DE62447C

DE62447C - Vorrichtung zur Verhütung unbefugten Oeffnens von Schubkasten

Info

Publication number: DE62447C
Application number: DENDAT62447D
Authority: DE
Original assignee: H. BRAV in Berlin S., Sebastianstr. 72
Anticipated expiration: 1911-09-22

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Vorrichtung hat den Zweck, das unbefugte Oeffnen von Schubkasten bei Ladentischen von der Käuferseite her zu verhindern.

Zu diesem Zweck ist der Schubkasten nicht durch Ziehen von Hand an der Stirnseite bezw. an einem Knopfgriff zu öffnen, sondern das Oeffnen erfolgt durch Auftreten des Fufses auf einen Tritthebel F, dessen Bewegung sich durch eine Hebelanordnung nach oben auf den Kasten überträgt. Es ist sonach ein unbefugtes Oeffnen von der Käuferseite des Ladentisches aus ausgeschlossen, da dieser Fufstritthebel weder von vorn durch die volle Ladentischlängswand v, noch durch Ueberbeugen des Körpers über den Ladentisch hinweg zugänglich ist.

In der Zeichnung zeigt Fig. 1 die Vorrichtung in zwei Stellungen; Fig. 2 ist ein Grundrifs und Fig. 3 eine Vorderansicht hierzu. Es bezeichnet L den Ladentisch, ν dessen vordere oder äufsere Längswand, i dessen innere Längsseite und 0 die Deckplatte; weiter bezeichnet \, Fig. 3, eine Zwischenwand und ^¹ eine Querwand, auf welcher der Schubkasten S gleitet, der aufserdem noch durch Falze horizontal geführt sein kann.

Die Vorrichtung zur Bewegung des Schubkastens ist seitlich desselben an der festen Zwischenwand \ angebracht und besteht im wesentlichen aus einer Hebelverbindung, welche durch eine Feder k in Spannung gehalten 'wird, den Kasten bei e erfafst und durch Niederdrücken des Tritthebels F so bethätigt wird, dafs der Schubkasten in die Offenlage (Fig. ι punktirt) gelangt.

Die beiden hinter einander angeordneten doppelarmigen Hebel α α^l und b b¹ haben ihre Drehpunkte in c bezw. c¹ an der Wandung %. Der Vorderarm α des Hebels α a^l ist durch Stange d mit dem Vorderarm b des zweiten Hebels b b¹ gelenkig verbunden und ebenso der hintere Arm α¹ durch Stange d¹ mit dem Zapfen e, welcher am Schubkasten befestigt ist.

Der hintere Arm b^l des Hebels b b¹ erfafst im Endpunkt s eine Stange g, welche schräg abwärts über eine Rolle r gleitet, deren Zapfen an der Wandung \ festliegt. Die Stange g wird am Ende g¹ von einer Zugstange h erfafst, die an den Tritthebel F bei i¹ .anschliefst. Diese Hebelverbindung wird durch eine Feder k, die einerseits an der Längswand ν des Ladentisches befestigt ist und andererseits das Hebelende s erfafst, so gehalten, dafs der Kasten geschlossen ist. Fig. 1 zeigt den Schubkasten S mit der Schubvorrichtung in den beiden Stellungen »Geschlossen« (ausgezogen) und »Offen« (punktirt).

Das Oeffnen erfolgt durch Niederdrücken des Tritthebels F, und der Kasten bleibt so lange offen, als der Fufs seinen Druck ausübt. Je nach Gröfse der Ausschwingung des Tritthebels kann der Schubkasten mehr oder weniger geöffnet werden.

Beim Niederdrücken des Tritthebels zieht

Stange h die auf Rolle r gleitende Stange g unter Anspannung der Feder k nach unten, Hebel b b¹ schwingt um c¹ und Zugstange d zieht den Hebelarm α zurück, so dafs der Arm α¹ nach vorn schwingt und diese Bewegung durch Stange d^l auf den Schubkasten überträgt.

Beim Loslassen des Tritthebels F kehren alle Theile infolge des von der Feder k auf b¹ ausgeübten Zuges wieder in die Schlufslage zurück.

Am Hebelarm a¹ kann noch ein Anschlag η für die Stange ^vorgesehen werden, um den Hebel α α¹ sicherer mitzunehmen. Die Achse der Stange d^l mufs in der Schlufslage oberhalb des Hebeldrehpunktes c liegen oder mit demselben zusammenfallen, so dafs ein beabsichtigtes directes Herausziehen des Schubkastens nicht möglich ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zur Verhütung unbefugten Oeffnens von Schubkasten an Ladentischen, bestehend in der Verbindung zweier oder mehrerer seitlich des Kastens angebrachter, unter Federspannung oder Gewichtswirkung stehender doppelarmiger Hebel bezw. Excenter (aa¹ b b¹), deren Arme unter einander, sowie mit dem Kasten und mit einem Fufstritthebel (F) oder Schnurzug 'derart verbunden sind, dafs bei Niederschub bezw. Niederziehen des letzteren der Schubkasten in Offenlage gelangt und beim Loslassen selbstthätig in die Schlufslage zurückkehrt. .

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.