DE625027C - Selbsttaetig schliessendes Spuelventil mit Gegendruckkammer und Hilfsventil - Google Patents

Description

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein selbsttätig schließendes Spülventil mit Gegendruckkammer und Hilfsventil. Bekanntlich werden Spülvorrichtungen in der Regel entweder als sogenannte Kolbenspüler oder als Membranspüler hergestellt. Erstere haben den Vorzug eines großen Hubes und einer großen Gegendruckkammer, letztere den einer unbedingt dichten Trennung der Gegendruckkammer vom Zuflußraum. Die Kolbenspüler wurden seif Jahrzehnten meist mit eingeschlifrenem Metallkolben angefertigt. Es stellte sich aber immer wieder heraus, daß am Metallkolben bzw. Gehäuse nach verhältnismäßig kurzer Zeit starke Abnützungen auftreten, wodurch der ruhige Gang und der ruhige Schluß des Spülers empfindlich gestört werden und auch die Einstellung ungenau wird, weil die Gegendruckkammer nicht mehr allein durch die vorgesehene Düse, sondern auch durch die zwischen Kolben und Gehäuse entstehenden Undichtheiten aufgefüllt wird. Diese Mißstände versuchte man durch Lederoder Gummimanschetten am Kolben oder durch ähnliche Hilfsmittel zu beseitigen, die aber ebenfalls nicht befriedigten.

Die Erfindung bezweckt, ein Spülventil zu schaffen, das die genannten Vorteile des KoI-benspülers hat, ohne die Nachteile des Undichtwerdens im Gebrauch durch Abnutzung zu haben. Dies ist dadurch erreicht worden, daß die Abdichtung und Führung des Ventils durch eine Manschette mit ineinander gestülpten kegeligen Schenkeln erfolgt, die sich gegen entsprechende kegelförmige Flächen des Ventilkörpers und des Gehäuses in jeder Hubstellung abstützen und deren Enden mit den genannten Teilen fest und dicht verbunden sind, wobei der Räum oberhalb des Scheitels der Manschettenschenkel sich zwischen den Kegelflächen des Gehäuses und Ventils verengt. Bei der Bewegung des Ventilkörpers hebt sich der eine Manschettenschenkel von seiner Stützfläche ab und wälzt sich zu der anderen Stützfläche hinüber, wobei der Man- *5 schettenscheitel oder Wälzrücken nur die Hälfte des Weges in gleicher Richtung zurücklegt wie der Ventilkörper. Der Wälzrücken behält dabei in jeder Stellung die gleiche Breite. Die Wälzmanschette ist in geschlossener Stellung des Ventils gegen Druck entlastet. Beim öffnen des Ventils tritt von der Unterseite her ein Überdruck auf. Durch diese Ausbildung der kegeligen Stützflächen des Gehäuses und des Ventilkörpers, die so verlaufen, daß der Raum zwischen den Kegelflächen oberhalb der Scheitelflachen der Wälzmanschetten sich verengt, wird ein Aufblähen bzw-. Durchdrücken des Gummikörpers der Wälzmanschette verhindert.

An sich sind biegsame Trennwände mit ineinandergestülpten kegeligen Schenkeln an entlasteten Ventilen bekannt, bei denen sich die Schenkel an entsprechenden Kegelflächen des Gehäuses abwälzen u'nd der Trennwandscheitel wandert.

Bei diesen bekannten Vorrichtungen handelt es sich um Druckregler für Gasleitungen

mit geringen Drückunterschieden, wobei die elastische Trennwand so ausgebildet ist, daß die Druckfläche, welche zum Ausgleich des einsitzigen Ventils vorgesehen ist, sich im gleichen Maße verändert wie der Druck des Mittels auf das: Ventil während seines öfjfnens. Zu dem Zwecke verengen sich bei der bekannten Vorrichtung die kegelförmigen Flächen des Gehäuses und des ätrr Ventilkörper befestigten Kolbens nach unten hin, wogegen sich der Raum oberhalb des Schei-' teils der Trennwand erweitert, so daß der Trennwandscheitel oben nicht mehr gestützt ist, sondern sich ausdehnen und aufblähen kann. Von der vorliegenden Erfindung unter-, scheidet sich die bekannte Vorrichtung hinsichtlich Zweck und Wirkungsweise grundlegend.

Der neue Spüler ist in der Zeichnung dairgestellt.

Abb. ι. zeigt den Spüler im Längsschnitt bei geschlossenem Ventilkörper, Abb. 2 bei offenem Ventilkörper. Das Gehäuse α hat einen Sitz b, auf den sich der Ventilkörper c mit der in bekannter Art* eingesetzten Dichtung d aufsetzt. Das Hilfsventil e ist in bekannter Weise im Ventilkörper c untergebracht und wird durch die Feder f geschlossen gehalten. Der Ventilkörper c ist mit seinem unteren Teil im Gehäuse α lose geführt und besitzt im oberen Teil eine kegelförmige Erweiterung g, um die sich der innere Schenkel k der Wälzmanschette dichtend anschließt, wahrend der äußere Schenkel i durch den Deckel k gegendas Gehäuse α dichtend festgehalten wird. Der Deckel k besitzt eine kegelförmige Innenwand mit dem gleichen "Winkel wie der Kegel des Ventilkörpers.

Bewegt man nun das Ventil c nach oben, so hebt sich der innere Schenkel h von der Kegelfläche g des Ventils ab, ■ wälzt sich zwanglos zum äußeren Schenkel i hinüber und • legt sich dort an die Kegelwand des Deckels au. Dadurch, daß die Wälzmanschette kegelförmig und nicht zylindrisch gestaltet ist, weichen' die sich abwälzenden Schenkel einander aus, da in jeder Stellung der innere Schenkel immer kleiner ist als der äußere. Diese Art der beweglichen Dichtung zwischen Ventilkörper und Gehäuse gestattet nicht nur einen großen Ventilhub, sondern hat den "weiteren Vorteil, daß im letzten Stadium der Abwärtsbewegung des Ventils der Druckraum über dem Kolben pro Wegeinheit starlter zunimmt und das Ventil infolgedessen seine Geschwindigkeit verlangsamt. Dies hat zur Folge, daß sich das Ventil ganz ruhig auf seihen Sitz aufsetzt, wodurch jeder Rückschlag in der Leitung vermieden ist.

Das Anheben des Ventils erfolgt, wie bekannt, durch Einwirkung auf den Stift I des Hilisventils.

Claims (1)

1. Patentanspruch: _g

   Selbsttätig schließendes Spülventil mit ' Gegendruckkammer und Hilfsventil, da-. durch gekennzeichnet,- daß das Trennmittel zwischen der Gegendruckkammer und dem Zuflußraum als: an sich bekannte Wälzmanschette mit zwei ineinandergestülpten kegeligen Schenkeln ausgebildet ist, die sich gegen entsprechend kegel- -förmige Flächen des Ventilkörpers und des Gehäuses in jeder Hubstellung abstützen, wobei der Raum oberhalb des Scheitels der Wälzmanschette zwischen den Kegelflächen sich verengt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen