DE621944C - Verfahren zum Vereinigen von Baumteilen miteinander - Google Patents

Verfahren zum Vereinigen von Baumteilen miteinander

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DE621944C
DE621944C DEW94161D DEW0094161D DE621944C DE 621944 C DE621944 C DE 621944C DE W94161 D DEW94161 D DE W94161D DE W0094161 D DEW0094161 D DE W0094161D DE 621944 C DE621944 C DE 621944C
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ERNST WIECHULA
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G13/00Protecting plants

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Rod-Shaped Construction Members (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
15. NOVEMBER 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
. KLASSE 45 f GRUPPE
Ernst Wiechula in Berlin-Friedenau Verfahren zum Vereinigen von Baumteilen miteinander
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. April 1934 ab
Um Zäune oder andere zusammenhängende Gebilde aus lebenden Bäumen oder Sträuchern herzustellen, werden so viele Verwachsungen benötigt, daß ein Anschneiden der Hölzer nicht durchführbar ist. Es müssen aber solche Verbindungen geschaffen werden, die auch ohne Anschnitt ein Zusammenwachsen des Holzes sichern.
Es sind bereits verschiedene Mittel vorgeschlagen worden, einen besonderen Verband herzustellen, so daß einfach aufeinandergelegte Baumteile zusammenwachsen. Dabei muß die Verbindung dieser Hölzer derart ausgeführt sein, daß das Zusammenwachsen durch das Dickenwachstum möglichst in einer Wachstumsperiode erreicht wird. Die bisherigen Verbindungsarten haben nicht den gewünschten Erfolg ergeben, und zwar lagen, wie aus der folgenden Schilderung hervor-
ao geht, Fehler vor. Aus dem Bestreben, diese zu beseitigen, entwickelte sich die Erfindung. Das Verbinden der zusammengelegten Hölzer mittels Bastes, Bindeweiden oder ähnlicher Mittel ist sehr unvollkommen, da infolge der wachsenden Dicke der Baumteile eine Dehnung eintritt, die das Zusammenwachsen in einer Periode nicht zustande kommen läßt. Man verwendete daher zum Zusammenhalten der Hölzer Baumklemmen aus Federstahl oder ähnlichem Stoff, mit denen sicher und schnell das Verbinden vorgenommen werden kann. Solche Baumklemmen sind einerseits bei der erforderlichen Menge der Verbindungen zu teuer, andererseits halten sie wegen der unregelmäßigen Stärken der Hölzer nicht sicher, vielmehr werden sie bei der Bewegung der Bäume durch Wind zum größten Teil abgeschüttelt.
Ein sicherer Verband besteht darin, daß die beiden zusammenzuwachsenden Baumteile an ihrer Verbindungsstelle einfach zusammengelegt und damn durch, einen quer durch, beide Teile hindurchgetriebenen Stift fest zusammengezogen wurden. Aber auch diese an sich sehr wirksame Verbindung hat in der Praxis einen erheblichen Nachteil gezeigt, der besonders darin besteht, daß die Holzteile bei stärkeren Winden durch die Einwirkung des Stiftes aufgespaltet wurden. Die Folge davon waren nicht nur lange offene Wunden, an den Baumteilen, sondern auch ein Lockern der anfänglich festen Verbindung, so daß der Zweck des Zusammenwachsens gleichfalls nicht erreicht wurde.
Nun wurde versucht, die quer zusammengelegten Baumteile mit schraubenförmig gewundenem Draht zusammenzubinden. Dies ergab den Vorteil, daß der auf die Rinden ausgeübte Druck nur an einzelnen Punkten der Bindung stattfand, in der Absicht, ein Abschnüren der Hölzer im Verband zu vermeiden. Zwischen den einzelnen Druckpunkten konnte dann das neue Holz beim Dickenwachstum in die Höhlung der schraubenförmigen Windungen hinein- und ebenso an der anderen Seite wiederum herauswachsen; eine Hemmung in dem Säftelauf war nicht zu befürchten. Dieser Verband er-
gab aber den Nachteil, daß die Schraubenwindungen, wenn sie bis zu einem gewissen Grade verrostet waren, ihre federnde Spannkraft verloren. Wenn der Wind dann die beiden zusammengebundenen Baumteile auseinanderdrückte, wurden die Schraubenwindungen gedehnt, ohne daß sie dann noch die Kraft besaßen, sich wieder zusammenzuziehen. Bei der so entstandenen Lockerung ίο der Verbindung konnte ein Zusammenwachsen nicht eintreten.
Diese Verbindung wies nun zwar den Weg zurück zum' Bindeverband, aber man hielt dabei einen Ersatz der wegen ihrer Dehnung ungeeigneten Mittel durch ein festeres Bindemittel nicht für möglich, da jeder Fachmann • es auf Grund der Erfahrungen beim Veredelungsverband für" unerläßlich hielt, jede Abschnürung ■ der Saftzirkulation in den Hölzern zu vermeiden, die dann eintritt, wenn nicht das Bindemittel vor Beginn des Dickenwachstums gelöst und abgenommen wurde. Dem Verfahren nach der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, daß ein vollständiges Abschnüren, -das ein Absterben der Hölzer regelmäßig zur Folge hat, bei zwei zusammengelegten Hölzern.durch einen quer um beide Hölzer gebundenen Draht nicht zu befürchten ist, da diese Bindung nur auf einen Teil, und zwar bloß den äußeren, des Umfanges einschnürend wirken kann. Infolge dieser Beobachtung und weiterer Versuche, die zu überraschenden Erfolgen führten, entstand das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren, dessen wesentliches Merkmal dadurch gekennzeichnet ist, daß die betreffenden, an der zukünftigen'· Verwachsungsstelle ohne Anschneiden zusammengelegten Baumteile mit einem Draht, Drahtseil oder ähnlichen abschnürenden dauerhaften Mitteln so umwunden werden, daß von jedem Holz nur ein Teil seines Umfanges eingeschnürt wird, und dann so fest zusammengezogen werden, daß sie unverrückbar gegen Verschiebung oder Dickenwachstum in ihrer gegenseitigen Lage verharren müssen.
Die einzelnen Ausführungsformen des Verfahrens nach der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
Die Abb. 1 bis 3 zeigen Holzteile a1 und a2 in der Ansicht, die Abb. 4 bis 6 im entsprechenden Querschnitt. In den Abb. 1 und 4 ist dargestellt, wie Holzteile mit einem verhältnismäßig dünnen Draht, Drahtseil oder sonstigem abschnürendem Mittel b zusammengebunden werden, um sie zum Zusammenwachsen zu bringen. Dabei befinden sich die Hölzer in ihrem natürlichen Zustand, d. h. sie sind nicht nach den Regeln der Veredelungskunst oder sonstwie angeschnitten.
Um dem Verband b die erforderliche Festigkeit zu geben, werden die Drahtenden c mit einer Zange so lange umeinander gedreht, bis die Hölzer fest aneinander gepreßt sind. Dieses feste Zusammenziehen ist erforderlich, damit die Holzteile, die zusammenwachsen sollen, ihre gegenseitige Lage weder durch Wind noch durch Dickenwachstum verändern können. Nur wenn sie durch das feste Anziehen des Drahtes ganz unverrückbar aneinandergepreßt sind., wachsen sie zusammen.
Beim Dickenwachstum ist ein gefährliches Einschnüren der zusammengebundenen Baumteile nicht zu befürchten, weil der in der Baumkrone assimilierte Saft am Umfang der Hölzer in den Hohlräumen d1 und d2 (Abb. 4) innerhalb des Verbandes unter der Rinde abwärts wandern kann, um die Wurzeln zu ernähren. Diese unberührten Teile am Umfang der Hölzer genügen, um den Säftelauf aufrechtzuerhalten und ein Absterben der Wurzeln und somit des Baumes zu vermeiden.
Wenn beim Umbinden der Draht in die Rinde einschneidet, ist das kein Fehler, sondern ein Vorteil, denn dann bildet sich schneller neues Cambium, das den Draht überwallt (Abb. 2 und 5). Ebenso tritt durch dieses Anziehen des Drahtes leicht eine Verletzung an der Druckstelle bei / (Abb. 4) zwischen den beiden Hölzern ein. Auch diese beschleunigt den Vorgang, weil die infolge der Verletzung hier schneller vor sich gehende neue Cambiumbildung bereits den beiden Holzteilen gemeinsam gehört. Während der Verband & die Saftzirkulation' an den Außenseiten g1 und g- (Abb. 4) abschnürt, kann die Saftzirkulation an den Stellen, die an den Hohlräumen d1 und d? liegen, ungestört vonstatten gehen. Bis diese Hohlräume mit Neuholz angefüllt sind, 'wächst das Neuholz e (Abb. 5) an der Stelle gl und g2 (Abb. 4) über den Draht hinaus und schließt sich hinter . dem Draht, zu einer neuen Saftzirkulationsbahn zusammen bei e (Abb. 2 und 5).
Da sich das Neuholz im Laufe der Wachszeit auch außerhalb des Verbandes b gebildet hat, befindet sich der Verband innerhalb des Holzes (Abb. 2, 3, 5 und 6), wo er keine abschnürende Wirkung mehr ausüben kann, weil er nicht mehr auf die Rinde und die darunterliegende Saftleitungsschicht ,einwirkt. Seine abschnürende Wirkung wird also durch das Dickenwachstum des Holzes selbsttätig aufgehoben. Daher ist eine spätere Entfernung des Verbandes, wie sie bei den Veredelungen notwendig ist, hier nicht möglich und noch weniger erforderlich.
Bekanntlich wird bei der Veredelung der Verband aus Bast hergestellt und dabei so breit wie möglich gemacht, damit beim evtl.
Beginn des Dickenwachstums das Einschneiden des Verbandes in die Rinde möglichst vermieden, wird. Beim Veredelungsverband besteht ja auch tatsächlich die Gefahr. durch Abschnüren, da der Bast am ganzen·" Umfang des veredelten Zweiges aufliegt. Bei' der Erfindung findet das Gegenteil statt, denn' hier wird der Verband so schmal wie möglich gemacht, damit er allerdings nur an
ίο Teilen des Umfanges energisch einschneidet und recht schnell vom Neuholz überwallt werden kann.
Die Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung ist sehr einfach, da das Umbinden mehrerer Hölzer mit einem dünnen Draht oder sonstigen abschnürenden Mitteln von jedem Arbeiter und jeder Arbeiterin ausgeführt werden kann. Im Vergleich zur Veredelung sei noch bemerkt, daß man in der Zeit, in der eine Veredelung stattfindet, mehrere Drahtverbindungen herstellen kann, woran der bedeutende Zeitgewinn des neuen Verfahrens zu erkennen ist.
Nach dem neuen Verfahren nach der Erfindung ist es auch möglich, Metallteile h1 und h? (Abb. 7 bis 12) ins Holz hineinwachsen bzw. mit Holz umwachsen zu lassen. Das ist besonders da von Vorteil, wo junge Naturbauwände durch Einwachsen von Metallgerüsten schneller eine größere Festigkeit erlangen sollen.
Die Abb. 7 bis 12 zeigen den Vorgang bei diesen Verfahren (die Buchstaben dieser Abbildungen haben dieselbe Bedeutung wie bei den Abb. 1 bis 6). Man bindet Holzteile a und Metallteile h in oben beschriebener Weise unverrückbar zusammen (Abb. 7 und 10). Dann kann das Metall beim Dickenwachstum des Holzes diesem nicht ausweichen, und so legt sich das Neuholz so lange um die Metallteile herum (Abb. 8 und 11), bis diese vollständig von neu gewachsenem Holz umgeben sind (Abb. 9 und 12),
Während das Holz um die Metallteile herumwächst (Abb. 8 und 11), hat es auch schon den Draht überwuchert und die Hohlräume d1 und d2 (Abb. 7 und 10) mit Neuholz gefüllt.
Bei den Abb. 7 bis 9 ist ein Metallstab gezeigt, der in der Längsrichtung des Holzes liegt, in den Abb. 10 bis 12 ein solcher, der quer zum Holze liegt. Demgemäß kann das Metall auch jede andere Lage zum Holz haben, ja es können sogar mehrere Metallteile in verschiedenen Lagen von einem oder mehreren Holzteilen gemeinsam zum Umwachsen gebracht werden.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Vereinigen von Baumteilen miteinander zum Zwecke ihres Zusammenwachsens, ohne daß sie vorher nach. Veredelungsart angeschnitten werden, dadurch gekennzeichnet, daß die betreffenden, an der zukünftigen Verwachsungsstelle ohne Anschneiden zusammengelegten Baumteile mit einem Draht, Drahtseil oder !ähnlichen abschnürenden, dauerhaften Mitteln so umwunden werden, daß- von jedem Holz nur ein Teil seines Umfanges eingeschnürt wird und dann so fest zusammengezogen werden, daß sie unverrückbar gegen Verschiebungen oder Dickenwachstum in ihrer gegenseitigen Lage verharren müssen.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 zum Zwecke des Verwachsen! mit Metallteilen, dadurch gekennzeichnet, daß Holzteile (a) und Metallteile (K) wie zwei Holzteile an der zukünftigen Einwachsstelle mit einem Draht o. dgl. so fest und unverrückbar zusammengebunden werden, daß der Metallteil dem Holz bei seinem Dickenwachsturn nicht ausweichen kann.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
DEW94161D 1934-04-27 1934-04-27 Verfahren zum Vereinigen von Baumteilen miteinander Expired DE621944C (de)

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