DE622455C - Verfahren und Vorrichtung zur gasdichten Verbindung von Gasabsaugerohren in der Kohlebeschickung von Retorten und Kammeroefen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur gasdichten Verbindung von Gasabsaugerohren in der Kohlebeschickung von Retorten und Kammeroefen

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DE622455C
DE622455C DEST52763D DEST052763D DE622455C DE 622455 C DE622455 C DE 622455C DE ST52763 D DEST52763 D DE ST52763D DE ST052763 D DEST052763 D DE ST052763D DE 622455 C DE622455 C DE 622455C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B27/00Arrangements for withdrawal of the distillation gases
    • C10B27/02Arrangements for withdrawal of the distillation gases with outlets arranged at different levels in the chamber

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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Coke Industry (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur gasdichten Verbindung von Gasabsaugerohren in der Kohlebeschickung von Retorten und Kammeröfen Bei der Innenabsaugung der Destillationsgase aus Retorten und Kammeröfen zur Koks- und Gaserzeugung ist es bekannt, Gasabführrohre mit in .der Brennstoffbeschickung angeordneten Hohlkanälen dadurch in gasdichte Verbindung zu bringen,- daß entweder zuerst die Gakabführrohre in die Brennstoffbeschickung eingesetzt und alsdann die Hohlkanäle durch Stangen, die in die Gasabführrohre eingeführt werden, hergestellt werden; oder aber, daß .die zuerst hergestellten Hohlkanäle im Durchmesser enger als die Gasabführrohre gehalten und letztere unten konisch verengt in die Hohlkanäle fest eingepreßtwerden.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß die gasdichte Verbindung der Gasabführrohre mit den Hohlkanälen in der Kohlebeschickung bei Verkokung schlechtbackender, insbesondere nichttreibender oder nichtblähender Kohle zuweilen nicht ausreicht, um bei Anwendung von Unterdruck, der zur Überwindung des Widerstandes der sich bildenden Teernähte notwendig ist, die Außen- von den Innengasen getrennt abzusaugen.
  • Insbesondere bedarf der gasdichte Abschluß bei üblicherweise sehr fein gemahlenen Kohlenmischungen der geschilderten Eigenschaften besonderer Aufmerksamkeit. Die bei Beginn der Innenabsaugung um das Absaugrohr lagernde noch unverkokte Kohle kann. wegen. ihrer Feinheit (6o bis 9o °/o Kornanteile unter r mm) in das Absaugrohr mit den Innengasen eingesaugt werden, und es entstehen dadurch direkte Verbindungen zwischen den inneren Hohlkanälen in der Kohlebeschickung und dem Gässammelraum, ,wodurch die Außengase ebenfalls durch die Absaugerohre für die Innenabsaugung angesaugt werden; mit anderen Worten, es entsteht ein Kurzschluß zwischen den getrennt abzuführenden Innen- und Außengasen, was zur Folge hat, däß .die wertvö1len Leichtöldämpfe der Innengase durch die hohe Temperatur der Außengase zersetzt werden und die Vorteile der Innenabsaugung teilweise verlorengehen können.
  • Nach der vorliegenden Erfindung wird der notwendige gasdichte Abschluß bei Kohlen von mangelndem Treib- und Blähvermögen bzw. von starkem Schwindvermögen dadurch erreicht, daß zwischen Gasabsaugrohr und den Wandungen der in der Kohlebeschickung gebildeten Hohlkanäle eine schmelzbare und mit der Kohle und dem Absaugrohr sich verbackende gasdichte Masse eingebracht wird, beispielsweise Steinkohlenpech, dessen Erweichungspunkt sich den jeweiligen Bedingungen der zu verkokenden Kohle anzupassen hat.
  • Ein Ausführungsbeispiel .der Erfindung ist in den Abb. z bis 3 der Zeichnung wiedergegeben.
  • Die Abb. r stellt einen Schnitt quer zur Längenerstreckung eines waagerechten Kammerofens zur Koks- und Gaserzeugung dar. Die Abb.2 und 3 zeigen im vergrößerten Maßstab eine Einzelheit aus der Abb. i.
