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Senkkasten zur Herstellung von Betonwänden im Boden Die Erfindung
erstreckt sich auf einen Senkkasten zur Herstellung von getonspundwänden mittels
Betonformlinge, insbesondere in nachgiebigen, wasserführenden Böden, und kennzeichnet
sich im wesentlichen darin, daß der Senkkasten durch je einen aus einem I-Profil
und zwei mit diesem mittels lösbarer Verbindungsmittel verbundenen, mit je einem
Schlosse versehenen Seitenplatten bestehenden, miteinander lösbar gekuppelten Teilkasten
gebildet ist.
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Durch diese Ausbildung wird insofern eine erhebliche Verbesserung
und ein technischer Fortschritt erzielt, weil die Höhe der herzustellenden Spundwände
nicht durch die Länge der Senkkasten beschränkt ist, sondern die Wandhöhe beliebig
verlängert werden kann, und weil außerdem auch im Grundriß gekrümmte Wände ohne
weiteres ausgeführt werden können.
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In der Zeichnung ist die neue Senkkastenausbildung bzw. Spundwandherstellung
in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i einen Senkkasten
von oben gesehen mit Teilstücken der anschließenden Seitenkasten, Fig. 2 eine Seitenansicht
von zwei aufeinandergesetzten Senkkasten ebenfalls mit Teilstücken von seitlichen
Anschlußkasten, wobei der rechte Teil in einem Schnitt nach Linie II-II der Fig.
i dargestellt ist. F ig. 3 veranschaulicht eine Einzelheit gemäß einem Schnitt nach
der Linie III-III der Fig. 2, während Fig. q. in verkleinertem Maßstabe und schematisch
einen Kasten zeigt, an dem eine Zusatzeinrichtung zum Verankern eines Druckgeschirrs
befestigt ist.
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Zum Einbringen der armierten, beliebig geformten Betonformlinge, aus
denen die Betonspundwand erstellt werden soll, in den Boden, dienen Kasten, deren
Anzahl sich aus der Höhe und Länge der Spundwand und der angewendeten Bauweise ergibt.
Jeder dieser Kasten ist aus einer inneren und einer äußeren Seitenplatte i bzw.
2 aus Eisen- oder Stahlblech oder einem anderen geeigneten Werkstoffe aufgebaut,
zu deren Abstandhaltung ein I-Eisen dient. Jede Seitenplatte ist mit einem Schloß
3 ausgestattet, wobei die Teile des letzteren, wie aus den Fig. i und 2 ersichtlich
ist, aufgenietet sind. Die Schlösser können aber auch angeschweißt oder mittels
anderer bekannter Mittel festgemacht sein, auch können die Seitenplatten mit an
diesen ausgebildeten Schlössern aus einem Stück gearbeitet sein.
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Zum Auseinanderhalten der beiden Seitenplatten i und 2 jedes Kastens
dient, wie bereits erwähnt, ein I-Eisen q., dessen Länge derjenigen der Seitenplatten
entspricht und dessen Höhe entsprechend der Dicke der später zwischen die Platten
einzubringenden
Formlinge gewählt sind. An Stelle der J-Eisen können
auch andere geeignete Profileisen Verwendung finden. Mittels Schraubenbolzen 5 mit
Muttern -werden die Seitenplatten an die J-Eisen angepreßt. Zu diesen Zwecke sind
diese Schraubenbolzen durch Bohrungen in den Schlössern und in den Flanschen der
J-Eisen hindurchgeführt. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, diese Bohrungen 6
so zu legen, daß die Bolzen am Steg der I-Eisen anzuliegen komtnen, damit der durch
die Bolzen erzeugte Druck vom Steg ganz aufgenommen wird. Durch diese Ausbildung
wird außerdem erreicht, daß sich bei einer Lockerung einer Mutter der Steg des Z-Eisens
vom Schloß nicht lösen kann. Die Zahl der zur Anwendung gelangenden Bolzen 5 richtet
sich nach der Länge des Kastens.
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Jedes Schloß 3 ist mit einem winkelförmigen Anschlag versehen, an
welchen der eine Flansch des j-Eisens anliegt, und 'besitzt außerdem eine Führung
17, die zum Über-(lecken und Führen der Seitenplatten des benachbarten Kastens dient.
Der Abstand dieser Führung 17 vom Flansch des I-Eisens ist etwas größer gewählt
als die Plattendicke der Seitenplatten, damit diese etwas Spiel besitzen und diesem
Kasten eine andere Richtung gegeben werden kann, wie das in Fig. i (rechts) zum
Ausdruck gebracht worden ist. Zufolge dieser Ausbildung können auch kreisförrnige
oder elliptische Spundwände erstellt werden.
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Zur Kupplung zweier Kasten aneinander dienen zweckmäßig Keilverbindungen.
Die Außenseite jeder Seitenplatte ist an einer ihrer Schmalseiten mit einem vorstehenden
Flacheisen 7 mit eingearbeiteter Nut 8 versehen. Die anstoßende Schmalseite der
Seitenplatte des nächstfolgenden Kastens weist zwei Führungen 9 mit ebenfalls eingearbeiteten
Nuten io auf. Der in die Nuten 8 und io eingelegte Keil ii wird mittels Befestigungsschrauben
12, die in die Führungen 9 eingreifen, festgehalten. Auf diese Weise wird eine sichere,
leicht lösbare Verbindung von Seitenplatte zu Seitenplatte zweier aneinanderstoßender
Kasten erzielt, die nicht verschmutzen kann. Die Flacheisen 7 und die Führungen
9 können auch aufgenietet, aufgeschweißt oder in anderer geeigneter Weise festgemacht
sein. Es können die Befestigungsmittel auch anders ausgebildet sein.
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Zum Zwecke der Herstellung einer Keilverbindung zwischen zwei einzelnen
aneinanderstoßenden J-Eisen dienen' stabförmige Eisen- oder Stahlklötze 13, die
mit einer Ausfräsung und einer Keilnut 14 versehen sind. Je ein solcher Klotz
wird auf das eine Stegende des I-Eisens aufgeschoben und am letzteren mittels Nieten
oder anderer zweckmäßiger- Mittel festgemacht, derart, daß das mit der Keilnut 14
versehene Ende über den Steg vorsteht. Der Steg des anstoßenden j-Eisens ist zwecks
Aufnahme des Klotzes 13 ausgefräst. Eine Keilnut 16 geht durch die Flanschen des
j-Eisens hindurch, so daß bei aneinanderstoßenden Enden ein Keil @ 5 durch die Nuten
16 und 14 hindurchgetrieben werden kann, der gegen Herausfallen durch die nachträglich
angebrachter. Seitenplatten bzw. durch die ihn ganz oder teilweise abdeckenden Schlösser
3 gesichert ist.
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Die Erstellung einer Betonspundwand mit Hilfe dieser Kasten geht folgendermaßen
vor sich Der erste Kastenzug, bestehend aus der benötigten Anzahl aneinandergekuppelter
Kasten, wird auf dem Bauplatz fertig montiert und nach erfolgtem Aushub des Bodenmaterials
mit Hilfe eines Bohrgeschirrs derart versenkt, daß die J-Eisen senkrecht zu stehen
kommen. Während des Versenkens dieses Kastenzuges werden die Haltebolzen 5 nacheinander
von unten nach oben herausgenommen, sobald der Bodendruck auf die Seitenplatten
jeweils ausreicht, um diese an die J-Eisen anzudrücken.
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Der zweite Kastenzug wie auch die weiteren Kastenzüge werden nun ohne
weiteren Aushub an Bodenmaterial in den Boden hineingepreßt. Zu diesem Zwecke wird
der dem bereits im Boden befindlichen Kastenzuge benachbarte Kastenzug so aufgestellt,
daß dessen Seitenplatten in die Führungen 17 der Schlösser des ersteren eingreifen
und von diesen geführt werden. Jetzt wird mit Hilfe eines Druckgeschirrs, das an
dem im Boden befindlichen Kastenzuge, wie in Fig. 4 schematisch veranschaulicht
ist, verankert wird, dieser zweite Kastenzug in den Boden hineingepreßt. Als Hilfsmittel
dienen zwei unter sich und zu den Seitenplatten parallele Balken 18, die drehbar
mittels eines Bolzens i9 befestigt werden, wobei zweckmäßig die zur Aufnahme eines
Bolzens 5 dienenden Bohrungen benutzt werden. Die über den Kasten hinausragenden
Balkenenden werden mittels einer Rolle 2o miteinander in Verbindung gebracht und
an dieser das Druckgeschirr (Seilflaschenzug, Schraubenspindel, hydraulische Druck-
oder Zugvorrichtungen usw.) derart befestigt, daß dieses die Ausübung einer Kraft
im Sinne der in der F ig. 4 angedeuteten Pfeilrichtung gestattet. Die anderen Enden
der Balken werden in ihrer Lage durch Schienen 21 öder andere geeignete Mittel,
die an einer über die Seitenplatten gelegten Rolle 22 sitzen, gehalten. Damit sich
diese Rolle nicht verschieben kann, sind die Seitenplatten, mit Ausnehmungen 23
versehen.
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Wird eine Kraftkomponente in der bereits
erwähnten
Richtung ausgeübt, so tritt einerseits eine Gegenkomponente an den fixierten Balkenenden
auf, die vom versenkten Kastenzuge aufgenommen wird, während andererseits der zu
versenkende Kastenzug in den Boden hineingepreßt wird. Die Seitenplatten dieses
letzteren sind, wie ebenfalls schon erwähnt, in den Schlössern der bereits im Boden
befindlichen Kasten geführt. Damit nun ein seitliches Ausweichen aus dieser Führung
nicht stattfinden kann, ist an einem Schlosse eine von unten nach oben durchgehende
Führungsschiene 26 festgemacht, über die an den Seitenplatten in kürzeren oder größeren
Abständen befestigte Führungsbügel27 greifen, wie dies in den Fig. i und 2 strichpunktiert
angedeutet ist. Diese Bügel 27 in Verbindung mit der Schiene 26 dienen als Sicherung
für ein Verbleiben der Seitenplatten innerhalb der Schloßführungen beim Hineinpressen
eines Kastenzuges in den Boden.
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Nach erfolgter Durchführung des Einpressens des zweiten Kastenzuges
bis auf die gewünschte Bautiefe wird das zwischen die Seitenwände eingedrungene
Bodenmaterial mittels Druckluft oder durch Wasserspülung herausgehoben und in den
durch die Seitenwandungen und die j-Eisen gebildeten Hohlraum ein Betonformling
versenkt. In gleicher Weise wird ein dritter Kastenzug niedergebracht, vom Bodenmaterial
entleert und mit einem Betonformling versehen. Die Betonformlinge weisen, wie dies
aus der Fig. i ersichtlich ist, an ihren Schmalseiten je eine Längsnut 25 auf. Jetzt
werden die I-Eisen zwischen dem zweiten und dritten Kastenzuge herausgehoben. Die
Seitenplatten werden durch die Bodenpressung an die Formlinge angepreßt und schützen
auf diese Weise den zwischen den Formlingen verbleibenden Hohlraum gegen das unerwünschte
Eindringen von Bodenmaterial. In diesen Hohlraum werden jetzt Einführungsrohre eingebracht,
welche eine Ausfüllung mit Beton und damit eine Verbindung der Formlinge zu einem
festen Gefüge gestatten.
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Die Betonspundwand wird in der beschriebenen Weise durch weiteres
Niederbringen von Kastenzügen gebaut, wobei auch die Seitenplatten, die nach dem
Erhärten oder Abbinden der Zementeinpressung herausgezogen wurden, wieder verwendet
werden können.
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Diese Betonspundwand kann naturgemäß auch so gebaut sein, daß zuerst
sämtliche untersten Kasten nebeneinander im Boden versenkt werden, worauf die nächsthöhere
Kastenreihe aufgesetzt,- angekuppelt und einzeln nacheinander niedergepreßt wird
usw., bis die gewünschte Bautiefe erreicht ist. Diese Bauweise erfordert lediglich
einen größeren Aufwand an Kasten, ist aber, wenn die Bo;lenbeschaffenheit die zuerst
beschriebene Bauweise nicht gestattet, _ nicht zu umgehen.
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Die beschriebene Einrichtung 'ist anwendbar beim Bau von Kläranlagen
und Fundamenten in schlechten Tön- oder -Sandböden, wobei die erstellten Betonspundwände
gleichzeitig als Bauwerkswände verwendet werden können, da sie sich für einen nachträglich
aufzubringenden Verputz ohne weiteres eignen, was bei eisernen oder hölzernen Spundwänden,
wie sie bis jetzt erstellt werden und gebräuchlich sind, bekanntlich nicht der Fall
ist. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit besteht in der Sicherung derartiger, gädet,
vor dem Ausweichen oder vor einer gefährlichen Wasserabgabe, welche ein Zusammendrücken
der Tonschichten und eine Gefährdung von bereits erstellten Bauwerken durch ungleichmäßige
oder einseitige Senkungen zur Folge haben können. Das Ausheben von Gräben und die
Ausführung von Abteufarbeiten im Schutze so erstellter Betonwände sind weitere Anwendungsmöglichkeiten.