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Vorrichtung zur Verlängerung der Preßdauer während einer Umdrehung
der Antriebswelle an Strangpressen Es ist bekannt, daß von der Zeitdauer der Pressung
in starkem Maße die Eigenschaften der Briketts, wie z. B. die Biegungsfestigkeit,
das spez. Gewicht usw., abhängen. Bei den bisher gebräuchlichen Strangpressen ist
der Preßstempel starr mit dem Pressenbär verbunden. Dadurch wird bedingt, daß der
Vorschub des Preßstempels und damit das Zusammenpressen des Prellgutes nur nach
dem mechanisch bedingten Zeit- (Weg-) Diagramm des Pressenantriebes (Schubkurbel-,
Kniehebelantrieb u. dgl.) erfolgt, ohne auf den durch den Brikettstrang ausgeübten
Gegendruck Rücksicht zu nehmen. Bei derartigen Pressen ist die Zeitdauer der Pressung
bei einem Umlauf, z. B. bei der normalen Schubkurbelpresse, etwa 30 °/o von der
Umlaufzeit.
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Es gibt allerdings auch Pressen, bei denen die Zeitdauer der Pressung
dadurch verlängert werden kann, daß der Pressenstempel auf einem Kolben sitzt, der
durch Flüssigkeitsabschluß und Windkessel eine federnde Verbindung zwischen Antrieb
und Stempel erhalten hat. Diese Verbindung ist jedoch außerordentlich schwierig,
erfordert Dichtungen, deren einwandfreies Arbeiten bei den hohen Druckschwankungen
große Schwierigkeiten bereitet und bei denen die Dämpfung der Flüssigkeitsbewegung
viel Arbeit verzehrt.
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Es sind andererseits auch federnde Verbindungen zwischen Preßstempel
und Pressenbär in Vorm von Spiral- oder Blattfedern bekannt. Derartige Einrichtungen
bringen den gewünschten Erfolg, nämlich den Preßstempel entsprechend dem Gegendruck
des Preßstranges federnd anzudrücken und dadurch, je nach der Zusammenpressung der
Federn, eine längere Druckzeit je Pressenhub zu erreichen, nur bei äußerst niedrigen
Drehzahlen von höchstens 3o bis qo Umdrehungen je Minute. Die niedrigste Drehzahl,
mit der die Pressen normalerweise betrieben werden, liegt aber bei etwa n - 6o.
In einzelnen Brikettfabriken fährt man heute sogar schon mit n- r5o. Bei derartigen
Drehzahlen sind aber spiral- oder blattfederartige Verbindungen nicht betriebsfähig,
da ihre eigene Dämpfung viel zu klein ist und infolgedessen die in Bewegung befindlichen
Massen zu schwingen beginnen, wobei sich diese Schwingungen so stark aufschaukeln
und gegenüber der Bärbewegung verzerren können, daß der erstrebte Erfolg verhindert
wird. Um diese schon bei normaler Drehzahl von n -cu 6o auftretenden Schwingungen
zu verhindern, müßten besondere Dämpfungseinrichtungen, wie Reibungsdämpfer u. dgl.,
angebracht werden. Da dies infolge der obenerwähnten Größe der zu vernichtenden
Dämpfungsarbeit mit technisch einfachen und zuverlässigen Mitteln bisher im Dauerbetrieb
nicht durchgeführt werden konnte, haben sich federnde
Verbindungen
in Form von Spiral- oder Blattfedern im Pr eßbetrieb nicht einführen können.
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Es ist auch bekannt, z. B. bei Tischpressen, die mit- Gegenstempel
arbeiten, zwischen Stempel und Preßexzenter eine Gummipufferung einzubauen, um einen
zu hohen Druck zu vermeiden, wenn die Füllung derartiger. Pressen zu groß wird.
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Mit der vorliegenden Erfindung gelingt es, den Anteil der Preßdauer
während eines Umlaufs stark heraufzusetzen und dadurch die Brikettgüte erheblich
zu verbessern, indem der Preßstempel mit dem Pressenbär durch selbstdämpfende federnde
Packungen, wie Gummi, Gummi-Asbest-Mischungen, Gummi-Kork-Mischungen, Gummigewebe
u. dgl., verbunden ist, wodurch die obenerwähnten nachteiligen Schwingungen ohne
zusätzliche Dämpfungseinrichtungen vermieden werden und die bei dem Zusammenpressen
der selbstdämpfenden federnden Packungen gespeicherte Energie praktisch ohne Verlust
beim Ausdehnen wieder zurückgegeben wird. Die Dämpfung ist in diesem Falle in jedem
Augenblick verhältnisgleich der Geschwindigkeit, und der Preßstempel bewegt sich
entsprechend dem gegenwirkenden Preßdruck ohne zeitliche Verschiebung.
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Die Abb. i und 2 stellen zwei Ausführungsbeispiele dar. In Abb. i
ist der Preßstempel a an einem Übertragungskörper b befestigt. Der Übertragungskörper
b wird durch einen Überwurfflansch c gegen eine federnde Packung d gedrückt, die
sich ihrerseits gegen die vordere Fläche des Pressenbärs e abstützt. Zwischen dem
Übertragungskörper b und dem Überwurfflansch c ist zweckmäßigerweise eine Gummieinlage
f angeordnet. Bei dieser Anordnung ist es möglich, die zusätzliche Baulänge verhältnismäßig
klein zu halten, so daß z. B. an den gebräuchlichen Pressen keine wesentlichen Veränderungen
vorgenommen werden müssen. Beträgt bei dieser Ausführung die Zusammendrückung der
federnden Packung bei einem bestimmten Höchstdruck etwa 2o mm und macht der Pressenbär
einen Weg von 22o mm, so erfolgt der Druckanstieg während des Vorgehens des Preßstempels
beim Beginn der Verdichtung der Brikettiermasse schon entsprechend zeitiger, der
Stempel selbst wird nur 22o - 2o - Zoo mm vorgeschoben, und beim Rückgehen des Pressenbärs
löst sich der Stempel später vom Brikett. Die Preßdauer wird in diesem als Beispiel
angeführten Fall um etwa 5o % gegenüber den starrmechanisch verbundenen Preßstempeln
vergrößert.
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In Abb. 2 ist eine Anordnung dargestellt, bei der die federnde Packung
innerhalb des Pressenbärs angeordnet ist, wodurch eine größere Bewegung des Preßstempels
im Verhältnis zum Pressenbär ermöglicht wird. Der Preßstempel a ist auf einem Übertragungs-und
Führungsstück b befestigt, das durch die Muffe c gegen eine federnde Packung d,
die im Pressenbär e eingebaut ist, gedrückt wird. Bei einer derartigen Anordnung,
wo der Stempel im Verhältnis zum Bär große Bewegungen ausführt, ist es nötig, wenn
z. B. der Preßstempelweg Zoo mm betragen soll, den Bärweg auf Zoo mm -E- Zusatzbewegung
zu bemessen. Es läßt sich mit dieser Anordnung der Anteil der Druckzeit während
einer Umdrehung ganz erheblich steigern, - z. B. über die der üblichen Kniehebelpresse.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich erfindungsgemäß auch noch daraus,
daß die Verpressung wesentlich weicher erfolgt.
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Die obenerwähnten federnden Packungen aus Gummi o. dgl. können auch
an allen sonstigen Kraftübertragungsorganen, wie z. B. Schubstange usw., zwischengeschaltet
werden. Die federnden Packungen können je nach Bedarf eine Vorspannung erhalten
sowie in geeigneter Weise gekühlt werden.