DE619909C - Rollfilmkamera mit Formatblenden - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
9. OKTOBER 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 57 a GRUPPE 22 oi

Johann Distler in Nürnberg*) Rollfilmkamera mit Formatblenden

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. November 1932 ab

Die Erfindung betrifft eine Rollfilmkamera mit zwei von außen verstellbaren, gegenläufigen Formatblenden. Rollfilmkameras, bei denen zur Verkleinerung des Bildfensters zwei von der Seite nach der Mitte in entgegengesetzter Richtung verschiebbare Vorhänge vorhanden sind, sind bekannt. Derartige Vorhänge haben jedoch den Nachteil, daß sie sich im Laufe der Zeit strecken und schlaff werden, so daß der freigegebene Ausschnitt verschoben oder verzerrt wird und sich dadurch ein ungenaues Aufnahmeformat ergibt. Bei einer anderen bekannten Rollfilmkamera bestehen die Formatblenden aus festen Abdeckschiebern, die durch zwei parallel zueinander an einer Seitenwand der Kamera angeordnete Zahnstangen, in die ein kleines Zahnrad eingreift, gegenläufig verschoben werden. Diese Vorrichtung bedingt eine

ao größere Tiefe des Kameragehäuses, da Raum für die beiden Zahnstangen und das Zahnrad geschaffen sein muß. Der an den Seitenwänden vorhandene Raum ist meistens schon von den Spreizen und Streben in Anspruch ge-

s5 nommen. Außerdem erfordert das Zahnstangengetriebe, da das Ritzel aus baulichen Gründen möglichst klein sein soll, ein besonderes Übersetzungsgetriebe, wenn man die Zahnstangenbewegung auf eine Umdrehung des Bedienungsknopfes Kurückführen will. Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die als Schieber ausgebildeten Formatblenden am Kameradeckel angebracht und mittels eines ebenfalls am Kameradeckel angeordneten Doppelkurbelgetriebes verschiebbar sind. Eine derartige Kamera ist nicht merklich größer ausgeführt als eine Rollfilmkamera ohne Formatblenden.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen

iAh"bi, ι die Innenansicht eines mit Abdeckwänden ausgestatteten Kameradeckels,

Abb. 2 einen Längsschnitt durch den Deckel und

Abb. 3 einen Schnitt durch das Kameragehäuse mit Deckel.

Am Deckel 1 einer Kamera 2 sind innen zwei Abdeckwände 3, 4 verschiebbar angebracht, deren Führung auf irgendeine bekannte Art erfolgt. Jede der beiden Abdeckwände 3, 4 ist mit einer zweiten Wand 5, 6 unter Belassung eines Zwischenraumes für den Filmstreifen durch seitliche Distanzbolzen 7 o. dgl. verbunden. Die Abdeckwände 3, 4 werden durch ein Doppelkurbelgetriebe vor- und- zurückgeschoben. Dieses besteht aus an den Wänden 5, 6 angelenkten Flachstreifen oder Stangen 8, 9, die an einem zweiarmigen Hebel 10 angreifen, der am Deckel 1 auf einer Achse 11 gelagert ist. Der Hebel 10 wird durch einen Drehknopf 12 gedreht, der an der Außenseite des Kameradeckels auf der Achsen sitzt. Der Knopf 12 weist zweck-

*„J Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Bruno Mayer in Nürnberg.

mäßig einen Zeiger auf, der auf die am» Kameradeckel angegebenen Marken für,-, die Bildgrößen eingestellt werden kann.

Das Einsetzen einer Filmspule 13 in die Kamera 2 erfolgt derart, daß der den Film umgebendePapierstreifen zwischen den beiden Wänden 3, 5 und 4, 6 hiqdurchgezogen und an der leeren Spule befestigt wird, Nach dem Schließen der Kamera wird der Film 14 so lange aufgewickelt, bis der erste Bildabschnitt vor der Kameraöffnung. 15 erscheint. Sind die beiden Abdeckwände 3, 5 und 4, 6 zurückgeschoben (vgl. Abb. 1), so kann eine Aufnahme großen Formats gemacht werden.

Wird ein kleines Bildformat gewünscht, so erfolgt die Änderung der Bildgröße durch' Drehen am Knopf 12, wodurch mittels des Hebels 10 und der Stangen 8, 9 ein Verschieben der Wände 3, 5 und 4, 6 gegeneinander erreicht wird (vgl. Abb. 2 und 3).

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Rollfilmkamera mit zwei von außen verstellbaren, gegenläufigen Formatblenden, dadurch gekennzeichnet, daß die als Schieber ausgebildeten Formatblenden (3, 4) am Deckel (1) der Kamera angebracht" und mittels eines ebenfalls am .Kameradeckel (1) angeordneten Doppel-'kurbelgetriebes (8, 9, 10, 11, 12) verschiebbar sind.

2. Rollfilmkamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formatblenden (3, 4) unter Belassung eines Zwischenraumes für den Filmstreifen mit zwei weiteren Wänden (5, 6) verbunden

■ sind, an denen die als Flachstreifen (8, 9) ausgebildeten und an einen mit einem Drehknopf (12) verbundenen zweiarmigen Hebel· (10) angelenkten Schubstangen des Doppelkurbelgetriebes angreifen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen