DE619428C - Verpackungsvorrichtung fuer Fallschirme mit sowohl von Hand wie auch selbsttaetig zu bewirkender Ausloesung - Google Patents

Description

Es ist bereits eine Verpackungsvorrichtung für Fallschirme vorgeschlagen, bei der die Abdeckung des in der Vorrichtung enthaltenen Fallschirmes oderHilfsfallschirmes durch eine Überdeckung erfolgt, die z. B. durch eingelegte, sich bei Freigabe aufrollende Stahlstreifen aufrollbar gemacht ist, so daß sich die Überdeckung, wenn sie an einer Seite gelöst wird, nach der anderen Seite hin aufrollt und so den Fallschirm freigibt. Diese Anordnung soll nach dem Hauptpatent 615 386 dadurch vervollkommnet werden, daß die Überdeckung· aus zwei nach Art der bei gewöhnlichen Verpackungshüllen bekannten, vom_ Rand nach der Mitte der Verpackungshülle sich erstreckenden, mit elastischen Einlagen versehenen Einzellappen besteht, die durch ein gemeinsames doppelseitig mit Verschlußmitteln ausgestattetes Verbindungsstück so geschlossen gehalten wenden, daß beim Losen einer der beiden Verschlußmittelarten beide Lappen freigegeben werden, wobei das gemeinsame Verbindungsstück stets mit demjenigen Lappen verbunden bleibt, dessen zugehörige Verschlußmittelart ungelöst geblieben ist.

Nach vorliegender weiterer Ausgestaltung dieser Erfindung ist der selbsttätig auslösbare der beiden den Fallschirm überdeckenden Lappen als Tasche für die zu seiner Auslösung dienende Entwicklungsleine ausgestaltet. Hierbei kann dieser Lappen doppelwandig ausgebildet sein, wobei seine obere Wand mit einer Öffnung zum Einführen der in der Tasche zu verpackenden Entwicklungsleine versehen ist. Diese Maßnahme ermöglicht es, die Länge des zum Verschluß des selbsttätig auslösbaren Lappens dienenden Drahtes (oder der Drähte) wesentlich zu verkürzen und damit auch die Öffnungszeit bei selbsttätiger Auslösung abzukürzen, ohne dadurch die Gefahr eines unbeabsichtigten Öffnens des betreffenden Lappens herbeizuführen. Auch wird dadurch die Beanspruchung der Entwicklungsleine wesentlich verkleinert; ferner können nunmehr die Verschlußdrähte so angeordnet werden, daß jeder Bruch wirksam verhindert wird.

Es ist hierzu zu bemerken, daß eine Abzugleine doch durch irgendwelche Mittel in der für ihre Aufnahme bestimmten Tasche festgehalten werden muß. Dies kann z. B. durch die Verwendung von Verschlußmitteln geschehen. Die Verwendung solcher Verschlußmittel, wie z. B. von Plombierungen, kann unter Umständen wohl nachteilig sein. Es ist z. B. üblich, diese Plombierung mit Hilfe eines starken Bindfadens durchzuführen, und es kommt auch vor, daß man diesen Bindfaden zu stark nimmt, so daß er beim Absprung nicht sofort reißt, so daß der Flieger nicht sofort aus dem Flugzeug herauskommt und demzufolge leicht verunglücken kann. Demgegenüber ist vorliegende Erfindung die erste, bei der die Abzugleine einerseits genügend geschützt ist, andererseits

aber nicht so fest versiegelt ist, daß der Abspringende im Ernstfall dadurch verunglücken könnte.

Weiter ist noch darauf hinzuweisen, daß es in der Praxis oft vorkommt, daß das freie Ende der Abzugleine verlängert werden muß. Wenn die Tasche mit Verschlußmitteln wie bisher; versehen werden muß und wenn dann ein Teil der Leine schon herausgezogen ist, ίο fällt der Rest der Leine leicht aus der Tasche heraus, was nach vorliegender Erfindung nicht der Fall ist. Dieser Vorteil wird noch dadurch unterstützt, daß nur bei Verwendung elastischer Mittel nach vorliegender Erfindung die Leine wirklich allein unter Einwirkung des Gewichtes des fallenden Körpers herausgezogen wird, was ein großer Vorteil ist. Die ganze Kraft, die für das Auslösen dieses Fallschirmes nötig ist, beträgt nur 15 kg, und der Fallschirm hat sich in der Praxis bestens bewährt. Diese Vorteile sind auch mit darauf zurückzuführen, daß die diesseits angewendeten elastischen Mittel gleichzeitig auch das öffnen der Verpackungshülle befördern, somit eine "doppelte Aufgabe erfüllen.

Der Erfindungsgegenstand ist in Abb. 1 bis 3 in Draufsicht und in zwei Einzelheiten dargestellt. Die Lappen 10 stehen unter Spannung, und zwar durch Gummizüge 32, die einerseits an der freien Kante der Lappen und andererseits an der Rückseite der Hülle in geeigneter Weise, z. B. durch ösen, befestigt und außen an den Lappen angeordnet sind. Diese Gummizüge suchen die Lappen nach außen aufzurollen. Unterhalb der Lappen liegt ebenfalls eine Verschlußplatte 31, auf der konische Zapfen oder Ringeso befestigt sind, die in an den Kanten der Lappen vorgesehene Löcher 29 eingreifen. Diese Befestigungsmittel sind durch Lappen 33 zugedeckt. Auf der Zeichnung sind nur die Zapfen 30 und die Löcher 29 des selbsttätig auslösbaren Lappens 10 gestrichelt dargestellt.

Gemäß dieser Ausführungsform ist der selbsttätig auslösbare, in Abb. 1 obenliegende Lappen 10 doppelwandig ausgebildet, so daß eine Tasche entsteht. In seiner oberen Wand ist eine kreisrunde öffnung 34 vorgesehen, die zum Einführen der Entwicklungsleine 36 dient. An der Oberseite dieser oberen Wand ist eine Mehrzahl biegsamer Rohre, z. B. Drahtspiralen 35, befestigt, z. B. festgenäht. Die mit dem Luftfahrzeug zu verbindende Entwicklungsleine 36 wird durch die öffnung 34 in die Lappentasche eingeführt und hierin spiralförmig aufgerollt (s. Abb. 2).

Am freien Ende der Leine 36 sind eine entsprechende Anzahl Drähte 13, z. B. .Pianodrähte, oder Drahtseile befestigt (s. Abb. 3), die durch die Drahtspiralen 6 geführt sind und durch quer liegende Löcher in die Zapfen eingreifen. Nachdem die Leine eingepackt worden ist, wird die Tasche dadurch geschlossen, daß die obere Lappenwand an der unteren in geeigneter Weise befestigt wird.

Der von Hand auslösbare, in Abb. 1 untenliegende Lappen 10 ist, wie erwähnt, in derselben Weise wie der selbsttätig auslösbare Lappen an der Verschlußplatte 31 befestigt, wobei durch quer liegende Löcher in den entsprechenden Zapfen ein Draht geführt ist, der in einem biegsamen Stahlrohr 37 o. dgl. endet, das zum Auslösen des Fallschirmes von Hand dient.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   i. Verpackungsvorrichtung für Fallschirme mit sowohl von Hand wie auch selbsttätig zu bewirkender Auslösung, deren Fallschirmhülle durch zwei unter Spannung gehaltene Lappen und ein sie lösbar 'verbindendes Verschlußmittel so geschlossen gehalten werden, daß, wenn der eine Lappen freigegeben wird, der andere Lappen zusammen mit dem gemeinsamen Verschlußfflittel auch freigegeben wird nach Patent 615 386, dadurch gekennzeichnet, daß der selbsttätig auslösbare Lappen (10) als eine Tasche zur Aufnahme der zum Auslösen dieses Lappens dienenden Entwicklungsleine (36) ausgebildet ist.
2. 2. Verpackungsvorrichtung für Fallschirme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der selbsttätig auslösbare Lappen (10) doppelwandig ausgebildet und an seiner oberen Wand mit einer öffnung (34) zum Einführen der Entwicklungsleine (30) versehen ist.
3. 3. Verpackungsvorrichtung für Fallschirme nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem selbsttätig auslösbaren Lappen (10) biegsame Rohre (35) o. dgl. befestigt sind, die zur Aufnahme mit der Entwicklungsleine (36) verbundener und zum Sichern des Verschlußmittels dienender Drähte (13) o.dgl. bestimmt sind.
4. 4. Verpackungsvorrichtung für Fallschirme nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die biegsamen Rohre (35) an der Oberseite der oberen Wand ■der Lappentasche (1.0) befestigt, z. B. festgenäht sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen