohre i i geregelt oder eingestellt werden.
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Es ist zu erwähnen, daß durch die Bewegung der Teile des Motors die
Druckwirkungen im Innern des Motorgehäuses sich ändern, ein Umstand, der eine Bewegung
der Luft in der Ausnehmung oder Ausbohrung 8 der Kurbelwelle 2 hervorruft, Zoobei
diese Bewegung die Verteilung des Oles in der ganzen Längsausdehnung der Ausbohrung
der Kurbelwelle begünstigt.
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Übrigens drehen Sich die für Kraftwagen und für Luftfahrzeuge verwendeten
\Iotore mit solchen <laß die ZeittriftigalwirkLing eine sehr bedeutende Rolle
für die vorliegende Erfindung spielt, derart, claß selbst eine bcinerkenswerte,
etwa eine Zeit andauernde Neigung-der Kurbelwelle 2 zur Horizontalen nicht der Bildung
und Aufrechterhaltung der Ölschicht in der Bohrung 8 schädlich wäre.
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Die Abb. 3, welche den vereinfachten Längsschnitt eines feststehenden
Motors mit
nur eiiic-iii einzigen Zylinder zeigt, stellt eine weitere
beispielsweise Anordnung der Schiniereinrichtu-ig gemäß der Erfindung in einer etwas
geänderten Ausführung dar. In dieser Abbildung entsprechen die Bezugszahlen genau
denen der vorbeschriebenen Abbildungen; ferner bezeichnet 13 das Motorgehäuse, welches
den Zylinder 14. trägt, während 1 ,# den Kurbelzapfen der Kurbelwelle 2 bezeichnet,
der den Kopf 16 der Pleuelstange aufnimmt, wobei das Gleichgewicht durch das Gegengewicht
1 7 gesichert wird.
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Die Aufnalinie- oder Fangbüchse i für das (5l, welche an dem Ende
der Kurbelwelle 2 angeordnet ist, besitzt nur zwei seitliche Öffnungen 6, wobei
die beiden Scheidewände .4 infolgedessen nur durch eine einzige Platte gebildet
werden. Die Ausbohrung 8, welche in der Kurbelwelle 2 vorgesehen ist, besitzt nur
eine geringe Tiefe; Leitungen 18 und -19 schließen sich an den Boden der Ausbohrung
8 an und verlaufen parallel zur Achse der Kurbelwelle 2, indem sie sich an ihren
anderen Enden an kleine O_uerkanäle 2o und 21 anschließen, welche an den mit Schmierung
zu versehenden Stellen des Motors ausmünden. Die Kurbelwelle 2 dreht sich in den
beiden Lagern 22 und 23, die vom Motorgehäuse getragen werden. L m nur ein Beispiel
zu erwähnen, bezeichnet 24. die Steuerungsnocken eines Ventils, welches zeichnerisch
nicht dargestellt ist. Dieser Nocken, welcher sich auf der Kurbelwelle 2 dreht,
wird mit der halben Geschwindigkeit der Kurbelwelle in Umdrehung versetzt durch
ein entsprechend eingestelltes Getriebe 25. Das Öl, welches sich, wie vorher beschrieben,
in der Ausbohrung 8 sammelt, fließt durch die Leitung 18 bis zum Kanal 2o, wo es
die Auflagerfläche der Büchse 26 auf der Kurbelwelle--- schmiert,- welche den Nocken
24. trägt, während es andererseits in der Leitung i 9 bis zum Kanal 21 fließt, wo
es das Lager 22 mit Schmierung versieht. Es ist klar, daß man mehrere Leitungen,
wie beispielsweise bei 18 oder ig gezeigt, anordnen kann, die alle von der Ausnehmung
oder Ausbohrung 8 aus ausgehen und die notwendig sind, um die verschiedenen Teile
des Motors mit genügender Schmierung zu versehen.
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Um nun auch andere Organe als diejenigen, welche direkt auf der Kurbelwelle
2 sitzen, finit Schmieröl zu versehen, kann man das 01, welches zu einem
dieser letzteren Organe geleitet worden ist, weiter nutzbar machen. So ersieht man
z. B. aus der Abb. 3, daß das (11, welches aus dem Lager 22 abfließt, vom Kanal
27 wieder aufgenommen und zur Getriebeanordnung 25 geleitet wird. In dem dargestellten
Beispiel sichert eine Ölleitung mit einem einzigen Ausfluß 28 die Schmierung des
Lagers 23, wobei das überschüssige, aus dieseln Lager 23 abfließende 01 in einen
gewöhnlichen Ölsammler 29 einfließt, der auf der Kurbelwelle 2 angeordnet ist, von
wo es sich durch die Leitung 30 zum Kurbelzapfen 15 ergießt, um den Kopf
16 der Pleuelstange mit Schivierung zu versehen. Der Kopf 16 der Pleuelstange könnte
übrigens auch durch Einspritzen geschmiert werden, und das Lager 23 könnte das Öl
durch die Kurbelwelle 2 in derselben Art und Weise empfangen wie das Lager 22. In
diesem Falle hätte man keinen Ausfluß für das abzufließende Öl vorzusehen, wobei
hier ausdrücklich betont werden soll, daß das in der Abb. 3 dargestellte Beispiel
ausschließlich dazu 1 estimmt ist, mit einfachen Mitteln zeichnerisch anzudeuten,
daß man, in einem und demselben 'Motor, die vorliegende Anordnung mit anderen Einrichtungen
vereinigen kann, um eine Schmierung gemäß der vorliegenden Erfindung herbeizuführen.
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Es ist einleuchtend, daß sinngemäße Abänderungen in der Formgebung
der Einrichtung, besonders in der ölfangeinrichtung, in der Ausgestaltung und in
den Abmessungen der einzelnen Teile oder der Gesamtanordnung vorgenommen werden
mögen, ohne den Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen.