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Zuteilvorrichtung für BIasversatzeinrichtungen Beim Versetzen der
Berge mittels Blaseinrichtungen sind bisher im Betrieb besonders an drei Stellen
erhebliche Schwierigkeiten entstanden, die durch die getroffenen Abhilfsmaßnahmen
nur unvollkommen, wenn überhaupt beseitigt werden konnten und stets mit einem Aufbau
verbunden waren, der erhebliche Sonderkosten verursachte, so daß der Betrieb insgesamt
teuer wurde. Wesentlich bedingt wurden die Schwierigkeiten durch den Zwang, die
zwischen Blasdüse und Aufgabestelle eingeschaltete Zuteilvorrichtung so abzudichten,
daß die unter überdruck arbeitende Blasluft nicht über die Zuteilvorrichtung zurückschlagen
konnte. Man hat als Zuteilvorrichtung sowohl Zellenräder wie an endlosemBand angeordneteSchub-
und Dichtkörper vorgeschlagen. Weiter hat man auch schon ein im einem Kanal dicht
geführtes Band vorgeschlagen, das mit Mitnehmerwänden usw. Kammern bildete und auf
das das Versatzgut gestürzt wurde. Sämtliche Vorschläge krankten aber daran, daß
bei einigermaßen dichter Führung der Betrieb außerordentlich schwergängig wurde
und dadurch derKraftbedarf erheblich anstieg. Ein zweiter ungünstiger Umstand, der
sich besonders bei mit Zellenrädern arbeitenden Zuteilvorrichtungen bemerkbar machte,
besteht darin, daß das in die Zellen gestürzte Versatzgut die Ränder des umlaufenden
Zellenrades beeinflußt, so daß sehr häufig, auch bei Gut gleicher und verhältnismäßig
genau eingehaltener Korngröße, an den Radkanten Versatzgutbrocken hängen bleiben,
die sich zwischen Rad und Gehäusewand verklemmen, so daß die Radkanten als Brecher
wirken müssen und damit nicht nur erheblichem Verschleiß unterworfen sind, sondern
häufig selbst zu Bruch gehen. Bei diesen Einrichtungen ist es besonders schwierig,
die beiden Forderungen auf Festigkeit und Dichtung zu erfüllen. Schließlich ist
dann noch die dritte schwierige Stelle bei den bisher üblichen Versatzeinrichtungen,
die von der Strecke aus die Strebe usw. mit Versatz versorgen, darin zu erkennen,
daß die Einrichtungen sehr schwer werden und dem Versatzfortschritt nur durch schwierigen
Umbau usw. zu folgen vermögen. Für halbpneumatischen Versatz in Streben hat man
schon vorgeschlagen, über den Zubringebändern Blasdüsen zu verfahren, die das Versatzgut
unmittelbar an den Versatzort blasen, jedoch ist hier wiederum die Schwierigkeit
zu überwinden, den Blasewagen dem wechselnden Versatzort, besonders in bezug auf
die Zuführung der Blasluft, anzupassen, und außerdem ist auch der Umschlag von der
Strecke in das Strebband nicht einfach und überall anwendbar.
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Die Erfindung geht demgegenüber von dem Gedanken aus, eine Einrichtung
zu schaffen, die zwar den Versatz wie bei mit Zellenrädern. arbeitenden Einrichtungen
in den Versatzstrecken in die Blasleitung mit Hilfe einer Zuteilvorrichtung umsetzt,
aber alle die geschilderten Schwierigkeiten, besonders die an den drei genannten
Stellen auftretenden, beseitigt. Der Aufbau der neuen Einrichtung erfolgt demgemäß
unter der Herrschaft der neuen Erkenntnis unter dem Gesichtspunkt,, nicht nur einen
einfachen übergang von der
Streckenförderung zur Blasleitung zu
schaffen, der dem Arbeitsfortschritt ohne Umbau unmittelbar zu folgen in -der Lage
ist, sondern auch die Dichtung auf ein solches Maß zu bringen, daß sie ihrer Wirksamkeit
ohne Beeinflussung durch den Versatz und ohne die Leistung minderndenVerschleiß
entsprechend aufgebaut werden kann. Hand in Hand damit geht dann noch ein besonders
zweckmäßiger Aufbau, der den Betriebsverhältnissen entsprechend geregelt werden
kann, bzw. der in seiner Auswirkung so abgestimmt ist, daß auch auf die Betriebweise
des Blasens so Rücksicht genommen und eine selbsttätige Regelung eingestellt werden
kann.
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Wesentlich ist bei dem Aufbau der Umstand, daß das Versatzgut aus
dem Streckenförderer -der Zuteilvorrichtung nicht mehr in der Weise zugeführt wird,
daß das Versatzgut in den Kammern sich unmittelbar anlagert, sondern erst einen
gewissen Weg zurücklagen muß, ehe der Abschluß. der einzelnen Kammer durch die Dichtleisten
stattfindet. Als Zuteilvorrichtung wird demgemäß nach der Erfindung ein durch eine
Art Schleusenkammer geführtes Kratzband verwendet, das an der offenen Aufgabestelle
des Gutes: waagerecht geführt ist, wodurch das Versatzgut gezwungen wird, an der
Umlenkstelle nach unten gewissermaßen vorzustürzen und sich an dem vorausgegangenen
Mitneh mer anzulagern, so daß der nachfolgende: Mitnehmer- die Kammer in der Schleuse
abschließen kann, ohne von Versatzgut belastet zu sein. Ferner wird die Geschwindigkeit
des die Zuteileinrichtung bildenden Kratzers derart geregelt, daß das Aufnahmevermögen
der Zuteilvorrichtung stets größer ist als die. Zubringeleistung des Streckenförderers.
Durch die Wahl dieser Mittel und den- entsprechenden Aufbau und ihre gegenseitige
Zuordnung braucht- dann auch nicht mehr ängstlich auf die Korngröße geachtet zu,
werden, weit bei-de Faktoren, Kratzerführung und Aufnahmevermögen, die Aufgabe auch
größerer Stücke-im Rahmen des Fübrungsquerschuittes in- der Schleuse ohne weiteres
zulassen. Es ist dabei nicht mehr möglich, daß die Mitnehmen- bz.w. Dichtkahten
als Brecher am Übergang in die Schleusenkammer wirken- müssen Damit wird naturgemäß-
auch der übermäßige Verschleiß, wenn nicht überhaupt, so. doch größtenteils verhütet.
Eine solche Einrichtung ist ohne weiteres in- einem Wagen unterzubringen, der in
der Bauhöhe gering ist und unmittelbar- an, den Streckenförderer angeschlossen werden
kann. Daraus entspringt darin wieder die Möglichkeit.; die Blasdüse und die zugehörige
Kanuner- so. hoch anzuordnen, da:Q ohne Krümmer zurr, $lasleitun dar zu. verblasenden
Streben übergegangen werden kann. Eine Reihe weiterer Maßnahmen, die die Führung
der Kratzer, .ihre Reinigung und ihre Verbindung mit dem Antrieb bzw. die Geschwindigkeit
des Zubringens im Verhältnis zum jeweiligen Blasdruck betreffen, wird an Hand der
Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung, die den Erfindungsgegenstand in schematischer Weise
in einer Beispielsform darstellt, ist Abb. i ein Längsschnitt durch: die Zuteilvorrichtung,
die auf einem Wägen im Anschluß an ein Streckenförderband aufgebaut ist. In Abb.2
ist ein Grundriß, in Abb. 3 ein Querschnitt der Aufgabestelle und in Abb. 4 ein
solcher an -der Blas-düse wiedergegeben.
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Das von dem Streckenförderband io herangebrachte Versatzruf stürzt
an der Umkehrstelle ii des Bandes in die Zuteilvorrichtung. Diese besteht nach der
Erfindung aus einer kratzerähnlich aufgebauten und geführten Fördereinrichtung,
deren Mitnehmer 12 an der Aufgabestelle über dem Boden 13 waagerecht geführt sind,
ehe sie in dem abwärts führenden Teil in die Schleusenkammer 14 gelangen.- Es ist
zweckmäßig, die Sehleusexxkammer im Verhältnis zum Abstand der Mitnehmer z,2: so.
lang, zu wählen, daß stets mindestens, zwei Mitnehmen gerade: in der Kammer, geführt
sind und diese: gegen die Aufgabestelle abdichten. Zur Abdichtung Können die Mitnehmer
12. einseitig: oder beiderseitig mit Dichtleisten 27 ausgerüstet sein. Wesentlich
ist. aber, daß. die Führung der Mitnehmer 1.2 über dem Boden. i3, so erfolgt, dxß
die- Ladung einer Kammer mit Versatzgut schon abgeschlossen ist,. also kein Gut
mehr nachstürzen kann,. wenn. der einzelne Mi-tnehmer r2 in die Abschlußsteilung
gelangt. In diesem Augenblick muß das Gut bereits so weit in der-Kammer verlagert
sein, daß der nachfolgende Mitnehmen nur. abzu-. schließen braucht. Dieser Umstand
wird, dadurch erreicht" daß die Umlenkung- der Mitnehmer * i2 vor, der Schleusenkammer
14 über die- Aufgabestelle hinaus verlegt. ist, so daß das zwischen zwei Mitnehmen
gestürzte Gut an der Umlenkstelle abrutscht und sich an dem vorhergehenden Mitnehmen
in der Schleusenkammer anlagert. Wird noch die Einmündung in, die Schleusenkammer;
wie in Abb.. i gezeigt, trichterartig ausgebildet, so ist es. unmöglich;, daß sich.Vexsatzgutzwischen
Mitnehmerkantea, und Schleusenkammerwand verklemmt.. Außerdem kann. dann, noch die
Geschwindigkeit des: Kratzers und damit das Aufnahmevermögen so gesteigert werden"daß
das letztere stets. größer ist als- die Zubringeleistung. . Damit resch keiner Richtung.
eine Hemmung eintreten kann und: der Querschnitt zwischen: den. einzelnen Mitnehmern,
i 2
für die Aufnahme des Versatzgutes voll ausgenutzt wird, wird
bezüglich des Aufbaues der Mitnehmer in folgender Weise verfahren: Die Kettenglieder
16, an denen die Mitnehmer 12 angeordnet sind, liegen außerhalb der Kammern, und
zwar so, daß sie in Führungen i9 laufen. Die Laschen 17 legen sich gegen die Führungskammern
ig zu an und schließen die Führung vollständig ab. Die Außenlaschen 18 und die Hülsen
der Kette sind also in der Führung ig abgedichtet geführt, so daß das Versatzgut
immer nur- mit der Außenseite der Laschen 17 in Berührung gelangt. In ähnlicher
Weise sind die Umlenkräder 2o in den Außenführungskammern- 21 eingeschlossen, und
diese Einkapselung verhindert nicht nur den Zutritt des Versatzgutes zu den Kettengliedern,
sondern gibt gleichzeitig die Möglichkeit einer dauernden Schmierung und- damit
eines leichten Laufes, da dieAbschließung der Führungen durch die Laschen naturgemäß
auch in bezwg auf .die Schmierung durchgeführt werden kann.
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Nach Abb. i -ist die Führung der Mitnehmer 12- um die drei Räderpaare
2o auf den Achsen 22, 23 und 24 dargestellt, Diese Führung ist nur beispielsweise,
denn es ist natürlieh auch eine andere Umführung möglich, z. B. auch um nur zwei
Umlenkstellen, wenn am Bauhöhe gespart werden soll. Ebenso kann die Schleusenkammer
14 steiler gestellt werden bzw. kann überhaupt senkrecht stehen. Der Antrieb der-'Mitnehmer
12 bzw. der Kette 16 kann von jeder der drei Achsen 22, 23, 24 aus erfolgen. Nach
der Zeichnung erfolgt der Antrieb, der Mitnehmer über- die Achse 22, auf der das
Antriebsrad 25 angeordnet ist, die mit einem entsprechenden Rad: 26 des Strekkenbandes
gekuppelt ist. Es ist zweckmäßig, den Antrieb der Mitnehmer 12 vom Streckenband
aus zu bewirken, obwohl auch besonderer Antrieb möglich ist, weil dadurch die zugehörige
Geschwindigkeit der Zuteilvorrichtung mit dem Zubringer am besten geregelt werden
kann. Die Regelung kann außer von Hand auch mit Hilfe einer in Abb. z strichpunktiert
angedeuteten, vom Blasdruck abhängigen Einrichtung erfolgen. Die Möglichkeit einer
Verstellung der Mitnehmer ergibt das Handrad 36. Die Kupplung 37 wird vom Handrad
38 aus'über die Spindel 39 und das Gestänge 4o bedient. Bei der Regelung in Abhängigkeit
von dem herrschenden Blasdruck wird zweckmäßig so verfahren, daß die Verbindung
mit dem Antriebsrad 41 durch eine geeignete Kupplung 42 geschaffen wird, die ihrerseits
über ein Gestänge 43 von einem aus Feder 44 und einem in einem Zylinder 46 beweglichen
Kolben 45 bestehenden Regelaggregat aus beeinflußt wird. Die Feder 44 erhält eine
solche Spannung und: ist mit dem Kolben 45 so verbunden, däß jede Änderung des Blasdruckes,
der auf den Kolben 45 einwirkt, .eine Änderung des Bremszustandes der Kupplung 42
herbeiführt und damit die Geschwindigkeit der Mitnehmer 12 ändert bzw. je nach Einstellung
das eine oder andere Aggregat,. also auch das Zubringemittel i o, stillsetzt.
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An der- tiefsten Stelle der Schleusenkammer 14, etwa in der Nähe der
Umlenkstelle der Achse 23, ist die Elasdüsenanordnung vorgesehen. Diese besteht
in der üblichen Weise aus der Aufnahmekammer 28, in die ein Satz Düsen 29 mündet,
die beliebig eingestellt werden können und von der Zuleitung 30 her über
die Sammelkammer 31 gespeist werden. An den Stutzen 32 wird' die Blaseleitung in
üblicher Weise, jedoch ohne Krümmer angesetzt. Nachdem die einzelnen Kammern ihren
Inhalt an die Aufnahmekammer28 abgegeben haben, werden die- Mitnehmer durch das
Rückkehrgehäuse 33 geführt und schließen hier durch .ihre Dichtleisten 27 den Allstrom
vorn Blasluft bzw. deren ungehemmtes Überschlagen ab. Der Aufnahmekammer 28 gegenüber
kann- noch die Anordnung von Reinigungsdüsen 4$ erfolgen, durch die die Mitnehmer
beim Vorbeiführen von anhaftendem Versatz- gereinigt und abgeblasen werden.
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Es ist nach der Erfindung möglich, die Zuteilvorrichtung insgesamt
auf einem Gestell 34 zu montieren, das durch Räder 35 fährbar gemacht ist und ohne
wesentlich überstehende Aufbauten in dem Querschnitt des Zubringebandes i o gehalten
werden kann, so daß im Anschluß an das Zubringeband io und im Verhältnis zu dessen
Verlängerung oder Verkürzung auch die Zuteilvorrichtung ohne weiteres dem Wandern
des Versatzfeldes angepaßt werden kann.
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Bezüglich des Aufbaues der Zuteilvorrichtung muß noch darauf hingewiesen
werden, daß die Verwendung von kratzerartig gestalteten Mitnehmern i2 zur Bildung
von Kammern deshalb von Bedeutung ist, weil dadurch nicht nur die Reibungswerte
beim Umlaaf niedrig gehalten werden, sondern weil auch die Anlagerung des Gutes
an der tiefsten Stelle der in der Schleusenkammer gebildeten einzelnen Kammern einen
Abschluß ohne jede Hemmung herbeiführt. Insgesamt wird also Reibung, Verschleiß
und Beschädigung auf einfache Weise auf das denkbare Mindestmaß gebracht und ein
billiger, leichter und leicht beweglicher Aufbau erzielt.