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Ofen zum Schwelen oder Verkoken von Brennstoffen Die Erfindung bezweckt
eine verbesserte Zu- und Abführung der Heizstoffe bei dem Ofen zum Schwelen oder
Verkoken von Brennstoffen nach dem Patent 605743. Bei diesem Ofen ist auf
einer drehbaren Grundplatte eine mit Heizzügen und Wärmeaustauschräumen ausgestattete
Plattform mitsamt den die Heizzüge speisenden Brennern angeordnet. Den Heizzügen
wird das Heizgas durch eine ortsfeste Ringleitung und von diesen abzweigende Verteilungsleitungen
zugeführt, und die Rauchgase werden gegenläufig aus den Wärmeaustauschräumen zu
einem ortsfesten, ringförmigen Fuchs abgeführt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung sollen die Heizgase den Brennern
im. Mittelpunkt der Plättform mit Hilfe einer ein Mundstück für die Brennerverteilungsleitungen
bildenden ringförmigen Haube zugeführt werden, und es sollen -die Rauchgase aus
den Vorwärmeräumen durch einen ebenfalls im Mittelpunkt der Plattform auf dieser,
angeordneten Abzug abgeführt werden. Auf diese Weise beschränkt sich der ortsfeste
Teil der Anlage auf die Ofendecke und die Beschick-und Entleerungsvorrichtung, während
die gesamte Beheizungseinrichtung der sich drehenden Plattform zugeordnet ist, was
die Heizmittelzu- und -abführung entsprechendvereinfacht und erleichtert: Die Heizstoffe
strömen symmetrisch von der Mitte aus radial durch die Heizzüge bzw. durch die Vorwärmeräume
und die Heizzüge, und die Rauchgase ziehen aus den Vorwärmeräumen durch den auf
der Plattform befindlichen Abzug symmetrisch zur Mitte hin ab. Auf diese Weise ergeben
sich die kürzesten Wege für die Heizmittel und die geringsten Zugwiderstände.
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Da im vorliegenden Fall der mittlere Teil oberhalb der Plattform der
Rauchgasabführung und der mittlere Raum unterhalb der Plattform für die Gaszuführung
nutzbar gemacht ist, so ist die Unterbringung der Entleerungsvorrichtung im mittleren
Teil der Plattform, wo sie ohnehin sehr viel wertvollen Raum beanspruchen würde,
nicht möglich. Statt dessen dienen zur Entleerung der einzelnen sektorartigen Entgasungsräume
der Plattform, die nunmehr am inneren Ende geschlossen sein können, .ein oder mehrere
radial bewegliche Kratzer, die so gestaltet sind, daß sich unter ihrem Rücken das
Beschickgut quer hinwegbewegen kann. Derartige Kratzer sind an sichbekannt,neu ist
jedoch jene besondere, hier bedingte Gestaltung der Kratzer.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine gemäß der Erfindung ausgebildete
Ofenanlage in Abb. r in einem senkrechten Schnitt durch die Ofenmitte, in Abb.2
in Querschnitten nach AI A, B-B, C-C, D-D, E-E, F-F der Abb. r und in Abb.
3 in einem Schnitt nach G-G der
Abb. --. Die Abb. 4 und 5 zeigen
eine zweite, für eine Beheizung durch Schwachgas bestimmte Ausführungsform, und
zwar in Abb. 4 in senkrechtem Schnitt und in Abb. 5 in waagerechten Schnitten nach
H-H; 1-T, K-K, L-L der Abb. 4. als Ausführungsbeispiele.
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Auf der drehbaren Grundplatte i (s. insbesondere Abb. i), welche durch
ein Getriebe auf dem Traggestell :2 in Drehung versetzt wird, sind wie bei dem Ofen
gemäß dem Hauptpatent die Heizzüge, die Brennstoffzuführungsleitungen und die Brennstoff-Rauchgas-Wärmeaustauschräume
in Gestalt eines einheitlichen Blockes aufgebaut. Auf der Plattformdecke i4 sind
niedrige und schmale radiale Wände 17 angeordnet, durch welche das auf die Plattform
aufgebrachte Gut in einzelne Sektoren aufgeteilt wird. Über der Plattform 14 befindet
sich die Ofendecke 18, welche beispielsweise als Hängedecke ausgebildet ist. Die
Ofendecke umschließt den Ofenraum innenseitig mittels einer Mantelfläche i8'. Durch
Dichtungstassen w111 und w11 ist der Plattformaufbau gegenüber der Decke 18 nach
außen luftdicht abgeschlossen.
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Die Zuführung des Beheizungsstarkgases zu den Heizzügen s111 der Plattform
erfolgt im vorliegenden Fall von der Mitte der Plattform aus mit Hilfe eines in
der Ofendrehachse angeordneten Fußstücks 3 (Abb. i), in welches seitlich die Heizgashauptleitungaa
mündet. Das Fußstück 3 ist durch eine an dem Drehzapfen 4 der Grundplatte i befestigte
ringförmige Haube 5 gasdicht abgedeckt. Von der Haube 5 zweigen aufwärts die zu
den Heizzügen s111 der einzelnen Sektoren der Plattform führenden Starkgasbrennerleitungen
6 ab.' Unterhalb der Heizzüge s111 befinden sich Brennkammern g sowie Wärmeaüstauschräume
q111 und q11, welche Regeneratorräume oder, wie in dem Ausführungsbeispiel nach
Abb. i bis 3 dargestellt, Reküperatorräume sein können. 'In letzterem Falle wird
die vorzuwärmende Verbrennungsluft, welche bei: 11l° in die Rekuperatoren eintritt,
durch Rohrleitungen 7 im Zickzack durch die Rekuperatorräume hindurchgeführt imd
tritt nach Austritt aus der Öffnung 8 durch Kanäle ii hindurch in eine. Verbrennungskammer
g ein, in welche auch die Brenner i11 von unten her münden und von welcher die Feuergase
in die Heizzüge s111 überstfömen. Die Rauchgase ziehen. durch die Rekuperatorräume
q11 und q111 zu einem Fuchsringkanal t111 und von diesem zu einem Abzug 12 ab, der
in der Mitte auf der Grund-Platte i angebaut ist.
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Soll die Plattform anstatt mit Starkgas mit Schwachgas beheizt werden
öder soll die Beheizung durch 'das, eine oder andere Heizmittel möglich sein, so
werden die bei der Ausführungsform nach Abb. i und z zwischen den einzelnen Rekuperatorräumen
befindlichen sektorartigen Räume als Schwachgasvorwärmeräume ausgebildet, wie dies
die Abb.4 und 5 veranschaulichen. In diesem Fall wird das Schwachgas den einzelnen
Vorwärmeräumen q211 mittels je einer Verteilungsleitung 15 unten zugeführt, die
es im Zickzack aufwärts durchströmt. Aus dieser tritt es durch Öffnungen 16 in die
Brennkammer g', in welche auch die durch die Rekuperatoren q111, q11 vorgewärmte
Verbrennungsluft eintritt. Die Rauchgase durchströmen in diesem Fall außer den Rekuperatoren
qlo, q11 auch noch seitlich der Vorwärmeräume q211 angeordnete schmale Räume q21
(Abb. 5) und ziehen aus allen Rekuperatorräumen gemeinschaftlich in den Fuchskanal
t111 und in den Abzug 12" wie die Abb. 4 und 5 im einvelnen veranschaulichen.
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Über der Ofendecke ist ein Füllturm d111 (Abb. 3) angeordnet, durch
welchen die einzelnen Plattformsektoren bis zur Höhe der Wände 17 gefüllt werden,
sobald die einzelnen Sektoren unter den Füllturm gelangen, nachdem sie zuvor an
einer dem Füllturm benachbarten Stelle entleert worden sind. Zur Entleerung der
Sektoren dient ein mittels eines Getriebes radial bewegbarer Kratzer 22 (Abb. i
und 2), dessen Rücken 2,3 so hoch über der Plattform angeordnet ist, daß,
wie Abb. i veranschaulicht, das Beschickgut z unter dem Kratzerrücken quer hinwegzuwandern
vermag. Die Verwendungsweise dieses Kratzers ist derart, daß, sobald ein Plattformsektor
durch eine Bewegung des Kratzers im Sinn der Abb. i nach links entleert worden ist,
der Kratzer wieder in den entleerten Sektor eingefahren wird, bevor die Plattform
weitergedreht wird. Der Kratzer befindet sich alsdann in bezug auf den zu entleerenden
nächsten Sektor in der in Abb. i dargestellten Gebrauchslage. Durch eine Klappe
e111, welche dem Kratzer 22 zugleich als Brücke dient und welche mittels eines Hebels
z4 (Abb. -9) von außen geschwenkt werden kann, kann der Ofenraum mit einem zur Aufnahme
des garen Beschickgutes dienenden Behälter h111 luftdicht verbunden werden. In einem
oberen Fortsatz 25 des Behälters h111 wird der Kratzer 22 luftdicht geführt, so
daß der Behälterraum mit dem Ofenraum ein gegen den Eintritt von Außenluft verschlossenes
Ganzes bildet. Der Behälter 1a111 kann mit einer Vorrichtung 26 zur Zuführung eines
luftförmigen oder gasförmigen Mittels, beispielsweise eines derartigen Kühlm.ittels
oder zur Zuführung von Wasserdampf o dgl., ausgerüstet sein, so daß das in den Behälter
eingeführte Mittel und die aus dem
Sehälter entweichenden flüchtigen
Stoffe im AnschluB daran auch noch den Ofenraum durchströmen und mit den dort erzeugten
flüchtigen Bestandteilen in die Gasvorlage abgesaugt werden.