DE612692C - Entladungsroehre fuer hohe Spannungen - Google Patents
Entladungsroehre fuer hohe SpannungenInfo
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- H01J5/00—Details relating to vessels or to leading-in conductors common to two or more basic types of discharge tubes or lamps
- H01J5/02—Vessels; Containers; Shields associated therewith; Vacuum locks
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- Vessels, Lead-In Wires, Accessory Apparatuses For Cathode-Ray Tubes (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 2. MAI 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21g GRUPPE 13 oi
S 98835
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 4. April
Siemens-Reiniger-Werke Akt.-Ges. in Berlin*)
Entladungsröhre für hohe Spannungen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Mai 1931 ab
Bei Hochspannungsentladungsröhren besteht der Glashohlkörper in der Regel, wie es
in der Abb. 1 bei einer Röntgenröhre beispielsweise dargestellt ist, aus einem kugel-S
förmigen oder nahezu kugelförmigen Mittelteil i, an den sich die zylindrischen Glasrohre
2,3 (Röhrenhälse) anschließen, durch welche die Elektroden 4, 5 eingeführt sind. Bei
solchen Röhren treten, insbesondere beim Betrieb mit hohen Spannungen, häufig elektrische
Durchschläge an dem kugelförmigen Glasteil; etwa an der mit 6 bezeichneten
Stelle, auf.
Nach der herrschenden Ansicht besteht die Ursache für diese Durchschläge darin, daß die
Glaswandung in der Nähe des Entladungsraumes durch Elektronen, die entweder von
der Kathode (vagabundierende Elektronen) oder von der Anode (reflektierte Primärelek-
ao tronen und Sekundärelektronen) ausgehen, auf hohes negatives Potential aufgeladen
wird. Diese Durchschlage treten auch bei Röntgenröhren auf, bei denen, wie es bereits
vorgeschlagen worden ist, die Glaswandung dem Verlauf der elektrischen Feldlinien angepaßt
ist, da nicht das elektrische Feld an sich, sondern die auf der Glaswandung erzeugten
Ladungen diese Durchschläge hervorrufen.
Um diese Beschädigungen zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen, in der Röhre
Schutzschirme anzubringen, durch welche die Glaswandung vor Elektronenaufprall geschützt
wird. Diese Maßnahme hat jedoch keinen vollen Erfolg gebracht. Auch nach Anbringen dieser Schutzschirme sind noch
Durchschläge der Glaswandung aufgetreten. Sie lagen in der Regel in jener Zone, in
welcher der kugelförmige Mittelteil in den zylindrischen Hals übergeht, etwa an der
Stelle 7.
Diese Durchschläge lassen sich folgendermaßen erklären.
Bei den Hochvakuumentladungsröhren, bei denen, etwa durch Anbringung von Schutzschirmen
oder anderen geeigneten Mitteln, dafür Sorge getragen ist, daß die Wandung des Glashohlkörpers nicht auf hohes negatives
Potential aufgeladen werden kann, verteilt sich der zwischen den Röhrenenden herrsehende
Potentialabfall nach dem Ohmschen Gesetz annähernd gleichmäßig über den Glashohlkörper,
da dieser bzw. die umgebende, meist ionisierte Luft einen hohen elektrischen
Widerstand darstellt. Die durch die Röhrenhalse eingeführten Elektroden befinden sich
auf vollem positiven bzw. auf vollem negativen'Potential. Bilden Elektrode und Röhrenhals,
wie dies bei der in der Abb. 1 dargestellten Entladungsröhre der Fall ist,
gleichachsige Zylinder, so nimmt die Poten- ' tialdifferenz zwischen der Elektrode und der
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden;
Dr. Theodor Zimmer in Ruäolstadt, Thür.
Glaswandung des Röhrenhalses mit der Entfernung vom Röhrenende zu. Es herrscht
demnach in der Nähe der Stelle 7, wo der Röhrenhals in den kugelförmigen Teil übergeht,
eine hohe elektrische Feldstärke, welche insbesondere bei Röhren für sehr hohe Spannungen
(über 200 kV) zu autoelektronischen Entladungen führt. Durch diese autoelektronischen
Entladungen wird die Glaswandung an eng begrenzten Stellen auf hohes
Potential aufgeladen und erhitzt, was zu den bereits erwähnten Zerstörungen führt.
Gemäß der Erfindung werden diese Beschädigungen dadurch vermieden, daß der
Röhrenhals die zylindrische Elektrode nicht zylindrisch umgibt, sondern sich nach der
Röhrenmitte zu konisch erweitert, so daß entsprechend der zunehmenden Potentialdifferenz
zwischen Elektrode und Glaswandung sich auch der Abstand entsprechend vergrößert,
und zwar in dem Maße, daß der Potentialgradient in jeder Entfernung vom Röhrenende annähernd den gleichen Wert hat.
Die höchstzulässige Feldstärke beträgt —· abhängig vom Material — etwa 50 kV/cm bis
100 kV/cm.
Ein Ausführungsbeispiel einer Röntgenröhre gemäß der Erfindung ist in der Abb. 2
schematisch dargestellt.
Der Glashohlkörper 1 hat annähernd die Form zweier mit der Grundfläche aneinandergesetzter
Hohlkegel, an deren Spitzen die Elektroden 4, 5 eingeführt sind. Durch einen
an der Kathode 4 befestigten Schirm 8 wird die Glaswand vor den von der Kathode oder
vom Brennfleck ausgehenden Elektronen geschützt. An Stelle des Schirmes 8 können
auch andere an sich bekannte Anordnungen, z. B. an der Antikathode befestigte Hauben
oder mit keiner der Elektroden verbundene Schutzschirme aus leitendem oder nicht
leitendem Material, verwendet werden.
Wie sich aus dem im vorstehenden erwähnten physikalischen Zusammenhang ergibt, hat
der Gegenstand der Erfindung bei Röntgenröhren besondere Bedeutung für die Kathodenseite,
da auf dieser Seite die autoelektronischen Entladungen von der Elektrode ausgehen und die Glaswandung treffen. An
der Antikathodenseite ist er dann von Bedeutung, wenn die Röntgenröhre mit Wechselspannung
betrieben werden soll, da in diesem Fall in der Sperrperiode die Antikathode negativ gegenüber der Glaswandung ist, so
daß von ihr autoelektronische Entladungen ausgehen können.
In der Abb. 3 ist ein. eine Hochvakuumventilröhre betreffendes Ausführungsbeispiel
gemäß der Erfindung dargestellt.
Bei solchen Ventilröhren ist vor allem die Ausbildung der Anodenseite gemäß der Erfindung
von Wichtigkeit, da hier in der Sperrperiode dieselben Verhältnisse vorliegen wie
bei der obenerwähnten, mit Wechselspannung betriebenen Röntgenröhre. Aber auch an der
Kathodenseite.können von der Glaswandung ausgehende autoelektronische Entladungen
auftreten, die ebenfalls zerstörend wirken.
Je nach der Zweckbestimmung von Entladungsröhren können also beide Seiten oder
auch nur eine Seite der Entladungsröhren gemäß der vorliegenden Erfindung ausgebildet
werden.
Der Gegenstand der Erfindung kann auch bei anderen Röhrenarten als der abgebildeten,
z. B. bei Vakuumentladungsröhren mit teilweise metallener Außenwand, Verwendung finden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Entladungsröhre für hohe Spannungen mit einer Vorrichtung zum Schutz ihrer Gl as wandung vor Aufladung durch Elektronen, dadurch gekennzeichnet, daß der Glashohlkörper von mindestens der Zuführungssteile derjenigen Elektrode an, die gegenüber der anderen Elektrode ein hohes negatives Potential aufweist, ungefähr proportional mit dem Abstand von dieser Einführungsstelle sich zu einem durch die Betriebsspannung der Röhre bedingten Durchmesser erweitert.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL35846D NL35846C (de) | 1931-05-23 | ||
DES98835D DE612692C (de) | 1931-05-23 | 1931-05-23 | Entladungsroehre fuer hohe Spannungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES98835D DE612692C (de) | 1931-05-23 | 1931-05-23 | Entladungsroehre fuer hohe Spannungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE612692C true DE612692C (de) | 1935-05-02 |
Family
ID=7521775
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES98835D Expired DE612692C (de) | 1931-05-23 | 1931-05-23 | Entladungsroehre fuer hohe Spannungen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE612692C (de) |
NL (1) | NL35846C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE757310C (de) * | 1936-11-01 | 1953-12-07 | Siemens Reiniger Werke Ag | Hochvakuumgleichrichterroehre mit einander frei gegenueberstehenden Elektroden |
-
0
- NL NL35846D patent/NL35846C/xx active
-
1931
- 1931-05-23 DE DES98835D patent/DE612692C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE757310C (de) * | 1936-11-01 | 1953-12-07 | Siemens Reiniger Werke Ag | Hochvakuumgleichrichterroehre mit einander frei gegenueberstehenden Elektroden |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL35846C (de) |
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