DE616916C - - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 7. AUGUST 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 43 b GRUPPE 5704

Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: ii.Juli

Wilhelm Pilgrim in Bielefeld

Selbstkassierender, an einer Geldbörse o. dgl. angeordneter Sparbehälter

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. September 1933 ab

Es ist bereits bekannt, eine Geldbörse mit einer Sparkasse derart zu vereinigen, daß die Geldbörse nur nach Einwurf einer Sparmünze in den für sich verschließbaren Sparbehälter geöffnet werden kann. Demgegenüber besteht das Wesen der Erfindung darin, daß der für sich verschließbare, an einer Geldbörse angeordnete Sparbehälter von dem ersten Fach einer mit verschiedenen Geldfächern und einer

ίο dieselben übergreifenden Verschlußlascbe versehenen normalen Geldbörse gebildet wird und daß der Einsteckschlitz auf der von der Verschlußlasche überdeckten Flachseite des Sparbehälters angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, daß dem Benutzer der Geldbörse in jedem Augenblick, in dem er mit dem Münzeninhalt der Börse in Berührung kommt, nicht nur die Anregung zum Sparen, sondern auch die Möglichkeit gegeben wird, dieser Anregung

ao sofort zu folgen. Durch die Anordnung des Einwurfschlitzes auf der überdeckten Flachseite des ersten Börsenfaches wird dem Benutzer die Sparfacheigenschaft dieses Börsenfaches bei jedesmaligem Öffnen der Verschlußlasche eindringlich vor Augen geführt. Durch die Anordnung des Einsteckschlitzes auf der Börsenflachseite in Verbindung mit der An-"wendung eines sich an den Einsteckschlitz anschließenden, in an sich bekannter Weise aus nachgiebigem Material gebildeten Münzkanals, welcher gemäß der Erfindung quer zum Einwurfschlitz gestellt ist, wird dieser gegen Zurückgleiten der Münzen gesichert. Eine in dem Münzkanal zurückgleitende Münze könnte infolge der neuartigen Stellung des Kanals zum Einwurfschlitz diesen nur passieren, wenn sie zur Längsrichtung des Münzkanals senkrecht steht oder wenn die Ränder des Einsteckschlitzes in verschiedene Ebenen gebracht werden. Um ein Zurückgleiten der Münzen im Münzkanal noch mehr zu erschweren, sieht die Erfindung ferner einen ungeradlinigen Verlauf des Münzkanals vor, wie er an sich bei Sparkassen mit starrem Münzkanal bekannt ist. Während jedoch in einem starren ungeradlinigen Kanal eine Münze ohne weiteres zurückrollen kann, ist dies beim Erfindungsgegenstand, dessen Münzkanal nicht nur ungeradlinig gestaltet, sondern auch aus nachgiebigem Material gebildet ist, völlig ausgeschlossen. Es ist daher unmöglich, dem Sparbehälter der Erfindung Münzen zu entnehmen, ohne dessen Verschluß zu öffnen.

Der Erfindungsgegenstand eignet sich vorzugsweise zur Ausgabe bei Versicherungs · gesellschaften, öffentlichen Geldanstalten usw. nach Art der Heimsparkassen, denen gegenüber er insbesondere die zuerst genannten Vorteile aufweist. Ähnliche Vorteile sind auch zu erreichen durch die Anordnung des erfindungsgemäß ausgebildeten Sparbehälters an anderen Gegenständen des täglichen Gebrauchs, wie z. B. Brieftaschen, Handtaschen u. dgl.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigen

Abb. ι eine Draufsicht auf eine Geldbörse, deren erstes Fach als Sparbehälter ausgebildet ist,

Abb. 2 einen Querschnitt durch den Sparbehälter und

Abb. 3 eine Darstellung des Münzeneinwurf kanals.

An der Geldbörse α an sich bekannter Art ist das vordere Fach b als Sparbehälter ausgebildet und zu diesem Zweck die einzige, zweckmäßig seitlich angebrachte Entnahmeöffnung des Faches b durch eine Lasche c mit Sicherheitsschloß d fest verschließbar gestaltet. Der Schlüssel zu dem Sicherheitsschloß d kann in der bei Heimsparkassen u. dgl. üblichen Weise im Besitz der den Sparbehälter ausgebenden öffentlichen Geldanstalt, Versicherungsgesellschaft o. dgl. verbleiben, so daß eine Entnahme der im Sparbehälter b befindlichen Münzen durch den Sparer unmöglich ist. Der Münzeneinwurf erfolgt durch den auf tier vorderen Flachseite des Börsenfaches b vorgesehenen Einsteckschlitz e, der mit geeigneten Sperreinrichtungen zur Verhinderung einer Entnahme von Münzen durch den Einsteckschlitz versehen sein kann. Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel besteht diese Sicherung des Einsteckschlitzes in der Anordnung eines im Innern des Behälters an den Schlitz e sich anschließenden, in an sich bekannter Weise aus nachgiebigem Material gebildeten Münzkanals /, welcher quer zum Einsteckschlitz e gestellt ist. Die Sicherheit dieser Sperreinrichtung wird noch erhöht durch den ungeradlinigen Verlauf des Münzkanals /.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   ι. Selbstkassierender, für sich verschließbarer, an einer Geldbörse o. dgl. angeordneter Sparbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß der Sparbehälter von dem ersten Fach (b) einer mit verschiedenen Geldfächern und einer dieselben übergreifenden Verschlußlasche versehenen normalen Geldbörse gebildet wird und daß der Einsteckschlitz (e) auf der von der Verschlußlasche überdeckten Flachseite des Sparbehälters angeordnet ist.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den Einsteckschlitz (e) ein in an sich bekannter Weise aus nachgiebigem Material gebildeter Münzkanal (/) anschließt, der quer zum Einsteckschlitz gestellt ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Münzkanal (e) in an sich bekannter Weise ungeradlinig verläuft.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen