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Entrindemaschine Die Erfindung betrifft eine Entrindemaschine jener
Art, bei welcher die Hölzer in einem unbewegten Behälter mit parallelen Seitenwänden
durch am Boden umlaufende Daumen, Flügel o. dgl. in dauernder Bewegung gehalten
werden, ,so daß sie gegeneinandergerieben und dadurch entrindet werden. Die Erfindung
soll eine erhebliche Verringerung des Kraft- und Raumbedarfs und mithin auch der
Anlage- und Betriebskosten bezwecken. Ferner wird durch die Erfindung ein gleichmäßiger
Abfluß der Hölzer entsprechend ihrer Zuführung erreicht und ein zu großer Höhenunterschied
der obenliegenden Stämme vermieden, mit dem hiermit verknüpften Nachteil, daß Stämme
beträchtlicher Länge oder auch kürzere umgewälzt und aus der gewünschten Bahn gebracht
werden, wodurch das Abschaben der Rinde und die Stetigkeit des Betriebes beeinträchtigt
werden. Schließlich bezweckt die Erfindung die Möglichkeit einer schnellen Entrindung
von Stämmen großen Durchmessers für sich oder in Mischung mit Stämmen kleinen Durchmessers,
was bisher erhebliche Schwierigkeiten bereitet hat.
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Erfindungsgemäß werden diese Zwecke dadurch erreicht, daß wenigstens
zwei Reihen von Daumen vorgesehen sind, die so bewegt werden, daß die in der Nähe
der einen Reihe befindlichen Hölzer in einer entgegengesetzten Richtung zu jenen
Hölzern bewegt werden, die sich in der Nähe der anderen Reihe befinden. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform der Maschine gemäß der Erfindung sind drei Reihen in
Höhlungen des Behälterbodens arbeitende Daumen vorgesehen, von welchen die äußeren
in gleicher Richtung und die mittleren in hierzu entgegengesetzter Richtung bewegt
werden.
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Gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal ist die Behältervorderwand
ausgehöhlt und geht allmählich in die Bodenfläche über.
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Bei der beschriebenen Anordnung .werden in dem Behälter entgegengesetzt
drehende Kräfte hervorgerufen, die auf die gegeneinandergepreßten Stämme wirken,
wodurch diese bei ihrem Kreislauf im Behälter an eine Stelle entgegengesetzt der
Umlaufrichtung gelangen und so beispielsweise nach oben bewegt werden, während sie
an einer anderen Stelle, ebenfalls von entgegengesetzten Richtungen kommend, abwärts
gehen. Diese Wirkung wird aber nicht durch eine aufwühlende, sondern eine fortschreitende
Bewegung erzielt, die auch bei Stämmen verschiedenen Durchmessers diese mit großer
Kraft gegeneinanderreibt und abwälzt und so das Entrinden bewerkstelligt. Es bilden
sich mithin im Holzstapel zwei oder mehrere Kreisläufe der Stämme aus, derart, daß
benachbarte Kreisläufe entgegengesetzten Drehsinn zeigen.
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Eine derartige mehrfache Kreislaufbewegung findet sich nicht bei den
bekannten Entrindemaschinen der beschriebenen Art, vielmehr wird dort durch die
zwischen den Daumenreihen angeordneten, bis zur Oberfläche des Stapels hinaufreichenden
Zwischenwände
eine gegenseitige Berührung zwischen den in den Kreisläufen
bewegten Stämmen verhindert. Es treten mithin auch nicht die oben beschriebenen
Wirkungen auf und die dadurch erzielten Vorteile.
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Die Erfindung soll im folgenden näher beschrieben werden, unter Hinweis
auf die bieiliegendeZeichnting, die eineAusführungsform einer Entrindemaschine veranschaulicht.
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Auf der Zeichnung stellen dar: Fig. z einen Längsschnitt durch den
Behälter, in welchem das Entrinden der Stämme Vorgenommen wird, Fig. 2 einen Grundriß,
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Behälter längs der Linie III-III auf Fig. z,
gesehen in. Richtung des Eintrittsendes, Fig.4 einen Querschnitt längs der Linie
IV-IV, gesehen in Richtung des Austrittsendes, Fig.5 einen Querschnitt längs der
Linie V-V auf Fig. i, gesehen in Richtung des Eintrittsendes, Fig.6 einen Querschnitt
längs der Linie VI-VI, gesehen in Richtung des Austrittsendes.
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Gleiche Bezugszeichen auf den verschiedenen Figuren bezeichnen entsprechende
Teile.
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Im Boden 15 des Behälters sind längs gehende Schlitze 16 für eine
Reihe Daumen 44. vorgesehen, Schlitze 18 für eine zweite Reihe Daumen 45 und Schlitze
2o für eine dritte Reihe Daumen 46. Die Schlitze jeder Schlitzreihe verlaufen quer
zu einer Höhlung, wie bei 22, 23 und 24 angedeutet, die durch Erhöhungen 25, 26
voneinander getrennt sind und von welchen die Höhlung 22 allmählich in die schwach
gekrümmte aufsteigende Hinterwand 27 des Behälters übergeht, die oben an der einwärts
geneigten Austrittskante 28 endet, die in einer geringeren Höhe angeordnet ist als
die Eintrittskante 29 am oberen Ende der abwärts geneigten Eintrittsfläche 30. Unmittelbär
unterhalb der Fläche 30 ist die Behältervorderwand bei 31 ausgehöhlt und
geht von hier aus allmählich in die Seitenfläche 32 der Höhlung 24 über.
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Der Behälterboden ist zwischen Wänden 33 und 34 eingeschlossen, und
die Plattform 35, über welche die Baumstämme zugeführt werden, ragt von dem Behälter
heraus, während die Abgangsrinne 36 am Abgangsende des Behälters die Stämme aufnimmt,
wenn sie über die Abgangskante 28 heraufgewälzt werden.
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Der Boden wird von eingebauten Teilen 37 aus Stahl oder Holz getragen,
die zwischen den Wänden 33 und 34 angebracht sind, wobei dieser Aufbau der Vorrichtung
den Anforderungen an Widerstandsfähigkeit und Geeignetheit für den speziellen Zweck
angepaßt ist.
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Die Wellen 38, 39 und 4o sind in Lagern 41, 42 und 43 gelagert, und
die Daumen 44, 45 und 46 sind fest auf diesen Wellen aufgekeüt, wobei ebenso viele
Daumen als Schlitze angeordnet sind, die beide den Anforderungen der Maschine angepaßt
sind.
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Die Daumen 44, 45 und 46 sind vorzugsweise mit vier Flügeln versehen,
deren Vorderflächen im Verhältnis zur Umdrehungsrichtung nach hinten gekrümmt sind.
Die Daumen 46, 44 laufen in derselben Richtung um, während der Daumen 45 in entgegengesetzter
Richtung umläuft. Diese Bewegung der Daumen wird durch die Anordnung von Zahnrädern
48 auf den Enden der Wellen 38, 39 und 40, die in Eingriff mit entsprechenden Zahnrädern
49 auf der getriebenen Welle 5o stehen, bewerkstelligt, wobei die Welle 5o von der
Riemenscheibe 51 angetrieben wird, die mit einer Kraftquelle verbunden ist. Die
Daumenflügel ragen beim Umlaufen durch die Schlitze.2o, 18 und IC hindurch.
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Das bei Ausführung der Erfindung angewendete Prinzip besteht hauptsächlich
darin, daß die Hölzer unter großem Druck in Umlauf gebracht werden, derart, daß
mehrere Kreisläufe hervorgerufen werden. Diese Kreisläufe entstehen dadurch, daß
der Daumen 46 die Stämme in der Nähe des Bodens im ersten Teil des Behälters gegen
die Behältervorderwand 31 drückt, wonach diese Stämme, mit den neu .einkommenden
Stämmen gemischt, gegen den mittleren Teil des Holzstapels wandern. In diesem Teil
des Behälters fallen die Stämme, die sich oberhalb der Erhöhung 26 befinden, gegen
diese herab, welche Erhöhung eine Trennungslinie bildet, derart, daß die Stämme
links vom Scheitel der Erhöhung 26 (Fig. i) durch die Höhlung 23 geführt werden,
längs der Neigung auf der linken Seite der Höhlung gegen die Erhöhung 25 bewegt
werden, deren Scheitel wieder eine Trennungslinie für den letzten Teil der herumgewälzten
Stämme bildet, während die Hölzer rechts vom Scheitel der Erhöhung 26 wieder gegen
die Behältervorderwand befördert werden. Die von dem ersten und mittleren Teil des
Behälters zusammentreffenden Stämme sinken demnach gegen die Erhöhung z6 herab und
werden hier in zwei Teilströme getrennt. Bei dieser Bewegung werden die Stämme gegeneinandergepreßt
und -gerieben, wobei die Rinde abgerissen wird. Die von den Daumen 45 nach links
bewegten Stämme stoßen mit den von dem Daumen 44 im letzten Teil des Behälters nach
rechts gedrückten Stämmen zusammen, so daß die Stämme oberhalb der Erhöhung 25 hochgezwungen
werden.
Die in der Nähe des Austritts befindlichen Hölzer, die nun
völlig entrindet sind, werden über die Schrägkante 28 hinausgewälzt und gelangen
von hier aus in die Abgangsrinne 36.
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Der Daumen 46 läuft in der Uhrzeigerrichtung um und treibt die Hölzer
in der Höhlung .23 nach rechts hinauf. Die in der Aushöhlung 31 angelangten Hölzer
fallen hinter den hinaufgetriebenen Stämmen wieder hinunter und werden von dem nächsten
Daumenflügel hinaufgetrieben.
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Der mittlere Daumen 45 dreht sich von dem ersten Daumen weg, so daß
die von dem Eintrittsteil kommenden Stämme über die Höhlung 22 gegen die Erhöhung
25 befördert werden, wo sie mit den Stämmen vom Austrittsteil des Behälters zusammenstoßen
und in die Höhe gedrückt werden.
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Der Daumen 44 dreht sich gegen den Daumen 45 und drückt die Hölzer,
die in der Höhlung 21 angelangt sind, gegen den mittleren Behälterteil. Die hier
zusammenstoßenden und hochgezwungenen Stämme fallen, wenn sie oben angelangt sind,
teils nach rechts (Fig. i), um in dem mittleren Kreislauf wieder aufgenommen zu
werden, und teils nach links gegen den Austritt. Einige der letzten Stämme treten
aus dem Behälter aus, während die anderen die Hinterwand 2; entlang herunterfallen
und von dem Daumen 44 weiterbefördert werden.
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Der Behälter ist verhältnismäßig tief, beispielsweise ein Drittel
der Länge, während die Breite des Behälters von der Länge der zu entrindenden Stämme
abhängt. Der Behälter enthält somit eine große Anzahl Hölzer, die in Kreisbahnen
oder wirbelnden Kreisbewegungen herumgewälzt werden. Während die einzelnen Hölzer
in Kreisbahnen emporgezwungen werden und wieder nach unten fallengelassen werden,
indem der Raum hinter den arbeitenden Daumenflügeln immer ausgefüllt wird, ist die
Bewegung des Behälterinhaltes im ganzen eine fortschreitende. In jedem Teil des
Behälters werden die Stämme gegeneinandergerieben, und. die Reibungswirkung wird
weiter durch das Herunterfallen der Stämme auf der Erhöhung 26 verstärkt. Das Reiben
der Stämme gegeneinander ist besonders groß an den Stellen, wo die verschiedenen
Kreisläufe zusammenstoßen, und zwar ist der Reibungsdruck am größten oberhalb der
Erhöhung 25, was für eine vollständige Entrindung sehr vorteilhaft ist.
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Die Oberfläche des Holzstapels zeigt keine großen Höhenunterschiede.
Über der Erhöhung 25 bildet sich eine Erhöhung und über. der Erhöhung 26 eine Vertiefung,
und diese Gestaltung der Stapeloberfläche ist ersichtlich für den kontinuierlichen
Zugang und Abgang der Hölzer zweckmäßig.