DE613051C - Verfahren zur Herstellung von Schleif- und Polierwerkzeugen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schleif- und PolierwerkzeugenInfo
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- B24—GRINDING; POLISHING
- B24D—TOOLS FOR GRINDING, BUFFING OR SHARPENING
- B24D3/00—Physical features of abrasive bodies, or sheets, e.g. abrasive surfaces of special nature; Abrasive bodies or sheets characterised by their constituents
- B24D3/02—Physical features of abrasive bodies, or sheets, e.g. abrasive surfaces of special nature; Abrasive bodies or sheets characterised by their constituents the constituent being used as bonding agent
- B24D3/20—Physical features of abrasive bodies, or sheets, e.g. abrasive surfaces of special nature; Abrasive bodies or sheets characterised by their constituents the constituent being used as bonding agent and being essentially organic
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Description
Es ist bekannt, Schleif- oder Polierwerkzeuge aus gekörnten Schleifmaterialien unter
Verwendung von Phenolaldehydharzen als Bindemittel herzustellen. Nach dem bekannten
Verfahren arbeitet man z. B. in der Weise, daß man das Schleifmaterial mit dem härtbaren
Phenolharz bzw. der Phenolharzkomposition vermischt und darauf durch gleichzeitige
Anwendung von Druck und Hitze in die gewünschte Form, z. B. zu Schleifscheiben, verpreßt. Man kann aber auch so
arbeiten, daß man das geschmolzene oder mit Verdünnungs- oder Plastizierungsmitteln versetzte
Phenolharz nach dem Vermischen mit dem Schleif material bei gewöhnlicher oder bei
mäßig erhöhter Temperatur nach dem sogenannten Kaltformungsverfahren verpreßt
und die Überführung der in den gepreßten Gegenständen enthaltenen härtbaren Phenol-
ao harzbindemittel erst dann durch Erhitzen vornimmt.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung dieser bekannten Verfahren. Es
wurde gefunden, daß man die Eigenschaften der Schleif- oder Polierwerkzeuge wesentlich
verbessern kann, wenn man das Schleifmaterial mit Lösungen von härtbaren Harzen
verarbeitet, in denen die Harze in den sogenannten B-Zustand oder Resitol-Zustand
übergeführt worden sind. Unter B-Harzen oder Resitolen sind harzartige Kondensationsprodukte aus Phenolen und Aldehyden bzw.
Aldehyd abgebenden Körpern zu verstehen, deren Polymerisation so weit vorgeschritten
ist, daß sie beim Erhitzen nicht mehr schmelzen, sondern nur erweichen und demzufolge
unschmelzbar, aber in der Wärme noch plastisch sind. Man war früher der Ansicht,
daß diese Produkte in Lösungsmitteln unlöslich sind. In Wirklichkeit sind sie zwar, wie
es sich herausgestellt hat, in den üblichen Lösungsmitteln für Phenolaldehydharze, wie
z.B. Spiritus, teilweise oder gänzlich unlöslich, doch können sie in den nachstehend genannten
Flüssigkeiten bzw. Flüssigkeitsgemischen gelöst und in Form dieser Lösungen verwendet
werden.
Man geht bei der Ausführung der Erfindung z. B. in der Weise vor, daß man die
härtbaren Harze in Form von Anfangskondensationsprodukten, z. B. Resole, oder das Gemisch
eines Novolaks mit Härtungsmitteln in einer Flüssigkeit löst, die die Fähigkeit hat,
die Harze auch im B-Zustand zu lösen, die Schleifmaterialien mit dieser Lösung vermischt
und das Gemisch von Schleifmaterialien und Lösung bis zur Überführung der Kondensationsprodukte in den B-Zustand erhitzt.
Dieser Zustand ist erreicht, wenn die Kondensation des härtbaren Phenolharzes so
weit vorgeschritten ist, daß das Harz in der Hitze erweicht und noch plastisch ist, aber
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Ernst Elbel und Dr. Otto Süssenguth in Erkner b. Berlin.
nicht mehr, schmilzt. Der Eintritt dieses Zustandes macht sich dadurch- bemerkbar, daß
bei dem Erhitzen des gelösten Harzes keine Wasserbildung mehr stattfindet. Man kann
auch so vorgehen, daß man die harzbildenden Bestandteile, z. B. Phenol, Aldehyd und Katalysator,
mit den Schleif materialien und den Lösungsmitteln vermischt, die imstande sind,
die härtbaren Harze sowohl im A-Zustand ίο als auch im B-Zustand zu lösen und dann die
Kondensation der Harzkomponenten, gegebenenfalls unter Zusatz von Härtungsmitteln,
bis zur Bildung der B-Harze durchführt. Als Lösungsmittel kommen cyclische Ketone, z.B.
Cyclohexanon, entsprechende Alkohole, wie z. B. Cyclohexanol oder seine Homologen, wie
z. B. Methylcyclohexanol, ferner Furfurol; Ester der Cyclohexanole, wie z. B. Cyclohexanolacetat,
Phenolester oder Mischungen dieser Stoffe in Frage. Den Lösungsmitteln kann man auch solche Flüssigkeiten, z. B.
Tetrahydronaphthalin oder Brombenzol, zusetzen, die keine Lösungsfähigkeit für härtbare
Harze im .B-Zustand haben. Neben den Harzen im B-Zustand bzw. im Gemisch mit
denselben können in allen Fällen noch andere härtbare oder nicht härtbare, natürliche oder
künstliche Harze verwendet werden. Man kann ferner die Lösungen der B-Harze bzw.
die dieselben enthaltenden Mischungen unter Zusatz von Katalysatoren, Plastizierungsmitteln,
Härtungsmitteln, Flammenschutzmitteln o. dgl. verarbeiten. Diese Stoffe können TU*
der Masse in einem beliebigen Stadium der Aufbereitung zugesetzt werden. Man kann
auch ein Gemisch von mehreren B-Harzen verwenden bzw. Lösungen, die mehrere B-Harze nebeneinander gelöst enthalten.
Die Herstellung der Schleif- oder Polierwerkzeuge erfolgt in üblicher Weise, indem
man die Schleifmaterialien mit der Resitolharzlösung innig vermischt und dann die
Gegenstände durch Heißpressung oder durch Kaltformung und darauffolgendes Erhitzen
herstellt. Man kann natürlich bei der Verarbeitung von Schleif materialien und Harzbindemitteln
auch jedes andere geeignete Verfahren benutzen. Die für die Resitolharzlösung
verwendeten Lösungsmittel kann man unter Umständen aus den Mischungen, z. B. vor dem Härtungsvorgang, ganz oder teilweise
entfernen.
8 kg Phenolaldehydharz im Resolzustand werden in pulverisierter Form in einer Knetmaschine
mit 2 kg Methylcyclohexanol und kg Siliciumcarbid unter Erwärmen auf iio° ι Stunde vermischt. Unter geringer
Wasserdampfentwicklung wird das Mischgut immer zäher, und es wird so lange unter
Erwärmen gemischt, bis sich das Mischgut mit der Hand gerade noch zusammenballen
läßt.
Diese Mischung wird unter Druck geformt. Der Druck richtet sich nach dem Trockengrad
des Mischgutes und beträgt normalerweise 300 bis 600 kg pro Quadratzentimeter Formen-,
stempelfläche. Man kann aber auch mit wesentlich niedrigeren und höheren Druckten
arbeiten. Findet die Formgebung unter gleichzeitiger Einwirkung von Wärme statt,
so ist vorteilhaft, bei einer Temperatur von etwa i8o° zu arbeiten. Man kann aber auch
niedrigere und höhere Temperaturen anwenden. Wenn man ohne gleichzeitige Einwirkung
von Wärme preßt, so sind die geformten Gegenstände nachträglich mit oder ohne Form einem Härteprozeß bei 60 bis i8o°
auszusetzen. Man kann dabei so verfahren, daß man den Härteprozeß zunächst bei niedrigen
Temperaturen beginnt und die Wärme dann allmählich steigert, oder man kann den
geformten Gegenstand sofort einer Temperatur über ioo° aussetzen.
10 kg nichthärtbares Phenolaldehydharz (Novolak) werden mit 0,8 kg Hexamethylentetramin,
2,5 kg Furfurol und 90 kg Siliciumcarbid in der Knetmaschine wie unter Beispiel
ι vermischt und weiterverarbeitet.
95
iokgKresol, 2,8kgHexamethylentetramin, i
3 kg Cyclohexanol und 85 kg Korund werden in der Knetmaschine wie unter Beispiel 1 vermischt
und weiterverarbeitet.
Die angegebenen Lösungsmittel, wie Methylcyclohexanol, Furfurol oder Cyclohexanol
können zum Teil aus der nach dem vorangegangenen Beispiel hergestellten Mischung
durch Vakuumdestillation, vorteilhaft im Kneter, wieder entfernt werden. Wenn eine
teilweise Abdestillation erwünscht ist, kann man dabei auch so verfahren, daß man den
Mischungen noch leicht siedende Lösungsmittel, wie Spiritus oder Benzol, beimischt
und dann destilliert, wobei eine verhältnismäßig bequeme Entfernung des Furfurols
usw. erfolgt.
Der Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht vor allem darin, daß die Schleif- oder
Polierwerkzeuge wesentlich größere Festigkeiten als die nach den bekannten Verfahren
hergestellten Produkte aufweisen. Die Erklärung für diesen Fortschritt liegt wohl
darin, daß die restlose Überführung des Phenolharzes in den C-Zustand durch die Anwendung des Harzes in dem bereits poly-
merisierten B-Zustand erleichtert wird und daß andererseits die Lösungen die Teilchen
des gekörnten Schleif materials gleichmäßig" benetzen, so daß eine gleichmäßige Verteilung
des Bindemittels und eine ebenso gleichmäßige Verkittung der einzelnen Schleifmaterialteilchen
gewährleistet ist. Hierdurch erklärt sich, daß man mit Hilfe des vorliegenden Verfahrens
Schleifwerkzeuge herstellen kann,
to deren Festigkeit bei Anwendung gleicher
Bindemittelmengen diejenige der nach dem bekannten Verfahren hergestellten Produkte
wesentlich übersteigt. Werden andererseits in einzelnen Fällen Schleifwerkzeuge mit geringeren
Festigkeiten verlangt, so kann man diese bei Anwendung des vorliegenden Verfahrens
unter Benutzung von geringeren Harzmengen als nach dem bekannten Verfahren erzielen.
20
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Schleif- und Polierwerkzeugen aus z. B. gekörnten Schleifmaterialien und Phenolharzen bzw. Phenol-Harz-Gemischen, z.B. nach dem Kaltformungsverfahren oder durch Heißpressung, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung der zu formenden Masse Lösungen in cyclischen Ketonen, ζ. Β. Cyclohexanon, den entsprechenden Alkoholen, wie z. B. Cyclohexanol oder seinen Homologen, wie z. B. Methylcyclohexanol, Furfurol, Estern der Cyclohexanole, wie z. B. Cyclohexanolacetat, Phenolestern oder Mischungen dieser Stoffe, verwendet, in denen die Phenolharze in den B-Zustand übergeführt, d.h. so weit polymerisiert sind, daß das Harz unschmelzbar, aber in der Wärme noch plastisch und in den üblichen Lösungsmitteln für Phenolaldehydharze, wie z. B. Spiritus, unlöslich oder unvollständig löslich ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungen von Resolen mit Schleifmaterialien vermischt und die Umwandlung der Harze nach dem Vermischen vornimmt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungen von Novolaken mit den Schleifmaterialien vermischt und die Umwandlung der Harze mit Hilfe von Härtungsmitteln nach dem Vermischen vornimmt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungen der Phenolharz bildenden Bestandteile mit den Schleif materialien vermischt und die Bildung der Phenolharze sowie deren weitere Polymerisation gegebenenfalls unter Zusatz von Härtungsmitteln nach dem Vermischen vornimmt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man d}e Lösungsmittel für die unschmelzbaren, aber in der Wärme noch plastischen und in Alkohol unlöslichen oder unvollständig löslichen Phenolaldehydharze in Gemischen mit solchen Flüssigkeiten verwendet, die keine Lösungsfähigkeit für diese Harze haben.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die verwendeten Lösungsmittel aus den Mischungen der Schleifmaterialien mit Bindemitteln während der Herstellung ganz oder teilweise entfernt.
Applications Claiming Priority (1)
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1930
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1931
- 1931-02-21 US US517632A patent/US1968799A/en not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
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