DE541374C - Verfahren zur Herstellung von Schleif- oder Polierwerkzeugen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schleif- oder PolierwerkzeugenInfo
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- DE541374C DE541374C DER76542D DER0076542D DE541374C DE 541374 C DE541374 C DE 541374C DE R76542 D DER76542 D DE R76542D DE R0076542 D DER0076542 D DE R0076542D DE 541374 C DE541374 C DE 541374C
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- B24—GRINDING; POLISHING
- B24D—TOOLS FOR GRINDING, BUFFING OR SHARPENING
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- B24D3/02—Physical features of abrasive bodies, or sheets, e.g. abrasive surfaces of special nature; Abrasive bodies or sheets characterised by their constituents the constituent being used as bonding agent
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kaltformverfahren zur Herstellung von Schleif- oder
Polierwerkzeug^ unter Verwendung von Phenolharzen als Bindemittel für die Schleifkörner,
welche aus Siliciumcarbid, Schmirgel oder kristallinischen, tonerdehaltigen Stoffen
bestehen, wie sie vorzugsweise im elektrischen Ofen gewonnen werden.
Beim bisherigen Kaltformen soldier
ίο Schleifkörper aus Körnung und Phenolharz
war die Anwendung eines Harzes erforderlich, das flüssig ist oder sich bei den verhältnismäßig
niedrigen Misch- und Formtemperaturen verflüssigte, damit es mit der Körnung
gemischt werden konnte.
Wegen dieser Bedingung hing das Kaltformen bisher von der Verwendung von,Harzen
ab, die bedeutende Mengen an freien Phenolen enthielten; und dieses machte wie-
ao der die Verwendung von großen Anteilen an Hexamethylentetramin oder äquivalenten,
Methylen enthaltenden Körpern notwendig, um die gewünschte Umformung in den unschmelzbaren
Zustand während des dem Formen folgenden Erhitzens herbeizuführen. Phenole sowohl wie Hexamethylentetramin
haben jedoch einen hohen Dampfdruck bei der Erhitzung (gewöhnlich etwa 150° oder
mehr). Dieser Umstand führt zu Verlusten an diesen Reagenzien besonders an den Oberflächen
der geformten Gegenstände, und wegen der beständigen Störung des geeigneten Mischungsverhältnisses zwischen Füllstoff
und Bindemittel wiesen alle kalt geformten Gegenstände bisher eine auffallende Unvollkommenheit und Minderwertigkeit an
der Oberfläche auf, sowie eine wesentliche Schrumpfung, die sich im Werfen oder in der
Änderung der Abmessungen während des Erhitzens zeigte.
Gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil durch die Verwendung eines Harzes, das als
Zwischenprodukt der Kondensation eines stöchiometrischen Gemisches von Phenol und
Aldehyd fast frei von nicht in Verbindung getretenen Phenolen ist, beim kalten Formen
beseitigt. Diese Harze sind in der Kälte harte und brüchige Körper, die für sich für
das kalte Formen gänzlich ungeeignet wären; gemäß der Erfindung wird ihnen die notwendige
Plastizität und Fließfähigkeit durch Einverleibung eines Lösungs- oder Ouellungsmittels
von verhältnismäßig hohem Siedepunkt in dem richtigen Mengenverhältnis, etwa 30 bis 50 Gewichtsprozent des Harzes,
erteilt. Benzaldehyd kann verwendet werden; es wird aber die Verwendung von Furfuraldehyd
(Furfurol) vorgezogen, welches ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für die genannten
Zwischenkondensationsprodukte ist und einen Siedepunkt (161 °) oberhalb derjenigen
Temperatur hat, bei welcher das Harz in den umschmelzbaren Zustand übergeht. Angesichts der fast gänzlichen Abwesenheit
von freien Phenolen und der Nichtflüchtigkeit bei der Härtungstemperatur bzw. unter den Härtungsbedingungen des Harzes
kann das Erhitzen ohne Störung des Ober-
flächencharakters und der Struktur des geformten Gegenstandes sowie ohne wesentliche
Schrumpfung ausgeführt werden.
Das Furfurol besitzt* einen weiteren gro-Ben Vorteil für seine Verwendung bei solchen
Zwischenkondensationsprodukten, welche ein sogenanntes schmelzbares Phenolharz
(Novolak) enthalten, das mit Hexamethylentetramin vereinigt ist; dieser Vorteil besteht
darin, daß es das frei gewordene Ammoniak als Furfuramid bindet, das bei genügender
Erhitzung in den stickstoffhaltigen, harzartigen Körper, Furfurin, übergeht. Aus
seiner Anwendung unter den genannten Bedingungen ergibt sich daher, daß die Entwicklung
von Dämpfen und Gasen aus dem kalt geformten Gegenstand während des Erhitzens ganz oder fast vollständig vermieden
wird. Die so erzeugten Gegenstände sind ao nicht nur hinsichtlich der Oberflächeneigenschaften
überlegen, sondern auch hinsichtlich der Genauigkeit der Abmessungen im Vergleich zu den bisherigen kalt geformten
Gegenständen; denn die übliche Schrumpfung wird auf ein Mindestmaß herabgesetzt oder
ganz vermieden.
Zur Kaltformung nach vorliegendem Verfahren eignen sich alle jene noch schmelzbaren
Phenolaldehydharze oder solche enthaltenden Mischungen, welche durch genügendes Erhitzen in den unschmelzbaren Endzustand
übergeführt werden können. Solche Harzmischungen können auch sogenannte Härtemittel, wie z.B. Hexamethylentetramin
oder äquivalente Stoffe, enthalten. Als Lösungs- oder Quellungsmittel kommen vorzugsweise
Körper in Betracht, welche eine Aldehydgruppe aufweisen. An Stelle des genannten Furfurols kann z. B. Benzaldehyd,
Capronaldehyd, Isohexylaldehyd, Mannoheptose, Methylfurfurol u. dgl. verwendet werden. Das Furfurol oder ein anderer hochsiedender
Aldehyd wird in solchem Verhältnis eingeführt, daß er dem Harz die notwendige Fließfähigkeit oder Formbarkeit verleiht.
Dieses Verhältnis kann natürlich je nach der Natur und der Menge des verwendeten
Füllstoffes in weiten Grenzen wechseln. Wenn, wie oben erwähnt, Furfurol in Furfuramid
umgesetzt wird, können sich Spuren von Wasser bilden. Diese Spuren sind in der Regel nicht nachteilig, aber sie können
vermieden werden, wenn man der Mischung eine kleine Menge eines leicht wasserbindenden
Körpers, wie Calciumoxyd (CaO) o. dgl., zusetzt.
Im nachstehenden soll als Beispiel die Herstellung einer Schleifscheibe gemäß der Erfindung
näher beschrieben werden. Das Schleifmittel in entsprechender Körnung, z. B. aus Siliciumcarbid oder kristallinischer
Tonerde, wird zuerst gründlich mit etwa 10 Gewichtsprozent eines Phenolharzes,
wie es oben gekennzeichnet ist, vorzugsweise in Pulverform, gemischt. Gewünschtenfalls
können einige Tropfen Phenol, Kresol, Kreosotöl oder selbst Wasser beigegeben werden,
um etwa die Entmischung der Teilchen durch elektrostatische Ladungen zu verhindern.
Nach gründlicher Durchmischung des Schleifmittels und des gepulverten Harzes wird eine
verhältnismäßig kleine Menge, etwa 3 bis 4 Gewichtsprozent von hochsiedendem Aldehyd,
zweckmäßig Furfurol, zugesetzt. Dieses erfüllt die dreifache Aufgabe eines Lösungsmittels für das Harz, eines Weichmachungsmittels
für die Masse und eines ergänzenden Härtemittels während der Schlußbehandlung, falls z. B. Hexamethylentetramin
als Harzbestandteil verwendet wurde. Das Mischen wird so lange fortgesetzt, bis die
Masse eine gleichförmige, klebrige oder zähe Konsistenz annimmt. Die Masse wird dann
aus dem Mischer entfernt und in eine Form gebracht, in welcher sie kurze Zeit, und zwar
schwankend zwischen wenigen Sekunden und zwei oder drei Minuten, einem kräftigen
Druck ausgesetzt wird. Die Größe des Druckes hängt von der Größe und der Eigenschaft der Körnung ab, aber Drucke
von 35 bis 70 kg auf cm2 werden genügen. Das Pressen erfolgt in kaltem Zustande, da
ausgezeichnete Resultate ohne Anwendung von Hitze in dieser Verfahrensstufe erreicht
werden. Der geformte Gegenstand wird dann aus der Form herausgenommen und in
einen Ofen gebracht, in welchem er bei einer Temperatur von 150 bis 200° 1 bis 5 Stunden,
je nach den Abmessungen des Gegenstandes, erhitzt wird;, das Erhitzen wird
fortgesetzt, bis das Harz in den endgültigen unschmelzbaren Zustand übergeführt ist.
Es ist zweckmäßig, die Scheiben nach dem Erhitzen langsam abkühlen zu lassen, da sie
hierdurch zäher werden.
Der hauptsächliche Vorteil dieses Verfahrens besteht in der Schnelligkeit und den verhältnismäßig
geringen Anlagekosten. Bisher mußte man die Mischung in erhitzten Formen lange Zeit unter Druck halten, etwa
5 bis 30 Minuten, je nach der Größe des Rades oder anderen Gegenstandes. Bei dem
vorliegenden Verfahren sind erhitzte Formen nicht erforderlich; jedes Rad oder jeder
andere Gegenstand kann unabhängig von seiner Größe in zwei oder drei Minuten oder
sogar noch weniger Zeit vor dem Erhitzen geformt werden. Außerdem ist es möglich,
durch dieses Verfahren eine haltbare und zähere Schleifscheibe herzustellen infolge der
Nachwirkung des hochsiedenden Aldehydes nach dem Erhitzen und Abkühlen.
Claims (1)
- Patentanspruch:
Verfahren zur Herstellung von Schleifoder Polierwerkzeugen aus gekörntem Schleifmittel und Kunstharz durch Erhitzen, dadurch gekennzeichnet, daß das Formen eines härtbaren, von Phenol praktisch freien Phenolformaldehydharzes, welches in der Kälte fest, schmelzbar und löslich oder nicht mehr löslich, aber quellbar ist und mit hoch- »o siedenden Aldehyden, z. B. Furfurol als Lösungs- bzw. Quellungsmittel, sowie mit Schleifkörnern vermengt ist, auf kaltem Wege erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER76542D DE541374C (de) | 1924-03-09 | 1924-03-09 | Verfahren zur Herstellung von Schleif- oder Polierwerkzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER76542D DE541374C (de) | 1924-03-09 | 1924-03-09 | Verfahren zur Herstellung von Schleif- oder Polierwerkzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE541374C true DE541374C (de) | 1932-01-11 |
Family
ID=7415354
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER76542D Expired DE541374C (de) | 1924-03-09 | 1924-03-09 | Verfahren zur Herstellung von Schleif- oder Polierwerkzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE541374C (de) |
-
1924
- 1924-03-09 DE DER76542D patent/DE541374C/de not_active Expired
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