  • Es bedeutet i die Ofendecke eines nur mit seinem oberen Teil gezeichneten waagerechten Kammerofens, 2 Deckenöffnungen in der Mittelebene der Ofenkammer, die über die gesamte Länge der Kammer in der üblichen Anzahl (8 bis i2) verteilt sind und die .die Absaugerohre 3 für die Innenabsaugung aufnehmen. Der obere Anschluß der Absaugerohre 3" an eine gemeinsame Sammelleitung und die Innengasvorlage geschieht in bekannter Weise. Die Absaugerohre 3 reichen ein Stück weit in die in der Kohlebeschickung 5 hergestellten und von der Kohle selbst gebildeten Hohlkanäle 4 hinein.
  • Um beim Absaugen der Innengase aus den Hohlkanälen 4 mit Hilfe der Absaugerohre 3 unter- Anwendung von Unterdrücken von beispielsweise 300 mm WS und mehr einen Kurzschluß zwischen- dem Gassammelraum 6 (Außengase) und den Hohlkanälen ¢ zu verhüten, wird erfindungsgemäß eine besondere Dichtung 7 in der Nähe des unteren Rohrendes vorgesehen. Diese zweckmäßig konisch ausgebildeten Dichtungen 7 bestehen aus bituminösen, im Temperaturbereich von etwa 6o bis 2oo° C und mehr schmelzenden Stoffen, wie beispielsweise Asphalt, Erdölrückständen, Steinkohlenpech (Weich- und Hartpech) usw. Die Dichtungen 7 werden in Form von Hülsen auf das untere Ende der Absaugerohre 3 in kaltem Zustande aufgeschoben und alsdann mit .den Absaugerohren von oben her durch die Deckenöffnungen 2 in die Hohlkanäle 4 eingesetzt. Durch die im Gassammelraum 6 herrschenden Temperaturen wird der Dichtungsring 7 zum Schmelzen und schließlich zum Verbacken mit der Kohle 5 und dem Absaugerohr 3 gebracht. Um bis zum Zeitpunkt, wo beide Teernähte der Verkokung von den Heizwänden der Ofenkammer in der Mitte` derselben - zusamentreffen, bleibt der Kern der Kohlebeschickung auf Temperaturen von etwa ioo° bis iSo° C bestehen, so daß auch der entsprechend lang ausgebildete Dichtungsring 7 (seine Länge wird zweckmäßig etwa gleich der halbenKammerbreite gewählt) in seinem unteren Teil stets wirksam bleibt, d. h. in einem plastischen Zustand bis zu seiner restlosen Verkokung. In diesem Stadium werden bekanntlich die Absaugerohre 3 wieder aus der Kohlebeschickung nach oben herausgezogen.
  • Unter der Vielzahl der zur Verkokung gelangenden Kohlen bzw. Mischungen derselben sind auch häufig solche anzutreffen, die zwar im -Anfangsstadium der Verkokung ein ausgeprägtes Treib- oder Blähvermögen besitzen, die aber dann in weiteren Verkokungsstadien sehr schnell und stark zu schwinden beginnen. Bei diesen Kohlenmischungen tritt deshalb bei Anwendung der geschilderten Innenabsaugevorrichtung zunächst ein dichter Abschluß zwischen Kohlekanal und Absaugerohr durch das Treiben bzw. Blähen der Kohle ein. Sehr bald jedoch, etwa in der 6. bis 7. Garungsstunde, beginnt die Kohle um die Absaugung herum bereits so stark zu schwinden, daß die anfänglich vorhandene Abdichtung zu frühzeitig verlorengeht und Außengase aus dem Gassammelraum entlang dem Absaugerohr und durch dieses abgesaugt werden. Es besteht bei diesen Kohlen also die Aufgabe, die erfindungsgemäße Dichtung in einem späteren Zeitpunkt der Verkokung wirksam werden zu lassen.
  • Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Schmelzpunkt des zu verwendenden Dichtungsmaterials möglichst hoch gewählt wird, beispielsweise Hartpech vom Erweichungspunkt i4o° C.
  • An Stelle des beschriebenen Dichtungsringes 7 kann nach einer weiteren Abänderung der Erfindung auch ein äußerer, um das Saugrohr 3 gelegter Mantel 8 benutzt-werden, der einen ringförmigen Raum zwischen sich und dem Absaugerohr zur Aufnahme der Dichtungsmasse läßt. Der nach unten konisch sich verengende Mantel 8 besitzt an seinem unteren Ende Austrittsschlitze 9, durch die während der Verkokung die schmelzende Dichtungsmasse langsam austritt. Je nach der Eigenschaft der zu verkokenden Kohlebeschickung wird das mit dem Mantel 8 versehene Absaugerohr 3 so in die Hohlkanäle .4 eingesetzt, daß die Austrittsschlitze 9 etwa mit der Oberfläche der Kohlebeschickung gerade abschneiden oder aber in dieselbe ein Stück weit hineinragen. In letzterem Falle beginnt die Dichtung durch das Schmelzen der Dichtungsmasse in einem späteren Verkokungsstadium am unteren Ende des Absaugerohres 3 wirksam zu werden.
  • Die Füllung des ringförmigen Raumes zwischen Mantel 8 und Absaugerohr 3 erfolgt im allgemeinen vor dem Einsetzen der Absaugerohre. Sie kann jedoch auch während des Betriebes von der Ofendecke aus durch eine geeignete Anschlußleitung unterbrochen oder ununterbrochen erfolgen. Die Anordnung des Mantels und seine Auffüllung mit der beschriebenen Dichtungsmasse hat den weiteren Vorteil, das Absaugerohr 3 vor den Wärmeeinstrahlungen des Gassammelraumes 6 zu schützen und damit ebenfalls eine Zersetzung der Innengase im Rohr 3 zu verhüten.
  • Der Mantel 8 kann schließlich auch lediglich zur Herstellung eines Dichtungsüberzuges um das Absaugerohr 3 herum derart verwendet werden, daß er nach dem Einfüllen der Dichtungsmasse und nach dem Erhärten derselben wieder abgenommen und alsdann das Absaugerohr 3 mit der außen aufgegossenen Dichtungsmasse in die Ofendecke eingesetzt wird.
  • Die beschriebene Art der Abdichtung läßt sich mit gleichen Vorteilen auch bei waagerecht, beispielsweise durch die Kammertüren eingesetzten Absaugerohren anwenden. Sie ist ebenfalls nicht auf den hier beschriebenen Fall der Anwendung auf waagerechten Kammeröfen beschränkt, sondern läßt sich in gleicher Weise bei senkrechten Kammeröfen und Schrägkammeröfen anwenden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCIIE: i. Verfahren zur Herstellung gasdichter Verbindungen zwischen Hohlkanälen in der Beschickung von Retorten und Kammeröfen zur Gas- und Kokserzeugung und daran angeschlossener Gasabführrohre, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Gasabführrohren und den Wandungen der in der Kohlebeschickung gebildeten Hohlkanäle eine schmelzbare, mit der Kohle und .den äußeren Rohrwandungen abdichtende Masse, beispielsweise Steinkohlenpech, Asphalt, eingebracht wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsmasse durch einen um das Absaugerohr (3) gelegten Kühlmantel (8) zugeführt wird. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und a, dadurch gekennzeichnet, daß durch entsprechende Wahl .des Schmelzpunktes der Dichtungsmasse die Abdichtung erst in einem vorgerückten Verkokungsstadium wirksam wird. q.. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Dichtungsring (7), der an der Stelle des Eintritts des Gasabführrohrs (3) in die Kohle auf demselben angeordnet ist.
DEST52763D 1934-11-01 1934-11-01 Verfahren und Vorrichtung zur gasdichten Verbindung von Gasabsaugerohren in der Kohlebeschickung von Retorten und Kammeroefen Expired DE622455C (de)

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