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Walzenpresse, insbesondere zur Herstellung von Eierbriketten Die Erfindung
betrifft eine Walzenpresse, die zur Herstellung von Eierbriketten dient, und bei
der ein mit axialem Verteilungsschild versehener Fülltrichter für das Preßgut oberhalb
der Preßwalzen angeordnet ist. Die Erfahrung hat gezeigt, daß, wenn ein gut gepreßtes,
mit glatter, glänzender Oberfläche versehenes, keinerlei Rauhigkeit aufweisendes
Brikett entstehen soll, die einzelnen Brikette im Gewicht nur außerordentlich kleine
Unterschiede, höchstens einige Gramm, aufweisen dürfen. Mit den bekannten, einer
genaueren Füllung dienenden Hilfseinrichtungen ist dieses Ziel nicht zu erreichen,
auch nicht mit einem sogenannten Verteilungsschild, obwohl hier schon hervorragende
Genauigkeiten in der Zumessung des Gutes bzw. der Füllung der Formmulden der Brikettwalze
erzielt werden.
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So hat sich durch die Erfahrung gezeigt, daß durch die Reibung zwischen
dem Rohgut und den den Füllraum der Walzen begrenzenden Seitenwandungen in der Nähe
der letzteren schwer zu überschauende Bewegungsverhältnisse im Rohgut entstehen,
die sich offenbar dahin auswirken, daß das Rohgut von den Seitenpartien der Walzen
nach deren senkrechter Ouermittelebene hingedrängt wird. Es entstehen ferner auch
Abnutzungen an den Walzen und am Verteilungsschild, die ebenfalls zur ungenauen
Füllung der Formmulden beitragen.
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Bei einer Speisevorrichtung für Walzenpressen zur Herstellung kugelförmiger
Brikette hat man zur angeblich möglichst genauen mengenmäßigen Beschickung der Formmulden
über den Walzen Gleitflächen angebracht, die aus mehreren unabhängig voneinander
einstellbaren Teilen oder Zungen bestehen. Die Einstellbarkeit erfolgt dabei in
der Weise, daß die einzelnen Zungen eine Drehbewegung um zu den Preßwalzenachsen
parallele Drehachsen ausführen. Die Gesamtheit der Gleitzungen bildet durch die
erforderliche verschiedenartige Winkelstellung nicht mehr eine einheitliche Gleitfläche,
sondern zwischen den einzelnen nebeneinanderliegenden Gleitzungen entstehen Ecken
oder Winkel, in denen sich Material ansetzt, weil es hier durch die größere Reibung
festgehalten wird. Dabei ist es eine bekannte Tatsache, daß trotz der Verwendung
von polierten Metallflächen das Gut (der Kohlenbrei) die Neigung zeigt, festzuhaften;
erst recht muß das dann aber in den erwähnten Winkeln zwischen den aufeinanderfolgenden
Gleitzungen stattfinden, ganz besonders dann, wenn diesen aus Gründen der angestrebten
Regelung eine von der senkrechten Raumrichtung verhältnismäßig stark abweichende
Stellung nach der Waagerechten zu gegeben werden muß. In den Winkelräumen zwischen
den verschiedenen Gleitzungen besteht auch die Möglichkeit, daß sich Gutteile oder
Fremdkörper dazwischenschieben, so daß eine einwandfreie Betätiguhg dieser bekannten
Vorrichtung in Frage gestellt ist und gleichzeitig auch die angestrebte Regelung
der Gutverteifung nicht in dem
wünschenswerten Maße durchgeführt
werden kann.
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Demgegenüber besteht beim Erfindungsgegenstand der Vorteil völliger
Betriebssicherheit und einer so genauen Regelung, daß, wie eingangs erwähnt, in
der Gutzuteilung auf die einzelnen Formmulden nur Unterschiede von i bis a g gelegentlich
festzustellen sind. Die Erfindung besteht darin, daß nicht unter verschiedenen Drehwinkeln
einstellbare Gleitflächen Verwendung finden, sondern Abdeckschieber, die in der
Richtung ihrer Ebene den Formmulden gegenüber vor-oder zurückgeschoben werden können
und letztere in geringerem oder in größerem Maße abdecken und hierdurch die gewünschte
Feinregelung der Gutzuteilung auf die einzelnen Formmulden bewirken.
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Die Abdeckschieber- der Erfindung haben noch den besonderen Vorzug
gegenüber den Gleitflächen, daß sie bis in die unmittelbare Nähe der Preßebene der
Walzen (der durch die Drehachsen derselben gelegten Horizontalebene) geführt und
auf der nichtbeschickten Walze aufliegen können. Es ist also eine willkürliche Verteilung
der Gutmengen unterhalb der Abdeckschieber nicht mehr möglich gegenüber den bekannten
regelnden Gleitflächen, bei denen die Unterkante in einem nicht unerheblichen Abstand
von der erwähnten Preßebene endigt. Auf dem Wege von dieser Unterkante bis zur Preßebene
können noch willkürliche Verteilungen des Gutes auf die einzelnen Formmuldenreihen
stattfinden, die sich sehr leicht in einem die zulässige Schwankung (a bis 3 g)
erheblich übersteigenden Maße auswirken.
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Man hat bei anderen bekannten Walzenpressen unterhalb von schrägverlaufenden
Trichterwandungen auch schon einteilige, einstellbare Platten angeordnet, die aber
keine andere Bedeutung haben, als den Querschnitt der Auslaufmündung des Trichters
veränderlich zu gestalten. Diese Regulierschieber am Auslaufmundstück können nicht
dazu dienen, den Füllvorgang der in verschiedenen senkrechten parallelen Ebenen
gelegenen Muldenreihen zu beeinflussen, so daß auch hier die Möglichkeit einer Feinregelung
entfällt. In gleicher unzulänglicher Weise wirken die bei Brikettwalzen zur Anwendung
gelangten gekrümmten einteiligen Drehschieber, deren Aufgabe es ist, die Füllhöhe
über den Formwalzen gleichmäßig über die ganze Walzenbreite zu regeln.
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Zur Erläuterung der Erfindung sind Ausführungsbeispiele auf der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigen Fig. i bis 3 Schnitte der Füllvorrichtung mit Ansichten
der zugehörigen Eiformwalzen, Fig. ¢ und 5 eine Vorderansicht bzw. einen Längsschnitt
durch eine einzelne Abdeckzunge,während Fig.6 bis 8 Schnitte nach 6-6 bzw. 7-7 bzw.
8-8 der Fig. q. darstellen, und zwar in größerem Maßstabe.
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Fig.g bis 13 veranschaulichen verschiedene Gestaltungsformen
der Zungenenden, welche unmittelbar auf die Formhohlräume einwirken.
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Fig. 1q. ist eine Teilansicht einer zweiten Ausführungform, teilweise
im Schnitt, teilweise in axialer Ansicht.
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Die Formwalzen cz und b tragen in bekannter Weise die halben
Formhohlräume a1 bzw. bi, welche erfindungsgemäß in g; nau regelbaren Mengen gefüllt
werden sollen. Über dem spitzbogenförmigen Raum, den die beiden Walzen miteinander
einschließen, befindet sich in bekannter Weise der Vorratsbehälter c für die Feinkohle
und der Füllhals d, in welchem das bekannte Verteilungsschild e angeordnet ist,
das eine richtige Verteilung des Materials über die axiale Länge der Walzen a,
b vermittelt. Um nun auch mengenmäßig das Material in den Formhälften genau
und richtig regeln zu können, sind für die Formhohlräume bi Abdeckzungen
f, g, la, i, k aus Stahlblech oder sonst geeignetem Material vorgsehen.
Jede Zunge ruht verschiebbar in einem besonderen Gehäuse in und kann mittels Schnecke
ib und Schneckenrad p (Fig. q. und 5), das auch zugleich die Spindelmutter für die
Zungenspindeln q bildet, eingestellt werden. Die Zungengehäuse in ruhen frei drehbar
auf einem Lagerbolzen W, der im Füllhals d gelagert ist. Durch eine seitliche
Durchbrechung in dem letzteren können mit einem Steckschlüssel die an den Schneckenrädern
st angebrachten Vierkante erreicht werden. Die Achsen der Schneckenräder sind zueinander
versetzt (Fig. a). Die Zungenenden können in der aus Fig. 9 bis 13 beispielsweise
ersichtlichen Weise gestaltet sein. Hierdurch ist es möglich, noch verschiedenartig
auf die Zeit und die Menge des Materialzutrittes gegenüber der Grundeinstellung
der Zungen einzuwirken.
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Über die Wirkungsweise ist folgendes zu sagen: Die mit ihrem Gehäuse
»z frei auf der Achse ynl pendelnden Zungen stehen bzw. liegen mit ihren unteren
Enden abdeckend vor und auf den Formmulden bi und bestimmen je nach ihrer Stellung
und Gestalt den Zeitpunkt und die Menge des Materialzutrittes. Dort, wo den eingangs
angegebenen Forderungen an Glätte und Glanz der Brikette und Art der Brikettnaht
nicht vollständig entsprochen ist, wird durch Höher- und Tieferstellen
oder
durch Einsetzen einer Zunge mit besonderer Endausgestaltung abgeholfen. Durch die
pendelnde Aufhängung der Zungen können diese sich den Ungleichheiten der Walzenoberfläche
gut anschließen, außerdem ist die Abnutzung hierdurch verringert. Ergibt sich, daß
zuviel Material in die Form gelangt, so wird die entsprechende Zunge tiefer gestellt,
zeigen sie sich zu wenig gefüllt, so werden die Zungen höher gezogen. Durch eine
in bestimmten Zeitabständen vorgenommene Kontrolle der Brikette kann den sich etwa
hierbei ergebenden Mängeln sofort in der einfachsten Weise entgegengewirkt werden.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 sind als Abdeckkörper für die
Formmulden b1 kreisförmig gebogene Sohieberplatten r vorgesehen, welche in am Füllhals
d befestigten Führungsschienen geführt und je mit einer Handhabe r1 zum Einstellen
versehen sind. Natürlich können Fixierungsmittel zum Festhalten der Abdeckplatten
vorgesehen sein. Die Abdeckelemente können auch am Schild e oder in einer sonstigen
Weise gelagert sein. Ebenso sind die Einstellmittel für die Abdeckelemente nicht
auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt.